Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

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stoeri
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Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#1

Beitrag von stoeri » Mi 30. Nov 2022, 08:18

Hallo Freunde,

seit es FB gibt war ich schon so lange nicht mehr in einem gewöhnlichen Forum.
Mal schauen wie gut das noch ist.

Ab Samstag bin ich nun endlich im Besitz eines Holzofens.
Ich wollte schon viele Jahre einen aber mein Mann war immer dagegen, jetzt mit Gas und Strom Problemen hat er endlich eingewilligt.

In erster Linie soll er das Wohnzimmer und Eßzimmer beheizen, er steht im Wohnzimmer. Aber da er ein kleines Backfach hat möchte ich das schon gerne mal nutzen.
Ich habe den Greitwald Tyrola TRC 80 ist zwar aus zweiter Hand aber vollkommen Neuwärtiger. https://www.cafiro.de/holzherd-greithwa ... MTR_C80A.5

Ich wäre für sämtliche Tips und Ratschläge sehr dankbar.

Holz habe ich 1 Ster Hartholz, 1 Ster Weichholz, 2 Ster Birkenholz aber sehr dicke Scheidln und 1 Tonne Hartholzpresslinge von Ruf.

Liebe Grüße
Erika
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Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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Tscharlie
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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#2

Beitrag von Tscharlie » Mi 30. Nov 2022, 08:37

Da gratuliere ich, das ist meiner Meinung nach die beste Art kochen und heizen zu verbinden.

Wobei bei uns auch immer ein Wasserkessel mit auf dem Ofen steht, so hat man auch noch warmes Wasser nebenbei.

Die verwendeten Holzscheite sollten eher kleiner (schmaler) sein und möglichst etwas gleich. So auch bei der Holzwahl immer nur eine Holtart nehmen.

Fichte, Birke nimmt man zum kochen von normalen Gerichten,weil die schnell Hitze erzeugen. Buche (Hartholz generell) dann wenn der Ofen möglichst lange heizen soll,also wenn man nur heizt oder einen Eintopf macht der nun ja ohne Verlust auch mal 3-3 Stunden vor sich hinköcheln kann.

Genial ist es dass man die Töpfe unbegrenzt rumschieben kann um die richtige Wärme für jedes Kochgut zu bekommen.

Bei Backen ist es schon schwieriger. Da brauchts ein Thermometer und ein bißchen probieren, da jeder Herd anders ist. Und oft hilft es das Bratgut ein oder zweimal um 180 Grad zu drehen, weil diese Herde an der Seite der Feuerstelle heißer sind als auf der abgewandten.

Passieren kann ja nichts, nicht jeder Kuchen und breten muss immer perfekt werden,es geht auch mal einfacher bis an es "raushat".

Zum Heizen allgemein: Normalerweise, wenn man zum Heizen anschürt, macht man den Brennraum so voll wie man meint das es gerade nötig ist, dann anzünden, und nun bei offenen Zugklappen brennen lassen bis die Flammen eher aus sind und ein Glutstock zu sehen ist, nun werden alle Zugklappen geschlossen. Wenn man nachschüren will, nicht ein oder zwei Scheite nachlegen und das immer wieder, sondern den Brennvorgang wie ausgangs erklärt wiederholen.

Zum Kochen ist das anderens da regelt man ja mit Holzzufuhr die Wärme, wenn man dann mit Kochen fertig ist, wieder warten bis die Flammen erloschen sind,dann die Zugklappen schließen.

Und nicht wundern,schon mit 4-5 kleinnen Scheiten Fichtenholz kann man ein Essen kochen, wenn das nicht zu umfangreich ist. Und Nudelwasser schn von Anfang an mit hinstellen, damit das kocht, bis der Rest zubereitet ist, nicht dann man nur wegen dem Wasser Holzverbraucht.
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Zacharias
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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#3

Beitrag von Zacharias » Mi 30. Nov 2022, 10:03

Hallo Erika,

schön dich mal wieder hier zu sehen, ich vermisse die alten Foris! Aber als Alternative FB :eek: ?

Glückwunsch zum Holzherd, das ist ja ein edles Teilchen. Ich hab so einen ollen gemauerten, aber nie wieder möchte ich anders kochen! Leg einfach los, du wirst schnell merken, wie es am Besten geht. Essen vom Holzherd schmeckt viel besser. Ja, kleine Scheite soll man machen... bin ich viel zu faul für. Ich weiß nicht wie sich die deutsche Weichholzbirke verhält, aber ich denke, damit kocht es sich prima. Nadelholz taugt dagegen nicht zum kochen, allenfalls für langsame Sachen.
Immer warmes Wasser verfügbar zu haben, ist einfach genial, ich hab einen extra großen Topf dafür gekauft, damit ich auch Spülwasser habe.
Backen ist tricky. Brot geht prima, Kuchen verbrennt leicht. Unmöglich ist nichts, erfordert einfach viel Übung und Schmerzfreiheit, wenn man etwas verbranntes raus holt.Was aber sehr gut geht, ist Fleisch "grillen". Dafür nutze ich einen Bräter mit Abtropfeinsatz.
2 Räume damit beheizen dürfte sich schwierig gestalten. Ich habe dafür Abwärmeöfen.
Grüße,
Birgit

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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#4

Beitrag von stoeri » Mi 30. Nov 2022, 14:54

Hallo Brigitte und Tcharlie, :kuuh:

vielen Dank für Eure Antwort.
Die sind beide sehr gut.

Die Räume liegen nebeneinander und der Kaminmo hat sofort gesagt den Raum heizt der auch mit.

DA bin ich ja so gespannt ob ich da was zum Essen schaffe.

Im FB ist es halt viel einfacher Bilder hoch zu laden. :engel:

Was mir so zusagen würde wäre so eine Back,Brat,Dünstkombination von Manz https://manz-backtechnik.de/produkte/?c ... roduct=435 die kann man auch oben drauf stellen.

Direkt Kochen will ich im Wohnzimmer nicht (Fett, Wasserdampf usw)
Aber einen großen Topf will ich auch immer oben stehen haben zum einen hab ich dann immer warmes Wasser, Abspühlwasser und keine trockene Raumluft, und einen Flötenkessel weil den höre ich wenn das Wasser kocht.
Aber Pizza, Brot, Braten das will ich auf jeden Fall ausprobieren. Viele schwören ja drauf das der Braten daraus so viel besser schmeckt.
Der Kaminbauer bringt mir am Samstag einen Schamottstein mit, auf dem ich dann mein Brot oder meine Pizza legen will wenn er heiß genug ist.


Also zum Kochen und Backen dürfte ich Nachlegen, zum Heizen nicht.
Dachte wenn ich es nicht gar so warm mag leg ich weniger Holz rein, lieber später noch mal was.
herzliche Grüße
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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#5

Beitrag von Zacharias » Mi 30. Nov 2022, 15:13

Die Wärme kannst du eher mit der Holzart regulieren. Ich nutze in der Übergangszeit nur Nadelholz, sobald es kalt wird Birke, die hier Hartholz ist und eine sehr hohe Heizleistung hat.
Grüße,
Birgit

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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#6

Beitrag von emil17 » Mi 30. Nov 2022, 19:59

Ebenfalls Gratulation!
Beim Holz ist unsere Erfahrung, was brennt heizt auch, mit der Scheitgrösse kann man gut die Hitze steuern. Wichtig: nur ganz trockenes Holz verwenden. Wenn du die Wahl hast, nimm Nadelholz zum Anfeuern und Hartholz zum Köcheln lassen.

Falls die Herdplatte aus Gusseisen ist: Für die Pflege kannst du einfach Kokosfett wärmen und billiges warmgepresstes Olivenöl so dazumischen, dass sich eine salbenartige Masse ergibt. Damit ab und zu mit einem Küchenpapier die Platte abreiben, wenn sie noch warm ist; das Papier geht dann wunderbar zum Anfeuern. Überkochendes Salz- und Essigwasser immer sofort entfernen, ebenso angebrannte Sachen. Dazu eignet sich ein sehr grober Stahlschwamm sowie ein Metallspachtel. Falls man etwas hartnächig festgebranntes ablösen muss, mit einem Brei aus frischer Holzasche anweichen lassen.Mit Asche auf feuchter Zeitung kann man auch sehr gut die Feuerscheibe von Russ reinigen.
Dann ist ein Metalluntersetzer praktisch, danit man Sachen die nicht kochen sollen dennoch auf der Platte warm halten kann.
Ich habe bei unserem Herd eine passende Arbeitsplatte aus Dreischichtholz gemacht, die man auf die kalte Herdplatte legen kann, etwa um Teig zu kneten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Tscharlie
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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#7

Beitrag von Tscharlie » Mi 30. Nov 2022, 20:22

stoeri hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 14:54
...


Also zum Kochen und Backen dürfte ich Nachlegen, zum Heizen nicht.
Dachte wenn ich es nicht gar so warm mag leg ich weniger Holz rein, lieber später noch mal was.
Der Hintergrund ist: wenn man ständig nachlegt und ein Feuerchen brennen sieht, dann heizt man wunderbar den Kamin und die Umgebung.

Daher: Abbrennen lassen, dann Zuluft schließen, dann kokelt das fast ewig weiter. Nebeneffekt, fast keine Asche. Nur zum Kochen wird nachgeschürt, wenn man eben mehr Hitze braucht.

Übigens ist das mit dem Brennwert der verschiedenen Hölzer sehr interessant:

Fast alle Hölzer sind gleich, wenn man den Brennwert pro Kilogramm angibt. Nur im Volumen sind sie unterschiedlich. Ein Kilogramm Fichte hat sogar einen höheren Brennwert als ein Kilogramm Buche.
siehe diese Tabelle
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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#8

Beitrag von stoeri » Mi 30. Nov 2022, 20:56

Servus Tscharlie,

bist Du Forstwirt oder Kaminbauer?

Vielen Dank!!!!
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#9

Beitrag von Eule » Mi 30. Nov 2022, 21:26

Tscharlie hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 20:22
stoeri hat geschrieben:
Mi 30. Nov 2022, 14:54
...


Also zum Kochen und Backen dürfte ich Nachlegen, zum Heizen nicht.
Dachte wenn ich es nicht gar so warm mag leg ich weniger Holz rein, lieber später noch mal was.
Der Hintergrund ist: wenn man ständig nachlegt und ein Feuerchen brennen sieht, dann heizt man wunderbar den Kamin und die Umgebung.

Daher: Abbrennen lassen, dann Zuluft schließen, dann kokelt das fast ewig weiter. Nebeneffekt, fast keine Asche. Nur zum Kochen wird nachgeschürt, wenn man eben mehr Hitze braucht.
Das ist so nicht ganz richtig:
1. wenn nur noch Glut im Ofen ist, ist die Heizleistung auch nur ein Bruchteil eines brennenden Scheits. Bei Öfen ohne Speichermasse ist eine kontinuierliche Heizleistung auch nur mit einem kontinuierlich brennenden Feuer zu erreichen.
Die beschriebene Feuerungsstrategie passt aber für gemauerte Öfen, z.B. Kachel- und Grundöfen.
2. Die Menge an Asche wird unter Luftabschluss eher höher sein, weil mehr unverbrannte Anteile darin sind. Bei vollständiger Verbrennung müsste die Aschemenge unabhängig von der Art der Verbrennung sein.

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Re: Kochen, Backen und Heizen mit dem Holzherd

#10

Beitrag von woidler » Do 1. Dez 2022, 01:35

Das Kochen/Braten geht besonders flott, wenn man den runden Deckel, bzw, die Ringe über der Feuerstelle
entfernt und dann passende Töpfe /Pfannen draufstellt.
Da sollte frau/man zum Umrühren am besten daneben stehen bleiben . Entfällt natürlich beim Dampfkochtopf.
Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob eine solche Arbeitsweise eventuell ceranfeldtaugliche Pfannen oder Töpfe
beschädigt.
Wasser kocht natürlich auch sehr schnell über der "offenen Feuerstelle" ohne Deckel.

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