Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

rotoflex

Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#1

Beitrag von rotoflex » Di 20. Sep 2016, 10:17

Habe etwa 40 Kg roten Wein auf dem Auto und weiss nicht wohin auf die schnelle...
Wenn ich keinen Abnehmer zum mosten finde muss ich spätestens morgen etwas tun.
Eine elekrische Schneckenpresse ist vorhanden,etwas zum erhitzen auch, aber sonst habe ich nichts.
Erfahrung fehlt auch abgesehen von ein paar Pressungen zum sofort verbrauch.
Oder mache ich Wein selbst aber null Erfahrung und die Technik fehlt auch.
Es muss aber schnell gehen, da schon gepflückt, dem Wetter geschuldet und die hälfte hängt noch.
Hier die Winzer in der Meissner und Radebeuler Ecke nehmen keinen fremden Wein wegen der Panschereien vom letzten Jahr.

rotoflex

Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#2

Beitrag von rotoflex » Di 20. Sep 2016, 10:37

gleich noch eine Frage hinterher
Falls ich selbst pastorisieren muss,muss ich dann auch wie bei frisch gepresst jede Beere nach einem Schimmelansatz untersuchen,oder reicht eine grobe Begutachtung,ich meine es wird ja erhitzt, Jede Beere ansehen das ist schon arbeit....und etwas anderes als jeden Apfel ansehen.
Ich danke schon mal für Infos.
Nette Grüsse

Benutzer 72 gelöscht

Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 20. Sep 2016, 10:46

Wir haben unsern Wein voriges Jahr auch so ungefähr auf die Schnelle verarbeiten müssen, ich hab nichts ordentliches dafür :rot:
So gut wie geht die Beeren ausdrücken und dann absieben, einkochen (also aufkochen und heiß in die Flaschen).
Ich hab zum Probieren verschiedene Safttypen gemacht: ohne Zucker, mit wenig Zucker, mit viel Zucker, mit Maische gekocht und erst danach durchs Sieb...
hat alles gehalten.
War süßer Weinbeerensaft, kein Wein.
Durch ein Tuch zu pressen hab ich auch probiert, weil es öfters empfohlen wird - das war viiiel zu viel Arbeit und hat nicht wirklich was gebracht, uns reichte ein ganz normales Teesieb, bleibt halt ein kleiner "Satz" unten in der Saftflasche, aber der stört gar nicht....

Was anderes sind Schimmelgifte - da mag ich nichts drinnen haben!
Wenn etwas schimmelt entstehen Gifte, die durch Hitze nicht abgebaut werden - von dem her tät ich schon sagen: jede Beere anschaun ist besser! ;)
Andererseits weiß man ja auch nie wirklich, was im gekauften Saft alles drin ist - manchmal, vielleicht....

Olaf
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Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#4

Beitrag von Olaf » Di 20. Sep 2016, 11:00

Rotwein machen find ich nicht so schwer und groß was an Technik brauchst Du auch nicht. Weiswein stell ich mir schwieriger vor, weil Rotwein wird als Maischegärung gemacht. Zermatschen bzw. von den Stielen streifen, Pektinase (Antigel) und Bordeauxhefe oder so was ähnliches dazu, in einem großen Behältnis (mit Tuch vor Essigfliegen schützen) erst mal ne Woche gären lassen.
Ich hab nen ganz kleine Presse und hab meine 20 kg damit abgepresst, aber durch die Pektinase solle es auch einfach so mit Tuch gehen ohne große Verluste, bei mir sind 11 Liter ohne Pressen rausgelaufen. Ich hab von 20 kg 14 Liter Wein rausbekommen.
Die Woche über kannst Du Dir dann passende Ballons oder was besorgen ;) :lala:
Bisschen genauer stehts in der Kitzinger Weinfibel, die kann ich Dir ggf. als PDF schicken.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

rotoflex

Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#5

Beitrag von rotoflex » Di 20. Sep 2016, 11:15

Hallo Olaf
sollte ich wirklich Wein machen da hätte sich ja das absuchen der einzelnen Beeren nach Schimmel erledigt oder liege ich da falsch. Da ja Schimmel,Gährung im Wein erwünscht...
Dann wäre es sogar ärgerlich weil ich gutes Teil mit Schimmelansatz den Puten vorgeworfen habe,die haben dann selektiert.

Olaf
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Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#6

Beitrag von Olaf » Di 20. Sep 2016, 11:21

Größere Mengen Schimmel würde ich vermeinden. Aber im Prinzip musst Du eh jede Traube in die Hand nehmen.
Ich habe meine Technik auf Richards Anregung http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... &start=450g eändert, es geht schneller und doch gründlicher, alle Reben einzeln zu zerquetschen, und dann kann man ja die schlimm gammeligen beiseite tun.
Ich weiß nicht, ob da was passieren kann, wenn das schimmlige zuviel ist, vermutlich nicht.
Also die Schalen sollen möglichst mit rein, die bringen die Farbe. Meiner ist dieses Jahr sowas von dunkel :daumen:
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 20. Sep 2016, 13:43

Olaf hat geschrieben:in einem großen Behältnis (mit Tuch vor Essigfliegen schützen) erst mal ne Woche gären lassen.
Also macht das gar nicht so viel, wenn da ein bisschen Sauerstoff ran kommt?
Mich hat vom Wein-herstellen bisher abgehalten, dass ich dachte, man muss "sauerstoffdicht" (also Entlüftung unter Wasser etc.) gären lassen.
Wenn s so einfach ist, probier ichs heuer, wenn unser Wein reif ist! :daumen:

Ist das schlimm, wenn ich die Pektinase weglass?

Olaf
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Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#8

Beitrag von Olaf » Di 20. Sep 2016, 14:22

Also ich nem einen entsprechend großen Topf und leg zwischen Topf und Deckel ein Geschirrhandtuch, dann kann der Überdruck entweichen und die Essigfliegen nciht ran. Ich denke auch, dass der ja oben aufschwimmende Maische"kuchen" schützt. Der ist recht dicht, deswegen soll man den auch ein oder zweimal am Tag durchstoßen.
Die anschließende Gärung, also nach dem Abpressen, im Ballon muss schon und unbedingt mit Gärröhrchen und so erfolgen.
Und, das war mir auch neu und hab ich bisslang immer nachlässig gehandhabt, nach dem Ende der Gärung bzw. bei der ersten Schönung soll man so umfüllen, das die Gefäße dann sehr voll sind. Vorher ist ja kein Sauerstoff drin, dann aber schon. Da legten die in der Weinfibel großen Wert drauf, das werd ich dieses Mal versuchen sorgfältiger so zu machen.
Ich weiß nicht, was ihr alle gegen Pektinase/ Antigel habt, ist ein ganz normales Enzym, was das Pektin zerlegt, ich hab da vielleicht 20 ml auf 15 L Maische gekippt. Natürlich geht es ohne, aber die Ausbeute wird sehr viel schlechter sein und weniger Aromen bei mehr Arbeit. Gibts in der Apotheke und im Baumarkt.
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Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#9

Beitrag von moorhexe » Di 20. Sep 2016, 18:30

da ich meine ganzen gärballons beim letzten umzug alle verschenkt hatte,
habe ich aus rotem wein sirup und weingelee gemacht.

rotoflex

Re: Auf die schnelle frischen Wein verarbeiten

#10

Beitrag von rotoflex » Di 20. Sep 2016, 22:23

Hallo Olaf
Du sprachst vorhin Wein machen ist ganz einfach,und jetzt kommst Du um die Ecke mit Meischekuchen durchstossen und antigel und was weiss ich noch alles. :ohoh:
Ich lese ich mich etwas ein in das Thema, und poste die Arbeitsabläufe in meiner Reihenfolge hier,hoffe damit richtig zu liegen.
Übrigens mein Druck wegen der Weinbeeren ist raus.
Habe eine Mosterei gefunden,es waren netto 35 Kg Wein dafür bekomme ich 31 Flaschen meiner Wahl zum Lohntauschpreis,Wein auch, aber nur Fruchtweine,kein Traubenwein.
Mit einem teil der geschätzt gleichen Menge die noch hängt würde ich versuche starten mit weinen :)

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