Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

Elirithan
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#11

Beitrag von Elirithan » Mo 1. Jun 2020, 10:24

Bezüglich Einmachbehältern....:

Wir haben einfach für jeden der hier lebt ein Jahr lang alle abdichtbaren Einmach Gläser gesammelt - weil wenn jeden Tag ein gekauftes Glas für jemanden geleert wurde, dann braucht man es ja nur waschen und anschliessend wieder auffüllen :daumen:

Am besten sind übrigens diese Glasflaschen von den 660ml Tomatensaucen - die haben die geringste Ausfallrate, wegen der kürzeren Grenzfläche am Flaschenrand und einen leicht und gut überprüfbaren "Klick" Sicherheitsverschluss.
Wir haben viel getestet , und wir haben Erträge im Tonnenmaßstab... die Dinger sind von den Upcycling-Sachen am verlässlichsten.

Als Gemeinschaft wird bei uns ohnehin fast unweigerlich viel Tomatensauce für den Wochentopf verwendet - da sich der Anbau von Tomaten nie und nimmer von der Flächeneffizienz lohnt in Mitteleuropa, vorallem nicht bei Preisen von einem Euro pro Flasche. Denn noch vor garnicht langer Zeit , so etwa 300Jahren war die Tomate ja ein Luxusgut wie beispielsweise Kakao...

Ansonsten frickeln wir an der Herstellung von Mehrweg-Amphoren im gleichen Format - aber die 660ml Flaschen sind im Moment ja noch gut verfügbar. :) Und wenn du eine Flasche kaufst bekommst du Tomatensauce gatis! :daumen:

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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#12

Beitrag von Rohana » Mo 1. Jun 2020, 11:37

Ich dachte ihr wollt selbstständig/autark sein? Tomaten sind nun wirklich kein Hexenwerk :hmm:
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#13

Beitrag von Elirithan » Mo 1. Jun 2020, 12:38

Wir sind vorrangig auf Nachschubssicherheit ausgelegt, das betrifft nicht nur Gartenarbeit. Die Industrie ist da wichtiger - strategisch gesehen.

Tomaten sind als ineffektive "Wasserbeutel" ohne nennenswerten Brennwert da einfach unattraktiv - der Anbau belegt Fläche die besser mit Brennwert-effektiveren Sachen zu belegen wären - deswegen bauen wir die explizit nicht an. ->Platzverschwendung

Wir rechnen nach wieviel Energie pro Flächeneinheit gebunden und gespeichert werden kann, und wieviel Mannstunden da rein gehen und bestellen unsere Fläche entsprechend - gerade weil wir das tun müssen.

Gegenwärtig ist es vorrangig Industrieprodukte für die technologische Autonomie zu erstellen... und nicht zu Hobbygärtnern

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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#14

Beitrag von Rohana » Mo 1. Jun 2020, 17:17

Ahso. Also baut ihr Metall an/ab? Doch keine Autarkie, denn wo ist die denn hin wenn man Lebensmittel kaufen muss die man einfach selbst herstellen könnte... ich kann ja kaum glauben dass ihr euch an etwas wie Getreide versucht, ohne die entsprechenden Maschinen.


... sorry für's OT im Thread ;)
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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#15

Beitrag von Eule » Mo 1. Jun 2020, 17:47

vielleicht mal die genannten Fakten in Erinnerung rufen:
Elirithan hat geschrieben:
So 31. Mai 2020, 11:12
Wir sind im Moment zu zweit
Elirithan hat geschrieben:
So 31. Mai 2020, 12:13
-2000m² Grund mit Obst und Beetflächen sowie wilder Wiese, 3+1 Felder Wirtschaft, zusätzlich Permakultur.
Da ist die Tomaten-Platzverschwendungs-Diskussion irgendwie...:im:

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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#16

Beitrag von osterheidi » Mo 1. Jun 2020, 18:25

:hmm: :dreh: :holy:

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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#17

Beitrag von Elirithan » Mo 1. Jun 2020, 18:46

Gute Ausrüstung teuer, Nahrung billig - warum also nur auf Nahrung die Aufmerksamkeit werfen? Irgendwie geht das doch nicht ganz auf oder?

Nein, Metall lohnt im Moment nicht abzubauen aber wir verarbeiten es zumindest, nichtmal giessen lohnt aber im moment, bzw nur für spezielle Sachen.

Selbstversorgung betrifft bei uns in erster linie die versorgung mit Ausrüstung und die Erzeugung von Nahrung nach Arbeitskosten/Nutzen Bewertung. Wir sind nicht in erster Linie Gärtner - das ist halt ne lästige zusätzliche Pflicht, vielleicht findet sich ja noch wer der da wirklich fanatisch ist was das betrifft.

wieviel Kalorien binden denn die Tomaten pro damit belegtem Quadratmeter bei wieviel Arbeit? Wir haben dannach entschieden... und nicht weil wir nen Gartenpreis gewinnen wollen. Ausserdem soll ein Teil der Fläche wild bleiben, der Rest ist von Obstbäumen beschattet

Sind die Tomaten denn flächeneffizienter als zb Kartoffeln, Topinambur. Grünkohl etc... halte ich für ein Gerücht.

Ja wir sind zu zweit atm weil grad einige "ausgeflogen" sind.


Ich halts jedenfalls für sinniger anschliessend lieber das Obstmus in die Flaschen zu packen. Brennwert ist höher.

PS: Wir bauen Rauweizen an, aber mitunter auch als Gründüngung und für Stroh...

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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#18

Beitrag von Teetrinkerin » Mo 1. Jun 2020, 19:08

Es geht doch nicht nur um den reinen Brennwert. Gerade als SV ist es mir wichtig, lecker zu essen - eben weil man die gute Qualität im Laden meist nicht findet.

Ich sehe schon, du hast einen grundsätzlich anderen Standpunkt, was die SV betrifft. Das ist auch gut so! Ich habe mit technischen Sachen nur insofern was am Hut, dass sie funktionieren müssen. Mir bereitet es so überhaupt keine Freude, mich mit technischen Dingen zu befassen, dafür blühe ich im Garten sprichwörtlich auf.

Es wäre halt schön, wenn du auch SV respektierst, die einen "schmucken Garten" haben und nicht nur hobbygärtnern. Denn jeder macht das, was er gut kann und in einer Gemeinschaft ist es nur ein Gewinn, wenn die Menschen viele unterschiedliche Geschicke haben. Dann klappt es auch mit der gut schmeckenden Tomatensauce und weiteren (energiereichen) Genüssen aus dem Garten.

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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#19

Beitrag von sybille » Mo 1. Jun 2020, 19:46

Ich finde es schade das der Thread von tm999 so zertreten wird.
Taraxacum hat geschrieben:
So 24. Mai 2020, 22:23
Ich habe mal ein Jahr lang aufgeschrieben, was ich so alles für Mahlzeiten gekocht habe. Daraus ließ sich dann ableiten, wieviel ich an Obst, Gemüse und Kartoffeln brauche, ohne zukaufen zu müssen. Das geht so ziemlich mit allem Gemüse und Obst. Als Beispiel: Kohlrabi brauchen wir mindestens 20 Stück im Monat also muss ich jeden Monat von März bis Oktober 20 - 25 Jungpflanzen setzen, diese etwa 4 Wochen vorher aussäen. Zur Zeit essen wir täglich einen Kopf grünen Salat ergo muss ich im zeitigen Frühjahr genügend Salat anbauen. Später, wenn dann Gurken, Tomaten undPaprika reifen, brauch ich weniger Salat, also kann auf diese Fläche dann anderes Gemüse, zum Beispiel Chinakohl für den Herbst und Winter.
Mach einen groben Speiseplan und rechne hoch, wieviel du von allem brauchst. Wenn dann noch Platz auf den Beeten ist, kannst du Sachen anbauen, die mal probiert werden sollen als Test, ob es was für dich wäre.
Was noch wichtig ist, ist der Platz zum Lagern, einfrieren, Trocknen .... Suppengrün friere ich aus Kapazitätsgründen nicht mehr ein, sondern trockne es und lagere es in verschließbaren Gläsern. Spart Platz in der Truhe für andere Sachen, die ich nicht gerne einkoche, wie Bohnen. Da brauch ich übers Jahr rund 50 Portionen, davon ist in etwa die Hälfte frischgeerntet, der Rest wird eingefroren. Hier bin ich übrigens auf Stangenbohnen umgestiegen, da diese mehr Ertrag bringen. Zum frisch essen nehme ich Buschbohnen, die tragen schneller. So zieht sich das durch sämtliche Gemüsesorten. Versuche schnell reifende Sorten mit spät reifenden zu kombinieren, dann muss nicht alles auf einmal geerntet werden und Verarbeitungsschwemmen bleiben aus.
Hoffe das war jetzt erst mal genug Input. :)
So ungefähr hatte ich das damals, als ich den Hof noch hatte, auch gemacht und war gut übers Jahr gekommen. Mit den Jahren bekommst Du ein Gefühl dafür was Du säen bzw. pflanzen musst um übers Jahr zu kommen. Bedenke auch die schlechten Jahre und lege dafür Vorräte an. Nicht jedes Jahr kommen Bohnen, Zucchini, Gurken ... gut und Du bist froh darüber ein Glas von vor Jahren öffnen zu können.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Eigenen Vorrat aufbauen was bruache ich???

#20

Beitrag von Elirithan » Di 2. Jun 2020, 08:42

@teetrinkerin: Ich wollte nicht respektlos sein. Zur Erklärung, meine Gruppe hat ihre Wurzeln mitunter als eine Art "Gang" in einem urbanen Grossraum... wir haben vermutlich in der Tat etwas andere Auffassungen in Bezug auf SV - bei uns stand am Anfang viel eher der Widerstand gegen den Zwang zur Lohnarbeit und die Repression der Establishments. Deswegen war unser erster Nahrungsproduktionsansatz mehr die organische Chemie und etwas Hydroponik und nicht die Landwirtschaft, wir hatten damals keine Anbauflächen, sondern nur irgendwelche schimmligen konspirativen Löcher in denen wir mehr Recht als schlecht hausten.
Wir leben heute weit draussen, hängen nicht an fremden Versorgungsnetzen, bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit oder Eisenbahn-infrastruktur sind es 13km - und wir haben keine Autos, Bus fährt keiner mehr etc....deshalb einfach andere Prios hier - wir müssen technisch homeostatisch sein, weil hier auch keiner im System buckeln rennen will. klarer? :flag:

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