alte Rezepte
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Re: alte Rezepte
Ich hab mich vor längerer Zeit für die Verwendung von heimischen Kräutern und Gewürzen interessiert. Da waren die Leute früher vielleicht auch erfinderisch, alle waren keine Pfeffersäcke, die sich diese teuren Gewürze leisten konnten.
Was mir beim Suchen aufgefallen ist, Kümmel, lässt sich z.B. auch annähernd durch Dillsamen ersetzen, der steht manchmal reichlichst zur Verfügung, Liebstöckel als Blätter und Samen ebenso. Schnittlauch, Petersilie, Bärlauch im Frühling, Knoblauchrauke, Dill, da hat man schon einiges, Thymian, Bohnenkraut, Pfefferkraut, Salbei, Basilikum (wobei ich bei dem nicht weiß, ob der früher auch schon benutzt wurde) wilde Rauke, Hopfensprossen, und da gabs sicher noch ganz vieles, was wir heute wieder suchen müssten.
Vanillie ist heute sehr teuer, ich muss die abr auch nicht in jedes Essen geben, mir kommen heute viele Rezepte so übervoll vor, auch beim Würzen, hab schon oft statt Pfeffer mit Brennesselsamen aus der Gewürzmühle gewürzt, ich hab da nicht das Problem, dass das Essen nicht schmeckt. Dillsamen aus der Mühle schmeckt auch fast wie Kümmel, und das gemischte kräutersalz macht einen guten Geschmack beim Essen.
Ich lese gerne diese alten Rezepte und versuche, sie so weit es geht in unsere Zeit zu übertragen, so manches war zu damaliger Zeit modern, heute gibts wieder andere Essmoden.
Wir haben heute auch ganz andere Möglichkeiten, den Herd, bei dem man kochen und backen konnte, gibts ungefähr 200 Jahre, zuvor war die Küche eine dunkle, rußiger und rauchiger Ort, da haben wir es heute ja richtig schön. Es gbt jede Menge elektrische Küchenhelfer statt der Mägde und Hilfskräfte, die damals für billigestes Geld schuften mussten.
Ich hab ein Kochbuch von vor 200 Jahren, kommt aus der Münchner Gegend und wurde von der Köchin des Grafen Rumford geschrieben- er hatte den sparsamen Holzofen zum Kochen in Bayern bekannt gemacht.
Beim Lesen sind mir auch viele Rezepte als sehr teuer und aussergwöhnlich vorgekommen, die normalen Leute haben damals echt gehungert, teils als Nachwirkung des Durchzuges von Napoleon, teils als Nachwirkung vom Ausbruch eines Vulkans in Asien, der hier ein Jahr ohne Sommer und eine Hungersnot bescherte.
Zum Glück haben wir heute ein reichhaltiges Angebot und sid nicht ständig Hungersnöten ausgesetzt.
Was mir beim Suchen aufgefallen ist, Kümmel, lässt sich z.B. auch annähernd durch Dillsamen ersetzen, der steht manchmal reichlichst zur Verfügung, Liebstöckel als Blätter und Samen ebenso. Schnittlauch, Petersilie, Bärlauch im Frühling, Knoblauchrauke, Dill, da hat man schon einiges, Thymian, Bohnenkraut, Pfefferkraut, Salbei, Basilikum (wobei ich bei dem nicht weiß, ob der früher auch schon benutzt wurde) wilde Rauke, Hopfensprossen, und da gabs sicher noch ganz vieles, was wir heute wieder suchen müssten.
Vanillie ist heute sehr teuer, ich muss die abr auch nicht in jedes Essen geben, mir kommen heute viele Rezepte so übervoll vor, auch beim Würzen, hab schon oft statt Pfeffer mit Brennesselsamen aus der Gewürzmühle gewürzt, ich hab da nicht das Problem, dass das Essen nicht schmeckt. Dillsamen aus der Mühle schmeckt auch fast wie Kümmel, und das gemischte kräutersalz macht einen guten Geschmack beim Essen.
Ich lese gerne diese alten Rezepte und versuche, sie so weit es geht in unsere Zeit zu übertragen, so manches war zu damaliger Zeit modern, heute gibts wieder andere Essmoden.
Wir haben heute auch ganz andere Möglichkeiten, den Herd, bei dem man kochen und backen konnte, gibts ungefähr 200 Jahre, zuvor war die Küche eine dunkle, rußiger und rauchiger Ort, da haben wir es heute ja richtig schön. Es gbt jede Menge elektrische Küchenhelfer statt der Mägde und Hilfskräfte, die damals für billigestes Geld schuften mussten.
Ich hab ein Kochbuch von vor 200 Jahren, kommt aus der Münchner Gegend und wurde von der Köchin des Grafen Rumford geschrieben- er hatte den sparsamen Holzofen zum Kochen in Bayern bekannt gemacht.
Beim Lesen sind mir auch viele Rezepte als sehr teuer und aussergwöhnlich vorgekommen, die normalen Leute haben damals echt gehungert, teils als Nachwirkung des Durchzuges von Napoleon, teils als Nachwirkung vom Ausbruch eines Vulkans in Asien, der hier ein Jahr ohne Sommer und eine Hungersnot bescherte.
Zum Glück haben wir heute ein reichhaltiges Angebot und sid nicht ständig Hungersnöten ausgesetzt.
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Re: alte Rezepte
Veilchen, Duftveilchen waren sehr beliebt. Das blüht jetzt! Vorgestern habe ich Veilchen am Strassenrand gesehen. Leider regnet es hier und stürmt, da gehe ich nicht in den Wald. Veilchen kann man kandieren, oder Sirup von machen, oder Essig.
- poison ivy
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Re: alte Rezepte
*lach* in meinem Garten duerfen allerlei Unkraut-Bluemchen wachsen, von Veilchen - ja, die wuchern und sind eine echte Plage - ueber Loewenzahn bis hin zu Akkelei
die Blueten kommen in Salat, zusammen mit money plant, Obstblueten - keine Sorge, Bradford Birnen zB produzieren eh keine nutzbaren Fruechte bluehen aber ueppigst -
und allem was es an brassicas schafft zu bluehen, dafuer braucht's keine alten Rezepte
@Hobbygaernerin, Du klingst, als waeren Dir Kraeuter bisher fremd gewesen?
die Blueten kommen in Salat, zusammen mit money plant, Obstblueten - keine Sorge, Bradford Birnen zB produzieren eh keine nutzbaren Fruechte bluehen aber ueppigst -
und allem was es an brassicas schafft zu bluehen, dafuer braucht's keine alten Rezepte
@Hobbygaernerin, Du klingst, als waeren Dir Kraeuter bisher fremd gewesen?
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Re: alte Rezepte
Was man alles essen kann aus der Natur wissen aber viele nicht mehr. Im Heim befragte ich alte Menschen was sie früher sammelten nach dem Krieg, wie sie einmachten und welche Rezepte, sie wußten von nichts, oder wollten es nicht mehr wissen.
Aus dem Spessart habe ich einen Naturführer, ältere Bürger erzählten was sie früher gesammelt haben, sie wurden als Kinder mit einem Körbchen geschickt und sie sammelten Sauerampfer, Brennnesseln, Comfrey( keine Ahnung) Giersch, Taubenkopf-Leinkraut für Gemüse. Der Spessart war früher eine arme Gegend, kleine Äcker, nur vereinzelt hielten sie Kühe. Ich kann mich daran erinnern das ich ums Dorf herum Gemüsegärten gesehen habe ( 1965). Die gibt es heute nicht mehr.
Kräuter gehören zum kochen, ansonsten kann man auch gleich auf Salz verzichten.
Wer schonmal eine Wurzel von Nelkenwurz ausgegraben hat wird wissen das diese Wurzel genauso wie Gewürznelken riecht. Ich denke das arme Menschen diese Wurzel als Ersatz genommen haben. Oder wahrscheinlich schon benutzt haben ehe Gewürznelken entdeckt wurden. Lebkuchen gib`s ja schon lange.
Soweit ich weiß ist Akelei leicht giftig. .............Kann mich irren.
Aus dem Spessart habe ich einen Naturführer, ältere Bürger erzählten was sie früher gesammelt haben, sie wurden als Kinder mit einem Körbchen geschickt und sie sammelten Sauerampfer, Brennnesseln, Comfrey( keine Ahnung) Giersch, Taubenkopf-Leinkraut für Gemüse. Der Spessart war früher eine arme Gegend, kleine Äcker, nur vereinzelt hielten sie Kühe. Ich kann mich daran erinnern das ich ums Dorf herum Gemüsegärten gesehen habe ( 1965). Die gibt es heute nicht mehr.
Kräuter gehören zum kochen, ansonsten kann man auch gleich auf Salz verzichten.
Wer schonmal eine Wurzel von Nelkenwurz ausgegraben hat wird wissen das diese Wurzel genauso wie Gewürznelken riecht. Ich denke das arme Menschen diese Wurzel als Ersatz genommen haben. Oder wahrscheinlich schon benutzt haben ehe Gewürznelken entdeckt wurden. Lebkuchen gib`s ja schon lange.
Soweit ich weiß ist Akelei leicht giftig. .............Kann mich irren.
- poison ivy
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Re: alte Rezepte
"Brennnesseln, Comfrey( keine Ahnung) Giersch, Taubenkopf-Leinkraut für Gemüse"
war das wirklich neu fuer Dich?
ne, das mein' ich ernst,
vielleicht bin ich anders aufgewachsen
ja, das Gruene von Akelei solltest nicht unbedingt in'n Salat geben, Blueten sind OK
war das wirklich neu fuer Dich?
ne, das mein' ich ernst,
vielleicht bin ich anders aufgewachsen
ja, das Gruene von Akelei solltest nicht unbedingt in'n Salat geben, Blueten sind OK
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Re: alte Rezepte
Brennnesseln, Comfrey( keine Ahnung) Giersch, Taubenkopf-Leinkraut für Gemüse"
war das wirklich neu fuer Dich?
Das ist aus dem Naturführer. Wie kommst du darauf das ich diese Kräuter nicht kenne?Aus dem Spessart habe ich einen Naturführer, ältere Bürger erzählten was sie früher gesammelt haben, sie wurden als Kinder mit einem Körbchen geschickt und sie sammelten Sauerampfer, Brennnesseln, Comfrey( keine Ahnung) Giersch, Taubenkopf-Leinkraut für Gemüse.
Beinwell ist Comfrey, den Namen kannte ich nicht.
Ich habe wenigstens 6 Kräuterbücher und darin lese ich immer wieder. Meine Omma hat mich zum Kräuter sammeln für die Kaninchen geschickt. Die Schildkröten im Garten bekamen oft Franzosenkraut, obwohl ich damals nicht wußte wie die Pflanze hieß. Mein Oppa benannte eine ganz andere ,giftige Pflanze mit dem Namen. Damals bekam ich interesse an Kräutern, da war ich noch unter 10 Jahre.
- poison ivy
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Re: alte Rezepte
und waechst bei mir im Garten, seit ich ihn ausgesaet und gehaetschelt hab,65375 hat geschrieben:Comfrey ist Beinwell
Hirsche lieben ihn, ergo er MUSS innerhalb vom Hirschzaun, sonst krieg ich gar nix davon ab
- poison ivy
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Re: alte Rezepte
mein Vater hat mich bewaffnet mit alten Stemmeisen auf allen Vieren durch den Garten gescheucht, Loewenzahn, Wegerich und Gaensebluemchen ausstechen,Doris L. hat geschrieben:... Meine Omma hat mich zum Kräuter sammeln für die Kaninchen geschickt. .. Damals bekam ich interesse an Kräutern, da war ich noch unter 10 Jahre.
damals hab ich Monsanto ewige Treue geschworen,
und?
und?
bis zim Erwaschenenalter hat der Schwur nicht gehalten
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Re: alte Rezepte
Ich hab mich im Rahmen der Beschäftigung mit alten Rezepten mit den Kräutern befasst, die damals in Gebrauch waren, zumindest soweit ich es mitbekommen habe.
Da es Zeiten gab, da Salz sehr teuer und kostbar war- war bestimmt kein übermässiger Gebrauch von Salz bei den "einfachen Leuten" gegeben.
Beinwell hab ich im Garten wegen seiner Wurzeln, mache Salbe daraus,
Franzosenkraut soll angeblich ein Würzkraut sein, aber ich kann mich damit jetzt nicht so anfreunden.
Lindenblätter sollen angeblich auch eine milde Würze in den Speisen bewirken, habs schon ausprobiert, aber so ganz war es nicht mein Geschmack.
Nelkenwurz muss ich doch mal ausprobieren- für Zimt und Vanille hab ich noch keinen heimischen Ersatz gefunden,
Pfeffer lässt sich mit getrockneten Brennesselsamen ersetzen, Pfefferkraut hat auch eine pfeffrige Schärfe, die Beeren von der Schissandria ersetzen die roten Pfefferkörner.
Salz möchte ich nicht direkt ersetzen, aber getrocknete Kräuter mit Salz gemischt, da braucht man viel weniger davon.
Der Unterschied von Rezepten aus alten Kochbüchern- die Rezepte sind doch eher aus der Oberschicht oder von dort arbetenden Köchinnen und Köchen, Kochbücher der "einfachen Leute" wurden zum einen gar nicht gross in Umlauf gebracht, zum einen war da eher so ein etas abschätziger Blick von Oben - und zum anderen so lange ist es ja noch nicht her, dass Lesen und Schreiben als Kulturgut für alle galt.
Ich hab heuer im Winter so einiges mit Sauerkraut herum experimentiert, war ja früher die Vitamin- und Gemüsequelle im Winter schlechthin- ich kriegs inzwischen so hin, dass es gut verpackt in andere Rezepte, aber auch so gut schmeckt.
Zum Glück hab ich in alten Kochbüchern mal etwas genauer gelesen.
Da es Zeiten gab, da Salz sehr teuer und kostbar war- war bestimmt kein übermässiger Gebrauch von Salz bei den "einfachen Leuten" gegeben.
Beinwell hab ich im Garten wegen seiner Wurzeln, mache Salbe daraus,
Franzosenkraut soll angeblich ein Würzkraut sein, aber ich kann mich damit jetzt nicht so anfreunden.
Lindenblätter sollen angeblich auch eine milde Würze in den Speisen bewirken, habs schon ausprobiert, aber so ganz war es nicht mein Geschmack.
Nelkenwurz muss ich doch mal ausprobieren- für Zimt und Vanille hab ich noch keinen heimischen Ersatz gefunden,
Pfeffer lässt sich mit getrockneten Brennesselsamen ersetzen, Pfefferkraut hat auch eine pfeffrige Schärfe, die Beeren von der Schissandria ersetzen die roten Pfefferkörner.
Salz möchte ich nicht direkt ersetzen, aber getrocknete Kräuter mit Salz gemischt, da braucht man viel weniger davon.
Der Unterschied von Rezepten aus alten Kochbüchern- die Rezepte sind doch eher aus der Oberschicht oder von dort arbetenden Köchinnen und Köchen, Kochbücher der "einfachen Leute" wurden zum einen gar nicht gross in Umlauf gebracht, zum einen war da eher so ein etas abschätziger Blick von Oben - und zum anderen so lange ist es ja noch nicht her, dass Lesen und Schreiben als Kulturgut für alle galt.
Ich hab heuer im Winter so einiges mit Sauerkraut herum experimentiert, war ja früher die Vitamin- und Gemüsequelle im Winter schlechthin- ich kriegs inzwischen so hin, dass es gut verpackt in andere Rezepte, aber auch so gut schmeckt.
Zum Glück hab ich in alten Kochbüchern mal etwas genauer gelesen.