Pflügen mit der Seilwinde

helmuth
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Pflügen mit der Seilwinde

#1

Beitrag von helmuth » So 17. Feb 2013, 22:58

Hallo,
ich habe einige Videos zum Thema gefunden, die mir sehr gefallen haben. Die Seilwinde ist offenbar sehr selbstversorgergeeignet. Es gibt zahlreiche selbstgebaute Exemplare sowohl mit Elektromotor als auch mit Verbrennungsmotor.
Selbstgebaute Seilwinde
Dieses Exemplar funktioniert mit Elektromotor.
Seilwinde aus altem Kleinmotorrad
Funtioniert hervorragend, mich stört der Lärm. Anwendung natürlich auch fern von Elektroanschluß.
Selbstgebaute Elektroseilwinde
Der Antrieb erfolgt mit einem Gleichstrommotor 220 V 1 kW. Die Leistung reicht offenbar locker aus.

An den Seilwinden gefällt mir besonders das geringe Gewicht des Gerätes sowohl als auch des Pfluges. Bei Elektroseilwinden besonders noch der ruhige Lauf. Nachteilig finde ich den notwendigen Leerlauf um den Pflug wieder an das andere Ende der Furche zu bekommen. Und: was passiert wenn das Seil reißt?

Gruß Helmuth

p.s. ich weiß natürlich daß der Pflug das Bodenleben durcheinander bringt und damit langfristig schädlich ist. Aber es wird einen niemand daran hindern mit der Seilwinde auch Geräte zur pfluglosen Bearbeitung des Bodens zu ziehen (Grubber, Ziehhacken...). Dazu habe ich aber bislang noch kein Video gefunden.
p.s.2 Es gibt in Rußland auch verschiedene kommerzielle Seilwinden zu kaufen. Vermutlich alle mit Verbrennungsmotor. Eine davon als Zusatzgerät für die Kettensäge (in dem ensprechenden Video wird als Kettensäge eine St.hl gezeigt).
Gibt es bei uns solche Winden zu kaufen?

tanzi
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Re: Pflügen mit der Seilwinde

#2

Beitrag von tanzi » Mo 18. Feb 2013, 06:59

Hi

So Winden für die Motorsäge gibt es eine ganze Menge (aber nicht billig).
z.B.: http://www.interforst.at/category/310-k ... inden.aspx

lg
liebe Grüße aus dem schönen Traisental
Rudi & Gerti

hunsbuckler
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Re: Pflügen mit der Seilwinde

#3

Beitrag von hunsbuckler » Mo 18. Feb 2013, 09:16

Kann man nicht Entmistungs-Seilwinden aus aufgegebenen Ställen dafür umrüsten?
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

roland
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Re: Pflügen mit der Seilwinde

#4

Beitrag von roland » Mo 18. Feb 2013, 13:38

Hi,
über das Thema hab ich mir auch schon gedanken gemacht - ob man nicht für alle Bodenbearbeitungsschritte mit der "guten alten" ;) Windentechnik Energie- und Bodenschonender umgehen kann.
Leerfahrten liessen sich leicht vermeiden, wenn man das Gerät drehbar an einem durchgehenden Seil anhängt und nicht das Seil am Gefährt.
Reisende Seile sind ein Problem, möglicherweise Sollbruchstelle an ungefährlicher Stelle einrichten .

Roland

Manfred

Re: Pflügen mit der Seilwinde

#5

Beitrag von Manfred » Mo 18. Feb 2013, 13:45

camillodergaertner hat geschrieben:also tazi, wenn man bei deinem link runter scrollt, dann kommen doch eh bezahlbare bis um die 90 euro
Da hast du dich verguckt. Das sind die Preise für einzelne Zubehörteile. Die Darstellung in dem Shop ist nur etwas unübersichtlich.
Die größte Gefahr dürften in der Tat reißende Seile sein. Und mit einem Schutzschild wird der Pflug nicht leichter.
Dazu kommt, dass man 2 Leute benötigt, wenn man keine ferngesteuerte Winde hat.

Erzgebirgler
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Re: Pflügen mit der Seilwinde

#6

Beitrag von Erzgebirgler » Mo 18. Feb 2013, 19:42

helmuth hat geschrieben:....Nachteilig finde ich den notwendigen Leerlauf um den Pflug wieder an das andere Ende der Furche zu bekommen. Und: was passiert wenn das Seil reißt?

Gruß Helmuth
Moin, Moin,

die (alte) Lösung: "Fowlersches Zweimaschinensystem"

Im Zeitalter der Dampflokomobile standen sich zwei solche an den Feldrändern gegenüber und zogen einen Kipppflug hin und her.

Gruß
erzgebirgler

Erzgebirgler
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Re: Pflügen mit der Seilwinde

#7

Beitrag von Erzgebirgler » Mo 18. Feb 2013, 19:47

Erzgebirgler hat geschrieben:.... "Fowlersches Zweimaschinensystem"...
Nu gucke, da hat doch der olle Fowler selbst sogar das Drahtseil erfunden... Hier Link:

http://www.dampfpflug.de/Landwirtschaft ... index.html

holzgaser
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Re: Pflügen mit der Seilwinde

#8

Beitrag von holzgaser » Mo 18. Feb 2013, 19:55

Servus!

Warum willst Du umbedingt Pflügen? Für die Selbstversorgung brauchst Du keine Pflug.

Gruß holzgaser
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

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emil17
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Re: Pflügen mit der Seilwinde

#9

Beitrag von emil17 » Mo 18. Feb 2013, 20:03

Wird hier sehr viel gemacht. Man läuft mit dem Pflug runter und zieht ihn pflügend wieder hinauf. Die Seilwinden sind auf eine Art Schubkarren montiert, der auch mehrere Erdanker an ausziehbaren Auslegern sowie einen Schalensitz hat und mit etwas Geduld gebraucht für ein paar hundert Franken zu bekommen. Scheunenfunde, die lange nicht gelaufen sind, billiger.
Leider sind es oft greusslich knatternde Zweitaktmotoren.
Es gibt auch Modelle, die man an die Zapfwelle von einem Motormäher montieren kann.
Seilrisse sind selten, weil das Ding eine Rutschkupplung hat. Man muss natürlich nicht mit defekten Seilen arbeiten. Sicherheitstechnisch wäre es besser, das Seil oben am Acker durch eine Umlenkrolle zu ziehen, damit bei einem Riss das hochschnellende Seil nicht den Maschinisten trifft. Macht aber kaum jemand.
Habe auch schon Drahtseile gesehen die durch einen gewöhnlichen Paketknoten verlängert worden sind.

Pflug wenden und umhängen wäre mühsam, diese Felder sind meist nur ein paar Dutzend Meter lang.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

helmuth
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Re: Pflügen mit der Seilwinde

#10

Beitrag von helmuth » Mo 18. Feb 2013, 23:08

Hallo allerseits,
danke für die zahlreichen Beiträge!
camillodergaertner hat geschrieben:...Film verding bub ...
leider habe ich den Film nicht gesehen. Ein paar Photos daraus habe ich auf die Schnelle gefunden, sehr schön! Das ist ja eine echte Plackerei! Zum Glück ist mein Gelände nicht so steil. Und ehrlich gesagt: auf so steilem Gelände zu pflügen führt unweigerlich zu starker Erosion, das würde ich nicht machen (ich weiß, daß manche Bauern keine andere Möglichkeit gesehen haben und es trotzdem gemacht haben)
tanzi hat geschrieben:...Winden für die Motorsäge gibt es eine ganze Menge...
ich habe mir den Link angesehen, das ist eine Preis- und Leistungsklasse, die für mich nicht in Frage kommt.Insbesondere ist die zur Verfügung stehende Kraft viel zu groß.
roland hat geschrieben:...möglicherweise Sollbruchstelle an ungefährlicher Stelle einrichten...
darauf wird es hinauslaufen, zum Beispiel einen Scherbolzen. und vermutlich noch zusätzlich eine Kupplung, die nur eine bestimmte Maximalkraft zuläßt = doppelte Sicherheit.
Manfred hat geschrieben:...dass man 2 Leute benötigt, wenn man keine ferngesteuerte Winde hat...
das sehe ich genau so. Bei einer elektrischen Winde kann ich mir eine Fernsteuerung gut vorstellen. Bei den elektrischen Seilwinden für Offroadfreaks (nicht mein Ding!) gibt es so was.
Erzgebirgler hat geschrieben:...die (alte) Lösung: "Fowlersches Zweimaschinensystem"...
dieses System kenne ich. Mir schwebt aber etwas anderes vor - sozusagen "Pflügen mit der Seilwinde 2.0". Das sollte etwas sein für kleinere Flächen, billig, leicht zu handhaben, möglichst selbst baubar. Kleine Flächen: 1 bis 4 Morgen, wenn größer wird muß der Ertrag zumindest einen Einachser ermöglichen. Billig: billiger als Einachser. Leist zu handhaben: Man wird älter, ich habe mal die Gelegenheit gehabt einen Einachser auszuprobieren. Der war primitiv hatte aber total viel Kraft. Mir war das zuviel, wenn es ein Einachser werden soll, dann muß man den unbedingt ausprobieren ob man damit auch zurechtkommt. Selbst baubar: Was man in den Videos sehen kann traue ich mir im Prinzip auch zu selbst zu bauen.
emil17 hat geschrieben:Wird hier sehr viel gemacht...
Das wußte ich nicht. Wenn es darüber nähere Informationen gäbe wäre ich sehr interessiert. Camillo hat ja auf den Spielfilm hingewiesen. Gibt es irgendwo Videos darüber? Ich habe bislang keine gefunden. Vielleicht habe ich nach dem falschen Stichwort gesucht?

So langsam kriege ich Lust mir so was zu bauen, leider gibt es vorher noch ein paar andere "Baustellen", vielleicht ist das ja ein Projekt für den nächsten Winter.

Liebe Grüße Helmuth

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