Ich hab da mal ne Frage:viktualia hat geschrieben:Lach, jetzt kann ich endlich PDF´s lesen, Hobbygärtnerin, du schaffst das auch!
Peterle, nix für ungut, aber wie du sagst, es ist ein Werbelink.
"Kalk macht Väter reicht und Söhne arm":
genau die Sache mit dem ersetzen dessen, was verbraucht wird ist ganz extrem wichtig bei Kalkdüngung,
da ja MEHR umgesetzt wird, egal, ob auch mehr Gemüse angebaut wird.
Ich möcht da jetzt nen kleinen Schwenk machen: was mir ganz besonders auffällt, bei meinen "Forschungen" zum Thema, ist die Tatsache, dass höchstens eine Vegetationsperiode lang gedacht wird.
Frühling bis Herbst, das war´s dann, als ob nächstes Jahr dann definitiv genau das gleiche passieren würde.
Und andererseit steht dann in Tabellen über "Verfügbarkeit" bei Mist´das z.b. Kuh- oder Pferdemist im ersten Jahr erst sounsoviel Prozent seines Stickstoffes abgeben würden. Und was ist, wenn ich 5 Jahre lang Kühe im Stall hab? Den Mist jedes Jahr ausbringe? Nix drüber gefunden....
(Klar, kann ich selber rechnen, aber warum steht in der Tabelle nicht auch mal "im 5ten Jahr"?)
Umgekehrt beim Kalk: ich geb ihn aufs Land, es wird mehr umgewandelt, verfügbar gemacht --- genutzt --- tja, dann ist es weg.
Zusammen mit dem Kalk, dem Stickstoff und dem Kohlenstoff auch einige andere Spurenelemente.
Sollte man im Auge behalten, wenn man damit Schnecken bekämpft.
Und ein Plan B für in 5 Jahren wär auch nicht verkehrt.
Im Kompost, auch so´n Ding: das muss doch nen größeren Unterschied machen, wenn ich so viel Kalk in meinen Haufen gebe und die Erde dann nicht gleich nutze - schneller umgewandelt heist für mich auch schneller ausgewaschen.
(O.K., kein klassisches Landwirtproblem, aber dennoch genau meine Situation. Für euch insofern von Belang als es den Nährstoffen egal ist, von wo sie ausgewaschen werden, ob vom Haufen oder im Herbst in den Boden....)
Da steht immer schön "Bodenanalyse machen" bei, aber ein "Grenzwert" wär mir lieber, damit sich da mal wieder Relationen einstellen.
Mal davon ab, dass sich so ein Boden ja auch durch den Rest der Bewirtschaftung verändert, wie ich an den Wanderungen meiner Stinkmorcheln sehe: die sind von den Tannenstümpfen, an denen sie Anfangs wuchsen, auch weitergewandert zum Walnuss. Gekalkt, so wie es empfohlen wird (komisch, die meisten mögen keine Stinkmorcheln und wollen sie weg haben...) hab ich natürlich nicht. Gemulcht und gepflanzt, ja.
Mir scheint, das ist mal wieder ein Entweder/Oder Problem und die "Wahrheit" liegt in der Mitte:
bei saurem Ph Wert wird zuwenig umgesetzt, bei alkalischem ist ein zuviel/zu schnell möglich, kann mittelfristig Mangel entstehen.
Und: Schneckenbekämpfung ist halt was anderes als düngen, der "Düngeeffekt" durch Kalkstickstoff entsteht nicht nur durch den Zusatz von Kalk und Stickstoff sondern durch deren Vermögen, den Stoffwechsel des Bodens anzuregen und an die "Reserven" zu gehen.
Das ist, um es in ein Bild zu packen, so, als würde ich einen Marathonläufer mit Doping für einen Sprinter traktieren; klar legt der einen besseren Start hin, aber wird es bis zum Ziel reichen?
Was würde ich konkret tun? Die Menge, die an die Schnecken geht, vom "Jahresbedarf" abrechnen;
es eher in den Kompost, als in die Beete geben, selbigen dann so händeln, dass er Zeitnah gebraucht wird;
schauen, dass ich genug Substanz-Ersatz ranschaffe;
überhaupt eher weniger nehmen, um mehr Spielraum zu haben:
alle anderen Methoden zur Steigerung der Verfügbarkeit nutzen (lockerer Boden, "Wurzelpflege"), Auswaschungen gering halten.
Ist für mich ein Teil von "die Dosis macht das Gift": ein gutes Heilmittel bei geringem Krankheitsgrad ist potentiel schädlich, ist oft so.
Hä?
