Wölfe

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Theo
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Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#61

Beitrag von Theo » Di 11. Jan 2011, 09:39

DerElch hat geschrieben:Manfred verzeih...du sagst du selber hast mit dem Wolf noch keinen Kontakt gehabt aber liest man Deine Beiträge herrscht da eine unglaubliche Panik dahinter.
?!?
Also ich hab jetzt noch in keinem Beitrag von Manfred irgendwelche Anzeichen von Panik gesehen. Eher den Hinweis auf bestehende und kommende Probleme.
Wenn wir hier außer der normalen und der Bio-Landwirtschaft auch noch eine historische Museums-Landwirtschaft mit Kampf gegen Großraubtiere subventionieren wollen, kommt das System an seine Grenzen.
DerElch hat geschrieben:Natürlich ist für jeden dem ein Schaf abhanden kommt,dies ärgerlich und ein Schaden...aber das wegen dem Wolf so aufzupuschen grenzt an Hysterie.
"Aufpuschen"?!? Ich glaub, Dir fehlt ganz grundsätzlich jeder Ansatz von Einfühlungsvermögen.
DerElch hat geschrieben:Wieviele Tiere gehen verlustig infolge wildernder Hunde?Weit mehr als Wolfsrisse.
Und wieviele Hunde gibt es in D.? Wieviele Tierhalter sind regelmäßig von durch Hunde gerissenen Tieren betroffen?
DerElch hat geschrieben:PS:Meine Kinder spielen oft und gern im Wald,sie kennen die Tiere die darin vorkommen und wie man sich ihnen gegenüber richtig verhält.Sie wissen auch das Krankheiten/Verletzungen zb Tiere verändern können und sie sich somit nicht wie üblich benehmen.Und obwohl keine 100km von hier ein Bekannter einen Wolf gesehen hat...spielen sie weiterhin ohne Angst im Wald...weil sie sich mit Wölfen auskennen.
Ein ganz tolles Beispiel. Kinder würden auch "zum Spaß" eine Autobahn überqueren, wenn man es ihnen beibringt.
Gruß
Theo

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Olaf
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Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#62

Beitrag von Olaf » Di 11. Jan 2011, 09:41

nein ich hab das schon richtig verstanden. Zur Erklärung: Ich hab nur Ziegen, aber Deinen Erläuterungen entnehme ich, dass die weit weniger gefährdet sind als Schafe. Das war für mich neu und interessant....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

zaches
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Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#63

Beitrag von zaches » Di 11. Jan 2011, 09:48

19:10 3SAT am Sonntag 9.1.2011
Stereo-Ton16:9 Format
Wer hat Angst vorm bösen Wolf?
Film von Axel Gomille

Heimlich und fast unbemerkt sind Wölfe aus Polen wieder in den Osten Deutschlands eingewandert. Auf dem sächsischen Truppenübungsplatz Oberlausitz haben sie ein Rückzugsgebiet gefunden. Im Jahr 2000 kam ein Wurf im Schutz des militärischen Sperrgebiets zur Welt - es waren ...
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Heimlich und fast unbemerkt sind Wölfe aus Polen wieder in den Osten Deutschlands eingewandert. Auf dem sächsischen Truppenübungsplatz Oberlausitz haben sie ein Rückzugsgebiet gefunden. Im Jahr 2000 kam ein Wurf im Schutz des militärischen Sperrgebiets zur Welt - es waren die ersten in Deutschland geborenen wilden Wölfe seit 150 Jahren. Zuvor waren sie systematisch ausgerottet worden, die Rückkehr der Wölfe ist deshalb eine Sensation. Inzwischen leben fünf Rudel im Osten Sachsens. Insgesamt dürften es 30 bis 40 Tiere sein - so genau weiß das keiner, denn Wölfe lassen sich nur schwer beobachten. Vor allem die jüngeren Wölfe machen sich auf die Suche nach neuen Revieren, aber sie sind äußerst scheu. Die Angst vorm bösen Wolf sitzt dennoch tief: Viele Lausitzer fühlen sich durch die Anwesenheit der Raubtiere gefährdet. Einer der wenigen, der schon Begegnungen mit Wölfen hatte, ist der Schäfer Frank Neumann. Er hat die Raubtiere bereits einige Dutzend Male an seiner Herde gesehen und hätte allen Grund, schlecht auf sie zu sprechen zu sein. Immerhin haben sie schon 45 seiner Tiere gerissen. Trotz solcher Verluste versucht der Schäfer, sich mit den Wölfen zu arrangieren. Pyrenäen-Berghunde, die speziell für das Hüten von Schafen gezüchtet sind, bewachen seine Herden. Manche Jäger der Region haben weniger Verständnis für die Wölfe, weil sie seltener zum Schuss kommen: Das Wild ist vorsichtiger, seit die Raubtiere wieder die Wälder durchstreifen, und einige gönnen dem Wolf nicht seinen Anteil an "ihrer" Jagdstrecke. Wölfe werden deshalb immer wieder illegal abgeschossen - obwohl sie streng geschützt sind. Dabei könnten sie Verbündete der Jäger sein, denn: Wo der Wolf jagt, wächst der Wald. Die Raubtiere reduzieren die Anzahl von Pflanzenfressern, deswegen können sich mehr Pflanzentriebe entfalten.
Der Film beobachtet die Wölfe in der Oberlausitz und widerlegt den Mythos vom "bösen Wolf".
Hat den Filmbeitrag jemadn von Euch gesehen? Leider konnte ich nur einen Teil sehen. War sehr interessant - denn die Fakten blieben dieselben, dennoch waren die Reaktionen der Menschen sehr unterschiedlich. Auch unter den Jägern waren unterscheidliche MEinungen vertreten. Ebenso unter der Bevölkerung, die sich häufig sehr positiv äußerte.

lg, zaches
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Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#64

Beitrag von zaches » Di 11. Jan 2011, 10:02

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Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#65

Beitrag von Little Joe » Di 11. Jan 2011, 22:07

zaches hat geschrieben:Hat den Filmbeitrag jemadn von Euch gesehen?
ich habs gesehen und war angenhem überrascht von der ausgewogenen Berichterstattung, keine Schwarz Weiss Malerei . Sehr zu empfehlen. :daumen:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

DerElch

Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#66

Beitrag von DerElch » Mi 12. Jan 2011, 02:13

Theo schrieb: . Kinder würden auch "zum Spaß" eine Autobahn überqueren, wenn man es ihnen beibringt.[/quote]


Keine Ahnung was Du für Kinder kennst....meine würden Dich bei so etwas fragend anschauen und Dich fragen ob Du sie für so blöd hälst.Kinder können durchaus denken.Und mal ganz ehrlich WARUM sollten sie nicht mehr im Wald spielen??????

Und ich schrieb ja...es gibt weit mehr Nutztierrisse durch Hunde wie durch Wölfe..und mir pers.ist kein Wolfsbiss in punkto mensch bekannt.Irgendwo hast Du da etwas bissi durcheinander gebracht.Und nein mir fehlt nicht das Einfühlungsvermögen,es ist aber eben immer wieder erschreckend wie wenig über das Verhalten des Wolfes bekannt ist,bei Wolfsgegnern.Im VS versuchte man gemeinsam eine Lösung zu suchen,aber diese scheiterten meistens daran das die*er hat hier nix verloren knallt ihnab*Fraktion zu keiner zusammenarbeit bereit war....weil man sich ja dann mit dem Thema genauer hätte befassen müssen.Bei sowas geht dann auch immer wieder die eine oder andere althergebrachte eingefahrene These flöten und wenn man das dann immer gleich als persönliche Kapitualtion ansieht...wirds eben echt schwer sachlich zu bleiben.
Aber eben gerade bei solchen Themen gehts nur zusammen um für alle etwas zu erreichen.Es geht absolut auch nicht darum irgendwas zu subventionieren...schon schlimm genug das man Betriebe heute dermassen abhängig von zuzahlungen gemacht hat...In erster Linie ginge es darum eben zu wissen womit man es zu tun hat und die Massnahmen sind meistens um einiges einfacher als man glaubt...wenn man denn ZUSAMMENARBEITET.
Ist ja bei anderen Dingen auch nicht anderst.

@Olaf ach sooooo.....nunja will da nicht für jede Ziege die hand ins Feuer legen...lach...Wir haben eine Offenstallhaltung gehabt...immerschon..und selten nah am Haus...da haben sowohl Schafe wie auch Ziegen immer eine gewisse Selbständigkeit behalten und ihre natürlichen Instinkte sind wohl auch etwas besser geschult wie die von *mir kann nix passieren*Tieren.Keine Ahnung...jedenfalls wurden wir in den letzten 20 jahren ab und an mal Zeugen davon wie wildernde Hunde verjagt wurden.(Informierte man die Halter davon gabs immer erstauntes gucken und ein...WAS???MEINER?DER DOCH NICHT....Tja Highlight war dann mal das einer kam und die Arztrechnung bezahlt haben wollte weil Hexe seinem Hund den bauch aufgeschlitzt hatte..da hab ich dann erstaunt geguckt und gesagt...WAS???DIE DoCH NICHT :lol: Wie gesagt,ich selber habe auch Hunde....aber ich käm nie auf die Idee morgends Tür auf Hund raus und dann keinen Plan haben wo der den ganzen tag steckt.(Gibts man solls kaum glauben)Wer nen Hund hat der auf dem grundstück bleibt..ok aber eben es gibt welche die wissen ihr Hund streunt...interessiert die aber nicht.(Würd ich jetzt wieder für verantwortungslos halten und es stellt sich die Frage...wozu brauch ich da denn nen Hund???)

Viele Probleme denke ich ergeben sich wil einige glauben sie haben mehr rechte...oder einfach auch zu keinem Dialog bereit sind.Von daher bin ich ganz glücklich hier wo ich bin..Man hat Nachbarn,hilft sich bei Bedarf,grillt mal zusammen...aber die Abstände sind so gross das man sich nicht dauernd auf der Pelle hockt.Auch wenn man nicht einer Meinung ist,ist Not am mann kann man sich auf den anderen verlassen und keiner ist besser wie der andere.

DerElch

Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#67

Beitrag von DerElch » Mi 12. Jan 2011, 02:24

@Zaches...ich habe ihn mir auf DVD aufnehmen lassen da wir ja keine TV anschluss haben.Frank Neuman ein dickes :daumen:
Kleines Ding zu schwarzwild...die bestände sind soch deswegen dermassen gewachsen WEIL eben kein natürlicher Feind mehr vorhanden war.(Ich bin ja heilfroh das die sich bisher beim Nachbarn *sauwohl*gefühlt haben und mich *vergessen* haben...als ich gesehen habe wie die bei dem umgepflügt haben...mein lieber scholli..mir fällt nicht oft die Kinnlade runter)und doch ich kann meinen Nachbarn gut leiden :) und die schweine waren dort als das haus noch leerstand.Jedenfalls kann er im Frühjahr direkt kartoffeln setzen...nur fraglich ob er die wirklich genau da vorm haus haben wollte.

Manfred

Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#68

Beitrag von Manfred » Mi 12. Jan 2011, 09:39

Ab März 2011 gibt es in Brandenburg keine Entschädigung für Wolfsschäden mehr:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... w-tot.html

Tierhalter haben ja 2 Handzettel bekommen. Das muss reichen.
Wer sich die unwirtschaftlichen Wolfsschutzmaßnahmen betriebswirtschafltich nicht leisten kann, und das kann kein Landwirt, der erhält zukünftig keine Entschädigung mehr.
War ja klar...

DerElch

Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#69

Beitrag von DerElch » Mi 12. Jan 2011, 10:30

manfred es gibt nicht nur die Massnahmen sich zu verminen und nen 190cm hohen zaun zu ziehen...gemessen an den Herden und Nutztieren...sind die Schadensfälle relativ gering.Auch stürzen sich wölfe nicht auf jedes Schaf was irgendwo rumsteht...und bloss weil irgendwo ein Wolf rumrennt..heisst es auch nicht automatisch das er sich auf nutztiere verlegt...(zb kleinbauern in Italien haben kleine Herden,bekommen keine Entschädigung und nix Geld für irgendwelche Massnahmen...dennoch vermögen sie es ihre Herden zu schützen und leben mit dem Wolf...und zwar ohne Groll weil er eben nunmal in den natürlichen Kreislauf gehört.)

Manfred

Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#70

Beitrag von Manfred » Mi 12. Jan 2011, 11:29

Wer hat dir den dass erzählt?
In Italien geht angeblich ca. die Hälfte der toten Wölfe auf das Konto von Tierhaltern, die mit Gift und Waffe illegal gegen die Plage vorgehen.
Und natürlich findet man auch dort einen Prozentsatz Tierhalter, die ihrer Freude über die Wölfe ausdruck verleihen. Wie hier eben auch.
Die Behauptung, dort würde man allgemein ohne Groll mit den Wölfen leben weil ... ist schlicht gelogen.

Wie ein mittlerer Mutterkuhbetrieb in Ostdeutschland mit 1000 ha Land seine Zäune aus ein bis 2 Litzen kostengünstig wolfssicher umrüsten kann, kannst du mir sicher erklären? Bitte mit Angabe der Kosten pro m Zaun und der von der errechneten Gesamtkosten für den Betrieb.

Ich bleibe dabei: Die Betriebe werden mit dem Problem alleine gelassen.
Als Ausnahme kann man evtl. Berufsschäfer sehen, die überwiegend Netze einsetzen und die eh immer wieder erneuern müssen.
Da ist ein Zuschuss beim Neukauf natürlich eine kleine Hilfe. Aber nur, wenn im Gegenzug auf der Forderung nach teuren Schutzhunden verzichtet wird und keine besonders hohen/schweren Netze gefordert werden, die in der Handhabung viel Mehrarbeit erfordern.

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