franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

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franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#1

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 5. Dez 2015, 09:43

Jetzt im Winter ohne Gartenarbeit bleibt ein wenig mehr Zeit zum Lesen von Gartenbüchern.
Diese franz. Biointensivmethode im Garten nach Allen Chadwick ist mir wieder untergekommen.
Darüber wird aber nur in amerikanischen Gartenbüchern geschrieben, in deutsschprachigen Büchern habe ich davon nur eine klitzekleine Anmerkung in einem Buch von Storl gelesen.

Lehrling
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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#2

Beitrag von Lehrling » Sa 5. Dez 2015, 14:57

das sagt mir jetzt gar nichts. Magst du mehr darüber erzählen, interessieren tut es mich, ich lern gern dazu.

liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#3

Beitrag von hobbygaertnerin » So 6. Dez 2015, 13:54

@Lehrling,
ich bin auch erst mühsam am Suchen.
In deutschen Gartenbüchern findet sich darüber so gut wie gar nichts.
Allan Chackwick hat diese Gärntermethode- so weit ich verstehe, von den intensiven Gartenmethoden der Gärtner in Paris mit dem Wissen von Steiner in Verbindung gebraucht- und daraus scheint diese franz. Biointensivmehtode herausgekommen zu sein.
Es geht darum, den Boden doppelt umzugraben - mit Kompost auch in tiefere Schichten zu versorgen, und den Boden so gut wie nicht zu betreten. (Und da beginnen eben meine Fragen- für tiefere Schichten muss es ein sehr guter Kompost sein, denn dort unten ist nicht mehr viel los mit Sauerstoff. Wie muss dieser Kompost beschaffen sein????)
Durch die intensive Lockerung und Versorgung auch tieferer Schichten mit Kompost kann näher gepflanzt werden und damit die vorhandene Gartenfläche intensiver genutzt werden.
In USA Gartenbüchern finde ich da mehr- John Jeavans scheint diese Methode weiter entwickelt zu haben.
Mein Ziel, Humusaufbau, gute Kompostwirtschaft, Terra Preta und Selbstversorgung so auf die Reihe zu bringen, dass es mach- und umsetzbar ist und auch bei sehr intensiver Nutzung des Gartens die Bodenfruchtbarkeit zunimmt.
Gartenbücher aus unseren Landen helfen mir hier leider um keinen Millimeter weiter.

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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#4

Beitrag von Thomas/V. » So 6. Dez 2015, 14:18

hier ein video dazu https://www.youtube.com/watch?v=2_c2qzGLLHc

Hm, also umwerfend neu scheint das nicht zu sein. Rigolen mit gleichzeitigem EInbringen von reifem Kompost.
Die Frage ist, ob die Pflanzen tatsächlich so tief runter wurzeln und sich dort Nährstoffe holen.
Viele Pflanzen sind ja doch mehr Flachwurzler., die kaum tiefer als 20cm gehen.

Aber ne ausführliche Anleitung und die dahinter steckende Theorie wäre natürlich interessant.
Ich schätze, das auf diesen Beeten dann immer kontinuierlich gemulcht und nachgedüngt werden muß, wenn es bei so eienr tiefen Humusschicht bleiben soll.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#5

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 7. Dez 2015, 11:41

Unter John Jeavans findet man mehr über diese Methode.

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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 7. Dez 2015, 12:28

Danke, Maria, das Buch hab ich irgendwo in meinen Bücherkisten - ich hab mich das Cover erinnert.... :daumen:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#7

Beitrag von Peterle » Mo 7. Dez 2015, 15:33

Bei John Seymore läuft das unter Tiefkultur:

Mist auf dem Boden verteilen und Beet rigolen:
1. Graben ausheben und Erde in Schubkarre werfen
- Boden im Graben mit Grabegabel gut lockern
2. Graben ausheben und in 1. werfen
- Boden im Graben lockern
.
Abschliessen letzten Graben ausheben
- Boden lockern
Erde aus Schubkarren in den letzten Graben

Jedes Jahr wieder viel Mist drauf und mit Grabegabel einarbeiten
Beet nie wieder betreten

Ist sehr ähnlich. Ich mag weder Humus noch Mist noch Kompost im Boden vergraben :eek:

Quelle: Selbstversorgung aus dem Garten, Seiten 106ff

Gruß

Peter

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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#8

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 7. Dez 2015, 21:03

Was hat das vergraben von organischer Masse so tief in den Boden für einen Sinn?

Das wird da nicht abgebaut (weil der Sauerstoff fehlt) oder wird anaerob (wenn es warm genug ist) zersetzt, letzteres liefert zwar Nährstoffe, aber auch Schadgase.

Gründung und Mist wird in der LW nicht oder wenn doch nur flach (20-25cm) tief eingepflügt.
Alles was man tiefer einpflügt holt der Pflug beim nächsten mal wieder hoch.

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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#9

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 8. Dez 2015, 08:37

@Ölkanne,
vergraben von ungereiftem Kompost oder Grünmasse macht keinen Sinn,
aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich auch in tieferen Bodenschichten durch Lockerung der Regenwurm und anderes Bodengetier sehr wohl fühlt und dann eben auch vererdeter Kompost seine Wirkung hat.
Im Garten grabe ich nicht um, deshalb habe ich diese Methode nach Chadwick auch bisher nicht beachtet.
Aber mir gehen immer diese 1-2 m dicken Terrapretaflözbilder nicht aus dem Sinn-
ausserdem ein anderes Bild, wie tief Luzernewurzeln sich in den Boden graben.
Der Versuch auf möglichst wenig Fläche möglichst viel Gemüse zu erzeugen und den Humus aufzubauen, daran bastle ich schon einige Jährchen herum.

Olaf
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Re: franz. Biointensivmethode nach Allen Chadwick

#10

Beitrag von Olaf » Di 8. Dez 2015, 09:30

Ich musste auch gleich an das denken, was Peterle schon schrieb.
Seymour benennt dann im gesamten Buch bei vielen Pflanzen wesentlich geringere Pflanzabstände bei der Tiefkultur. Das spräche ja dann doch dafür, dass die Pflanzen in diese Schicht reinwachsen, vielleicht grade, wenn sie "zu dicht" gepflanzt werden. Und, beim Hochbeet sind die Verhältnisse doch eigentlich auch ähnlich, und da kann ich auch mancherlei eindeutig enger pflanzen. Naja, immer mal was neues, auch wenns eigentlich was altes ist.
Ich persönlich hab auch Hemmungen. Zwei Spaten tief ist bei uns schon purer Sand / feiner Kies.
Ich stell mir vor, dass ich das letzte, was noch ein bisschen Feuchtigkeit im Boden hält nach unten wühle und den Sand nach oben. Aber das ist mein lokales Problem...
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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