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Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Mi 7. Sep 2016, 22:45
von Pastinake
Hallo, ich habe mir einen Einkochautomaten geleistet und jetzt schon Tomatensuppe in Twist-Off-Gläser eingekocht.
Das vielgerühmte Weck-Buch habe ich auch dazu gekauft. Aber mir ist nicht klar, wie lange die Sachen dann tatsächlich maximal haltbar sind?
Im Buch steht nur "jahrelang, nahezu unbegrenzt haltbar".
Aber stimmt das auch? Bisher hatte ich früher nur Marmeladen, Kompott und Saft im Backofen eingemacht. Und da ist ja der Zucker auch noch drin.
Muß man die Suppen denn unbedingt so lange (1 Stunde) einkochen? Oder ist es auch schon nach kürzerer Kochzeit haltbar?
Wie sind da Eure Erfahrungen?

Und noch eine Frage: Daß ich kein Mehl und keine Milchprodukte beigeben soll, habe ich schon herausgefunden. Aber wie steht es z.B. mit Nüssen in der Suppe? Bzw. möchte ich noch Zucchinisuppe mit Mais kochen und die wollte ich auch einwecken.
Ist Mais ein Problem? Oder entpricht Mais dem Mehl? Und warum geht Mehl beim Einmachen nicht? Was bewirkt das Mehl denn?

Vielleicht kann mir hier Jemand weiterhelfen? Ich möchte nämlich heuer noch ganz viele Suppen einkochen: Lauch, Sellerie, Kürbis etc.

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Do 8. Sep 2016, 01:15
von MeinNameistHASE
Hallo,

Herzlichen Glückwunsch zur Neuanschaffung und viel Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren!

Ich habe schon mehrfach probiert Kürbis- und Zucchinisuppen einzukochen. Leider sind die Gläser trotz langer Einkochzeit, neuen Gummis etc immer wieder aufgegangen. Mal nach 3 Wochen, mal nach mehreren Monaten.

Zu der Haltbarkeit: Bei uns im Keller stehen Gläser mit eingekochten Äpfeln von 2008 und einige andere Konserven. Dicht geblieben sind die bis heute, aber geschmacklich nicht mehr zu gebrauchen. Ein bis zwei/drei Jahre, so ist meine Erfahrung bei Kirschen, Apfelmus & Birnen, ist die maximale Lagerdauer. Für Fleischkonserven und Fleischbrühen (Halbkonserven bei 100°C) empfiehlt Gahm eine maximale Lagerdauer von bis zu einem dreiviertel Jahr.

Insgesamt strebe ich eine maximale Lagerdauer von 1,5 Jahren an, sodass der Hauptanteil zur neuen Saison aufgebraucht ist und die Qualität/Farbe nicht allzu sehr leidet. Das Auge isst schließlich mit ;)

viel Erfolg

Jonas

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Do 8. Sep 2016, 05:04
von lianehomann
Von einer Haltbarkeit von zwei Jahren gehe ich auch aus. Es kommt natürlich noch drauf an, wo sie stehen - im kühlen Keller halten sich die Sachen länger als in der warmen Küche. Vielleicht hängt es auch noch von der Gemüseart ab. Rotkohl, Bohnen, Tomatensoße halten sich bei mir gut. Meine Kürbissuppe vom letzten Jahr, im Keller gelagert, ist noch einwandfrei. Statt mit Milchprodukten hatte ich die Suppe mit Kokosmilch gekocht.

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Do 8. Sep 2016, 08:58
von magyarin
Hallo,
Mehl im Einkochgut lässt es sauer werden. Auch andere Stärke-Bindemittel gehen nicht.
Also Suppen und Saucen erst hinterher binden.
Die Stärke im Gemüse selbst macht das nicht. Irgendwas ist an der gemahlenen Form anders...?
Ich esse meine eingekochten Fertiggerichte wie Suppe, Gulasch etc. Etwa 2 Jahre. Reines Gemüse oder Obst auch länger, meist ist es aber vorher verbraucht.
Nach 2 Jahren leidet schon der Geschmack.

Und immer die Einkochzeiten und Temperaturen einhalten. Ansonsten kann es tatsächlich schnell verderben, besonders bei Hülsenfrüchten. Wenn du einen Elektroeinkocher hast, kann man den doch relativ alleine vor sich hinkochen lassen. Warum am falschen Ende sparen, indem man eine halbe Stunde weniger einkocht? Dafü ist die Arbeit zuviel. Ich musste vor kurzem 7 Gläser leckere Bohnensuppe wegschmeissen, weil ich die aus Versehen mit zu niedriger Temperatur eingekocht hab. Hatte irgendwie Zeit und Temperatur verwechselt.

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Do 8. Sep 2016, 13:43
von poison ivy
aus schierer Neugierde hab ich Kuerbissuppe eingekocht,
ohne Weck in der Micro, heiss einfuellen, 2x kurz aufkochen lassen, Deckel zudrehen
war GsD nach gut einem Jahr aufgebraucht
auf die gleiche Tour eingekochte Gemuesemischung (Tomate, Paprika, Zwiebel, Zucchini) hat sich nach min. 3 Jahren noch ein Glas ganz hinten im Schrank gefunden, war noch zu und hat auch OK ausgesehen und gerochen, hab's trotzdem entsorgt

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Do 8. Sep 2016, 21:26
von Pastinake
Danke für Eure Ratschläge!
Das hilft mir schon mal sehr weiter! Ich hätte aber echt gedacht, daß sich die eingeweckten Sachen viel länger halten als 1-2 Jahre?!
Ich habe schon mehrere Jahre alte Birnen und Renecloden-Kompott gegessen. Beides war trotzdem noch lecker. Aber ich hab damals auch immer Obstler oder Rum mit reingetan. Vielleicht liegt es daran? ;) Vielleicht sollte man auch bei Suppen immer ein bißchen Schnaps mit zugeben??? :hmm:

@magyarin: Du hast Recht, daß man nach der ganzen Arbeit an der halben Stunde Strom auch nicht sparen sollte. Bei meinem ersten Schwung Tomatensuppe hatte ich nur eine halbe Stunde eingekocht, weil das lt. Internet langen sollte. Aber heute habe ich wirklich 1 Stunde lang eingekocht.
Danke für das Draufstupsen! Und danke, daß Du mich beruhigt hast, daß Stärke im Gemüse anscheinend nicht den Geschmack beeinträchtigt.

@Hase: Jonas, das bei Dir Zucchini- und Kürbissuppen bisher nicht funktioniert haben, stimmt mich schon nachdenklich. Was hattest Du denn für Rezepte? Mein übliches Rezept für beide Suppen besteht aus Zwiebeln, Brühe, Kürbis oder Zucchini, Gewürze und dann noch Schafskäse oder Gorgonzola dazu. Den Käse müßte ich dann halt beim Aufwärmen dazugeben. Wie lange hast Du denn die Suppen gekocht?
Vielleicht hängt es ja doch mit der Stärke zusammen? Im Weckbuch steht für Kartoffelsuppe 90 Minuten drin. Vielleicht muß man bei Kürbis auch so lange einmachen wegen der Stärke?

@lianehomann: An Kokosmilch bei Kürbissuppe hatte ich auch schon gedacht. Aber laut einem Kochforum soll Kokosmilch wohl auch riskant sein.
Bei Dir hat das einwandfrei funktioniert?

@poison ivy: Hört sich interessant an Deine Methode! Aber ich habe keine Mikrowelle und kann es daher nicht ausprobieren.

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Do 8. Sep 2016, 21:51
von MeinNameistHASE
Ich hab genau dasselbe Rezept: Zwiebeln, Brühe, Kürbis oder Zucchini außer Salz und Pfeffer keine Gewürze. Heiß eingefüllt, verschlossen und sofort 2h bei 100°C sterilisiert :aeh:

Vielleicht liegts an unserem Gemüse, die zwei Arten waren bisher immer reichlich "gefüttert" worden.

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Fr 9. Sep 2016, 10:21
von Pastinake
Hallo Jonas, nach 2 Stunden sollten eigentlich alle Keime abgetötet sein! Vielleicht liegt es ja auch an der Brühe? Die hat ja oft Hefe als Geschmacksverstärker dabei. Ich verwende eine Bio-Brühe ohne Hefezusatz und hoffe, daß das klappt. Bin aber grad nicht sicher, ob ich aufgrund Deiner Erfahrungen Kürbis- und Zucchinisuppe nicht doch lieber einfrieren soll?
Aber die Gefriertruhen sind schon so voll... *seufz* Deswegen wollte ich ja einkochen. Und bei Liane hat es ja geklappt.

Das ist aber auch etwas, was ich nicht verstehe: Im Weckbuch steht drin, daß überdüngtes Gemüse nicht zum Einmachen taugt. Aber warum?
Inwiefern beeinflußt die Düngung das Einmachgut???

Ich hab extra nochmal in meinen 4 Einmachbüchern nachgeschaut. Aber nirgendwo steht ein Rezept für Kürbis- oder Zucchinisuppe drin.
Ich werde nochmal recherchieren, ob es irgendein Buch gibt, wo auch mehr Suppenrezepte drin sind? Oder kann mir Jemand ein gutes Buch empfehlen?

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Fr 9. Sep 2016, 11:05
von MeinNameistHASE
Pastinake hat geschrieben:Das ist aber auch etwas, was ich nicht verstehe: Im Weckbuch steht drin, daß überdüngtes Gemüse nicht zum Einmachen taugt. Aber warum?
Inwiefern beeinflußt die Düngung das Einmachgut???
Zu viel Stickstoff schwemmt das pflanzliche Gewebe auf und macht es weicher. Im Glas wird es dann matschig und unansehnlich.

Das mit der Hefe habe ich nie beachtet. Naja, vielleicht versuch ich es doch nochmal. Zucchini gibt's es ja en masse...

Re: Suppen einkochen: Haltbarkeit?

Verfasst: Fr 9. Sep 2016, 11:25
von Pastinake
Naja, das mit der Hefe weiß ich nicht sicher. Aber es wäre für mich vorstellbar, daß die Hefe zu schnellerem Umkippen beiträgt. Aber nen Beweis oder ne Quelle dafür habe ich nicht. Ich hab da früher auch nie drauf geachtet und immer Bio-Brühwürfel mit Hefe verwendet. Aber meine beste Freundin hat mir eine Bio-Brühe "Klare Suppe ohne Hefe" im Glas empfohlen, und die verwende ich jetzt immer für Suppen.
@lianehomann: Welche Brühe verwendest Du denn?