Manfred hat geschrieben: ↑So 24. Okt 2021, 12:05
Wie überall gibt es halt auch da positive und negative Effekte, eine Verschiebung von Gleichgewichten.
Einseitige Schwarzmalerei deutet idR auf starke Interessensteuerung der jeweiligen Veröffentlichung.
Einseitige Weissmalerei auch
Manfred hat geschrieben:
Die Hauptprobleme bestehen ja in menschlichen Bausünden, sprich der starken Bebauung an Küsten und in problematischen Tallagen und politischen Problemen durch möglicherweise notwendige Umsiedlungen aus Ländern mit hohen Anteil Meeresspiegelnaher Flächen.
Es gibt nun mal riesige Flächen die praktisch auf Meeresspiegelhöhe liegen. Die sind aus unterschiedlichen Gründen stark besiedelt. Auch Hafenstädte liegen eigenartigerweise stets am Meer. Einige 100 Mio. Menschen siedeln in solchen Lagen - alles Bausünden?
"politischen Probleme durch möglicherweise notwendige Umsiedlungen aus Ländern mit hohen Anteil meeresspiegelnaher Flächen. "
z.B. ganz Bangla Desh - rund 165 Millionen ... "möglicherweise notwendige Umsiedlung" ist übrigens ein Begriff, den man in Europa wegen der jüngeren Geschichte sehr sorgfältig oder besser gar nicht verwenden sollte, vom Vorgang selbst ganz zu schweigen.
Manfred hat geschrieben:
Da die bisherige Erwärmung überwiegend zu den Polen hin erfolgte werden Stürme abgemildert (geringere Heiß-Kalt-Kontrast als Hauptenergiequelle für die großen Stürme)
oder stärker, wegen grösserer Energiemengen die zu den Polen hin gefördert werden, weil die Einstrahlung und damit der Energiegewinn hauptsächlich in niederen Breiten erfolgt. Der Antrieb für die Hurrikane ist zudem die Energie im warmen Meerwasser, die sich mit der Kälte in der Höhe ausgleicht - weshalb eine wärmere Erde mit mehr warmer Meeresoberfläche auch mehr und stärkere Hurrikane erwarten lässt. Alles nicht so einfach.
Manfred hat geschrieben:mehr Fläche wird landwirtschaftlich nutzbar
salopp gesagt, man kann nun in Grönland Kartoffeln anbauen, verliert aber die sehr grossen und sehr fruchtbaren und dicht besiedelten Tieflandbenen in niederen Breiten. Zudem müssen sich in den neu produktiven Gebieten erst Böden bilden, was nicht so schnell geht.
Manfred hat geschrieben:der höhere CO2-Gehalt fördert das Pflanzenwachstum (die Pflanzen tragen ja aus ihrer langen Evolution alle noch Gene für deutlich höhere CO2-Gehalte in sich und hungern aktuell mehr oder weniger).
Wie gesehen, etwa 25% mehr bei einer Verdoppelung des CO2 bei gleicher Temperatur. Hier dürften aber häufigere Hitzewellen (Kalifornien und Mitteleuropa wissen ja inzwischen, wie das ist) mindestens einen Teil dieser theoretisch zu erwartenden Mehrproduktion zunichte machen.
Dann gibt es noch Kollateralschäden wie eingeschleppte Krankheiten, Parasiten und dergleichen, die wegen der ausbleibenden kalten Winter bei uns überleben können, sich etablieren und sehr grosse Schäden anrichten. Auch die muss man auf der Negativseite verbuchen.
Es wäre ja schön, wenn es einfach etwas wärmer wäre, aber bitte keine Hitzewellen - , wenn man eine längere Vegetationsperiode hätte und mehr Regen auch noch schön gleichmässig fallen würde, und nicht so wie in der Eifel in diesem Sommer. Wie es sich ausgeht, wird man in einigen Jahrzehnten wissen. Leider gibt es genug Anzeichen dafür, dass wärmer und besser nicht - oder zumindestens für sehr viele Menschen nicht - das Gleiche bedeuten.