Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

Küstenharry
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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#11

Beitrag von Küstenharry » Fr 17. Sep 2021, 21:05

Nachdem die vorläufige Küche im Hauswirtschaftraum nicht mehr taugte, ablösen der Melaminbeschichtung, teure Küchenarbeitsplatte nach wenigen Jahren zerkratzt und nicht mehr wirklich schön, sowie ausgenudelte Topfbänder Befestigungen haben wir die entsorgt. Ok, die hatte auch 2 Umzüge mitgemacht.
Daraufhin habe ich mir eine 30 Jahre alte Nolte Küche (Erstbesitzerin) zum selber Abbau besorgt, mit Eichen Massivholzfronten in Eiche Barock :platt:
Die haben wir in Taubenblau gestrichen.

Auf Spanplattenarbeitsplatte hatte ich keinen Nerv mehr. Also OSB+Gipsfaserplatte für den Unterbau besorgt, dazu Fliesenkleber und 60x60 cm Fliesen.
Die hält bombig und werde ich wohl nie wieder auseinander bekommen. Dazu super zu reinigen.
Die alten Plastik Schubkästen sind jetzt noch zu ersetzen durch neue Auszüge. Die lassen sich aber für kleines Geld bestellen.


Für die richtige Original Küche sind wir auch am überlegen, woraus die werden soll, wenn morgen nach dem Wasserschaden wieder ein richtiger Boden verlegt ist aus Eichen Dielen.
Eigentlich möchte ich ja keinen Spanplatten Korpus mehr.
Gruss von der Küste

Harry

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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#12

Beitrag von Teetrinkerin » Fr 17. Sep 2021, 21:23

Küstenharry hat geschrieben:
Fr 17. Sep 2021, 21:05
ablösen der Melaminbeschichtung
Das war mit Sicherheit keine Melaminharzbeschichtung, sondern eine Folie. Die sind dafür bekannt, dass sie sich ablösen können. Eine Melaminharzbeschichtung ist unablösbar mit dem Trägermaterial verbunden.

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emil17
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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#13

Beitrag von emil17 » Sa 18. Sep 2021, 21:34

Man kriegt eine mit Melamin (Resopal) beschichtete Arbeitsfläche aus Spanplatte schon kaputt. Wenn mal irgendwo ein Schaden ist (reinschneiden, heisse Bratpfanne drauf stellen, Küchenmesser mit der Spitze drauf fallen lassen, usw. ), zieht sich Flüssigkeit unter das Melamin, der Presspan quillt auf und die Beschichtung geht ab. Oft ist auch die Kante nicht dicht, dort fängt es an.
Es ist jedenfalls kein Material, das in Würde altert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#14

Beitrag von Teetrinkerin » Sa 18. Sep 2021, 22:59

@emil,
auf Arbeitsplatten sollte generell nicht geschnitten werden und auch viele Materialien vertragen keine heiße Töpfe (das gilt teilweise auch für Stein). Wir hatten in unserer Mietwohnung jahrelang eine Schichtstoffarbeitsplatte und die sind wirklich robust (melaminharzbeschichtete Fronten gehören zu den robustesten Fronten, bei Arbeitsplatten würde ich aber immer zu Schichtstoff tendieren, was bei namhaften Herstellern normalerweise üblich ist). Klar, ein Mindestmaß an pfleglichem Umgang vorausgesetzt, aber das erfordert auch z.B. meine Holzarbeitsplatte.

Was viele z.B nicht wissen: Auch eine Steinarbeitsplatte benötigt Pflege. Ich muss gestehen, ich mag Stein nicht. Ich mag die kalte Oberfläche nicht und das Klacken, wenn ich was abstelle. Dafür habe ich kein Problem, dass man meiner 4,5 Jahre alten Holzarbeitsplatte ansieht, dass auf ihr gearbeitet wird. Ich mag die Wärme, Haptik und Lebendigkeit von Holz. Aber so ist jeder anders und es gibt glücklicherweise so viele Materialien, dass jeder das findet, was zu einem passt.

Was ich übrigens noch schreiben wollte: Die Küche sollte nicht allein auf große Einkochaktionen ausgelegt sein. Viel, viel öfter werden darin einfach auch schlicht nur Brote geschmiert, Frühstück hergerichtet, Mittagessen gekocht und Kuchen gebacken. Wenn dazu genügend große Arbeits- und Abstellflächen kommen, kann man in jeder Küche große Einkochaktionen machen.

Wichtig ist aber immer eine gute Planung von Laufwegen (Kühlschrank - Spüle - Herd und wenn man beim Ausräumen der Spülmaschine das meiste in der Nähe und in einer Richtung hat und man nicht ständig um die geöffnete Klappe rumtanzen muss), angepasste Arbeitshöhe, gut geplanter Müllauszug (der am meisten genutzte Auszug in der Küche, daher direkt im obersten Auszug unter dem Arbeitsbereich), Stauraumbedarf etc pp. Daher nochmals mein Tipp, die Küche mit dem Küchenforum zu planen.

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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#15

Beitrag von Hildegard » So 19. Sep 2021, 01:34

Sehr vorteilhaft ist, wenn die Raumtiefe für tiefere Unterschränke vorhanden ist,- wenn man die elektrischen Geräte, die man zwar häufig braucht, (Küchenmaschine, Getreidemühle, Toaster...)aber nicht immer offen auf der Arbeitsplatte stehen lassen will, hinter einer Schiebetür auf der Arbeitsfläche abstellen bzw von dort jederzeit mittels Auszug hervorholen kann. Ein Sitzplatz hat auch seine Vorteile. Auszüge in Unterschränken ist heute eh schon Standard, damit man sich nicht auf den Boden legen muss, wenn man einen Topf aus dem unteren Fach hervorholen will. Schwenktüren nach oben in den Oberschränken verhindern manche Beulen. In den Topfschränken gleich eine Ablage für die Deckel integrieren. Und überhaupt besser Auszug-Laden statt Fächer, da hat man alles übersichtlich griffbereit.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#16

Beitrag von emil17 » So 19. Sep 2021, 09:58

Ich denke, man sollte in diesen Fachforen stöbern und Ideen klauen, dann nach eigenen Vorlieben und Bedürftnissen planen.
Spüle hoch ist schon was - wenn der Platz da ist. Wenn schon gleich zwei Spülmaschinen, dann muss der Wenig-Personen - Haushalt nicht mehr so oft Spülmaschinen ausräumen :)
Die Tatsache, dass man auf Arbeitsplatten nicht schneiden soll, relativiert sich im pubertätskinderreichen Haushalt durch Phänomene wie die, dass man das schmutzige Geschirr in eine noch fast volle, nicht ausgeräumte Spülmaschine mit sauberem Geschirr stapeln kann "hab ich nicht gesehen". Muss man toll finden, immerhin war es ein Versuch, seinen Kram wegzuräumen, und als solcher lobenswert.

Was für uns nicht hilfreich war, sind Ausstellungen zum Thema. Da werden bloss Einrichtungen gezeigt, die offenbar für Leute sind, die ihrer Lebensweise nach eigentlich gar keine Küche brauchen.

Was auch zum Thema Küche gehört: Wenn möglich sollte über einen gedeckten Vorplatz, wo es auch einen Waschtrog hat, direkt der Gemüsegarten erreichbar sein.

Für so grobe Aktionen wie
Da laufen ein paar hundert Kilo Früchte durch und das muss gewaschen sortiert, geputzt und geschnibbelt werden und dann kommt erst noch das einkochen
würde ich mir eine Waschküche entsprechend einrichten, dort wenn Platz ist gerne mit Gastro-Edelstahltischen. Die machen sich auch für Wäsche und anderes nützlich.
Die Küche ist immerhin der meist genutzte Aufenthaltsraum, die soll auch wohnlich sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das sein kann in einem Raum wo man effizient 50 Kilo-Portionen einkocht.
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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#17

Beitrag von Küstenharry » Mo 20. Sep 2021, 20:22

Genau wie oben beschrieben, war das mit der Melaminbeschichteten Spanplatte.
Der aufkaschierte Kantenanleimer hat sich durch Wärme und Feuchtigkeit gelöst und dann ist die Spanplatte aufgequollen.
Die heutigen Ikea/Küchenstudio Küchen sind nur noch mit Papier kaschierte Platten, die dünn überlackiert werden

Sicher hat eine Naturholzarbeitsplatte ihren Charme.
Hatten wir auch erst vor.
Nur gab es unsere 4,6m Platte zu keinem schmalem Kurs.
Bei der selbstgebauten aus Fliesen, bin ich mit 120 € dabei gewesen.
Und da klackert nix, heisser Topf oder Backblech macht der dicken Fliese auch nichts aus. Schon probiert.
Wenn man mit dem Messer drauf schneidet, ist das Messer hinterher stumpf. Sonst nix.

Für die neue Küche werden es wohl Multiplex Korpus sein, Naturholzarbeitplatte oder wieder Fliesen und lackierte Fronten.


Mein Gartengemüse putze ich draussen vor. Auf der Terrasse habe ich mir dafür eine Werkbank gebaut.
Gruss von der Küste

Harry

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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#18

Beitrag von Dyrsian » Di 21. Sep 2021, 18:46

Holzarbeitsplatten sind schön, warm und klackern nicht. Was sie allerdings gar nicht mögen ist halt Wasser. Bei und machen wir wie die bekloppten um den Wasserhahn herum sauber (leider aus der Platte herauskommen, genau das Problem was Emil ansprach). Die leimholzplatten lösen sich auf, wenn sie längere Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Dann kommen die einzelnen Stäbchen raus. Man ist also ständig damit beschäftigt zu wischen und die Kinder zu disziplinieren. Irgendwann wird es zum Automatismus. Ich würde wahrscheinlich auch eine Edelstahl Platte ständig abtrocknen. 😁
Bei Steinplatten ist manchmal auch eine art Lack drauf, wie bei meiner marmorplatte in der außenküche. Kn meinem Fall hat sich das dann aufgelöst, eine tierische Schweinerei. Nun ist die Platte irgendwie rau und lässt sich schlecht schleifen und versiegeln.

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Re: Küchenausstattung Tipps für einen Neubau

#19

Beitrag von emil17 » Di 21. Sep 2021, 20:09

Wir haben unseren Küchenesstisch als Provisorium selbst gebaut, zwei Gusseisenfüsse und eine Dreischichtplatte aus Lärche 27mm dick 80 x 220, Leisten als Kanten habe ich selbst draufgemacht. Kostete nicht viel, etwa 60 Fr pro m2. ... und hält immer noch, sieht sogar recht schön aus. Neu einmal etwas überschleifen, dann mit einer Mischung aus Leinöl/Terpentin einlassen, ab und zu mal mit Schmierseife waschen. Nachteilig bei diesen Platten ist vor allem, dass Astlöcher oft recht unsorgfältig ausgeflickt sind.

Die Arbeitsplatte, wenn es denn Holz sein soll, muss selbstverständlich wasserfest verleimt sein. Ich würde sie im Nassbereich neu mehrfach mit Öl einlassen, auch die Lochleibungen. Dazu sollte die Platte in einem mollig warmen Zimmer sein, oder im Sommer draussen an der Hitze, damit es richtig einziehen kann.
Unter den Rand der Chromstahlgarnitur kommt Silikon, der bei der Montage herausquellen soll und wo man dann gleich den Überstand wegnimmt, so kann sich kein Wasser zwischen Chromstahl und Holzplatte ziehen.
Wenn es um die Spüle anfängt zu gammeln, kann man eine grössere Spüle einbauen, wo auch das Montageloch für den Wasserhahn im Chromstahl ist. Dazu braucht man eigentlich nur eine gute Stichsäge.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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