Hydrokultur & Aeroponics

Teichwirtschaft und Aquakultur
Webwiesel

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#11

Beitrag von Webwiesel » Mo 13. Dez 2010, 00:36

Grünling hat geschrieben:Ich finde Hochbeete ja prima... nur ist die Frage, ob sie das Optimum darstellen. Ich möchte wissen, wo das System im Vergleich steht und ob hinter der Ablehnung mehr als Ideologien oder Religion stecken.

Wenn mir jemand mit sachlichen Argumenten erklären kann, warum Hydrokultur quatsch ist, bin ich umso glücklicher.
Für Pflanzen stellen in unseren, urbanen Breitengraden Hochbeete das Optimum dar. Ich züchte in Hochbeeten Tabak. Das Poblem ist der hohe Wasserverbrauch durch Versickerung oder Verdunstung; dem kann man aber durch entsprechende Materialwahl entgegen stehen. Ziegel sind als Mantel seht gut, oben bringt man gegen Wasserverlust Mulch auf...

Auf der Fensterbank vorziehen, dann jeh nach Art im Frühjahr-Spätfrühjahr ins Hochbeet umsatteln.....

Die einfachsten Dinge im Leben sind die, die man macht !

Manfred

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#12

Beitrag von Manfred » Mo 13. Dez 2010, 09:36

@Grünling:
Vermutlich meinst du Aquaponics?
Dazu gab es hier und im alten Forum schon verschiedene Threads.
Es gibt auch spezelle Foren dafür, z.B. http://www.backyardaquaponics.com/forum/
Schein in Nordamerika und Australien recht beliebt zu sein.

In aller Regel sind diese Syteme auf viel Pumpeneinsatz angewiesen.
Damit sich die Sache halbwegs "rentiert" braucht man eine hohe Besatzdichte an Fischen. Das bedingt eine hohe Nährstoffbelastung des Wassers und einen hohen Sauerstoffverbrauch. Also muss man das Wasser ständig filtern und belüften.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Aquakultur dienen als Filter Pflanzenbeete, die die Nährstoffe aus dem Wasser filtern.

Die Kritik an der Hydrokultur ist regelmäßig, dass die Pflanzen nicht vollwertig versorgt werden können oder sollen, weil ihr Nährstoffbedarf unzureichend bekannt ist bzw. aus Kostengründen nicht gedeckt wird.
So sollen z.B. Samen von Tomaten aus Hydrokultur nur vermindert fruchtbar sein.
Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Vorstellbar wäre es natürlich. Wächst die Pflanze auf Erde hat sie größere Chancen evtl. Defizite in der Düngung durch im Boden vorhandene Reserven auszugleichen.
Dass eine schnell gezogene Tomate aus einem Gewächshaus in Holland anders schmeckt als eine langsamer gewachsene von einem sonnigen Feld in Italien kann aber auch andere Gründe als die Nährstoffversorgung haben.
Es zwingt dich ja niemand, das Substrat für eine Auaponic-Anlage völlig erdfrei zu machen. Ein hoher Anteil an Hydrokultursubstrat ist aber sinnvoll. Erde alleine taugt in Flachbeeten nicht wirklich für eine periodische Staubewässerung.

Man könnte natürlich überlegen so ein system ganz extensiv ohne Pumpen aufzubauen. Das ginge aber nur mit sehr geringen Besatzdichten, sonst haben die Fische (oder anderen Wassertiere wie Krebse, Muscheln etc.) zu wenig Sauerstoff. Und für 2 Karpfen im Jahr etliche hundert Euro in Behälter etc. zu investieren ist völlig witzlos. Das machen nicht mal Koihalter (Die stecken auch massig Technik in die Teiche um mehr Fische pro Volumen halten zu können).

Schau dir mal die Rubrik "Members Systems" im oben erlinkten Forum an. Das dürfte viele Fragen beantworten.

Grunling

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#13

Beitrag von Grunling » Mo 13. Dez 2010, 14:25

@Manfred
Danke, ich werde mich dort noch mal ein wenig einlesen.
Von Aquaponic hatte ich auch schon gelesen, aber mir gefiel der Umgang mit den Fischen dort nicht.

Wie gesagt... das Thema Hydrokultur und Co ist für mich zunächst mal verschoben wegen dem technischen und finanhziellen Aufwand... In mir wachsen da jetzt schon einige neue Ideen. Nur bedeutet das dann auch selber machen und experimentieren. Und da fehlt mir im Augenblick alles zu... aber.. I'll be back.

Seppel
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Registriert: Do 19. Aug 2010, 12:29

Re: Hydrokultur & Aeroponics

#14

Beitrag von Seppel » Mo 13. Dez 2010, 18:46

Hydro ist eher was für Leute, die auf maximalen Ertrag aus sind. Wachstum kann enorm sein, Erträge eben auch. Dagegen steht: hoher Technisierungsgrad, messaufwand, Anfälligkeit für Fehler usw.. Das Tomaten aus Hydrokultur schlecht schmecken, halte ich für ein Gerücht. Ich hab Jahre lang Tomaten aus einem Gewächshaus mitgenommen, wo es Hydro und Erde gibt. Kein Unterschied. Geschmack hängt mehr von anderen Faktoren wie Sonneneinstrahlung und Sorte ab. Es gibt auch Tomaten auf Erde, die nach nix schmecken. Und: Hydro und biologischer Anbau schließen sich gegenseitig nicht aus, aber die Sache wird dadurch nur noch komplizierter.

Ich hab mal Blattsalat auf einem ganz einfachen Hydrosystem gesehen, das lief mit 3 Watt pro Stunde. Stand auf einer Fensterbank; und das Wachstum war mehr als im Sommer draußen. War aber nur als Spielerei von Jemand der das eh schon profimäßig macht. Was für den Selbstversorger interessant sein kann ist Tröpfchenbewässerung. Da geht einiges! Ist auch weniger Aufwändig und nicht teuer.

Mein Buchtipp zum Thema: "Erdelose Kulturverfahren im Gartenbau" (Ich sags gleich; es ist hauptsächlich nicht öko!)

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Re: Hydrokultur & Aeroponics

#15

Beitrag von Nordhang » Fr 17. Dez 2010, 22:10

Mein Lieblingslink zum Thema Aquaponics http://www.youtube.com/watch?v=baLp1neHomE

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