Also, ich bin jetzt nach folgendem Rezept aus demselben Buch von 1928 vorgegangen.
"Blaue Pflaumen in Zucker und Essig"
2 kg bl. Pflaumen, 1/2 Liter Essig, 1/4 Liter Wasser, 1/2 kg Zucker, 10 g Zimt, 5 g Gewürznelken.
Zubereitung: Die gewaschenen Pflaumen werden mit einem spitzen Hölzchen bis zum Kern einigemal durchstochen und in einen Steintopf mit den Gewürzen geschichtet. Der Zucker wird mit Wasser und Essig aufgekocht und erkaltet über die Pflaumen geschüttet.
Nach 2-3 Tagen kocht man den Saft nochmals auf, läßt die Pflaumen serienweise darin einmal aufwallen, was am bequemsten in einem Durchschlag geht, mit dem man schnell alle Pflaumen herausnehmen kann, legt sie wieder in die Steintöpfe, schüttet den Essig darüber, legt kreuzweise Hölzchen oben auf und verbindet mit Pergamentpapier.
Wünscht man die Pflaumen fester, wiederholt man 2-3mal das Aufkochen des Essigs mit dem Zucker und kocht die Pflaumen gar nicht."
Für die Reineclauden habe ich weniger Zucker genommen als für die Blauen Pflaumen.
Die Pflaumen und Reineclauden hatte ich jetzt 3 Tage eingeweicht und gestern das Ganze geköchelt. Der Pflaumensirup hatte eine schöne dunkelrosa Färbung und die Küche hat sehr weihnachtlich gerochen.
Das Problem, daß die Pflaumen und Reineclauden nicht bedeckt sind, liegt daran, daß sie oben schwimmen.
Das Gewichtsverhältnis von Mirabellenkern zu Fruchtfleisch mag da anders sein?
Aber die Pflaumen müssen irgendwie im Topf beschwert werden. Bei dem einen Rumtopf mit geraden Wänden habe ich einen passenden Unterteller gefunden, mit dem ich das Obst in den Sirup pressen kann. Aber für den bauchigen Rumtopf brauche ich eine Alternative und muß umfüllen. Selbst mit Schaschlikspießen hatten sich nicht alle Reineclauden runterdrücken lassen.
Also falls das Jemand auch mal ausprobieren möchte: Ein Gefäß mit geraden, senkrechten Wänden ohne Halsverengung wird benötigt. Steinguttöpfe sind dafür wohl wirklich perfekt.
Weitere Rezepte für diese Einmachmethode habe ich hier gefunden (da ist auch was mit Zwetschgen dabei!):
https://doazmol-rezepte.ch/archive/5008
Und mit Weintrauben werde ich die Variante auch mal ausprobieren.
Schon komisch, daß diese Konservierungsmethode heutzutage gar nicht mehr bekannt ist???
Wenn es funktioniert, ist es eigentlich gar nicht soviel Aufwand und das Obst scheint ja dann jahrelang haltbar zu sein.