Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6360
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#31

Beitrag von 65375 » Mo 9. Sep 2013, 13:58

Hallo Stieglitz, das hört sich alles ganz sinnvoll und praktisch an. Aber wie sterilisierst Du? Ich bin immer recht nachlässig mit dem Unkraut, so daß ich auch immer vieles durchblühen lasse (die Insekten haben halt auch so viel Spaß damit!) und damit immer wieder Samen ausbringe. Eine einfache Methode zur Vernichtung dieser Samen wäre hilfreich.

Benutzeravatar
Stieglitz
Beiträge: 119
Registriert: So 11. Sep 2011, 09:26

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#32

Beitrag von Stieglitz » Mo 9. Sep 2013, 18:37

Hallo Chris

Du schreibst:
Hallo
Also mein Komposter ist eigentlich nur ein 4 eckiger Haufen der von 2 Seiten begrenzt ist durch einen Zaun es klappt auch super aber mein Problem ist das in meinen Kompost riesige Engerlinge sind und das in Massen . Nun meine Frage dazu ist es schädlich oder kann ich diese im Kompost belassen .
Muss auch noch sagen habe im letzten Jahr einen Haufen im Garten verteilt in dem waren auch viele dieser Engerlinge .
Chris
Deine Engerlinge im Kompost sind wahrscheinlich die Larven des Rosenkäfers. Sie sind dicker als Engerlinge und haben einen kleineren Kopf.

https://www.google.ch/search?q=rosenk%C ... 0AWr84DoBQ

Solche habe ich auch schon gehabt, aber ich lasse sie. Sie helfen, den Kompost abzubauen. Im Garten habe ich sie noch nie angetroffen. Da hat es nicht mal Engerlinge.

Gruss Stieglitz

Benutzeravatar
Stieglitz
Beiträge: 119
Registriert: So 11. Sep 2011, 09:26

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#33

Beitrag von Stieglitz » Di 10. Sep 2013, 10:54

Hallo 65375

Bist Du eine Gartenlady oder ein Gartenmann?

Du schreibst:
Hallo Stieglitz, das hört sich alles ganz sinnvoll und praktisch an. Aber wie sterilisierst Du? Ich bin immer recht nachlässig mit dem Unkraut, sodass ich auch immer vieles durchblühen lasse (die Insekten haben halt auch so viel Spaß damit!) und damit immer wieder Samen ausbringe. Eine einfache Methode zur Vernichtung dieser Samen wäre hilfreich.
________________________________________

Genau so ist es!

Nach dem Jäten brachte ich das Unkraut immer auf den Kompost. Im Frühjahr beim Ansetzen der Beete ging der mehrjährige Kompost dann wieder zurück in den Garten.

Ich konnte beobachten, wie das Unkraut schneller wuchs als die Paprikas und der Salat, die ich eigentlich anbauen wollte. Also musste ich wieder jäten. Das Gejät ging auf den Kompost, und der Unkraut-Kreislauf begann wieder von vorne. Das veranlasste mich, nach einer Möglichkeit zu suchen, den Kompost steril zu machen.

Ich fand einen 35-jährigen Dampfkessel und einem Dampfwagen dazu. Die Geräte wurden seit Jahren nicht mehr gebraucht. Nach dem Entkalken und einer Revision des Gerätes kann ich nun wieder damit arbeiten. Pro Mal kann ich 300 Liter Kompost dämpfen. Nach einer Aufwärmzeit von ca. 10 Minuten, ist eine Ladung innert ca. 10 Minuten fertig (80 - 90°C). Beheizt wird der Kessel mit einem handelsüblichen Oelbrenner, wie er bei Zentralheizungen Verwendung findet. Pro Stunde verbraucht er ca. 12 Liter Heizöl. Es ist also betriebskostenmässig ein großer Vorteil gegenüber einer Anlage, die mit 400 Volt elektrisch betrieben wird und pro Charge einige Stunden wenn nicht gleich die Nacht über betrieben werden muss.
Dampfkessel in Betrieb mit Dampfwagen 1 .jpg
Dampfkessel in Betrieb mit Dampfwagen 1 .jpg (79.29 KiB) 6159 mal betrachtet
Eine solche Dampfanlage ist für viele zu groß, für andere wiederum zu klein. Man muss auch den nötigen Platz für die Gerätschaften und die für die Verarbeitung die notwendige Menge Kompost haben. Ich könnte mir vorstellen, dass ein lokaler Gartenbauverein, ein Schrebergärtner Verein oder ein Gemeinwesen sich so etwas anschaffen könnte. Solche Occasions-Einrichtungen gibt es nach der Auflösung von Käsereien, Molkereien, Gärtnereien oder nach der Anschaffung einer größeren Anlage zu günstigen Preisen zu kaufen.

Ich suchte zuerst nach einem Kartoffeldämpfer, wie ihn die Bauern früher brauchten, um ihren Schweinen die Nahrung zu kochen. Solche Bauern gibt es wahrscheinlich gar nicht mehr. Schweine werden heute in Massen gehalten, mit Importfutter gefüttert, und so sind auch die Dämpfer verschwunden. :fypig: :fypig: :fypig:

LG Stieglitz

P.S.: Auch für die Komposition von Blocker-Erden (Erdpressballen) ist der fein gesiebte Kompost vom eigenen Garten ein absoluter Pluspunkt. Ich habe darüber einmal geschrieben, aber keine Reaktion erhalten.

http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 3&start=10

Im Weiteren ist aber zu beachten, dass einmal gedämpfte Erde praktisch tot ist. Die Bakterien – die guten und die schlechten und auch die indifferenten, die Viren sowie allfällige noch verbleibende Abbau-Tierchen (Edaphon) gibt es nicht mehr. Übrig bleibt die Humus-Masse mit den Nährsalzen. Dieses „neutrale“ Substrat regeneriert sich aber sehr schnell wieder, wenn es einmal in den Garten ausgebracht wird. Die gekauften Erden im Plastiksack sind alle ebenfalls steril gemacht worden.

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#34

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 10. Sep 2013, 12:34

Hallo Stieglitz,
deine Beiträge geben sicher vielen Gartlern sehr gute Anregungen, deshalb auch wenn keine Reaktion auf deine Beiträge kam, es gibt bei uns Aktion wegen deiner Beiträge.

derrabe
Beiträge: 37
Registriert: Fr 29. Jun 2012, 07:54

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#35

Beitrag von derrabe » Di 10. Sep 2013, 18:31

Stieglitz hat geschrieben:Hallo Chris

Du schreibst:
Hallo
Also mein Komposter ist eigentlich nur ein 4 eckiger Haufen der von 2 Seiten begrenzt ist durch einen Zaun es klappt auch super aber mein Problem ist das in meinen Kompost riesige Engerlinge sind und das in Massen . Nun meine Frage dazu ist es schädlich oder kann ich diese im Kompost belassen .
Muss auch noch sagen habe im letzten Jahr einen Haufen im Garten verteilt in dem waren auch viele dieser Engerlinge .
Chris
Deine Engerlinge im Kompost sind wahrscheinlich die Larven des Rosenkäfers. Sie sind dicker als Engerlinge und haben einen kleineren Kopf.

https://www.google.ch/search?q=rosenk%C ... 0AWr84DoBQ

Solche habe ich auch schon gehabt, aber ich lasse sie. Sie helfen, den Kompost abzubauen. Im Garten habe ich sie noch nie angetroffen. Da hat es nicht mal Engerlinge.

Gruss Stieglitz

Hallo
Hoffe es klappt mit meinen Bildern.
larve_1.jpg
larve_1.jpg (53.37 KiB) 6134 mal betrachtet

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6360
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#36

Beitrag von 65375 » Di 10. Sep 2013, 19:10

Hallo Stieglitz,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ist natürlich ein Glücksfall, wenn man so ein Gerät findet.
Was die Mikroorganismen angeht, sehe ich das auch so, im Gartenboden leben sie ja auch noch, und den gedämpfen Kompost bringt man dünn aus und arbeitet ihn ein.

dynamind

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#37

Beitrag von dynamind » Fr 10. Apr 2015, 08:40

Stieglitz hat geschrieben:
Gitterkomposte.jpg
Hallo Stieglitz,
Deine Kompostbehälter sehen toll aus. Ist das ein Belüftungsrohr in der Mitte?
Kann man hier im Forum irgendwo noch weitere Informationen finden was genau du da machst?

Claudia
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 60
Registriert: Di 31. Jul 2012, 13:50
Familienstand: ledig
Wohnort: Nürtingen

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#38

Beitrag von Claudia » Mi 13. Mai 2020, 23:42

Hallo zusammen,
mein ca. 15 bis 20 Jahre alter Thermokomposter fällt auseinander. Seit Jahren schon muss ich den mit allen möglichen Metallklammern und Expandern irgendwie zusammenhalten, aber jetzt geht das mit dem besten Willen nicht mehr, ein Neuer muss her.

Mit der Qualität des Kompostes war ich bei dem alten Teil sehr zufrieden, allerdings war mir die Öffnung für die Kompostentnahme etwas zu klein, bzw. konnte ich ihn nur auf einer Seite öffnen, weil der Behälter in der Ecke meines (Mini-)Stadtgartens steht und so war es immer etwas schwierig, den Kompost zu entnehmen.

Auch muss es unbedingt ein geschlossener Kompostbehälter sein, weil zwei meiner Nachbarn ihren Sitzplatz ca. 5 m neben dem Kompost haben, mein eigener Balkon ist noch dichter dran.

Da es bei den Bau- und Gartenmärkten hier in der Nähe auch nur Kompostbehälter gibt, deren Klappe ebenfalls so klein wie bei meinem alten Behälter ist und/oder für mich die Qualität des Kunststoff nicht gerade vertrauenserweckend erscheint, habe ich im Internet gesucht und meine Wahl ist vorerst auf den Thermo-Star Komposter der Firma Garantia (www.garantia.de/komposter/thermo-star.html) gefallen. Von der Abbildungen her, denke ich, dass ich den unten gut öffnen kann. Was ich allerdings auf den Bildern nicht erkennen kann, ist, ob der Kunststoff etwas taugt. Vom Preis her finde ich den schon extrem teuer, aber wenn der mir wieder 20 Jahre hält, bin ich bereit, das Geld zu bezahlen. Vielleicht hat ja jemand aus dem Forum diesen Komposter bereits in Betrieb und kann mir sagen, ob der sein Geld wert ist oder ich mich besser nach einem anderen umschauen sollte.

Viele Grüße
Claudia

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10752
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#39

Beitrag von emil17 » Do 14. Mai 2020, 07:54

Diese Plastikdinger sind halt aus Plastik und das lebt nicht ewig. 20 Jahre ist schon ganz gut ... nachdem ich eine teure Plastik-Giesskanne eines inländischen Herstellers "UV-beständig" gekauft habe und die nach 3 Jahren Risse bekam :bang: Und das Billigdings aus China von der Palette beim Baumarkteingang hält nach vermuteten 10 Jahren immer noch ...
UV-beständig sind alle, so lange keine garantierte Mindestlebensdauer steht, heisst das gar nichts.
Wenn du genug Platz hast, kannst du irgendwelche Holzrahmen machen, auf Thermo verzichten und damit leben, dass die Umwandlung etwas länger dauert. Das Holz zerfällt auch, sieht aber weniger hässlich aus und ist leichter zu entsorgen.
Wir haben U-Eisen zusammenschweissen und galvanisieren lassen, die stehen als Eckpfosten des Kompostverschlags und da kann man Bretter auf Länge zusägen und reinschieben. Ist ganz praktisch, und irgendwelches minderwertiges Bretterzeugs liegt immer rum. War einigermassen teuer, aber dafür ist das Problem ein für allemal vom Tisch.
Das ist aber nichts für städtische Haushalte, wo man alles kaufen muss und keine vernünftige Werkstatt hat.
3 E-Paletten hochkant zusammengestellt mit der belegten Seite nach innen gibt einen 1.20 hohen Verschlag 0.80 breit und tief, da passt schon einiges rein. Die Paletten kriegt man gebraucht preiswert, es muss ja keine Neuware sein.

Noch was wegen der Nähe zu den Nachbarn: Ein richtig geführter Haushaltkompost riecht nicht.

Und noch was: wenn es Probleme mit Ratten geben könnte, musst du das Ding auf eine Unterlage aus Drahtgittergeflecht mit kleiner Maschenweite stellen und das Gitter seitlich hochziehen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

penelope
Beiträge: 743
Registriert: Mo 26. Nov 2018, 15:41

Re: Welche Kompostbehälter sind sinnvoll

#40

Beitrag von penelope » Do 14. Mai 2020, 08:29

Ich hab von den Vorbeistzern unseres Hauses zwei Thermokomposter übernommen. Einen eckigen mit Scharnieren und Klappen, in etwa wie in dem Link, und der ist total Mist. Der verzieht sich durch den Druck und ist befüllt immer instabiel. Eine der nächsten Aktionen wird definitiv sein, dass Mistding zu entsorgen.

Der zweite ist rund und aus einem Stück gefertigt und wesentlich stabiler. In etwa wie der hier: https://benz24.de/eco-komposter-280-l-s ... &emcs3=613
Selbst kaufen würde ich mir den auch nicht unbedingt, aber man kann den schon als brauchbar bezeichnen. Der Nachteil ist halt die kleine Klappe unten. Man liegt mehr oder weniger auf dem Bauch davor, wenn man Kompost entnehmen will :motz: Bei dem mit der großen Klappe hätte ich allerdings die Befürchtung, dass man die nie wieder zu kriegt, wenn man die einmal aufmacht, weil einem gleich der halbe Inhalt entgegen kommt.

Antworten

Zurück zu „Bodenpflege, Humus, Kompost, Düngung“