Mit Rasenschnitt Mulchen?

jesamine
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Mit Rasenschnitt Mulchen?

#1

Beitrag von jesamine » Mo 13. Mai 2019, 16:38

Hallo bisher habe ich nur wenig gemulcht. Merke aber dass der Wind den Boden schon wieder oberflächlich getrocknet hat, obwohl es die letzte 10 Tage häufig geregnet hat. Auch habe ich viel Unkraut im Gemüse. Jetzt kommt meine Frage. Ich habe mich bisher nie getraut unesren Rasenschnitt zum Mulchen zu nehmen, weil unserer Rasen nur so heißt, aber eigentlich eher eine Schande ist. Mehr als die Hälfte besteht aus Löwenzahn, Ehrenpreis, Spitzwegerich, Gänseblümchen, viel Klee, natürlich auch moosige Ecken und leider auch einige Diesteln. Ich hatte bisher Angst mir damit noch mehr Unkraut in die Beete zu holen. Vor allen Dingen graut es mir vor Klee oder Disteln. Aber vielleicht passiert ja auch nichts,weil es welkt. Was sind eure Erfahrungen?
:giess:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 13. Mai 2019, 18:02

jesamine hat geschrieben:weil unserer Rasen nur so heißt, aber eigentlich eher eine Schande ist. Mehr als die Hälfte besteht aus Löwenzahn, Ehrenpreis, Spitzwegerich, Gänseblümchen, viel Klee, natürlich auch moosige Ecken und leider auch einige Diesteln.
Das ist keine Schande, das ist ein Blumenrasen! :oma:
(bin dir neidisch drum)
jesamine hat geschrieben:Vor allen Dingen graut es mir vor Klee oder Disteln. Aber vielleicht passiert ja auch nichts,weil es welkt. Was sind eure Erfahrungen?
Beim Löwenzahn hab ich erlebt, dass abgeblühte Blüten, die ich zum Mulchen verwendet habe, noch schnell Samen gebildet haben - ich nehme an, Disteln schaffen das auch. Und Klee kann wieder anwachsen, je nach Sorte.
Aber ich hol mir den absichtlich in´s Beet - als Lebendmulch :mrgreen:

strega
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Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#3

Beitrag von strega » Mo 13. Mai 2019, 20:10

Klee hab ich als Mulch gezielt ausgesäht, ist super und düngt noch nebenher....

ich hau alles was im Winter wächst an Gras und co direkt rausgerissen oder geschnitten wieder aufs Beet als Mulch,
wenn dus vor der Blüte erwischst passiert eh nix in Sachen Vermehrung
wenns danach ist kommen vielleicht kleine Pflänzle, Löwenzahn und Wegwarte lass ich immer stehen wenns wachsen will wo auch immer, no problem
solang das Gemüse genug Luft und Licht hat alles gut
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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#4

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Di 11. Jun 2019, 21:00

Jede Samenpflanze hat ihre Blüh- und Aussamperiode. Da man nunmal von März bis November Rasen mäht, ist zwangsläufig jedes Samen- Unkraut, das im Rasen wächst, einmal mit Blüte oder Samen dabei. Ich kann ein Lied davon singen, daß es einen Unterschied macht, ob man mit "Rasen"schnitt mulcht oder nicht. Der Unkrautbewuchs wird damit nicht gebremst, sondern eher gefördert. Übrigens kann es auch stören, wenn nur die verschiedenen Rasen- Grasarten im Beet keimen, und keine Rasenunkräuter. Leider läßt sich das Problem nicht dadurch beseitigen, daß man den Schnitt zuerst kompostiert und dann auf die Beete bringt. Denn ohne daß alle Samen einmal einer echten Heißrotte ausgesetzt sind, bleibt die Keimfähigkeit erhalten.
Ich würde auch gerne mulchen, mir fehlt aber das Material dazu. Denkbar wäre Pappe, die würde aber unzerkleinert auch den Regen abhalten; oder einen Häcksler kaufen und Heckenschnitt damit häckseln, zum mulchen. Habe aber leider keine Hecke, und Holzhäcksel streue ich mir nicht ins Gemüsebeet. Trockenes Herbstlaub hamstern ist auch gut, aber das geht bei mir als Einstreu drauf.
Durch die stete Bodenverbesserung kommt aber immer mehr Vogelmiere als Unkraut. Die finde ich nicht so dramatisch und toleriere sie oft. Sie läßt sich leicht wegrupfen, wenn sie mal stört und wird von den Hühnern sehr gerne gefressen. Der Rasenschnitt kommt zur Zeit weiterhin auf den Kompost, aber ich stelle diese Praxis schon in Frage. Unkraut wandert mittlerweile geschlossen zu den Hühnern und nicht mehr auf den Kompost.

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Sonne
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Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#5

Beitrag von Sonne » Di 11. Jun 2019, 21:38

Ich nehme auch Rasenschnitt. Hab auch nicht viel, was sonst in Frage käme. Grad überlege ich, ob auch der Buchenheckenschnitt möglich wäre, den mein Mann heute geschnitten hat. Der ist recht filigran und wuchtet nicht alles komplett zu.

Häcksler habe ich nicht. Im Frühjahr haben wir uns einen geliehen - vom Bauhaus - aber in meinen Augen war das rausgschmiss'ns Geld. War am Ende nur ein kleines Häufchen übrig und viel Fahrerei.

Ja, ich habe schon viel Unkraut. :aeh:

Vor allem, weil wir mit dem ersten Schnitt auch lang gewartet haben. Da stand der Rasen in schönster Blüte. :pft: Inzwischen bin ich da etwas toleranter. Wenn man was für Bienchen und Natur tun will, dann ist das halt so.

Topgepflegt und linienkonform geht halt nicht gut Hand in Hand mit Natur pur. Man muss sich entscheiden.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#6

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 11. Jun 2019, 21:41

Also da herrscht ja regelrechte ANGST vor Beikräutern!
Ich habe das (dicke) Mulchen immer als so eine große Wohltat für den Boden erlebt, dass das mögliche Auflufen irgendwelcher Beikräuter mir gar nicht in Erinnerung ist. Wenn man es partout nicht will, kann man es ja wieder ausreißen, oder besser abschneiden. Die Wurzeln tragen doch auch zur Lockerung des Bodens bei! Mir scheint, da spuken noch immer Phantasien von "sauberen" Beeten in den Köpfen herum und Unterteilungen in "gut und böse"... :pft:

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Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#7

Beitrag von Maisi » Di 11. Jun 2019, 21:48

Naja, also Beikräuter kommen ja so oder so.... Aber ehrlich gesagt rupf ich die lieber aus der Mulchschicht, wenn ich dafür viel weniger gießen und hacken muß. (für "dicke" Mulchschichten, wo nix mehr durchkommt, hab ich leider nicht genügend Material....)

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Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#8

Beitrag von Taraxacum » Mi 12. Jun 2019, 08:24

Mein Mann hat gestern die eine Weidefläche, wo die Schafe drauf waren nachgemäht und mir einen rund 2,5 m³ Haufen recht grobes Material (hauptsächlich die holzigen Stengel) auf der Wiese hinterlassen. Bis nach Sonnenuntergang bin ich mit Karre und Körben gelaufen und hab alles großzügig verteilt. Es hat für 7,5 Beete a 8 m² gereicht und für das 12m² Gurkenhaus. Danach hat es in der Nacht kräftig gewittert. Jetzt liegt die Matte richtig dicht und fest auf den Beeten. Unkraut aus der Erde kommt da nicht groß mehr durch und was aus der Mulchschicht keimt, wird ausgerupft und liegengelassen. Da ich mit Grasschnitt jeden Alters und Strohresten aus den Ställen mulche, sieht mein Garten von oben wie eine Patchwork Decke in diversen Grün-, Braun- und Gelbtönen aus, mit der Farbe der verschiedenen Pflanzen drauf. Da ich immer einzelne Beete mulche, sieht es sogar recht ordentlich und akkurat aus bis die Vögel auf der Suche nach Futter alles wieder aufscharren. :motz:

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Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#9

Beitrag von Teetrinkerin » Mi 12. Jun 2019, 09:52

Ich mulche auch - mit Rasenschnitt, mit Ernteresten, mit Stroh, mit Häckselgut. Unkraut kommt so oder so, die Samen fliegen ja weit. Und Beikräuter gehören halt dazu - ein Garten ist ja kein steriles Gebiet. Außerdem nutze ich auch Beikräuter gerne in der Küche, für Gewürzsalz, für Tee, für Heilzwecke. Hab dieses Jahr in einem Beet extra besonders lange die Brennesseln stehen lassen (die haben sich dort ausgesät, weil neben dem Kompost Brennnesseln wuchsen und die Samen sind dann mit der Komposterde aufs Beet gewandert). Die Brennnesseln hab ich in der Küche verwendet und kürzlich, bevor mein Mann das Beet gejätet hat, noch was für Tee und Salz getrocknet.

Im Frühjahr muss ich immer Unmengen an Löwenzahn aus den Beeten stechen. Wenn die schon blühen, knipse ich die Köpfe ab und mach Löwenzahngelee oder -honig.

Ich hab einige Videos auf youtube von Dr. Markus Strauß angeschaut zum Thema Wildkräuter. Da lernt man, mehr Gelassenheit gegenüber Beikräutern zu bekommen.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Mit Rasenschnitt Mulchen?

#10

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 12. Jun 2019, 16:37

Stadtgärtner hat geschrieben: Mir scheint, da spuken noch immer Phantasien von "sauberen" Beeten in den Köpfen herum und Unterteilungen in "gut und böse"... :pft:
Ich unterteile meine Gartenwelt eher in Lecker und weniger lecker.

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