Hydrokultur & Aeroponics

Teichwirtschaft und Aquakultur
Grunling

Hydrokultur & Aeroponics

#1

Beitrag von Grunling » So 12. Dez 2010, 19:46

Hallo,

Hat sich schon mal jemand von euch damit auseinandergesetzt? Ich weiß, das ist nicht das Lieblingsthema für die Hippie- Land-Kommune...

Aber vielleicht macht so was in einer ressourcenarmen Umgebung Sinn. Also z.B. für den urbanen Selbstversorger.

Also mal ganz vorurteilsfrei:

- Wie sähe das in Sachen Ressourcen (Dünger, Wasser, Licht, Fläche, Pflegebedarf, Strom) und Nachhaltigkeit aus?
- Wie gesund und schmackhaft wären wohl Tomaten aus dem hydroponischen Garten *, wenn man sie in normaler Geschwindigkeit wachsen ließe?

lg, Grünling

Webwiesel

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#2

Beitrag von Webwiesel » So 12. Dez 2010, 20:14

Da gibts ein Buch zum Thema auf Englisch, komme jetzt nicht auf den Titel um die Suchmaschine anzuwerfen.
...Kannst im Prinzip auf jede Betonfläche z.B. ein Hochbeet bauen und ernten....Flächen zu "entsiegeln" wär natürlich schöner...

Grunling

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#3

Beitrag von Grunling » So 12. Dez 2010, 22:07

Buch klingt gut :)

Also das ganze ist kein neues Konzept. Nennt sich urban farming. Hier ein sehr schönes Beispiel aus NY:
http://www.youtube.com/watch?v=tqcBCcSLDlo (engl.)

Die Amerikaner haben da scheinbar viel weniger Vorurteile. Wenn ich in D nach Hydrokultur frage, erzählt man mir etwas von holländischen Tomaten, Maria-Juana oder der vertrockneten Büropflanze.

Gleichzeitig peppen in ganz Deutschland die Bauern ihre ausglaugten, kaputten Böden mit Gigatonnen an Dünger auf, damit da überhaupt noch etwas wächst... Wozu dann überhaupt noch die Erde?

viellieb

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#4

Beitrag von viellieb » So 12. Dez 2010, 22:18

Weil ohne erde würde es über haupt nix mehr sein...
Diese ganze zucht auf künstlichen Medien is nur durch Gier zu rechtfertigen. Alternative Beete wie soilbags in Slams oder Ny etc. sind tolle ideen.
Aber wenn du Boden zur verfügung hast, solltest du ihn verantwortungsvoll nutzen.


lg derflipp

Grunling

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#5

Beitrag von Grunling » So 12. Dez 2010, 22:51

Warum würde es ohne Erde nichts mehr sein?

Webwiesel

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#6

Beitrag von Webwiesel » So 12. Dez 2010, 23:06

Lassen wir mal das Thema Agrarsteppe und Vergewaltigung von Mutter Erde.

Bau dir Hochbeete in die Stadt auf versiegelte Böden. Ich kenne hier viele Bauwagendörfler die behaupten wegen Altlasten in Böden nichts anbauen zu müssen, auch weil die Betonböden auf denen ihre Wagen stehen zu dick seien. Das mag stimmen, aber für solche Situationen gibt es Hochbeete. Was sie davon abhält kostenlose Abbruchziegel zu schichten und zu malochen sind Suff, Kiff und H4. Gehen, geht alles !

Grunling

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#7

Beitrag von Grunling » So 12. Dez 2010, 23:25

Ich finde Hochbeete ja prima... nur ist die Frage, ob sie das Optimum darstellen. Ich möchte wissen, wo das System im Vergleich steht und ob hinter der Ablehnung mehr als Ideologien oder Religion stecken.

Wenn mir jemand mit sachlichen Argumenten erklären kann, warum Hydrokultur quatsch ist, bin ich umso glücklicher.

viellieb

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#8

Beitrag von viellieb » So 12. Dez 2010, 23:34

Okay 1. die Qualität der Erzugnisse. 2. die Kosten der Erstellung und des Betriebs einer solchen Anlage.3. die Störanfälligkeit

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Nordhang
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Re: Hydrokultur & Aeroponics

#9

Beitrag von Nordhang » So 12. Dez 2010, 23:57

Grünling hat geschrieben:Ich finde Hochbeete ja prima... nur ist die Frage, ob sie das Optimum darstellen. Ich möchte wissen, wo das System im Vergleich steht und ob hinter der Ablehnung mehr als Ideologien oder Religion stecken.

Wenn mir jemand mit sachlichen Argumenten erklären kann, warum Hydrokultur quatsch ist, bin ich umso glücklicher.
Bei Hydrokultur müssen alle Nährstoffe in flüssiger Form zugefüttert werde. Dies bedeutet für den Erzeuger dass er die Nährstoffe genau dosieren muss, auch um wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele Untersuchungen zeigen aber dass oft Geschmack und Nährwert darunter leiden können. Die meist chemischen Düngemittel enthalten bei weiten nicht alle Stoffe die eine Pflanze aufnehmen kann, sonder nur diejenigen die sie aufnehmen muss um Ertrag zu Erbringen. Auch das Fehlen von äußeren Einflüssen wie Kleinstlebewesen und selbst Trockenstress kann den Geschmack und die Konzentration an Nährstoffen beeinflussen. Zudem ist man meist stark auf Strom und Technik angewiesen. Kommt kein Wasser an die Pflanzen gehen sie in kurzer Zeit ein. Ich persönlich versuche im Sommer Tomaten schwimmend auf einem kleinen Tümpel anzubauen eine Art Miniaquaponik.

Grunling

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#10

Beitrag von Grunling » Mo 13. Dez 2010, 00:32

hmm.. selbst die Kiffer sagen, dass Erde besser schmeckt. :lol:
Aber mal ernsthaft... die sind nicht die schlechteste Informationsquelle, als dass sie Hydrokultur im größeren Maßstab privat für ihr "Gemüse" benutzen.. googelt wenn ihr euch traut.

Behauptet wird dort auch, dass die Pflanzen ohne weitere Maßnahmen, wie z.B. künstliches Licht oder Hormone, schneller als Vergleichsweise in Erde wachsen. Wenn man dieses "schneller wachsen" nun mit "Wasser einlagern" ersetzt, ist man auch schnell bei "wässriger Geschmack". Damit hatte nicht gerechnet. spannend.

Aber ich verschiebe das Thema für mich wieder auf unbestimmte Zeit. Der technische Aufwand ist mir da noch zu groß und zeitintensiv. Trotzdem.. Ich halte es weiterhin für wichtig, sich auch über solche Systeme immer wieder Gedanken darüber zu machen.

Auch interessant für den urbanen Selbstversorger... Tropfbewässerung, aber ein anderes Thema...

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