Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

#51

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Sa 5. Jan 2019, 14:44

Nö, wie errechnet würde ein 25 kg Sack für meine Fläche reichen. Das kann ich mir grad noch leisten. Vor allem, wenn ich damit langfristig Gießwasser sparen könnte.

Nur mal so interessenhalber: Bei welchen Bodenverhältnissen verwendet man denn Gips?

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Rohana
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Re: Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

#52

Beitrag von Rohana » Sa 5. Jan 2019, 15:02

In diesem Fall um einen erhöhten Mg-Wert runter zu bekommen, der den Boden sehr schwer zu bearbeiten macht. Ist nur auf einer Teilfläche, die wir nach Kinsey haben untersuchen lassen... :kaffee:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 662 gelöscht

Re: Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

#53

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » So 6. Jan 2019, 19:09

Pitu hat geschrieben: .... Wenn ich das richtig verstehe, "veredelst" Du das Bentonit über den Hühnerstall und den Kompost, bevor es in den Gartenboden kommt?
Bei Dir bilden sich dann keine Klumpen irgendwo? Keine undurchdringliche Schicht? Sind dann im Kompost noch die Bentonit-Anteile deutlich erkennbar?
Seit wievielen Jahren machst Du das denn schon? Hat sich Dein Boden mit Deiner Methode merklich verbessert? Die Wasserhaltefähigkeit? Gießintervalle?
Ich veredel den Hühnerdung und den Kompost mit Bentonit- Handvoll weise. Im Hühnerstall wird alle paar Tage ein halber Liter über die Kotgrube verteilt, dazu genausoviel Biokohle. Auf dem Kompost genauso, bei großem Biomasseaufkommen, wie Rasenschnitt oder Laub entsprechend alle 8-10cm ein halber Liter.
Beim Kompost umsetzen oder mischen kommt auf eine karre Kompost oder Dung eine Schaufel Katzenstreu. Hierbei wird möglichst trocken gearbeitet. Für eine weitere Vermischung sorgen dann die Wurms und andere. und ja es bilden sich Klümpchen, ganz kleine, wie der Regenwurm die halt macht. Auch Gieß- Regenwasser sorgen für Verteilung. Nach einem Jahr ist in der Regel keine Katzenstreu mehr erkennbar. Ich mach das jetzt seit ca. 8 Jahren, intensiv mit Kohlezusatz seit 5.
Gießintervalle? 2018 haben Kohl und Tomaten einmal die Woche Wasser bekommen, Zwiebel und Möhren nur bis sie ca. 10cm hoch waren.
Für die kleine Wiese hinter der Scheune reicht der Kompost nicht, die war vertrocknet und das Grün auf dem Hof hat nur dank fast täglicher Wassergabe überlebt. Sandboden halt.
Wenn das Bentonit bereits auf dem Kompost Zeit hat sich mit dem Humus zu verbinden, bzw eigentlich ja andersherum, werden nur sehr geringe Mengen in untere Bodenschichten ausgewaschen.
In den letzten beiden Jahren habe ich ein Teil so erzeugten Kompost mit einem Teil Sandboden und einem halben Teil Tongranulat (Seramis) zu Topferde gemischt und damit große Töpfe für Tomaten, Süßkartoffeln, Apfelbaum oder Blumen befüllt. Wenn jetzt das Bentonit ausgewaschen werden würde, dann würde man es in den Untersetzern sehen.

Ja, das ist Aufwand und dauert lange, aber mMn sinnvoller als das einfach auf die Beete zu streuen. :opa:

Kk

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

#54

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » So 6. Jan 2019, 20:06

Vielen Dank kleinerKlaus!
Das hört sich echt gut an Deine Methode! Nur 1x die Woche gießen klingt auch phantastisch. :daumen:

Auch wenn ich keine Hühner habe ... Aber nach Deinem Bericht jetzt werde ich wohl doch Katzenstreu nehmen und erst den Würmern im Kompost die Vermischung überlassen.
Würde vielleicht auch den Kompost schneller umsetzen wenn besser die Feuchtigkeit gehalten wird?
Ohne den Hühnerteil kommt mir das auch nicht wie soviel Mehraufwand vor. Dann stelle ich eben Eimer mit Katzenstreu und Kohle neben die Komposthaufen und verteile immer mal wieder ne Schippe.

Letztes Jahr ist mein Kompost trotz Gießen gar nicht geschrumpft, weil es einfach zu heiß und zu trocken war.
Normalerweise ist der Kompost bei mir mit humo_fix schneller fertig.

Vielen lieben Dank auch nochmal ALLEN netten Foristen, die mir hier weitergeholfen haben! :)

centauri

Re: Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

#55

Beitrag von centauri » Do 17. Jan 2019, 14:01

So, ich hab mich mal in die Thematik eingelesen. Werde den Tread noch in mein Projekt einbinden damit ich ihn wieder finde.
Ich wollte ja eigentlich in meine Sandwüste Auelehm einbringen was sehr viel Arbeit und natürlich auch Kosten verursacht.
Jetzt bin ich auf dem Dreh einen BigBag (1 to) Bentonit an zu erschaffen. Das Bentonit mittels Düngestreuer aufzubringen, 10 cm Kompost drüber und das ganze dann einzufräsen. Habe dort vor Ort auch noch ca. 20 to Mutterboden und bis jetzt 20 m³ strohigen Pferdemist liegen. Die würde ich dann gleich mit einarbeiten. Dort liegen auch noch 300 m³ Äste die geschreddert werden sollen. Das Schreddergut wollte ich zwar gleich mit einbringen. Das werde ich aber nicht machen. Die werden so wie es aussieht Ende Februar durch einen Großschredder gejagt und daraus bauen wir einen Biomeiler für die Tunnelheizung. Mir reicht ja auch die Beheizung zur Verfrühung der Ansaaten über einen Zeitraum von 2 Monaten. Und dann schauen wir mal.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

#56

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Do 17. Jan 2019, 14:11

Und wieso jetzt doch eine Meinungsänderung centauri?

Wo hast Du Dich denn eingelesen? Das sind ja ganz schöne Mengen gutes Material, die Du bei Dir herumliegen hast!

Deine Idee mit dem Düngestreuer ist auf jeden Fall sehr gut. Den könnte ich mir auch ausleihen. Mir kam nämlich noch die Idee, daß die Vorgehensweise vom KleinenKlaus gut ist, mir aber konkret bei einem trockenen 2019 nicht helfen würde.
Ich werde also doch zusätzlich zur Kompostbehandlung Bentonit in Pulverform auf die Beete streuen.

centauri

Re: Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

#57

Beitrag von centauri » Do 17. Jan 2019, 14:31

@Pitu
Ganz einfach. Es ist erst mal eine wirtschaftliche Überlegung. Wenn ich das mit Bentonit mache spare ich ca.75% der Kosten. Weil der Arbeitsaufwand um einiges geringer ist. (Kosten, Bagger, Lehm mit Lieferung, Zeit usw.) . Wobei mir die Kosten eigentlich eher wurscht als die Zeit weil alles dann statt findet wenn es daran hapert.
Naja und die Materialien die da noch rum liegen sind bei über 5000 m² auch nicht so viel. Wenn ich das verstreuen würde fällt das wahrscheinlich gar nicht auf. Deshalb werde ich im hinteren Teil der Fläche (da sind 1500 m² fast nur Sand) anfangen und mich nach vorne durcharbeiten.
(werde das auch mal rüber kopieren)

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen: Bentonit?

#58

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Fr 18. Okt 2019, 20:35

So, hier also mein Erfahrungsbericht zum Bentonit.
Ich hatte im Frühling auf meiner Kartoffelfläche Bentonit gemischt mit ein wenig Gesteinsmehl untergegraben.
Während der Anbauzeit habe ich die Kartoffeln nur sehr selten gegossen. Bei der Ernte gab es keine sichtbaren Tonklumpen. Ertrag für meine Gartenverhältnisse deutlich verbessert. Regenwürmer waren auch viele auf der Kartoffelfläche.
Also im Ergebnis schon mal gut.

Im Spätsommer habe ich 10 qm umgegraben und feingerecht für die Herbstaussaat vom Winterroggen Martin Schmidt. Dabei habe ich wieder Bentonit mit Gesteinsmehl mit untergegraben. Im September habe ich dann für den Winterroggen kleine Mulden gemacht und da den Roggen eingesät.
Hier war der Unterschied absolut deutlich zu erkennen.
In den normalen Beeten nebenan war der Boden steinhart und Jäten mit dem Unkrautstecher schwierig. Der Boden war auch spatentief trocken.

In dem Beet, wo ich 1 Monat vorher Bentonit eingebracht hatte, war der Boden über die gesamte Spatentiefe noch feucht vom Regen 4 Tage vorher. Die Wasserhaltefähigkeit und Bodenbearbeitbarkeit hat sich also durch das Bentonit enorm verbessert. :)

Deswegen bin ich gerade dabei, weitere Beete mit Bentonit und Gesteinsmehl zu versorgen. Nachdem ich aber eigentlich nach Charles Dowding nicht umgrabe, habe ich es jetzt so gemacht, daß ich die abgeernteten Beete jäte, dann mit der Grabegabel den Boden nur belüfte, Bentonit und Gesteinsmehl drüberstreue und das Ganze dann einwässere. Als oberste Schicht schließlich Kompost.
Beim Einwässern hat es ein paar Klümpchen an der Erdoberfläche gegeben. Zu dick sollte das Bentonit also nicht aufgebracht werden.

Für meinen lehmigen Sandboden scheint Bentonit mit Gesteinsmehl also super zu funktionieren. :) Ich gehe davon aus, daß ich nächstes Jahr dann weniger Wasser brauche und die Pflanzen besser durchhalten, falls es wieder zu so einem heißen, trockenen Jahr kommt.

Für mich eine eindeutige Verbesserung meines Sandbodens und ich werde weiterhin Bentonit und Gesteinsmehl einarbeiten.

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