Ups, da wurde einiges vergessen oder falsch oder zumindest grob unvollständig dargestellt.
Das Problem liegt manchmal darin, was eine Meinung ist. Wenn ich beispielsweise etwas gegen die Kirche habe, gehe ich nicht zur Predigt und beschwere mich dort, dass die dort Sachen erzählen, an die ich nicht glaube.
Dann ist keine Meinung, was durch naturwissenschaftlich erwiesene Tatsachen widerlegt ist - hierher die Sache mit der Flacherde. Das hat damit zu tun, dass jemand, der aus einer Überzeugung heraus Forderungen an andere ableiten will, seine Behauptungen ("die Erde ist eine Scheibe, die öffentlich-rechtlichen Medien sind staatlich gelenkt, es gibt ein Universum, wo 2 + 2 fünf sind, ... ") auf eine Art begründen können muss, die für jeden anderen nachvollziehbar ist. Genau dafür sind die Wissenschaften zuständig. Es darf jemand trotzdem zu Hause bleiben, aus Angst, sonst dem Rand seiner Scheibe zu nahe zu kommen.
Das ganze ist kein Denkverbot, sondern das genaue Gegenteil davon: Man soll für andere nachvollziehbar denken.
Ein Meinungsgebot besteht nicht, wenn jemand, der längst widerlegte Tatsachen weiterhin vertritt ("die Erde ist eine Scheibe") deshalb nicht ernst genommen wird. Da jedermann das Recht hat, an gewissen Diskussionen nicht teilnehmen zu wollen, ist es nicht Meinungsgebot und auch nicht Denkverbot, wenn sich das Forum für gewisse Themen nicht zur Verfügung stellt.
Ausgrenzung ist oft eine Bezeichnung für eine selbst gewählte Opferrolle - man behauptet Unsinn und kann dann Foul schreien, weil man nicht ernst genommen wird.
Diskussionen schliesslich zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht aus einer Aneinanderreihung von Behauptungen bestehen, sondern zu einer Wissenserweiterung der Beteiligten führen. Deshalb gibt es dafür Regeln, die nicht verhandelbar sind, etwa die, nicht auf den Mann zu spielen, wenn man den Ball nicht erwischt, die eigenen Argumente sachlich zu begründen, statt dem Diskussionsgegner die Wiederlegung seiner Behauptung aufzuerlegen, nicht Quellen unvollständig, sinnentstellend oder falsch zu zitieren (womit wir wieder beim Journalimuskodex wären) und so weiter.

