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von hobbygaertnerin » Di 29. Jan 2013, 07:53
Hallo Sabi(e)ne,
mit meiner Sauerkraut, Joghurt und anderer Produktion brächte ich nie die Mengen Sickersaft zusammen, um für die Bokahsiherstellung mit grösserem Mistanteil genügend Feuchtigkeit zu erhalten.
Sicher wäre der Saft auch verdünn- und vermehrbar, allerdings von 10 oder 20 kg Sauerkraut fallen nicht die Mengen an milchsauren Säften an.
Selbst beim Silieren achten wir auf den richtigen Feuchtigkeitsgehalt und auch dort fällt in der Regel kein Sickersaft an.
Die Probe für den richtigen Feuchtigkeitsgehalt beim Bokashi übernehme ich von der Silierprobe-
die nächsten Tage soll es wärmer werden, deshalb hab ich vor, wieder Mistbokashi zu machen, um daraus Terra Preta herstellen zu können.
Was in meinen Augen eher übersehen wird, die Milchsäurebeakterien brauchen Zucker zum Leben.
Ich weiche die Holzkohle für das Bokashi in einer Mischung von EM, Melasse und Jauche aus dem Kaninchenstall ein- damit kann sich die Kohle dann gleich richtig aufladen.
Dieses Jahr hab ich vor,wieder an Ziegelsplitt zu kommen und diesen den Kompost beizugeben. Dachziegel könnte ich massenweise erhalten, aber sie so klein zu bringen, dass sie auch unter den Kompost mischbar wären, hier such ich noch nach einer Lösung.
Mein Ziel ist an eine möglichst rundgehende Kreislaufwirtschaft zu kommen, alleine genug Erde zum Mischen für die Terra Preta zu haben- hab ich noch nicht ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft gelöst.Holzkohle bin ich fast am Ziel, bei gebrannten Ton siehts schon wieder schlechter aus.
Nach meinen Erfahrungen ist der erste Schritt - die Milchsäuregärung - damit ist die ganze Masse hygienisiert und zuerst mal sauer, der niedrige ph Wert als Ziel, auch die Inhaltsstofe zu erhalten und dann die Kompostierung oder Vererdung - je nach anfallenden Niederschlagsmengen und Temperaturen sind hier wohl verschiedene Möglichkeiten denkbar.
In unserem Klima ist das sicher ein ganz anderer Weg als in den feuchten Klima Amazoniens, dauert wohl euch ein wenig länger.
Bis sich 1 cm Humus in der freien Natur bilden können, dauert sehr lange- ich vermute, dass wir uns von der superschnellen Welt beim Leben im Boden verabschieden müssen.
Wenn die Entdecker der Terra Preta ihre Tonclos in den Boden eingegraben haben, dann hat es sicher auch eine ganze Weile gedauert, bis daraus diese wunderbare schwarze Erde entstanden ist.
@Stieglitz, ich werde dieses Jahr einen Versuch laufen lassen, einmal Bokashi in einem Behälter herzustellen und zur Umsetzung im Boden zu vergraben und als andere Variante, ein Loch in den Boden zu graben und es dort gleich zu vergraben, mit Erde zuzudecken, die Umsetzungswärme als Bodenheizung zu nutzen .
In die beiden Bodenvarianten steckte ich jeweils einen Bodenthermometer und schau mal, wie sich der Boden erwärmt.
Dazu noch ein Beet mit Pferdemist mit Holzkohle vermischen und auch als Mistbeet nutzen. Auch hier wird dieses Jahr genau gemessen. Die Bodentemperatur wird in meinen Augen viel zu wenig beachtet.
Mit der Bodenheizung kann ich die Beete um mindestens einen Monat früher nutzen.
Wenn die Tonclos im Boden vergraben worden sind, haben sie auch die anerobe Umsetzung hinter sich bringen müssen.