Kompost umsetzen

Ceres
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Kompost umsetzen

#1

Beitrag von Ceres » Di 22. Mär 2016, 10:38

Hallo zusammen,

Vor ein paar Tagen wollte ich meinen Komposthaufen vom vorletzten Jahr umsetzen aber es waren noch jede menge Würmer drin. Ich dachte wenn der Kompost fertig ist sind keine mehr drin, oder? Habe ihn dann wieder geschichtet, allerdings auch vom letzten Jahr Zeug genommen.

Müsster er nicht nach 2 Jahren fertig sein? Wenn ich ihn schichte lasse ich immer viele Sachen (Maisstengel...) recht groß. Wie oft sollte man den Kompost denn umsetzten? Tötet man dabei nicht immer auch viele Würmer wenn man das alle paar Wochen macht? Oder bin ich zu ungeduldig? :dreh:

Fragen über Fragen... :holy:

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Benutzer 72 gelöscht

Re: Kompost umsetzen

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 22. Mär 2016, 11:27

Welche Würmer denn?
In meiner Erde sind immer jede Menge Würmer (Regenwürmer), nicht nur im Kompost.
Normalerweise macht man eine Keimprobe mit Kresse, um zu sehen, ob der Kompost "fertig" ist.
Grobe Teile bleiben manchmal länger, die kann man aussieben.

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Re: Kompost umsetzen

#3

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 22. Mär 2016, 11:58

Ich fülle meinen Kompost ein Jahr lang, ein Jahr darf er schlafen.
Dann wird gesiebt, und was übrig ist, kommt wieder unten rein...
Die Würmer überleben es zum großen Teil. OK, manchmal verletze ich einen mit der Schaufel. Aber das passiert auch, wenn ich ein Loch für irgendwas grabe.

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Re: Kompost umsetzen

#4

Beitrag von poison ivy » Di 22. Mär 2016, 13:56

ich hab nicht so viel Platz noch so viel Geduld,
hab gestern erst wieder 4 Schubkarren voll Kompostmaterial gesammelt
zZ hab ich 2 Schuten a gut 1 Kubik
das setz ich jeden 2. Tag um, nach Gefuehl, an die 3 Wochen
und lass es dann 2-3 Wochen sitzen, danach verwend ich meinen Rohkompost
ich setz mit Mistgabel um und in meiner Heissrotte ist kein Wurm und keine Ratte

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Re: Kompost umsetzen

#5

Beitrag von Thomas/V. » Di 22. Mär 2016, 14:11

Wenn noch viele Würmer drin sind, ist er nicht fertig. Dann sollte man ihn doch mal zwischendurch umsetzen, anstatt ihn 2 Jahre liegen zu lassen.
Vermutlich ist er zu "fettig", hat also zu viel stickstoffhaltiges Material und zu wenig Luft.
Bei meinem K. sind die Würmer nach 1 Jahr zum Großteil schon wieder in den daneben liegenden neuen abgewandert.
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Re: Kompost umsetzen

#6

Beitrag von Specki » Di 22. Mär 2016, 15:05

Hat jemand mal nen guten Link oder kann das mal Beschreiben, wie man Kompost am besten behandelt um aus seinen Gemüseabfällen, gehäckselten Ästen und evtl. Laub dann gute Komposterde zu erzeugen?

Hatte mir das so vorgestellt:
Ein Jahr lang einen Haufen befüllen. Diesen ein zweites Jahr lang ruhen lassen und im dritten entnehmen.
Oder muss man den immer umschichten? Wenn ja, jedes Jahr oder öfters? Ich lese immer überall etwas anderes aber immer nur Bruchstückweise. Habe bisher nirgends eine richtige „Anleitung“ irgendwo gefunden nach der ich dann quasi vorgehen könnte.

Vielleicht weiß ja jemand was oder kann das in ein paar Sätzen erklären.

Gruß
Specki

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Re: Kompost umsetzen

#7

Beitrag von Thomas/V. » Di 22. Mär 2016, 15:29

So ein Patentrezept gibt es natürlich nicht ;) .
Es kommt ja darauf an, was für Material vorhanden ist (wer keine Tiere hält, die Mist liefern, wird andere Probleme bekommen als der, der sehr viel Mist verkompostieren will oder der, der viel Rasenmähergrasschnitt hat).

Ich habe einen K. mit 2 Kammern, der wird von Frühjahr zu Frühjahr befüllt. Der reife K. wird gesiebt und verteilt, dann kommt der neuere in diese Kammer und bleibt dann bis zum nächsten Jahr liegen.
Ich hatte aber auch schon einen 3-kammrigen, der wurde 2x umgesetzt. Ist eigentlich eher ne Frage, ob man sich die Arbeit machen will, damit es etwas schneller geht.

Außerdem hab ich in Hühnerstallnähe noch 2 Behälter, wo nur Laub und Hühnermist (strohiger und mit altem Heu und Sägespäne vermischte Einstreu) rein kommen. Diese brauchen 3 JAhre zum reifen, die setze ich aber nicht um. Das ist mir einfach zu viel Arbeit. Nach 3 JAhren ist das schöne Erde geworden.
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Re: Kompost umsetzen

#8

Beitrag von cfun » Mi 23. Mär 2016, 08:28

Wieviele Würmer sind denn noch drin und was für Material ist noch zu erkennen?

Komposthaufen können sehr schnell oder sehr langsam ablaufen, auch wenn Feuchtigkeit und Luftzufuhr im richtigen Bereich liegen (das muss natürlich immer gewährleistet sein).

Je bakterienlastiger und stickstoffreicher dein Kompost ist, desto schneller verrottet er, je pilzlastiger, je mehr holzige Anteile, desto langsamer. Wenn du viele große Maisstengel hast, ist das pilzlastig, dann bräuchten deine Bakterien (wenn es schnell gehen soll) Stickstoff, um Körpersubstanz aufzubauen.

Aber so ein langsamer, pilzlastiger Kompost kann auch gut sein, abhängig davon was du mit dem Kompost anstellen willst. Zum Düngen (auf dem Boden) ist eher Frischkompost mit Bakterien geeignet, zum Humusaufbau der pilzlastige. Die Pflanzen haben auch unterschiedliche Vorlieben, Kohl (Steppen/Graslandpflanzen) will es wohl (leg mich jetzt nicht darauf fest) eher bakterienlastig, Erdbeeren (Wald/Waldrandpflanzen) pilzlastig.

Ich selbst habe nie jemals einen Komposthaufen umgesetzt. Ich lege nach und nach oben drauf und 1x im Jahr nehme ich den oberen Teil ab und siebe den unteren Teil durch. Der oberere Teil und das Ausgesiebte sind dann die besten Kompoststarter. Inzwischen mache ich aber auch das nicht mehr. Ich mische alles was anfällt und bringe es direkt aus, nur ein bisschen zweige ich ab für meine Wurmfarm.

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Re: Kompost umsetzen

#9

Beitrag von Samsoli » Fr 25. Mär 2016, 16:37

Da ich ja mit meinem Kompost-Ergebnis meist recht zufrieden bin, berichte ich einfach mal, wie es bei mir läuft:

Kompoststelle besteht aus zwei Abteilen (je ca. 1x1x1 m), ins erste (linke) Abteil kommt alles rein, was anfällt (aus Küche, aus Garten, Hühnerstall, bisschen Laub, ab und zu auch Gehölzschnitt in kleinen Mengen, wenn er mir zu feucht und kompakt vorkommt - also der Kompost).
Zweimal im Jahr schaufel ich den Haufen um, nach der Zeitspanne ist der erste Behälter meist relativ voll. Bzw. wird zuerst der "alte" Kompost aus dem rechten Behälter, der da entsprechend auch ein Jahr fertig rotten durfte, durch ein grobes Sieb gegeben. Sehr grobe Äste nehm ich raus und schmeiß sie zwischenzeitlich auf nen Haufen auf die Seite, die kommen anschließend wieder ganz unten rein um für bisschen Belüftung von unten zu sorgen. Das andere grobe Zeug, was nicht durchs Sieb passt, nehm ich meistens als Mulch für Beerensträucher. Im Herbst hab ichs in ein neu angelegtes Blumenbeet unter unsere extrem lehmige, schwere Erde gemischt.

Also, Behälter zwei ist leer - dickes Astzeug unten wieder rein, Inhalt von Behälter eins rüberschaufeln. Ab und zu bisschen Gesteinsmehl und Hornspäne reinstreuen, wenn ich das Gefühl hab, es ist zu nass/schwer, kommen nochmal paar trockene, grobe Materialien dazwischen. Fertig. Dann, in nem halben Jahr ca. wieder von vorne.

Mir macht Kompost Spaß, deswegen empfinde ich den Aufwand auch nicht als besonders hoch.

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Re: Kompost umsetzen

#10

Beitrag von Ceres » Mi 30. Mär 2016, 21:26

Lieben Dank für die zahlreichen Antworten

Mit Würmern meinte ich Regenwürmer.

NAch allem was ich so gelesen habe werde ich also meinen Haufen doch bewegen. Außerdem habe ich von den Stauden die alten Stengel zurückgeschnitten die kann ich gut dazwischen packen wenn ich alles wieder schichte.

Ich werde berichten.

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