Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#21

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 7. Mär 2018, 09:01

Damals als der Atomreaktorunfall Tschernobyll war, hatten wir ja einen Wochenendgarten in der Südsteiermark. Wir Kinder haben ihn bearbeitet und ich kann mich bis heute erinnern, was für Theater es war, die obersten 5 cm (oder war es mehr??) abzutragen, damit "die Strahlung" weg sei.
Ob uns das damals die Gesundheit gerettet hat?

Ich weiß nicht, ich hab danach ein paar Jährchen auf der Straße verbracht und auch recht viel in Méxicos Straßenküchen gegessen...
Gemeinschaftsgartenparzelle in der Großstadt (Wien), mein Mann lebte bis er erwachsen war in Perú und bezog das Gemüse aus der berühmt-berüchtigten "huachipa" (dort gibt es immer wieder Skandale, weil die Fabriken zuviel Dreck in den einzigen Bach schütten, sodass das Wasser mit dem die Gemüsebauern bewässern die Pflanzen killt...)
Und als wir unser Grundstück in Niederösterreich kauften - oops! Ich hab nie den Boden testen lassen.
weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wenn wir es gemacht hätten und das Ergebnis "schröcklich" gewesen wäre, hm.

ist alles eine Frage der ...
relativen Realität - ?

holzgaser
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Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#22

Beitrag von holzgaser » Do 8. Mär 2018, 08:29

@emil17

Ja da schau her!
Also ich hab im Garten Schwermetall im Boden und einen Sack Holzkohle zur Hand. Was muss ich tun?
Die Holzkohle anfeuchten und mit einem Gartenhäcksler zerkleinern dann ca. 10 bis 20% Vol. zum Kompostmaterial geben.

Hast Du die Holzkohle selbst gemacht oder ist es Grillkohle?
Sind es Grillkohlebriketts = Mülltonne! nicht Garten oder Grill!

Das ist jetzt schwierig, wie soll ich was empfehlen ohne Werbung für meine Produkte zu machen? Denn wie wärs mit einem Holzkohleerzeugenden Grill für den Garten?
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

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Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#23

Beitrag von 65375 » Do 8. Mär 2018, 08:43

@holzgaser
Da stelle ich meine Frage doch direkt nochmal:

Wie kriege ich die mit Quecksilber verseuchte Holzkohle wieder aus dem Boden raus?!

Rati
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Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#24

Beitrag von Rati » Do 8. Mär 2018, 09:31

Und ich zitiere mich einfach noch mal selber und würde auch gern wissen wie du Holzkohle im Kompostmaterial zur Entseuchung eines schon vorhandenen Bodens nutzen willst. :)
Rati hat geschrieben:...Aktivkohle ginge nur wenn du den gesamten Boden aufschlemmst und dann über Aktivkohle filterst was natürlich unealistisch ist.
Aktivkohle "nur" ausbringen reicht nicht, da sie ja nicht wie ein Magnet sämtliche Schwermetalle aus dem Umkreis holt sondern nur das bindet was kontakt hat.
Und wie gerade geschrieben, die Aktivkohle bindet die Schwermetalle nur. Was du dann im Boden hast ist Schwermetallverseuchte Kohle...
Grüße Rati
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Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#25

Beitrag von emil17 » Do 8. Mär 2018, 09:37

Wie kommt im Boden fest absorbiertes Schwermetall überhaupt vom Tonmineralkomplex weg, von dem es sich nur durch Ionenaustausch ablösen kann, und in die Kohle rein?
Denn wäre es ja mobil, würde es ausgewaschen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#26

Beitrag von Rati » Do 8. Mär 2018, 09:42

da wir uns ja einig sind das die Effektivität so oder so minimal wäre, sag ich mal, das im Mikroraum durchaus pH Schwankungen (durch Mikroorganissmen zB) ausgelöst werden können, die kleine Mengen von Schwermetallen lösbar machen. :)
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Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#27

Beitrag von Buchkammer » Do 8. Mär 2018, 13:21

holzgaser hat geschrieben:Hast Du die Holzkohle selbst gemacht oder ist es Grillkohle?
Sind es Grillkohlebriketts = Mülltonne! nicht Garten oder Grill!
Gilt die Mülltonne nur für die Grillkohlebriketts oder auch für die normale Grillkohle aus dem Baumarkt - und wenn ja, warum?
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#28

Beitrag von Rati » Fr 9. Mär 2018, 12:59

Nachtrag:
emil17 hat geschrieben:Wie kommt im Boden fest absorbiertes Schwermetall überhaupt vom Tonmineralkomplex weg, von dem es sich nur durch Ionenaustausch ablösen kann, und in die Kohle rein?
Denn wäre es ja mobil, würde es ausgewaschen.
falls du das (überhaupt auf meine Aussage & )auf die von mir erwähnte - praktisch mögliche aber unrealistische- Komplettaufschwemmung des Bodens mit anschließender Filterung bezogen hattest.
dann lautet die Antwort natürlich in dem ich im Aufschlämmaterial den gewünschten pH Wert einstelle. :)

Grüße Rati
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Wildling

Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#29

Beitrag von Wildling » Di 13. Mär 2018, 19:26

Moin Rasumichi,
ist der Garten dein Eigentum?
Die Hochbeete finde ich erstmal eine gute Idee,um essbares zu ernten!
Ansonsten denke ich,das es absolut im Sinne der Permakultur ist,zu versuchen,den Boden zu "heilen".
Mein Vorgehen (wenn man vor hat an dem Ort zu bleiben) wäre wohl,mir alles Wissen anzueignen,das ich finden kann,welche Pflanzen und Pilze auch nur möglicherweise bei deiner Bodenbelastung entgiftend wirken,daraus Gesellschaften zusammenstellen,und lospflanzen.Ich würde die ganze Permakultur erstmal auf das Ziel ausrichten,eine intakte Natur herzustellen.
Dann würde ich jährlich eine Bodenprobe einschicken und schauen ob sich was verändert,mein Forscherdrang wäre voll geweckt :mrgreen:
Wenn man sowas erfolgreich durchzieht ist das in meinen Augen ein gärtnerischer Adelstitel :daumen:

viktualia

Re: Schwermetall im Boden, trotzdem Permakultur?

#30

Beitrag von viktualia » Di 13. Mär 2018, 19:49

https://de.wikipedia.org/wiki/Phytosanierung
Da gibt es noch mehr, find ich aber jetzt nicht wieder, klick dich mal durch....

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