Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

[emil17]

ein Bild oder zwei wären hilfreich um sich vorstellen zu können wie das ist

[guzzmania]

Bittesehr!

Der Rest von meinem Haus schaut nicht so wild aus, ich schwöre!

[Zacharias]

Das sieht ja wirklich übel aus, wollte der Installateur dafür etwa noch Geld?

[guzzmania]

Ja natürlich. Er hat gemeint es wäre meine Schuld gewesen, weil ich mir einen komischen kroatischen Herd mit anderen Blendenmaßen als die österreichischen gekauft habe. Damit hat er nicht rechnen können. Hach... Ich will gar nicht daran denken. Der Herd steht seit über zehn Jahren so da, ich sehe das alles schon gar nicht mehr.

[emil17]

Das ist noch mit gelöteten Kupferfittings ausgeführt, also schon etwas älter.
Da hatte jemand keine Lust, den Herd vernünftig anzuschliessen. Der schafft es damit in die lokale Not my Job Auswahl. Dass irgend ein Röhrchen aus dem Boden kommt und dann wieder in der Wand verschwindet, hat mit dem Herd wenig zu tun.
Die Leitungen auf dem ersten Bild kann man problemlos unter Putz verlegen, dazu muss man das Mauerwerk und den Boden öffnen und dann die Leitung besser verlegen. Das wird heute so gemacht, dass man die Leitung mit einer Zange und einem Gerät lokal einfriert, damit man sie nicht entleeren muss. Es braucht etwa 15 cm mehr Platz für die Gefrierzange (Installatuer fragen, der die Klempnerei übernimmt).
Dann wird der Strang abgeschnitten und mit Pressfittings neu verlegt.
Wenn Entleeren problemlos geht, ist dies einfacher, weil man weniger Material entfernen muss. Wenn der Herd höher steht als der Speicher, muss man dazu nicht viel Wasser ablassen.
Das ganze Zirkulationswasser erneuert man nicht gerne, weil das neue Wasser Sauerstoff enthält und deshalb korrosiv wirkt. Eine Katastrophe ist es aber auch nicht.
Das Zirkulationswasser steht üblicherweise unter Druck, damit es nicht zu sieden anfängt, wenn der Herd sehr warm ist - das macht dann Geräusche und kann zu innerer Korrosion wegen Kavitation führen. Meist wird dazu bei älteren Installationen die Leitung bis in ein oberes GEschoss geführt, wo auch das Expansionsgefäss ist. Hat man ein Membrandruckgefäss, kann das irgendwo sein, auch unten beim Speicher.

Das ist eine typische Altbausituation und keine so grosse Sache, wenn man die Vorarbeiten (grosszügiges Aufmachen des Mauerwerks) und Nacharbeiten (zumachen, fliesen) selber übernimmt. Kann man mit einem Bohrhammer selber machen. Der macht sich dadurch bezahlt, wenn man noch keinen haben sollte. Meist hat irgend ein Kollege aber einen Spezi, der sowas hat. (Falls Kauf: pneumatisch, SDS-plus-Werkzeugaufnahme, es gibt die üblichen guten Marken, Billiggeräte machen Ärger)
Die neue Leitung sollte mit Dämmung umwickelt vermauert werden.

Da wo das Thermometer dran ist, würde ich alles hinter einer Blech-oder Holzverschalung verschwinden lassen. Dazu muss man nicht mal die Leitung ändern. Unten einen kleinen Sockel mauern, damit beim Nassreinigen nicht das Wasser drunterkommt.

[guzzmania]

Ja, das würde alles genau so gehen, wenn man in die Wand dahinter stemmen könnte.

Das geht aber nicht, weil diese Wand ein mangelbedingter Pfusch aus der Zwischenkriegszeit ist. In dieser Wand sind die Ziegel hochkant vermauert, weil man Ziegel sparen wollte. Die Wand ist daher extrem dünn, samt Putz auf beiden Seiten nur 10 cm. Darin kann man keine Leitungen verlegen.

Der Installateur war also nicht völlig verrückt, dass er es so gelöst hat.

Ein wirklich guter Installateur hätte mir vorher gesagt: "Wissen's eh, das wird aber furchtbar auschauen weil ... das und das...". Dann hätte man sich vorher was überlegen können, etwa eine Verstärkungsmauer vorsetzen.

Da wo das Thermometer dran ist, würde ich alles hinter einer Blech-oder Holzverschalung verschwinden lassen. Dazu muss man nicht mal die Leitung ändern. Unten einen kleinen Sockel mauern, damit beim Nassreinigen nicht das Wasser drunterkommt.

Das ginge, macht aber angesichts der anderen unlösbaren Probleme das Kraut auch nicht wirklich fett. Außerdem lieben es die Spinnen, in diesem Winkel zu hausen. So kann ich sie wenigstens jede Woche heraus-staub-wedeln.

[emil17]

Man soll ja die Wand nicht waagrecht schlitzen, was in der Tat unzulässig wäre.
So richtig wollen tat der Installateur offensichtlich nicht.
In dem Fall muss man ja bloss in die Wand dahinter einen senkrechten Schlitz ausbrechen, wo die Leitung drin Platz hat. Sollte statisch kein Problem sein. Vorher schauen ob da noch Elektro oder so drin ist. Wenn Leitung neu verlegt auf der anderen Seite der Wand ein Brett oder eine Platte dagegenhalten, Loch sauber aussaugen, alles zumauern/zubetonieren/zugipsen, Brett weg wenn Mörtel angezogen hat, verspachteln und streichen.

[guzzmania]

Ja, stimmt. "Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede."

[Eule]

was mich mehr als die ästhetischen Aspekte stören würde, ist der Grünspan an der Verrohrung auf dem letzten Foto.
Das könnte ein Hinweis auf Undichtigkeiten sein. Mit geeignetem Putzmittel entfernen und beobachten, ob es wieder kommt. Dann wären bestenfalls Verschraubungen undicht, schlimmstenfalls die Lötverbindungen

[guzzmania]

Keine Sorge, es ist dicht. Der Grünspan kommt aus der Zeit, als wir Frostschutzmittel drinnen hatten (weil damals nur Zweitwohnsitz und im Winter nicht geheizt). Mittlerweile ist nur mehr Wasser drinnen, macht keine Probleme mehr.