Bokashi und Terra Preta

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emil17
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Re: Bokashi und Terra Preta

#51

Beitrag von emil17 » Di 26. Jan 2021, 23:10

Eberhard hat geschrieben:
Di 26. Jan 2021, 21:08
Wer käme auf die Idee, im August seine Photovoltaikanlage absichtlich abzuschalten? Im Garten- und Feldbau ist das Gang und Gäbe, und keiner wundert sich darüber.
... weil das Ziel eine für uns nützliche Ernte, und nicht maximale Biomasseproduktion ist. Sonst müsste man einen Gemüsegarten in Dauergrünland verwandeln, da kommt mehr heraus - wenn wir Gras essen könnten.
Leider hat die mitteuropäische Flora so gut wie keine Nutzpflanzen anzubieten, die wie Getreide oder Kartoffeln Hauptnahrungsmittel sein können. Deshalb muss man sich mit Nutzpflanzen behelfen, die aus anderen Klimazonen kommen und unsere kurze Vegetationszeit nicht optimal ausnützen.
Am offensichtlichsten ist es bei Getreide: Das ist genetisch darauf fixiert, im Juli abzutrocknen und in Samen zu gehen. Natürlich kommt keine in Mitteleuropa ursprünglich einheimische Wildpflanze auf die Idee, das zu machen. Da wo das Getreide herkommt ist es aber eine durchaus erfolgreiche Anpassung ans Klima, wo die Ruheperiode eben die sommerliche Trockenheit ist. Züchterisch konnte man das diesen Gräsern bisher noch nicht abgewöhnen. Wenn wir eine ausdauernde Getreidesorte hätten, wäre wenig gewonnen, denn Getreide ist ertragreich, weil auch noch die allerletzten Reserven in die Körner eingelagert werden und nur Stroh überbleibt. Mehrjärige Arten müssen, um zu überleben, genau wie Selbstversorger auch, sich im Sommer schon Vorräte anlegen, um den kommenden Winter zu überleben, und die gehen der Kornerzeugung ab. Hätten wir aber Sorten, die ihr aktives Blattwerk bis in den Oktober hinein beibehielten, statt es im Juni schon vergilben zu lassen, wäre solches Getreide in unserem Klima viel ertragreicher - und da, wo das Getreide ursprünglich her kommt, ein totaler Versager.
Weil wir nun aber Getreide wollen, um Brot und Nudeln zu haben, pflanzen wir diese aus Sicht der Lichtausnutzung uneffiziente Pflanze trotzdem an. Da wir die Kultur und Ernte vereinfachen wollen, machen wir das felderweise und nicht einzeln und in Mischung mit anderen Gewächsen, denn wir wollen ja eine Teil unserer Zeit auch noch mit anderem verbringen. Also schon wieder ein Kompromiss, wo ganz praktische Überlegungen der Theorie entgegenstehen.

Die ganze Gemüsegärtnerei ist aus Sicht der Humusbilanz und Biomasseproduktion nicht optimal. Da wäre es am sinnvollsten, einfach einen Laubwald aufkommen zu lassen und gar nichts zu machen. Lies "die letzte Chance" von A.Francé-Harrar.
Eberhard hat geschrieben:
Di 26. Jan 2021, 21:08
Ein Sonnenstrahl sollte auf fünf Blätter fallen, ehe er den Boden trifft. Idealerweise 12 Monate im Jahr.
Das geht nun aber mal in unserem Klima nicht. In den feuchten Subtropen und Tropen kann man das machen.

Hier passt sogar Lenin thematisch hin: Der Sozialismus ist schon gut, wenn nur die Leute dazu passen würden. Mit den real existierenden Menschen hatte er, der Sozialismus, und noch mehr sie mit ihm, so ihre Mühe. Weswegen Lenin wohl auch "Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser" gesagt haben soll.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Eberhard
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Re: Bokashi und Terra Preta

#52

Beitrag von Eberhard » Di 26. Jan 2021, 23:52

Ich wüsste in meiner Situation und Lage nicht, wo ich die benötigten Mengen gehaltvollen Kompostiermaterials herbekommen könnte
- vs. -
nicht maximale Biomasseproduktion
Was muss man sein, um das in Übereinstimmung zu bringen? Denn so etwas will ich nicht werden, und wenn das ansteckend ist, besser noch gehörigen Abstand halten.
Aber komme mir bitte nicht mit Akademiker, Wissenschaft und so. Ein richtiger würde auch andere gegebene Quellen wahrnehmen und lesen, nicht nur seine eigenen.

Den Zusammenhang der Texte mit den Anstrichen lässt Du Dir vielleicht von einem Dritten vorlesen, jeder verdient eine zweite Chance. Vielleicht gelingt ja dann der Brückenschlag zu Non-Kunstdünger, bei allerdings auch nur einem gewissen Willen dazu.
Lies Francé-Harrar, die letzte Chance
Habe ich, kenn ich.
Verzichte bitte auf eine weitere Runde, hier falsche Herleitungen herbeizuschwindeln.
Hättest Du das Buch gelesen und verstanden, müsstest Du hier ganz anders schreiben.
aus Sicht der Humusbilanz
Oben war Humus mal gar nicht wichtig, jetzt der Generalvertreter dafür - welches Wetter kriegen wir morgen?

Wundere Dich nicht, wenn ich auf diese Kombination kräftiges Selbtbewusstsein mit Halbwissen und Ignoranz vielleicht nicht mehr so eingehe, weil verschwendete Lebenszeit.

Sonne, Dyrsian - viel Erfolg auf dem weiteren Weg.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Re: Bokashi und Terra Preta

#53

Beitrag von Rohana » Mi 27. Jan 2021, 00:16

Ah, war das jetzt schon der Abgang des verkannten Genies? Und ganz ohne Vorstellung? Wie schade... :motz:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Bokashi und Terra Preta

#54

Beitrag von Eule » Mi 27. Jan 2021, 00:25

Rohana hat geschrieben:
Mi 27. Jan 2021, 00:16
Ah, war das jetzt schon der Abgang des verkannten Genies? Und ganz ohne Vorstellung? Wie schade... :motz:
"Es kann nur Einen geben" ;)

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Re: Bokashi und Terra Preta

#55

Beitrag von Sonne » Mi 27. Jan 2021, 01:43

Irgendwie erinnert mich Eberhard an Viktualia. :hmm:

Dieses 'Aber komme mir bitte nicht...'
oder 'Verzichte bitte auf eine weitere Runde...'

Irgendwie eine gewisse Art Dominanz, bei der einem fast die Luft wegbleibt.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Bokashi und Terra Preta

#56

Beitrag von emil17 » Mi 27. Jan 2021, 10:04

Ich bin ... selbstredend tolerant zu toleranten Religionen und Menschen.
Selbst redend, zweifellos.
Toleranz ist das, was sich in den praktischen Niederungen des Umgangs mit Andersdenkenden zeigt, oder eben nicht.

Zum Beispiel so:
Hättest Du das Buch gelesen und verstanden, müsstest Du hier ganz anders schreiben.


Bevor wir uns weiter hacken: Ich wäre jetzt wirklich mal auf eine Beschreibung deines offenbar umfangreichen Anwesens gespannt, etwa wo
In den vergangenen Jahren habe ich Fichtenreisig im höheren zweistelligen Kubikmeter-Bereich kompostiert.
das alles hingegangen ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bokashi und Terra Preta

#57

Beitrag von Oli » Mi 27. Jan 2021, 10:16

emil17 hat geschrieben:
Mi 27. Jan 2021, 10:04
Ich bin ... selbstredend tolerant zu toleranten Religionen und Menschen.
Selbst redend, zweifellos.
Toleranz ist das, was sich in den praktischen Niederungen des Umgangs mit Andersdenkenden zeigt, oder eben nicht.
Ich finde die entsprechende Stelle nicht, wo hat er das geschrieben?

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Re: Bokashi und Terra Preta

#58

Beitrag von emil17 » Mi 27. Jan 2021, 10:19

Hier:
Eberhard hat geschrieben:
Di 26. Jan 2021, 15:14
PS: Da ich Deine Fußnote sah: Ich bin ungläubig (Atheist), aber selbstredend tolerant zu toleranten Religionen und Menschen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bokashi und Terra Preta

#59

Beitrag von Oli » Mi 27. Jan 2021, 10:28

Danke.

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Re: Bokashi und Terra Preta

#60

Beitrag von Eberhard » Mi 27. Jan 2021, 15:58

Sonne hat geschrieben:Irgendwie eine gewisse Art Dominanz, bei der einem fast die Luft wegbleibt.
Sorry, wenn es so ist oder auch nur so wirkt. Da bin ich etwas zu emotional in die Sache und in der Formulierung zu weit gegangen.

Ich bin aber nicht wirklich interessiert an einem Erfahrungsaustausch zum Thema "Winterroggen ist kein Getreide", "der Erntezeitpunkt sagt aus, dass es während des Wachstums keine Wurzeltätigkeit gibt" oder ob der Wortbedeutung "idealerweise". Zusätzlich kriege ich da auch nicht so etwas wie Fachmann, Experte, Andersdenken in eine stimmige Reihe. Da bin ich nicht vorbereitet, da falle ich gefühlt aus der Achterbahn in den Baikal.
Zuvor gab es ähnliche Dinge, so wie die Beweisführung über den Seifert.

Klar kann man da etwas entspannter und stiller sein, ich habe es selber ja auch schon geschafft, so bei der häuslichen Pflege meiner Mutter in ihren letzten neun Lebensjahren, so mit Altersdemenz und einigen begleitenden Erscheinungen. Wenn man mal aus gutem Grund meckerte, hat man gesehen, sie ersteht es nicht, es ist egal, ob man da was sagt oder nicht, und da laut zu werden ist einfach unfair. Das muss man nur akzeptieren und im Moment Gelassenheit zeigen können.
Und etwas doof bin ich ja auch. Fußnoten sagen ja eine Menge über den oder die aus, die da oben darüber stehen. Man müsste sie nur mal lesen und durchdenken.

Durch die Rückbesinnung, aber auch durch Hinweise von der Seite weiß ich aber auch, dass es neben den wenigen Lauten recht viele Stille, die aber mitlesen, gibt. Diese können und werden dann Argumente für sich selber einordnen, losgelöst von einem scheinbaren Sieger aus einer Diskussion.
Daher möchte ich mich stark bemühen, ein 'Aber komme mir bitte nicht...' zu reduzieren auf Austausch von Gedanken und Erfahrungen, mit Personen, die es mir wert sind, so wie es jedem frei steht, gleiches zu tun.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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