Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

Teichwirtschaft und Aquakultur
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Bunz
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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#1

Beitrag von Bunz » Mo 15. Jul 2013, 05:24

Ich kannte auch mal einen, der nicht heizen mußte.
Er lebte nämlich davon, daß die über-, neben und unter ihm lebenden Mieter heizten :grinblum:
lg
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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#2

Beitrag von Peterle » Mo 15. Jul 2013, 10:55

Was genau würde in D nicht klappen?
Bei den Ämtern wird eine Anmeldung daran scheitern, dass Aquaponik nicht bekannt ist. Ergo muß man Aquakultur und Hydrokultur anmelden.
Dass das Fischwasser durch die Beete geleitet wird ist meiner Meinung nach nicht genehmigungsbedürftig.

Wo aber sind weitere Fallstricke?

Vielen Dank für reichlich Info, bin nämlich selbst gerade in der Planung.

Gruß

Peter

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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#3

Beitrag von Oli » Mo 15. Jul 2013, 12:34

Wenn ich das richtig verstanden habe, entsteht das Gebäude, auf dessen Dach das Aquaponikprojekt starten soll ja ohnehin im Rahmen dieser Holzmarkt-Eckwerk-GuK eG-Hipster-Kommune-Genossenschaft. Sicher wird man auch bei bestehendem Dach/Gebäude mit 20k nicht viel reißen können, aber Förderer scheint es dort genug zu geben und Das Aquaponik-Projekt scheint in das Klimaanlagen- sowie Photovoltaik- und Solarthermie-Konzept des Gebäudes komplett integriert zu sein. Vielleicht wird es ja ein erfolgreiches Konzeptstudium.
Aber mir ist das Ganze am Ende ohnehin egal und vielleicht habe ich es auch falsch verstanden. ;) Was ich eigentlich sagen wollte:

Ist das ganze nicht ohnehin erst anmelde- und/oder genehmigungspflichtig, wenn es darum geht, die Produkte kommerziell zu vermarkten?
Oder eben für diesen Zweck ein neues Gebäude errichten will?

Bei uns scheiterte es beim Bauantrag für ein sommers mittels Fischwasser gedüngtem Gewächshaus am Teich weil das zu nah am Landschaftsschutzgebiet gestanden hätte.
autark_heizen hat geschrieben:... Aquaponik geht in Europa nur in der Schweiz, da frei von EU-Einschränkungen.
In Ungarn scheint Aquaponik beliebt zu sein, mit Unterstützung vom Minister für ländliche Entwicklung: http://www.aquaponics.hu/blog/central-e ... oree-2012/
... aber die machen sich ja auch gerade etwas frei von EU-Einschränkungen :pft:

Manfred

Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#4

Beitrag von Manfred » Mo 15. Jul 2013, 13:00

Wenn ich es richtig verstehe, wollen die von dem Geld nur ein kleines Aquaponik-System von der Stange kaufen:

http://reset.org/blog/gemuesefischen-de ... -macht-mit

Hier der Hersteller:

http://urbanfarmers.com/productsservices/uf-globe/

Der geneigte SVler würde das Ding wohl für einen Bruchteil des Geldes selber basteln.

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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#5

Beitrag von Oli » Mo 15. Jul 2013, 13:25

Ja, der "Scope" ist wohl von der Stange, für den Rest hatte ich vergessen die Quellen zu nennen: z.B. http://www.eckwerk.com/?page_id=23

Und bei wemakeit.ch kann man lesen:
Das Geld der Kampagne fließt in die Anschaffung des Aquaponic-Dom, der etwas mehr als 20.000€ kostet. Die Betriebskosten und sonstige Kosten trägt die Holzmarkt-Genossenschaft.

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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#6

Beitrag von Peterle » Mo 15. Jul 2013, 13:56

Aber bei Aquaponik kommt doch gar kein Fischwasser in den Grund?
Aquaponik ist idealerweise ein geschlossenes System. Wasser kommt nur hinzu, raus nur über Verdunstung.

Gruß

Peter

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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#7

Beitrag von Oli » Mo 15. Jul 2013, 14:53

@ Peterle: Ja, es geht generell um Bauten auf dem rückwärtigen Teil des Landes bei uns. Gar nicht um Eintrag von gedüngtem Wasser.
Die Dame von der Naturschutzbehörde fand so gut wie alles toll, was wir hier vorhaben und auch schon umgesetzt haben. Aber so nah am Landschaftsschutzgebiet sieht sie keine Chance, ein Glashaus bauen zu dürfen.
Die Lage wäre sonst optimal gewesen, wir haben eine natürliche Sonnenfalle dort, das Wasser wäre zuerst durch das Substrat im Glashaus gelaufen und dann in das Bächlein, was an den Teich anschliesst. Man hätte prima wärmeliebende Starkzehrer anbauen können. Ich habe sogar überlegt, ob man für die kühlere Jahreszeit nicht eine Heizung aus einer Art abgewandeltem Solarkocher bauen könnte.

Aber gut, derzeit sieht die gesetzliche Lage nicht so gut aus für solche Unterfangen. Vielleicht, wenn Aquaponik populärer wird, ändert sich was daran, wer weiss. Ich halte das System an sich nach wie vor für eine gute Sache.

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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#8

Beitrag von Peterle » Mo 15. Jul 2013, 15:31

hallo Oli,

auch dafür gibt es eine Lösung (glaube ich): die geodätische Kuppel.
Diese ist nicht im Boden verankert sondern kann frei aufgestellt werden. Trotzdem übersteht die Kuppel Sturm, da die Wölbung das Ganze auf den Boden drückt.
Ich habe im Netz sogar schon eine Version gesehen, die wurde aus Bettfedern (Holzleisten) erstellt und war allein innerhalb von einer Stunde abbaubar.

Statt Glas würde ich Folie nehmen oder, wenn es denn teuer sein muß, dann Polycarbonat (Acryl). 24qm kannst du mit Eigenleistung für ca. 500,-- € hinstellen.
Platzausnutzung und Lichtausbeiute ist nicht zu toppen.

Wäre zu klären, ab wann das nicht mehr als fliegendes Gebäude zählt. Das ist je Bundesland verschieden. In Niedersachsen zm. Bsp. bis 45m^3 wenn ich nicht irre.

Ich bin kurz vorm Bau. Wenns interessiert berichte ich.

Gruß

Peter

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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#9

Beitrag von Oli » Mo 15. Jul 2013, 16:40

Peterle hat geschrieben:... Wäre zu klären, ab wann das nicht mehr als fliegendes Gebäude zählt. Das ist je Bundesland verschieden. In Niedersachsen zm. Bsp. bis 45m^3 wenn ich nicht irre.
Ich bin kurz vorm Bau. Wenns interessiert berichte ich.

Gruß

Peter
Hallo Peter,
mich würde das in jedem Fall interessieren. Vielen Dank auch für den Tipp mit der Kuppel. Zum Thema fliegende Bauten scheint das für S-H ja ganz gut auszusehen. http://www.gesetze-rechtsprechung.sh.ju ... l&max=true
Allerdings hat man uns sowohl beim Bauamt (was für den vorderen Teil des Grundstücks zuständig ist), als auch bei der unteren Naturschutzbehörde (für hinten) gesagt, dass die Bedingung der schnellen Abbaubarkeit z.B. Bauwagen als Hühnerstall eine urbane Legende sei. :?

Ich glaube langsam, dass wir zuviel gefragt haben, aber gut, das ist ein anderes Thema. Solltest Du zu Deinem Aquaponik-Projekt hier berichten, hast Du auf jeden Fall einen interessierten Leser.

Gruß,
Oli

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Re: Aquaponik in Deutschland ohne EU-Fessel?

#10

Beitrag von Peterle » Mo 15. Jul 2013, 17:22

HalloOli,

grundsätzlich solltest du mit einer Kuppel als fliegendem Bau eine Genehmigung für sagen wir mal fünf Jahre bekommen können. Danach wäre Antrag auf Verlängerung zu stellen.
Ich frag hier einfach meine Nachbarn iund gut ist.

Gruß

Peter

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