Eierskandal

Manfred

Eierskandal

#1

Beitrag von Manfred » Mo 25. Feb 2013, 13:39

Habt ihr die Meldungen gelesen?
200 Betriebe aus Nord- und Ostdeutschland sollen jetzt schon betroffen sein und die Untersuchungen laufen weiter.
Ein Großteil hat wohl zu viele Tiere pro Fläche gehalten, umd die Eier als Bio-, Freiland-, oder Bodenhaltung verkaufen zudürfen.
Aber auch bei den Futtermitteln sollen Auflagen für die jeweiligen Siegel umgangen worden sein.

Willkommen in der Billig-Bio, Billig-Freiland, Billig-Bodenhaltungs-Eierwelt.
Aus den beiden Regionen stammten übringens auch die Antibiotika-Gickerl des letzten Geflügelskandals.
Das kommt bei raus, wenn ein paar Großunternehmen den Geflügelmarkt beherrschen. Die meisten Hühnerbauern sind längst keine Bauern mehr, sondern nur noch Scheinselbständige, die für ein paar große Firmen im Lohn mästen oder Eier erzeugen.
Der Plan für den Stall kommt von der Firma, die Jungtiere kommen von der Firma, das Futter kommt von der Firma, der Tierarzt kommt im Auftrag der Firma, Fleisch und Eier gehen an die Firma. Das Risiko liegt beim Bauern. Funktioniert so ähnlich, wie die ganzen Logistikfirmen mit ihren "selbständigen" Paketfahren, die sogar die Autos auf eigenes Risiko leasen müssen.
Man kann nur jedem raten, seine Eier und sein Geflügelfleisch im eigenen Garten zu produzieren.

Benutzeravatar
Ragna
Beiträge: 287
Registriert: So 5. Feb 2012, 13:05
Wohnort: Berlin und Altmark

Re: Eierskandal

#2

Beitrag von Ragna » Mo 25. Feb 2013, 13:46

Wer sagt, dass etwas nicht geht, sollte die nicht stören, die es gerade machen.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Eierskandal

#3

Beitrag von Thomas/V. » Mo 25. Feb 2013, 14:10

Ich finde es ja bezeichnend, das die Abstände zwischen den Skandalen immer kürzer werden...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzeravatar
Minze
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 2140
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:29
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Ostprignitz-Ruppin

Re: Eierskandal

#4

Beitrag von Minze » Mo 25. Feb 2013, 15:44

Manfred hat geschrieben:Man kann nur jedem raten, seine Eier und sein Geflügelfleisch im eigenen Garten zu produzieren.
:daumen: Dem kann ich nur zustimmen.

Ich habe mich allerdings schon lange gefragt, wo sie plötzlich herkommen, die vielen Bio Eier, die überall angeboten werden bei Li**, Al** und Co.
Liebe Grüße
Minze

Manfred

Re: Eierskandal

#5

Beitrag von Manfred » Mo 25. Feb 2013, 16:18

Das fragen sich viele. Und die Antwort ist: Aus Großbetrieben in Neufünfland und im Nordwesten.
Und dann steht da ein Stall neben dem anderen. In jedem 3000 Hühner. Und raus in den decklungslosen Auslauf trauen sie die meisten nie. Kennen sie ja auch nicht. Als Junghennen werden sie aufgezogen wie die konventionellen auch.
Künast-Bio halt.

Neulich habe ich in einer Doku einen konventionellen Freilandbetrieb gesehen und mich gewundert, wieso da so viele Hühner draußen auf der Freifläche sind. Die Antwort: Die hatten Hähne mit dabei. Die gehen raus in die Fläche und das Weibsvolk läuft brav hinterher. Und abends treiben die Hähne die ganze Bande zurück in den Stall.
Aber es kostet halt, pro 50 Hühner oder so einen Hahn mit durchzufüttern. Also braucht man Abnehmer, die das bezahlen.

Benutzeravatar
Wayan
Beiträge: 479
Registriert: Mi 22. Jun 2011, 12:07
Wohnort: Mecklenburg

Re: Eierskandal

#6

Beitrag von Wayan » Mo 25. Feb 2013, 18:31

...die Aufregung ist aber schnell vorbei, wenn es zum Einkaufen geht. Dann bitte schön billig im Supermarkt...
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

Benutzeravatar
woody
Beiträge: 205
Registriert: Mo 27. Sep 2010, 17:10
Kontaktdaten:

Re: Eierskandal

#7

Beitrag von woody » Mo 25. Feb 2013, 18:55

Der eigentliche Skandal ist, daß sich nach den letzten Skandalen nichts geändert hat und sich vermutlich auch nichts ändern wird.

Manfred

Re: Eierskandal

#8

Beitrag von Manfred » Mo 25. Feb 2013, 19:35

Naja. Dann ist halt die Frage, ob es überhaupt Skandale sind. Der Mehrheit der Verbraucher ist es einfach egal.
Die kaufen die Lasagne und die Eier, egal wo sie her sind und was drin steckt. Also ist es für sie kein Skandal.
Kennst du irgendwen persönlich, der das Pferdefleischproblem ernsthaft als solches ansieht?
Oder kennst du jemanden der ernsthaft glaubt, dass seine Supermarkteier von einem kleinen, romantischen Bauernhof stammen, wo der Bauer jede Henne beim Namen kennt?

Und die Minderheit, die es interessiert, kann ja Ware aus nachvollziehbarer Herkunft kaufen.
Dass irgendwelche Massenware-Siegel mit weltweiter Transportiererei als Kriterium dafür nicht geeigent sind, sollte jedem denkenden Menschen klar sein. Solche Warenströme sind einfach nicht überwachbar. Und die Überwacherei selbst ist auch nur ein Geschäftszweig wie jeder andere.

Benutzeravatar
Sonnenblumeli
Beiträge: 256
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 12:37
Wohnort: Pirna in Sachsen, wo die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen
Kontaktdaten:

Re: Eierskandal

#9

Beitrag von Sonnenblumeli » Mo 25. Feb 2013, 20:14

Manfred hat geschrieben: Der Mehrheit der Verbraucher ist es einfach egal.
Die kaufen die Lasagne und die Eier, egal wo sie her sind und was drin steckt..
Natürlich, weil ein Skandal den Anderen ablöst.
Also ist es doch egal, wo man kauft. Man wird sowieso übers Ohr gehauen und die wirklich ehrlichen Menschen, die sich Mühe geben, werden durch die Monopolisten kaputt gemacht.
Es bleibt nur noch die Selbstversorgung oder mit dem Nachbarn tauschen.
:kaffee:
Wenn Du deinen Weg gehst, fügen sich die Dinge!

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Eierskandal

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 25. Feb 2013, 20:36

Bei mir sagt der Mann mittlerweile beim Anblick eines Biosiegels auch nur noch "die beschei*** doch auch alle" - :rot: ich diskutiere das mit ihm gar nicht mehr, ich hab die Nase soooooo voll.... :motz:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“