Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

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lianehomann
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Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#21

Beitrag von lianehomann » Mi 24. Feb 2016, 14:58

Bin zwar nicht ölkanne, aber denke ZF=Zwischenfrucht

Pastinake

Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#22

Beitrag von Pastinake » Mi 24. Feb 2016, 17:29

Hallo Ihr,
ja, ich war auch gerade ein bißchen im Garten. Sonne! :) Aber es ist noch zu nass zum Unkrautjäten oder irgendetwas anderes zu tun.
Folie würde immerhin soweit beim Abtrocknen helfen, daß es wenigstens nicht mehr von oben draufregnet. Aber es stimmt schon, möglicherweise kondensiert auch das Wasser darunter?

@Thomas/V. Du hast Recht mit dem lockeren Boden. Allerdings habe ich ja anfangs auch 1 bzw. 2 Jahre während der Hausumbauphase erst mit schwarzer Folie gemulcht. Dann alles durchgefräst und die Wege und Beete angelegt. Im Folgejahr nochmal teils Folie drauf und nochmal im Frühjahr umgegraben.
So schlecht waren meine Erträge als Anfängerin gar nicht. Rettich, diverse Rüben, Tomaten, Kohl sind trotz Trockenheit gut gelungen. Und meine Möhrchen waren auch ganz hübsch! ;) Aber mit Mulchen, Kompost und dichter Bepflanzung in Mischkultur habe ich den Bogen noch nicht ganz raus.

Hab mir gerade im Garten meine Erde ganz genau angeschaut. Am krümeligsten scheint die Erde da zu sein, wo noch die Reste von der Kapuzinerkresse sind. Und die Beete, wo ich den aufrechten Sauerklee als Unterpflanzung gelassen habe, sehen auch gut aus.
Die Beete mit der Doch-nicht-erfrorenen-Gründüngung sehen dagegen nicht so krümelig aus. Ganz platt liegen die Beete mit nackter Erde und kümmerlichem Postelein da.
Ich habe also den Eindruck, daß es besser ist, Mulchmaterial zu verwenden, das ein bißchen gröber ist und wo zwischen Erde und Mulch mehr Luft ist.
Kann das sein?
Gibt es eigentlich Pflanzen, die man anbauen kann, die man immer wieder schneiden und als Mulchmaterial verwenden kann?
Keine Ahnung: Gemüsemalve vielleicht? Oder die durchwachsende Silphie? Chinaschilf soll wohl ganz gut sein als Mulchmaterial.
Danke nochmal!
LG

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#23

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 24. Feb 2016, 21:29

Gibt es eigentlich Pflanzen, die man anbauen kann, die man immer wieder schneiden und als Mulchmaterial verwenden kann?
Rasen/Wiese :aeh:

Extra Anbaufläche für Mulchmaterial würde ich nicht machen.

Ansonsten irgendwelche schnell wachsenden schnittfesten Kleearten, oder was auch sehr schnell wächst (bei ausreichender Nährstoffversorgung) ist Welsches (!) Weidelgras.
"Da kannst du praktisch alle 14 Tag Heu machen" :lol:

Evtl. ein Stück Wiese umlegen und dann gezielt nur Welsches Weidelgras (nicht das deutsche Weidelgras, das ist nicht so wüchsig) etablieren?

Nachtkerze
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Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#24

Beitrag von Nachtkerze » Do 25. Feb 2016, 00:19

Umgraben-oder-nicht ist eine quasi-religiöse Frage.
Ich denke aber, die Bodenart spielt eine große Rolle. Wer, wie ich zum Beispiel, leichten Sandboden hat, täte sich und seinen Pflanzen mit Umgraben wahrscheinlich nichts Gutes. Wer, wie meine Oma früher, schweren Lehmboden hat, kommt ganz ohne Umgraben wohl nur schwer aus. Und das, obwohl sie jede Menge organisches Zeugs mitvergraben hat.

Bei Laub wäre ich vorsichtig: "Laub macht den Boden taub." heißt eine alte Bauernregel. Zumindest auf den zukünftigen Saatbeeten würde ich Laub gar nicht verwenden; woanders nur gemischt mit eiweißreichem Material wie Küchenabfällen oder frischgemähtem Gras.
Die Bäume halten schließlich mit einer dicken Laubschicht den Boden unter sich mehr oder minder bewuchsfrei. Wenn's dann aber zu Kompost geworden ist ...
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."
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Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#25

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Do 25. Feb 2016, 21:41

Ich glaube, Frostgare wird überschätzt. Das ist doch nur eine Arbeitsersparnis, weil der Boden leichter bearbeitbar wird? Dem Bodenleben und damit der Erhaltung einer biologisch begründeten Fruchtbarkeit bringt es wohl nichts. Im Gegenteil, man setzt ja den mit Mikroorganismen belebten Oberboden Minusgraden aus, was man beim Mulchen zu vermeiden versucht.
Ich hatte im Schrebergarten sandigen Lehmboden und habe wenig umgegraben: beim Umbrechen von Rasen habe ich zwar zwei Spaten tief umgegraben (Januar/Februar), aber beim Vorbereiten der Kulturen (Februar- April) nur mit der Grabegabel und dem Dreizahn gelockert, vermischt, flach umgegraben. Auch das nur, um Verdichtungen entgegenzuwirken, wenn ich mal ins Beet getreten bin wie bei den Kartoffeln, und um Mist oder Kompost leicht einzuarbeiten. Der Boden war am Ende top (war aber auch schon früher gut).
In meinem neuen Garten habe ich schweren Boden mit wenig Humus, da wird es spannend. Ich muß Humus richtig einarbeiten und viel Mist anschleppen, da verlasse ich mich nicht nur auf Regenwürmer, um auf Tiefe zu kommen. Besorge mir bald Pferdemist.
Abgeräumt und vorbereitet habe ich die Beete immer im Februar oder März vor der Aussaat, dann wann es passte zeit- und wettermäßig. Da stößt man manchmal noch auf versteckte dicke Möhren! ;)
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit Mulch und Brühe aus Brennesseln oder Beinwell. Das wirkt wie Kompost, nur schneller.

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Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#26

Beitrag von osterheidi » Do 25. Feb 2016, 22:27

kann ich bestätigen. ich packe einen dicken komposthaufen auf die beete, oder nur gras und laub, frost hatte es bei uns kaum, und umgraben kann ich eigentlich gar nicht mehr.
schnecken, beikraut und dergleichen kommt sowieso wenn es will.

Pastinake

Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#27

Beitrag von Pastinake » Fr 26. Feb 2016, 09:41

Hallo Ihr,
danke für Eure Antworten!

@Nachtkerze: Den Spruch mit dem Laub kannte ich noch nicht. Aber Deine Erklärung ist vollkommen plausibel! Danke!
Ich hatte das Obstbaumlaub dieses Jahr in einem Extra-Kompostbehälter gesammelt. Habe es aber auch in den Kastenbeeten gelagert, die ich eigentlich als Anzuchtbeete nehmen wollte. Das war dann wohl keine so gute Idee... ?
Aber für die Himbeeren, Blau- und Johannis- und Erdbeeren kann ich es doch verwenden, oder?

Wegen der Silphie habe ich bei einer Gärtnerei hier in der Nähe angerufen, die Pflänzchen davon vertreibt. Der sehr freundliche Gärtner hat mir für Mulchzwecke aber eher zu Schilfarten geraten. Da könnte ich die "Plantage" gleich als Sicht- und Windschutz verwenden. ;)

@Ölkanne: Das mit dem Welschen Weidelgras werde ich mir merken. Mein Vater wollte mir dieses Jahr sowieso das Mähen mit der Sense beibringen. ;)

Ihr habt mir soviele Anregungen gegeben. Ich denke, ich werde einfach weiterexperimentieren. Allerdings mit dem Ziel, möglichst nicht mehr umgraben zu müssen. :pfeif:
Ich habe schon den Pflanzplan für dieses Jahr gemacht und werde mal versuchen, beim Kohl Erdklee zu untersäen, bei den Tomaten dicht mit Kapuzinerkresse und Kräutern zu unterpflanzen. Und das Quadrat mit den Hülsenfrüchten früher abzuernten um danach Gründüngung einzusäen für die Kartoffeln im folgenden Jahr. Beim Kartoffelbeet werde ich erst umgraben, und nach dem Legen der Kartoffeln Oxalis stricta dazwischen säen, weil ich den Eindruck habe, daß das gut funktioniert. Als Nachsaat wieder Gründungungsmischung. Mit dem Kürbisbeet will ich ein total verunkrautetes Ziergärtchen mit Rondell nutzbar machen. Dafür werde ich wieder meine schwarze, kompostierbare Mulchfolie verwenden.
Am Anfang, bis die Untersaaten groß genug sind, mit Grasschnitt mulchen.
Hat Jemand eine Idee für die Unterpflanzung von Tafeltrauben?

Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe!
LG

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#28

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 26. Feb 2016, 10:24

Dass mit dem Laub, das den Boden taub machen soll...
hm interessant: warum denn?
Ich wüßte es wirklich gerne, denn ich wußte bisher immer nur das Gegenteil und karrte sogar extra Laub in den Garten, um ihn über Winter zu schützen und dann auch als Dünger zu verwenden.

Dicke Mulchschichten sind (egal woraus) nicht so ideal für den Boden, weil sie zu sehr abdichten, keine Luft ranlassen und nichts keimen kann. Aber über Winter ist das schon ok, muss man dann im Frühling wegrechen, bevor man ansähen kann.
Laubkompost ist sicher guter Dünger.
Ja, für alles Beerenobst ist so eine dicke (Laub-) Mulchschicht gut, weil die das vom Naturstandort so gewöhnt sind. Die meisten Beeren mögen leicht sauren Boden. Ich mulche immer dick unter den Himbeeren und sie wachsen gesund.

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Matz
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Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#29

Beitrag von Matz » Fr 26. Feb 2016, 11:52

Bezüglich Laub:

1. Über eine wachstumshemmende Wirkung durch organische Verbindungen, weiß ich nichts.

2. Ich würde diese Wirkung im Wald zunächst einmal der Bodenbedeckung zuschreiben. Manches Laub (z.B. Platane) verrottet darüber hinaus nur sehr langsam.

3. Im Winter ist eine Wachstumshemmung positiv zu betrachten, sofern keine Gründüngung gesäht wurde. Unkräuter werden unterdrückt.

4. Nach dem Winter überflüssiges Laub vom Beet zu räumen und auf einen Komposthaufen oder ähnliches geben. Ein Teil des Laubs wird schon weitestgehend zersetzt sein und ich glaube kaum, dass ein Einrechen der Reste schädlich ist.


Man muss sich halt immer vorher die Frage stellen, was man erreichen möchte.

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poison ivy
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Re: Wann umgraben? Wann Beete abräumen?

#30

Beitrag von poison ivy » Fr 26. Feb 2016, 16:37

Matz hat geschrieben:Bezüglich Laub: Man muss sich halt immer vorher die Frage stellen, was man erreichen möchte.
genau, zB Verschwendung von Resourcen vermeiden auch "schwarze, kompostierbare Mulchfolie", ja, ich riskiere gern, damit Arbeitsplaetze zu vernichten, diese Leute haben dann mehr Zeit selber im Garten zu arbeiten
Laub und Pappe tun den Job genauso gut und ersparen mir die Pappe anderweitig zu entsorgen

meine Blaubeeren haben sich ohne mit der Wimper zu zucken zig Muellsaecke voll Laub um die Fuesse breiten lassen, das freundliche, aber garten-dumme Leute mir sogar gebracht haben, um es los zu sein, die waren sogar gluecklich, als ich ihnen gesagt hab, dass sie gern wiederkommen duerfen, wann immer sie Laub loswerden wollen

unsere Umwetter haben ziemlich viel Laub und Nadeln zu dicken, nassen Placken zusammengeschwemmt, da drunter waren meine Taglilien komplett eingeklemmt und sind aus eigener Kraft nicht durchgekommen, durch jede Menge Hackschnitzel dagegen kommen sie problemlos

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