Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

Teichwirtschaft und Aquakultur
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Kaufnix
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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#11

Beitrag von Kaufnix » Do 28. Feb 2013, 22:34

In dem Zusammenhang finde ich Australian Redclaws interessant. Bei uns heißt der schlicht Rotscherenkrebs, auf schlau Cherax quadricarinatus. Die werden auch als Süßwasserhummer bezeichnet, weil sie wohl so schmecken und auch so groß werden, allerdings brauchen sie nur 18 Monate bis zu relativ stattlichen Größen.
Sie sind sehr verträglich, mit übereinandergestapelten PVC Rohren verschiedener Durchmesser sind höhere Besatzdichten möglich. Zudem vermehrungsfreudig. Vorwiegend pflanzliche Nahrung plus Fleischreste müsste für die genügen.
Und wechselwarme Tiere lassen sich vielleicht am humansten einfrieren, also mit Wasserbeutel ins Gefrierfach und warten, bis die Krebse tot sind, das Wasser aber noch nicht gefroren ist. Sie sterben bei unter 8 Grad Wassertemperatur.
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fuxi
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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#12

Beitrag von fuxi » Fr 22. Mär 2013, 13:23

Da bin ich neugierig:
Warum wäre für dich Einfrieren akzeptabler als in kochendes Wasser werfen?

Schalentiere und Schnecken sind bei mir ja genau aus dem Grund auch noch so eine Grauzone...
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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#13

Beitrag von dasebastian » Fr 22. Mär 2013, 15:46

Erfrieren soll eine ganz "angenehme" Art zu sterben sein, so ein langsames Weggleiten.

Ich hab da aber auch meine Bedenken. Bin auf einer Skitour mal in Schneesturm gekommen und festgesessen. War überhaupt nicht nah dran am Erfrieren, aber das hat mir schon gereicht.......
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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#14

Beitrag von fuxi » Fr 22. Mär 2013, 15:53

dasebastian hat geschrieben:Erfrieren soll eine ganz "angenehme" Art zu sterben sein, so ein langsames Weggleiten.
Sagt wer? :aeh:
Selbst wenn man als halb erfrorener und wieder aufgetauter Mensch (Säugetier) das so empfindet, heißt das ja noch lange nicht, dass ein Krebstier da genauso funktioniert.

Ja, Frieren ist fies. Da muss man dummerweise zum Erfrieren auch erst durch, bis der Körper so unterkühlt ist, dass er denkt, dass es warm ist.
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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#15

Beitrag von dasebastian » Fr 22. Mär 2013, 16:05

Fuxi, ich weiß nicht mehr wer das gesagt hat... Ich hab das öfter mal wo gehört/gelesen/in Doku aufgeschnappt.

Aber mit meinem zweiten Absatz wollt ich eh das gleiche wie du sagen. Ich hab da eben auch stark meine Zweifel, daß das so angenehm ist. Eben: da muß der Körper auch erst mal durch, bis er glaubt, daß ihm wieder warm wird...

Ich selber habe überhaupt keine Erfahrung mit Hummer & Co, ess es auch nicht (obwohl es mich manchmal gelüsten würde). Aber das Problem beim kochenden Wasser ist doch meistens, daß der Riesentopf kocht und dann kommen gleich mehrere Tiere rein. Klar kühlts dann gleich runter. Wie gesagt, ich hab keine Erfahrung, aber ich stell mir vor, wenn ein großer Topf so richtig sprudelt, und dann haut man EINEN rein, daß der doch sicher gleich weggeschockt und tot ist.
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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#16

Beitrag von Kaufnix » Di 2. Apr 2013, 22:00

Als gleichwarme Tiere erfrieren wir zuerst an den Extremitäten. Kopf und Torso bleiben lange warm und wir merken, wie uns kalt wird. Muskelzittern, das wir so sehr mit Kälte verbinden, dient der Wärmeerzeugung.

Wechselwarme Tiere kühlen hingegen gleichmäßig aus, je kälter es wird, desto "dümmer" und betäubter werden sie auch. Sie erzeugen keine Wärme und bibbern deshalb auch nicht. Ihre Gehirnaktivität fährt mit dem Stoffwechsel herunter, anstatt, dass der Stoffwechsel wie bei uns bei vollem Bewusstsein gegen die Kälte ankämpft. Sie werden also immer träger. Dieser Prozess ist für sie in abgemilderter Form normal, weil ihre Habitate ebenfalls schwankenden Temperaturen ausgesetzt sind.

Imo vielleicht angenehmer für das Tier, als ins kochende Wasser zu fallen.
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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#17

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 11. Apr 2013, 09:22

Ich hätte einen 1.000 l Behälter zur Verfügung und irgenwie spukt es bei mir auch herum, ein paar Fische zu halten, die am Schluss gegessen werden könnten.
Unser Gartenteich ist zu flach, dort räumen die Katzen aus.
Bräuchte auch keine Kreislaufwassernutzung, sondern würde das Wasser zum Giessen verwenden.
Macht das Sinn?

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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#18

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 11. Apr 2013, 09:53

Moin,
wenn du so einen IBC-Behälter meinst, der wird in der Sonne zu warm und sehr schnell grün innen drin, im Hochsommer dauert das keine Woche.
Zum Algenziehen als Gartendünger okay, aber nicht für Fische.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Manfred

Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#19

Beitrag von Manfred » Do 11. Apr 2013, 10:39

Gehen tun tut das schon.
Du musst halt die ganze Zeit eine Belüftungspumpe laufen lassen und ein Biofilter angemessener Größe wäre auch kein Schaden, weil die Fische bei Schadstoff-/Nährstoffanreicherung am Wasser (z.B. Nitrat) Wachstumsdepresseion bekommen oder sogar ganz eingehen können.
Und ob es für die Fische schön ist, darf man bezweifeln. Das ist schon eine recht intensive Haltungsform.
Wenn du jetzt im Frühjahr einige zweisömmrige (also 2 jahre alte) Karpfen (K2) kaufst, wie sie im Frühjahr überall von den Teichwirtschaften als Besatzfische angeboten werden, und die bis zum Herbst fütterst, hast du was Leckeres auf dem Teller.
Finanziell lohnen wird es sich eher nicht. Wenn du den Kauf und den Strom für die Pumpe und die Fahrerei für die Besatzfische und das Futter rechnest, kaufst vermutlich viel billiger im Herbst fertige Speisekarpfen. Und die durften in einem großen Teich leben und nicht in so einem Suppentopf.

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Re: Gibt es in Deutschland kommerzielle Aquaponik?

#20

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 11. Apr 2013, 19:18

Hallo Manfred,
ich hab mir das auch noch mal überlegt, ja, da kann ich mir etliche Fische aus der näheren Fischzucht kaufen, bekomme sie dort auch filetiert und entgrätet.
Als Kind bin ich mit Wasser und Fischen aufgewachsen, das steckt mir immer noch im Blut.

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