Bokashi und Terra Preta

Dyrsian
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Bokashi und Terra Preta

#1

Beitrag von Dyrsian » Fr 22. Jan 2021, 10:10

2021 wird das Jahr, indem ich endlich eine vernünftige Kompostwirtschaft anlege!
Bisher ist mein Kompost aus Zeitmangel vor allem eine von Schnecken und Unkratwurzeln und -Samen durchsetzte Masse, der Nährstoffgehalt lächerlich gering. Ich werfe einfach alles auf einen Haufen und warte 1 Jahr. Das werde ich mit den großen, nährstoffarmen Dingen wie Staudenschnitt, Ackerwinde, Quecke, Sauerklee usw. auch weiterhin tun, da habe ich einfach nicht die Zeit die vernünftig zu kompostieren und Wegwerfen will ich sie aufgrund der häufig daran klebenden Erde auch nicht. Ist auch egal, den "Kompost" bringe ich schon irgendwo im Garten aus. Wie auch immer, das war nicht das Thema!
Ich möchte mir für die Küchenabfälle zwei Bokashi Eimer kaufen und Pflanzenkohle und dann versuchen zumindest aus einem Teil meiner Abfälle "Terra Preta" herzustellen. Nun bin ich Wissenschaftler (lustigerweise Forschungsschwerpunkt kohlenstoffhaltige Adsobentien) und zwei Dinge sind mir nach der Lektüre des Buches "Natürlich gärtnern mit Terra Preta" noch nicht so richtig klar:
Wieso muss ich bei dem Bokashi immer wieder neu gekaufte "EM-a" draufsprühen? Nach allem was ich über Mikroorganismen weiß, müsste doch der Sickersaft vom Bokashi diese Organismen in Massen enthalten? Kann ich nicht einfach eine Tasse Sickersaft über die neuen Schichten im Bokashi kippen? Der Bokashi scheint ja eine Fermentation zu sein, ähnlich wie Kimchi oder Sauerkraut. Das ich den einmalig animpfen muss leuchtet mir ein, aber immer wieder?
Das als Argument gegen selbst hergestellte Holzkohle angeführte "diese enthält zu hohe Konzentrationen an PAK, Dioxinen und Schwermetallen" halte ich zumindest für überprüfenswert. Das mit den Schwermetallen ist Quark, denn wenn im Ausgangsmaterial (=Holz) keine drin sind, sind auch in der Kohle keine drin. PAK und Dioxine müsste man mal untersuchen, allerdings sind grade diese Analysen echt aufwendig und teuer. Bei uns ist häufiger mal Kohle von einem gelöschten Lagerfeuer übrig, es wäre schon schön wenn man die verwenden könnte.


Das Prinzip von der Methode gefällt mir, aber man muss eine Menge Geld für Zusatzstoffe (EM-a, Gesteinsmehl, Kohle) ausgeben, grade diese EBC-zertifizierte Pflanzenkohle ist unglaublich teuer. Auf der anderen Seite karre ich jedes Jahr zig Säcke Kompost von der Kompostfabrik hier hin, der ist zwar kostenlos, aber ihn mit dem PKW zu holen ist weder kurzweilig noch ökologisch, die Fabrik ist 30 km weit weg.
Außerdem würde ich ich gerne die Erträge in meinem Garten erhöhen, ich habe noch immer kein optimales Wachstum, grade wenn ich es mit konventionell angebautem Gemüse vergleiche. Da geht noch was! :)

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Re: Bokashi und Terra Preta

#2

Beitrag von Rohana » Fr 22. Jan 2021, 16:33

Alles was du mit gekauften Dingen musst, musst du tun weil sie entweder in der Quali/Quantität nicht ohne weiteres herstellbar sind - oder weil ein Verkäufer an dir verdienen möchte ;) das ganze Terra Preta Gedöns ist eine unglaubliche Geldschinderei, aber wir erinnern uns, Hobby dürfen Geld kosten... und wenn's die Umwelt "rettet" dann gleich doppelt so viel.

Wo liegen denn die bisherigen Probleme mit deinem Boden bzw. mit deiner Bewirtschaftung?
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Re: Bokashi und Terra Preta

#3

Beitrag von Eule » Fr 22. Jan 2021, 17:25

Dyrsian hat geschrieben:
Fr 22. Jan 2021, 10:10
Auf der anderen Seite karre ich jedes Jahr zig Säcke Kompost von der Kompostfabrik hier hin
Kompostfabrik? Meinst Du die Anlage, die den kommunalen Biomüll verarbeitet?
- und Du machst Dir Gedanken über Schadstoffe aus Deinem Holz-Lagerfeuer... :pfeif: Den kostenlosen Kompost würde ich maximal für's Blumenbeet nehmen, - aber nichts essen, was darauf gewachsen ist :ua:

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Re: Bokashi und Terra Preta

#4

Beitrag von Hildegard » Fr 22. Jan 2021, 19:46

Und was hältst du von Brennesseljauche? da kannst auch gleich deine Zwiebelschalen etc mit reingeben. Super Dünger und die wachsen wirklich allein.
auch angesetzte trockene Kuhfladen, oder Kleintiermist gibts je nach Umgebung genug.
LG Hildegard
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Re: Bokashi und Terra Preta

#5

Beitrag von Dyrsian » Sa 23. Jan 2021, 10:24

Eule hat geschrieben:
Fr 22. Jan 2021, 17:25
Kompostfabrik? Meinst Du die Anlage, die den kommunalen Biomüll verarbeitet?
- und Du machst Dir Gedanken über Schadstoffe aus Deinem Holz-Lagerfeuer... :pfeif: Den kostenlosen Kompost würde ich maximal für's Blumenbeet nehmen, - aber nichts essen, was darauf gewachsen ist :ua:
Naja, Biomüll ist da nur ~30% drin, der Rest dürfte Grünschnitt sein. Im Gegensatz zu meiner Holzkohle ist der Kompost RAL zertifiziert, für den Bioanbau zugelassen und wird regelmäßig kontrolliert. Da mag der ein oder andere Schadstoff drin sein bisweilen, auf der anderen Seite leben wir hier in Duisburg, da ist der ein oder andere Schadstoff schon in der Luft. :)
Ich habe bisher ehrlich gesagt auch immer die Holzkohle vom Lagerfeuer und vom Grillen (da muss man aufpassen, in der ganz billigen Grillkohle ist Braunkohle und DIE ist dann wirklich schwermetall- und schwefelhaltig) auf den Kompost gegeben. Asche nicht, wg. Schwermetallen ist das hier auch verboten.
Ich habe auch kein Problem mit meinem Boden, im Gegenteil. Mein Ziel war und ist immer, den Humusgehalt zu erhöhen und die Bodenstruktur zu verbessern - das ist mir in den vergangenen Jahren auch ganz gut gelungen würde ich sagen. Ich führe viel organische Masse und Kompost zu und betrete die Beete niemals. Das macht den extrem schweren Tonboden auch lockerer. Probleme sind eigentlich nur Wurzelunkräuter (Quecke und Ackerwinde), Schnecken und - wie wahrscheinlich bei jedem Biogärtner - die Stickstoffverfügbarkeit, grade im Frühling.
Trotzdem gibt es immer Luft nach oben, und ich will einfach auch meine Abhängigkeit von der Kompostfabrik und anderen externen Quellen reduzieren. Beispiel 2020: Der Frühling fiel voll in den Lockdown: Sowohl Pferdemist als auch Kompost war für mich daher nicht zu beziehen. In meiner Not habe ich tatsächlich pelletierten Geflügelmist gekauft und ausgebracht für die Starkzehrer. Der verbessert den Humusgehalt jetzt aber nicht wirklich, und ich mag das Zeug nicht. Es stinkt auch.

Für Brenesseljauche fehlen mir die Brennesseln und das kann ich wegen des Gestanks im Kleingarten nicht verwenden, das gibt Ärger.

Wurmkiste ist keine Option, zumindest in der Wohnung, wegen Fruchtfliegen. Damit haben wir ohnehin Probleme, wir können nichts unverschlossen stehen lassen. Selbst Zwiebeln und Knoblauch sind im Sommer ein Problem, im Hof ist der Müll einer Gastronomie, vielleicht kommt die daher.
Rohana hat geschrieben:
Fr 22. Jan 2021, 16:33
Alles was du mit gekauften Dingen musst, musst du tun weil sie entweder in der Quali/Quantität nicht ohne weiteres herstellbar sind - oder weil ein Verkäufer an dir verdienen möchte ;) das ganze Terra Preta Gedöns ist eine unglaubliche Geldschinderei, aber wir erinnern uns, Hobby dürfen Geld kosten... und wenn's die Umwelt "rettet" dann gleich doppelt so viel.
Ja, so ein bisschen habe ich auch das Gefühl, das da mächtig Geld verdient wird. Mein Anspruch ist schon, durch den Garten auch ein bisschen Geld zu sparen. Das hat bisher auch immer geklappt, gekauft habe ich bisher bloß Hornspäne, Kalium und Perlite (für die Topfpflanzen). Ok, und den Diesel um den Kompost abzuholen. Saatgut viel getauscht, manches gekauft. Den Bokashi selber finde ich schon fein, aber das muss auch irgendwie billiger gehen.

Bevor hier ein Shitstorm losbricht: Mir ist total bewusst, dass es viele Menschen gibt die ihren Garten viel ökologischer bewirtschaften als ich. Ich streue Hornmehl/-späne, und ich streue auch Kalium. Beides mit Tabelle und Waage. In meinem Garten wachsen einige (wenige) Hybridsorten und ich verwende einen Folientunnel und Vliese zum Abdecken ungenutzter Beete im Winter. An meine Rosen streue ich mineralischen Rosendünger weil ich den vor 10 Jahren von meinem Vorpächter geerbt habe und nicht wegwerfen will.
Wichtig sind mir: Viel Gemüse und Obst in guter Qualität mit gutem Geschmack. Eine Art zu wirtschaften, die die Fruchtbarkeit erhält und verbessert - dazu gehört für mich auch, etwas für Insekten und Vögel zu tun sofern es mir auch meinem winzigen Platz möglich ist. Es gibt viele Stauden und Blumen, eine Ecke mit Brenesseln, Klee im Rasen, überall Borretsch und andere Nektarpflanzen und ein bisschen Totholz und Lehm sowie zwei Meisenkösten. Ein Insektenhotel soll noch kommen. All das ordnet sich aber meinem Gemüse unter. Wenn ich Salat nachsääen will und da wächst ein Borretsch in voller Blüte, dann reiße ich den raus. Ich habe fast nie Zeit eine "Bienenweide" oder Phacelia auzusääen, weil da immer Fresskram in den Beeten steht.
Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Ich denke nicht. Und ich glaube auch fest, das alles was ich in meinem Garten erzeuge tausendmal besser ist als der Kram aus den spanischen Gewächshäusern der da auf Glaswolle wächst. Den essen wir übrigends momentan, denn Bio ist mir leider für 4 Personen zu teuer.
Und jetzt könnt ihr draufdreschen! :mrgreen:

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Re: Bokashi und Terra Preta

#6

Beitrag von Rohana » Sa 23. Jan 2021, 14:14

Warum solltest du ein schlechter Mensch sein? Weil du Dünger im Garten verwendest? Ich hau dich gleich mit nem Wattestäbchen :nudel:

Aber lasse die Fixierung auf den Humusgehalt. Es gibt noch mehr Parameter für Lockerheit, Wasser- und Nährstoffhaltevermögen...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Bokashi und Terra Preta

#7

Beitrag von Eberhard » Sa 23. Jan 2021, 15:06

"Terra Preta" herzustellen
Mikroorganismen und viel Zeit stellen Terra Preta her. Menschen können allenfalls ein Substrat mit ähnlichen Eigenschaften in seiner Erzeugung begünstigen. Personen mit entsprechendem Sachverstand werden sich auch immer so ausdrücken. In acht Wochen etwas zusammenmischen, was ein Kultursubstrat mit tausendjähriger "Lebensdauer" sein soll - diesen Nachweis hat noch keiner erbracht.
Wer sich von dieser Wundererde Riesen-Ertragssprünge erwartet und diese bekommt, hat sehr wahrscheinlich einen miserablen Boden. Hat man sich einen guten Boden erhalten bzw. erzeugt, werden die Zusatzerfolge deutlich sachter ausfallen. Abgesehen von einem Terra Preta-Effekt führt man ja dem Boden beigemischte Nähr- und Mineralstoffe zu, die für sich auch ihre Wirkung erzeugen würden.
Pflanzenkohle zuführen finde ich aber gut. Vergangenes Jahr habe ich etwa 1.200 Liter mit einem selbstgebauten Kon-Tiki erzeugt, aus örtlichem Laub- und Obstbaumverschnitt wohlgemerkt, also Zweige und dünne Aststücke, die heute für die meisten ungeliebter Abfall und "zu entsorgen" sind.
Das als Argument gegen selbst hergestellte Holzkohle angeführte "diese enthält zu hohe Konzentrationen an PAK, Dioxinen und Schwermetallen" halte ich zumindest für überprüfenswert.
Gegen Schwermetalle kann man nur bedingt etwas tun, langlebende Pflanzen, also Holzerzeuger, können da durchaus kumulieren. Mein Holz stammt daher auch eher aus naturnahen Räumen, abseits von vielbefahrenen Straßen und dichten Siedlungs- und Industriegebieten. Die Pflanzenkohle hat aber eine sehr hohe Bindungskraft gegenüber Schwermetallen, eine höhere als die gegenüber Nährstoffen. So wird sie im Boden solche Schwermetalle an sich kumulieren und quasi der Umgebung und den Pflanzen entziehen. Das ist also nicht der Problemfall.
Problemfall können die PAK sein, die durch unvollständige Ausgasung entstehen. Daher nimmt man besser keine Grillkohle, die soll ja noch brennen können und ist alles andere als maximal ausgegast.
Schöne Pflanzenkohle, wie sie z.B. im Kon-Tiki erzeugt wird, also auch mit Ablöschen der Glut von unten mit Wasser/-dampf, ist dann so weich, dass man sie zwischen den Fingern zerbröseln kann.
Bei einem guten Lagerfeuer hat man auch eine ausreichende Hitze für eine ausreichende Holzvergasung. Die Holzkohle daraus ist dann recht sicher unproblematisch, wenn man unbehandeltes Holz und keine Autoreifen am Anfang voraussetzt.
Wieso muss ich bei dem Bokashi immer wieder neu gekaufte "EM-a" draufsprühen?
Damit Dein Verkäufer Absatz hat. Wenn es beim Bokashi nur um milchsaure Fermentierung geht, brauchst Du lebende Milchsäurebakterien und eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen. Bei einer Verdopplung in 20 Minuten bemerkt man das. Quelle der Milchsäurebakterien kann auch ungekochter Sauerkrautsaft sein, Brottrunk uva.
EM hat den Vorteil, dass die Urlösung aus laborreinen Mikrobenstämmen zusammengesetzt wird und sehr einfach vermehrbar ist, auch für einen Großeinsatz in der Landwirtschaft. Mit einer darstellbaren gleichbleibenden Qualität hat man ein Handelsgut, besonders über die Urlösung (EM1) auch eine gute Lagerfähigkeit. So gesehen sind EM unzertifiziert lebensmitteltauglich (eigener Sauerkrautansatz, Sauerteigbrot u.a.), das Zertifikat bezahlt man dann extra und reichlich. Für die Bioabfallverwertung reicht aber das, was einem so in die Hände fällt, auch aus eigener Herstellung oder Sammlung.
Das Neubesprühen hat nur den Effekt, dass man den Prozess der Fermentierung sicherstellt, weil man durch Materialzugaben schnell mal Prozesse verschieben könnte ins Verfaulen. Wer sauber und stabil arbeitet, könnte auf Sicherstellung verzichten.
Stickstoffverfügbarkeit
Hallo Selbstversorger: Urin als Dünger
Wenn man sich trotz des sündhaft teuren Bades dazu überwinden kann, ins Töpfchen zu pinkeln, hat man pro Tag etliche Liter Nährstofflösung, vorausgesetzt, man ernährt sich naturnah und nicht (wesentlich) von Medikamenten, Drogen und sonstigen Segnungen der Zivilisation.
Daneben darf man auch einmal darüber nachdenken: Unsere Atmosphäre besteht zu knapp vier Fünfteln aus Stickstoff, auf jedem Quadratmeter liegen Tonnen. Warum muss man wie wild düngen?
Was ist HUMUS - wie entsteht er?
Schlussfolgerungen: Kunstdüngereinsatz runterfahren bis einstellen und den Boden wiederbeleben, am besten in der ursprünglichen Vielfalt.
Mein Ziel war und ist immer, den Humusgehalt zu erhöhen
Für wirklichen Zuwachs des Humusgehaltes (=> Dauerhumus) benötigt man Methoden der regenerativen Landwirtschaft. Vertreter daraus können Erfolge nachweisen, nicht nur den Willen.
Gabe Brown - Vom Segen der Humusmehrung
Dr. Elaine Ingham, Dr. Christin Jones, Dietmar Näser - auch hier im Forum wurde darauf verwiesen.
eine vernünftige Kompostwirtschaft
... bedeutet auch eine Umstellung des bisherigen. Ein Kompost ist kein Abfallhaufen, sondern das Aushängeschild des Gärtners.
Da kann man eine Menge dazu schreiben.
Außerdem würde ich ich gerne die Erträge in meinem Garten erhöhen
... und dabei keine Nebeninvestitionen leisten müssen?
Eine interessante Methode, gerade für den Kleinproduzenten im Küchen- und Kleingartenbetrieb: Videos zu Herwig Pommeresche
Mit der Entdeckung der Endozytose weiß man, dass Pflanzen über ihre Haarwurzeln nicht nur Nährstoffe als Salzlösungen aufnehmen können, sondern auch größere und komplexere Gebilde (Zellen, ganze Mikroorganismen). In Folge kann man also eine Lebendfütterung anbieten. Herwig Pommeresche spricht im Ergebnis u.a. von 18 kg Zwiebeln auf dem Quadratmeter, was einen kleinen Nachdenker wert sein dürfte.

Zur Zeit kann man seine Bioabfälle im Küchenmixer vermusen und dann mit etwas alter Erde etwa 1:1 vermischen und dann locker und luftig und nicht zu feucht bei etwa 15-20 Grad stehen lassen. Nach bereits einer Woche erhält man eine sehr schöne rundkrümelige Erde, nach vier Wochen ist die bereits als Anzuchterde verwendbar. Meine Kohlrabis, die vergangenes Jahr warum auch immer nicht keimen wollten, haben diese Erde dankbar angenommen.
Aber lasse die Fixierung auf den Humusgehalt
(Dauer)Humus ist kumulierte Lebenskraft. Zeige mir den, der mit acht Prozent Gehalt im Boden nicht leben mag und der zu seinen knapp zwei Prozent zurückkehren und dort verbleiben will.
Mit freundlichem Glück Auf!

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Re: Bokashi und Terra Preta

#8

Beitrag von Rohana » Sa 23. Jan 2021, 15:17

Selbst mit 8% Humus hast du immer noch 92% anderes im Boden, was ebenfalls einen nicht zu vernachlässigenden Anteil auf seine Eigenschaften hat. :ohm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Bokashi und Terra Preta

#9

Beitrag von Eberhard » Sa 23. Jan 2021, 15:40

Na klar, und na und?

Meterdicke Schwarzerde oder ein Hauch von Humus in den oberen Zentimetern, weil noch Spuren des Mistes oder des Kompostes vom vergangenen Jahr übrig sind - frage den Bauern und die Bäuerin, was ihnen lieber ist.
Mit freundlichem Glück Auf!

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Re: Bokashi und Terra Preta

#10

Beitrag von Rohana » Sa 23. Jan 2021, 15:59

Die meisten müssten für meterdicke Schwarzerde spontan auswandern und das geht samt Haus und Hof schlechterdings :hmm: insofern ist die Frage wohl müssig...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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