Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

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Specki
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Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

#1

Beitrag von Specki » Fr 8. Mai 2020, 19:30

Hey Leute,

vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen :)

Wir versuchen uns möglichst Gesund zu ernähren.
Nudeln machen wir selbst. Meist 1/3 Linsen 1/3 VK Weizen und 1/3 VK Urdinkel.

Unser VK Weizen kaufen wir hier direkt bei ner Mühle. Dort können wir auch VK Dinkel kaufen.
Dann gibt es hier Regional noch nen Erzeuger von Urdinkel (Oberkulmer Rotkorn) in Bioland Qualität. Das Ur-DInkelmehl ist krass teuer. Ungefähr 4 x so Teuer wie das VK Weizen und 3,5x so teuer wie VK Dinkel bei uns in der Mühle.
Wir haben dann mal die Urdinkelkörner so gekauft, da war der Preis noch ok. Machen dann selber Mehl daraus mit dem Thermomix. Das Mehl ist leider nicht sooo Bombe, aber es ist ok.

So, ich frage mich gerade, ob sich der ganze Aufwand und Kosten lohnen.

Weißmehl wird bei uns eigentlich nicht verarbeitet.
Dinkel hat definitiv ne andere Zusammensetzung wie Weizen und ist, so vermute ich mal stark, auch etwas gesünder.
Urdinkel ist vermutlich nochmal ne Spur besser. Die Frage ist, ob es soviel besser ist, dass es sich lohnt?

Machen wir mal eine Skala.
0 ist Weizen Weißmehl.
10 ist Urdinkel Vollkorn.

Wo lässt sich jetzt das Weizehn Vollkorn und Dinkel Vollkorn einordnen?

Ich sag mal grob.
Weizen Vollkorn 6
Dinkel Vollkorn 8

Oder ist zwischen Vollkorn Dinkel und Weizen auch kein sooo großer unterschied?

Ok, vielleicht ist das für einige hier total unrelevant, oder wirr. Aber mich beschäftigt das wirklich.
Da die Zusammensetzung von Weizen und Dinkel auf jeden Fall anders ist, möcht ich immer von beidem Was im Speißeplan haben. Aber lohnt das Urdinkel. Oder ist vielleicht auch das Dinkel VK dem Weizen VK kaum überlegen und alles nur Hype?

Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten und hoffe ihr könnt meine Gedankengänge etwas nachvollziehen ^^

Gruß
Specki

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Re: Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

#2

Beitrag von osterheidi » Fr 8. Mai 2020, 19:55

das kommt doch darauf an was man sich erwartet oder gesundheitlich braucht/verträgt. Dinkel hat schon ein paar andere Eigenschaften als Weizen. Urdinkel sind geschützte Sorten die strengeren Anbaukriterien unterliegen. vermutlich haben sie noch weniger gluten o.ä.
ob sich das sehr teure lohnt zu kaufen , falls es nicht aus gesundheitlichen Gründen ist, wage ich zu bezweifeln.
ich nehme für meine semmeln viel dinkel und weniger weizen, damit sie ein bisschen besser gehen. die semmeln bleiben länger "frisch" als reine weizenvollkorn semmeln. ich habe mal urgetreiden tassenweise dazu gemischt , fand aber die semmeln dann eher wie "wandwerfer" :lol: . da gehen ja fast nur noch fladen zu machen.
mit brot machen kenn ich mich nicht so aus.

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Re: Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

#3

Beitrag von Rohana » Fr 8. Mai 2020, 21:09

https://de.wikipedia.org/wiki/UrDinkel mal so als Basis... ob das den Preis wert ist? Weiss ich nicht, musst du für dich entscheiden. Irgendwo hab ich mal was darüber gelesen dass so gut wie alle derzeitigen Dinkelsorten aber irgendwo Weizeneinkreuzungen aufweisen :hmm: so "Ur" ist der Oberkulmer Rotkorn jedenfalls auch nicht, wenn man der Website glaubt die 1910 als Entstehungsdatum der Sorte nennen...
Und wie willst du den "Gesundheitswert" eines einzelnen Nahrungsmittels einstufen, an was festmachen? Es kommt doch eh auf die gesamte Ernährung an.

Edit: Njaaah... grad bei Wiki bissl Quellen angeguckt, das Kriterium zur Klassifizierung als Dinkel ohne Weizeneinkreuzung (wie bei Oberkulmer Rotkorn) wird von den Autoren der Quelle als nicht geeignet angesehen :eek: Sachen gibts.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

#4

Beitrag von Specki » Sa 9. Mai 2020, 07:15

Was erwarte ich? Einfach möglichst Gesund. Also etwas andere Nährstoffzusammensetzung, möglichst viele Nährstoffe, etc.

Vertragen tun wir das alles, also keinerlei Problem mit Gluten oder sowas.

Wir essen ziemlich viele Nudeln. Dafür gibts bei uns kaum Brot oder so. Deswegen ist mir da eine MIschung recht wichtig und wir packen auch 1/3 Linsen in unsere Nudeln mit rein.

Ich hab selber auch nochmal etwas recherchiert. Dinkel enthält etwas mehr Protein und bei den Nährstoffen Magnesium, Eisen, Kupfer und Zink hat es auch die Nase vorne. Dafür hat Weizen etwas mehr Balaststoffe und hat bei Jod und Calcium die Nase vorne.

Über das Oberkulmer Rotkorn konnt ich nicht wirklich was finden. Aber wie schon gesagt wurde, ich denke es ist den enormen Aufpreis nicht Wert.
Vermutlich werden wir dann einfach in Zukunft das normale Dinkelmehl in der Mühle kaufen und zu 1/3 den Nudeln beimischen.

Und es ist mir schon klar, dass es auf die gesamte Ernährung ankommt. Dennoch kann man ja definitiv sagen, dass VK besser ist als Weißmehl ;)
Oder ein Apfel besser ist als Apfelsaft.

Und unter dem Aspekt wollt ich das mit dem Weizen/Dinkel/Urdinkel einfach mal betrachten.

Gruß
Specki

Benutzer 72 gelöscht

Re: Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 12. Mai 2020, 11:48

Ich meine ja, sowas kann man schmecken - probier mal und koste! :kaffee:

Eine ehemalige Schulfreundin war gegen Weizen allergisch, gegen Dinkel nicht (ganz normaler Dinkel aus dem Supermarkt), also denke ich es gibt schon beim "normalen" Dinkel Unterschiede!
Wir lieben ja Emmer-Weizen (Weizen?).....

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Specki
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Re: Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

#6

Beitrag von Specki » Di 12. Mai 2020, 12:14

ina maka hat geschrieben:
Di 12. Mai 2020, 11:48
Ich meine ja, sowas kann man schmecken - probier mal und koste! :kaffee:
Das war jetzt (hoffentlich) ein Scherz, oder?

Es geht nicht um Unverträglichkeiten, Allergien etc. Das ist bei uns nicht relevant.

Es geht einfach um eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit einer vielzahl an Nährstoffen, Proteinzusammensetzung etc.

Gruß
Specki

Benutzer 72 gelöscht

Re: Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 13. Mai 2020, 02:04

Scherz? na ja, Specki, nicht böse sein - ich scherze fast immer ein bisschen, aber nein, es war nicht als Scherz gemeint. :flag:

Zuerst mal: ich denke, der Unterschied zwischen Urdinkel und Dinkel ist eher klein - hm, ich weiß nicht.
Gerade, wenn man eben keine Allergien oder so hat, ist ja Weizen nicht so schlimm. Ich weiß auch nicht, wie weit Weizeneinkreuzungen dem Dinkel wirklich viel an Wert nehmen - das kann ja nur gemeint sein mit deiner Frage, oder meintest du was anderes?
Ob Weizen Allergien triggern kann? Manche meinen das.

Das, was du als Scherz empfunden hast, ist vielleicht ein bisschen esoterisch (im Sinne von "kann man nicht beweisen").
Ich erlebte es halt schon sehr oft, dass wir schmecken können, was wie gesund ist.
Also mal so, dass Heilkräuter sehr gut schmecken, solange die Gesundheit angeschlagen ist und danach wieder nicht sooo toll. Meine Kinder essen in kleinen Dosen gewisse Dinge, wo ich mich wundere, es aber zulasse und sie bleiben dabei sehr gesund, Möchte keine Beispiele nennen, das kennt doch sicher jeder.
Tiere fressen ja auch instinktiv Heilkräuter, wenn sie krank sind!!
Also kann man da schon etwas schmecken. So ungefähr hab ich das gemeint.
Schmeckst du den Unterschied zwischen einer alten Apfelsorte aus Bioanbau von einer Streuobstwiese und einer modernen Sorte aus einer Plantage, kurzgestutzt (zurechtgeschnitten) und gespritzt?

Der Preis erscheint mir persönlich als ein bisschen überhöht, deshalb ja auch - koste mal und spüre nach, wie es euch tut!
Ich zahle ja auch fast das doppelte, weil ich unbearbeitete Rohmilch als besser empfinde, manchmal ist es das wert.
Und ich gebe Emmer ins Brot, obwohl es ziemlich teures Mehl ist, weil einer meiner Söhne nur dann das Brot gerne isst - das ist es, was ich meinte mit "man schmeckt das" - nicht verwechseln mit dem anderen "das schmeckt mir", welches vor allem auf Cola und Schokolade oder Eis anspringt!

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Weizen vs. Dinkel vs. Urdinkel - Gesundheitsfaktor

#8

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 13. Mai 2020, 10:38

Ich verstehe nicht ganz was der Aufwand soll?
Weizen (Triticum aestivum) und Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta) sind sehr sehr eng mit ein ander verwandt, mit dem einzigen nennenswerten Unterschied das Dinkel entspelzt werden muss und Weizen nur lose Hüllspelzen hat.

Die Züchtung beim Dinkel ist dermaßen eingeschlafen das nur 16 Sorten gibt. Die älteste Sorte "Bauländer Spelz" wurde 1958 zugelassen,
der hier viel gelobte Oberkulmer Rotkorn 1998.

Insgesamt ist Dinkel krankheitsanfälliger als Winterweichweizen und fördert dadurch ein höheres Niveau an Pflanzenschutz oder man muss mehr Ertragseinbußen durch Krankheiten hinnehmen.


Quelle: BSL Getreide 2019 Seite 94-95.

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