terra preta
Re: terra preta
Mario Heckel (Link in Beitrag #686) verkauft jetzt diesen hier statt des Sampada: TriaTerra-Kocher, weil schon mal preiswerter.
Dieser sollte die Anforderungen für gute Pyrolysekohle erfüllen.
Mit Bedienungsanleitung und Video.
Billig-Kontiki: Irgendwo gibt es ein Video, wo einer eine alte Badewanne in eine Erdgrube eingelassen hat mit etwas Umlüftung. Das funktioniert auch.
Dieser sollte die Anforderungen für gute Pyrolysekohle erfüllen.
Mit Bedienungsanleitung und Video.
Billig-Kontiki: Irgendwo gibt es ein Video, wo einer eine alte Badewanne in eine Erdgrube eingelassen hat mit etwas Umlüftung. Das funktioniert auch.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
Eberhard
Re: terra preta
Süß. Jetzt weiß ich, wo ich einen Ofen kaufen kann.
Das war aber nicht die Frage.
Habe mal gegoogelt. So auf die Schnelle.
Ich glaube, ich habe damals in etwa so in der Art gelesen:
Das war aber nicht die Frage.
Habe mal gegoogelt. So auf die Schnelle.
Ich glaube, ich habe damals in etwa so in der Art gelesen:
Die Pyrolysetechnik ist grundsätzlich mit erheblichen
Emissionsrisiken verbunden, da sich giftige Gase und
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
bilden können, bei Anwesenheit von Chlor aber auch
Dioxine. Nur bei sauberster und kontrollierter Pro-
zessführung kann dieser Technik überhaupt zuge-
stimmt werden. Bei einigen Anlagen ist dieses offen-
sichtlich gelungen: so ist die Pyreg-Anlage von Son-
nenerde in Österreich abfallrechtlich genehmigt
(Dunst 2013) und auch die Anlage im Berliner Bota-
nischen Garten hat nach Auskunft der Betreiber so
geringe Emissionen, dass sie nun immissionsschutz-
rechtlich zugelassen werden kann
www.bund.net>publications
Meine Frage ist jetzt einfach: Kann ich als Laie in der Herstellung mit einem Sampadaofen grundsätzlich bzw relativ leicht etwas falsch machen, so dass ich ein 'giftiges' Produkt bekomme, das ich als Laie rein optisch und ganz ohne Chemielabor, ja wahrscheinlich auch nicht auf seine Qualität hin bewerten kann. Scheinbar ist die Anwendung ja doch nicht so einfach. Oder mal grob ausgedrückt: Sie ist nicht unbedingt idiotensicher.Vorsicht PAK
Soweit klingt die Pyrolyse zu Pflanzenkohle nach einer unschlagbaren Kombination: Es wird Energie erzeugt, CO2 gebunden und mit dem Restprodukt auch noch der Boden verbessert. Aber Vorsicht ist angebracht. Das Stichwort dazu: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK. Solche können bei der Herstellung von Pflanzenkohle entstehen und sind giftig. Und darum möchte man PAK selbstverständlich auch nicht im Boden haben. Die Kunst der Pflanzenkohle-Pyrolyse besteht darin, das Material so auszuwählen und den Verkohlungsprozess so zu steuern, dass sich möglichst wenig davon bilden – ob im Kon-Tiki-Modell des Ithaka-Instituts oder in einer industriellen Anlage wie in Basel.
https://www.energie-experten.ch/de/wiss ... d%20giftig.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31
- emil17
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Re: terra preta
Der verlinkte Artikel aus Basel beschreibt ja da Ganze sehr verständlich.
Für die Herstellung von Kleinmengen im Garten wirst du die Grenzwerte weder kontrollieren noch immer einhalten können. Wenn man eine Grossanlage in dicht besiedeltem Raum baut, ist das hingegen schon wichtig.
Wenn du Freude daran hast, und darauf achtest, dass es keine Rauchbelästigung gibt, sollte das schon passen.
Früher hat man in grossen Mengen Holzkohle für Glashütten und Schmieden in abgelegenen Wäldern so ähnlich hergestellt, wobei das Ziel dort war, möglichst gute grobstückige Holzkohle zu bekommen.
Andere Prozessführungen erlaubten die Erzeugung von Holzteer, z.B. zum Abdichten von Holzgefässen und Booten. Da war die Emission halbverbrannter Produkte, wozu auch die PAKs gehören, wahrscheinlich enorm, nur hat das damals keinen interessiert.
Beim verlinkten Kocher möchte ich nur anmerken, dass man mit solchen Geräten keine Mengen wegbekommt und viel Zeit beim Zerschnippeln von Schnittgut und Füttern des Ofens verbringen wird.
Für die Herstellung von Kleinmengen im Garten wirst du die Grenzwerte weder kontrollieren noch immer einhalten können. Wenn man eine Grossanlage in dicht besiedeltem Raum baut, ist das hingegen schon wichtig.
Wenn du Freude daran hast, und darauf achtest, dass es keine Rauchbelästigung gibt, sollte das schon passen.
Früher hat man in grossen Mengen Holzkohle für Glashütten und Schmieden in abgelegenen Wäldern so ähnlich hergestellt, wobei das Ziel dort war, möglichst gute grobstückige Holzkohle zu bekommen.
Andere Prozessführungen erlaubten die Erzeugung von Holzteer, z.B. zum Abdichten von Holzgefässen und Booten. Da war die Emission halbverbrannter Produkte, wozu auch die PAKs gehören, wahrscheinlich enorm, nur hat das damals keinen interessiert.
Beim verlinkten Kocher möchte ich nur anmerken, dass man mit solchen Geräten keine Mengen wegbekommt und viel Zeit beim Zerschnippeln von Schnittgut und Füttern des Ofens verbringen wird.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: terra preta
Danke Emil für die Antwort, die auch verständlich war.
Den Artikel aus Basel habe ich nicht vollständig gelesen. Soviel Zeit hatte ich heute morgen nicht. Ich habe nur kurz nach was gegoogelt, was mein Problem etwas näher beschreibt und der Artikel könnte ungefähr dem entsprechen, was ich früher schon mal gelesen hatte. Damals hatte ich dann den Eindruck, ich sollte vielleicht die Finger davon lassen, wenn die korrekte Anwendung schwieriger ist als gedacht oder als der Verkäufer es darstellt. Auf Hochglanzpapier bzw auf der spiegelklaren Oberfläche meines Handys (Laptops - PC's) schaut ja immer alles chic und begehrenswert aus. Von den Tücken erfährt man oft erst nach dem Kauf.
Der Sampadaofen - oben im Link - ist tatsächlich günstig. Der letzte den ich wo gesehen habe kostete 120€.
Allerdings ist meine Begeisterung inzwischen etwas gedämpft. Wie du ganz richtig sagst: Große Mengen bekommt man da nicht hin. Und: Macht man das dann auch. Oder bleibt es doch bei 1-2 Mal im Jahr, wenn man grad mal 'ne idyllische Stunde übrig hat.
Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, spare ich jetzt damit auch nicht grad übermäßig viel Energie ein, wenn ich meinen Eintopf, Kartoffeln, Reis etc auf dem Sampada koche.
Ich müsste mal durchrechnen, wieviel ich pro Beet / Jahr Pflanzenkohle bräuchte (keine Ahnung)...was, das im Handel kosten würde bzw ob ich die Zeit aufbringen könnte das selbst zu machen.
Und bringt die Pflanzenkohle überhaupt was. Da bin ich mir nicht ganz schlüssig. Meine Tomatenernte hat seit 2 Jahren deutlich an Menge zugenommen. Aber an was das liegt?
Vielleicht weil ich inzwischen mehr Aufmerksamkeit und Zeit auf meine Pflanzen lege? An der Schafwolle? Oder doch am Bokashi mit der Kohle drin? Oder einfach an allem?
Oh ich fürchte, so genau wird mir das hier auch keiner beantworten können.
Derzeit nehme ich Pflanzenkohle vom EM-Shop aus dem Chiemgau und mische das in den Bokashieimer. Aber das sind im Grunde nur kleine Mengen. Kommen direkt an die Tomaten und Gurken. Für die anderen Beete bleibt da nicht viel übrig.
Den Artikel aus Basel habe ich nicht vollständig gelesen. Soviel Zeit hatte ich heute morgen nicht. Ich habe nur kurz nach was gegoogelt, was mein Problem etwas näher beschreibt und der Artikel könnte ungefähr dem entsprechen, was ich früher schon mal gelesen hatte. Damals hatte ich dann den Eindruck, ich sollte vielleicht die Finger davon lassen, wenn die korrekte Anwendung schwieriger ist als gedacht oder als der Verkäufer es darstellt. Auf Hochglanzpapier bzw auf der spiegelklaren Oberfläche meines Handys (Laptops - PC's) schaut ja immer alles chic und begehrenswert aus. Von den Tücken erfährt man oft erst nach dem Kauf.
Der Sampadaofen - oben im Link - ist tatsächlich günstig. Der letzte den ich wo gesehen habe kostete 120€.
Allerdings ist meine Begeisterung inzwischen etwas gedämpft. Wie du ganz richtig sagst: Große Mengen bekommt man da nicht hin. Und: Macht man das dann auch. Oder bleibt es doch bei 1-2 Mal im Jahr, wenn man grad mal 'ne idyllische Stunde übrig hat.
Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, spare ich jetzt damit auch nicht grad übermäßig viel Energie ein, wenn ich meinen Eintopf, Kartoffeln, Reis etc auf dem Sampada koche.
Ich müsste mal durchrechnen, wieviel ich pro Beet / Jahr Pflanzenkohle bräuchte (keine Ahnung)...was, das im Handel kosten würde bzw ob ich die Zeit aufbringen könnte das selbst zu machen.
Und bringt die Pflanzenkohle überhaupt was. Da bin ich mir nicht ganz schlüssig. Meine Tomatenernte hat seit 2 Jahren deutlich an Menge zugenommen. Aber an was das liegt?
Vielleicht weil ich inzwischen mehr Aufmerksamkeit und Zeit auf meine Pflanzen lege? An der Schafwolle? Oder doch am Bokashi mit der Kohle drin? Oder einfach an allem?
Oh ich fürchte, so genau wird mir das hier auch keiner beantworten können.
Derzeit nehme ich Pflanzenkohle vom EM-Shop aus dem Chiemgau und mische das in den Bokashieimer. Aber das sind im Grunde nur kleine Mengen. Kommen direkt an die Tomaten und Gurken. Für die anderen Beete bleibt da nicht viel übrig.
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- emil17
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Re: terra preta
eine Variante, aber sicher nicht stilgerecht und zu einfach: Wenn man grosse Holzfeuer hat (z.B. Asthaufen, die einige Monate gelegen sind, damit sie besser brennen), dann bleibt immer noch viel Holzkohle übrig; man kann sie auch ablöschen.
Wenn man einen Holzbackofen hat, muss man die Glut rausholen, wenn die Wärme stimmt; die könnte man auch in ein Wassergefäss fallen lassen.
Das könnte man dann zerstossen und in den Kompost geben.
Bei den aufgerufenen Preisen von 62 Cent pro Liter Schüttvolumen Pflanzenkohle geht das ins Geld, wenn man bedenkt, wieviel man braucht.
Wenn man einen Holzbackofen hat, muss man die Glut rausholen, wenn die Wärme stimmt; die könnte man auch in ein Wassergefäss fallen lassen.
Das könnte man dann zerstossen und in den Kompost geben.
Bei den aufgerufenen Preisen von 62 Cent pro Liter Schüttvolumen Pflanzenkohle geht das ins Geld, wenn man bedenkt, wieviel man braucht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: terra preta
Meinst du damit den Ofen? Ja...habe inzwischen nachgelesen. Das ist kein Sampada, sondern ein kleineres Modell, ähnlich wie ein Sampada.
Ist das Ablöschen ein wichtiges Detail bei der Herstellung? War mir so nicht bewusst.
Ein beliebiges Feuer. Ich dachte es muss diese bestimmte Art der Verbrennung sein.
Gerade ist Pflanzenkohle mit 0,55€ / Liter im Angebot.
Ja - vielleicht doch Sampada. Ich müsste eigentlich für mindestens 100€ pro Jahr Pflanzenkohle kaufen um unseren Kompost zu füttern. Eigentlich ist mir das zuviel an Investition. Dabei sind 62 Cent quasi ein Schnäppchen. Woanders sind die Preise bis zu 1,50€.
Oder ich lasse einen Sampada 50 - 100x (je nach Größe) im Jahr seine Arbeit tun. Das sind ca 25 - 50 oder mehr Arbeitsstunden im Jahr. Pro Aktion muss ich ja mindestens mit ca 30 Minuten rechnen. Dazu gehört auch aufräumen, säubern, beaufsichtigen etc.
Vielleicht lasse ich es doch beim Bokashi + Kohle und tu es wie schon gehabt nur gezielt an die Starkzehrer unter den Pflanzen.
Danke für die Antwort.
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Re: terra preta
Ablöschen dershalb, weil man dann mehr Ausbeute hat; es geht sonst noch viel durch Verbrennen der Glut verloren.
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- kraut_ruebe
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Re: terra preta
Aus dem Sandboden-Thread:
Wird aber sicher nicht überall so sein, nicht alle Landstriche bestehen aus endlos viel Wald und dünner Besiedelung.
@nachhaltig: Das kommt wohl auch sehr auf die Umgebung an. Im Sonnenerde-Gebiet hat jede Gemeinde ihre eigene Biomasse-Fernwärme-Anlage und Sonnenerde 'verbraucht' sicher auch ne Menge Biomasse (Dunst ist sehr transparent, vermutlich steht es eh irgendwo wieviel genau). Mangel an Biomaterial gibts dennoch keinen.wörpedahler hat geschrieben: ↑Do 2. Dez 2021, 11:16Grunsätzliche Zustimmung. Ein guter Kompost riecht einfach nur erdig.
Allerdings sehe ich in der Praxis immer wieder Komposthaufen die eher Biomüllberge sind. Häufig mit einem nassen, fauligen Kern in der Mitte.
Da würde ich dankbar alles annehmen, was "Normalmenschen" hilft eine gute Kompostführung hinzubekommen. Nun ist die Frage: Hilft die Kohle beim Prozess des kompostierens oder bindet sie nur die Gerüche? Ich kann mir schon vorstellen, dass grobporige Kohle etwas bei der Durchlüftung hilft und auch überschüssiges Wasser binden kann.
Was ich extrem finde: Die reden da von 10-20% Pflanzenkohle als Kompostzusatz. Wenn ich mal schätze das der durchschnittliche Komposthaufen vielleicht so 500kg wiegt, dann müsste ich da 50 bis 100kg Kogle dazu schütten? Das sind ja enorme Mengen! Das kommt mir erstmal wenig nachhaltig vor.
Ich persönlich setze, wo immer ich kann, auf Flächenkompostierung und sonst auf extrem langsame Kompostführung (kalter Kompost) und komme damit ganz gut klar.
Wird aber sicher nicht überall so sein, nicht alle Landstriche bestehen aus endlos viel Wald und dünner Besiedelung.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
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Re: terra preta
heute zum ersten mal mit dem sampada pflanzenkohle hergestellt . das kochen war weniger befriedigend da die hitze zu schnell wieder abflaute . die kohle ist aber super
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Re: terra preta
Mit Kohle zu arbeiten ist spitze.
Mein Pyrolyseofen ist ein altes Ölfass. LOL
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