zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

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Rohana
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#161

Beitrag von Rohana » Do 2. Mai 2019, 14:12

ina maka hat geschrieben:
viktualia hat geschrieben:Und Dinger wie "Förderungen" kritisieren, Ina, (Ausgangspunkt, vor´n paar Seiten...) dann aber "Ernteausfall" ALMOSEN befürworten, da setzt es bei mir halt aus.
???
Nein, ich kritisiere das Gießkannenprinzip, dass jeder "Land-Wirt" pro Hektar Land eine Summe bekommt!
Man könnte das auch Almosem nennen. Besser fände ich, wenn - so in etwa nach dem Versicherungsprinzip (Arbeitslosenversicherung??) nur die Bauern etwas bekommen, die wegen Dürre, Überschwemmung oder Spritzmittelverbot einen Ausfall hatten.
Tja, wär auch zu schön wenn mal jemand das Prinzip der Agrarsubventionen verstünde :roll:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#162

Beitrag von viktualia » Do 2. Mai 2019, 17:26

Ina, nochmal, ich halte dich nicht für nen Nazi.
Aber dein "Vorschlag", der Boden solle von anderen bewirtschaftet werden und die Bauern alle was anderes machen, der geht halt, in meinen Ohren, genau in diese (Ent-nazifizierungs-)Manipulations- Richtung: es würde nicht an der nötigen Neu-Orientierung gearbeitet, sondern die Massen bekämen was vorgeführt. Und: das Knox-how wäre weg. Die konkreten Infos über die reale Scholle.
Glaubst du echt, Bio Studenten und NGOs könnten das ersetzen?

"Almosen": Ina, die "Förderungen" sind komplex; sie verwalten, unter anderem, die Tatsache, dass es inzwischen, in nur wenigen Generationen, eine völlige Umkrempelung der Arbeitswelt gegeben hat.
Die Förderung auf Wetterschäden zu reduzieren - ja, das wären dann nur noch Almosen, was sonst? An "Bedürftige". Urproduzenten.
Oder schlägst du da echt einen regelmässigen "Wetterausgleich" vor? Was würde denn dadurch "gefördert" werden können?
"Spritzmittelverbot" entschädigen - hallo, das sind keine bedürftigen Wilden, die keine Schulbildung haben, die Landwirte sind durchaus in der Lage, ein Gesetz umzusetzen. Wenn denn eins käme. Und nicht nur eins, das ihnen vorschreibt, was giftigeres zu nehmen, als sie gerne nehmen würden.

Hey, o.k., die Landwirte sind auch "Mitläufer", was die Industrie angeht, Punkt für dich. Aber genau deswegen wär es halt gut, wenn die Verbraucher da nicht auch so blind wären. Wenn sie Urproduktion, Förderungen/"Almosen" und Werbungsinhalte auseinander halten könnten.
Statt an einen Sündenbock zu glauben.

Und das ist halt was, mit dem wir, hier und jetzt, anfangen könnten.

Da ihr alle über "wir sitzen in einem Boot" schwurbelt, finde ich meinen Punkt absolut angebracht.

Teetrinkrin, für den Fall, dass du das doch noch liest: du hattest die Frage gestellt, was am "Bienen retten" fragwürdig wäre.
Und du magst immer noch nicht sehen, dass es in meiner Antwort nicht um deine Bienenkenntnisse ging,
sondern um den Umgang mit Oberbegriffen, bzw. mit dem oft verdrehten Bild der Verbraucher über die Natur.
Schade eigentlich.

Benutzer 72 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#163

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 2. Mai 2019, 17:44

Zuerst zum Wort "Entnazifizierung" - ich hab es nicht kapiert, wieso das hier so verwendet wird und hab tatsächlich nachgegoogelt...
Als Entnazifizierung (zeitgenössisch und veraltet auch Entnazisierung, Denazifizierung oder Denazifikation) wird die ab Juli 1945 umgesetzte Politik der Vier Mächte bezeichnet, die darauf abzielte, die deutsche und österreichische Gesellschaft, Kultur, Presse, Ökonomie, Justiz und Politik von allen Einflüssen des Nationalsozialismus zu befreien.
Also doch?? :hmm: :hmm:
viktualia hat geschrieben:Aber dein "Vorschlag", der Boden solle von anderen bewirtschaftet werden und die Bauern alle was anderes machen, der geht halt, in meinen Ohren, genau in diese (Ent-nazifizierungs-)Manipulations- Richtung: es würde nicht an der nötigen Neu-Orientierung gearbeitet, sondern die Massen bekämen was vorgeführt. Und: das Knox-how wäre weg. Die konkreten Infos über die reale Scholle.
Glaubst du echt, Bio Studenten und NGOs könnten das ersetzen?
Ich hab jetzt echt nicht gewußt, wo ich das Zitat abschneiden soll ;) Wo und wann bitte hab ich sowas vorgeschlagen?
Ich sagte doch nur: "tja, dann muss eben so laufen.... Wenn die Bauern nicht mehr wollen." :im:

ist egal, nein! Ich will keinen Bauern enteignen, aber das eben -
viktualia hat geschrieben: - hallo, das sind keine bedürftigen Wilden, die keine Schulbildung haben, die Landwirte sind durchaus in der Lage, ein Gesetz umzusetzen. Wenn denn eins käme.
trau ich manch einem zu, dass er es "umgeht" (schlau natürlich, nicht dumm!) weil öh... Das hab ich schon erlebt, und sowas kommt überall mal vor!
Und außerdem verbitte ich mir so eine "Hetze" gegen "die Wilden"!
Menschen ohne Schulbildung wissen manchmal mehr über den Wert der Erde und um einen vernünftigen Umgang mit selbiger - nicht immer, aber es kommt vor
weil dieses "Wissen" lernt man nicht in der Schule, das fällt eher unter Herzensbildung und Weitergabe von Traditionen....

Wenn ich sage "Wir sitzen alle in einem Boot" gibt es keine Konsumenten und keine Urproduzenten, da gibt es nur Menschen :grinblum:

Viele Probleme hätten wir nicht, wenn nicht die einen auf die anderen zeigen täten

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emil17
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#164

Beitrag von emil17 » Do 2. Mai 2019, 22:27

Sonne hat geschrieben:Ich verstehe gelegentlich weder Wortwahl, noch Satzkonstruktionen noch was man inhaltlich überhaupt ausdrücken will.
Das Problem ist altbekannt ... und es liegt fast immer am Autor, der seine Pflicht nicht richtig getan hat: seine Gedanken zu ordnen und so zu schreiben, dass man es verstehen kann.
Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.
Arthur Schopenhauer
Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken (Marcel Reich-Ranicki)
Sonne hat geschrieben:Naja...man könnte jetzt auch an meinen intellektuellen Fähigkeiten zweifeln.
Such den Fehler nicht da, wo er nicht ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

viktualia

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#165

Beitrag von viktualia » Di 28. Mai 2019, 09:14

Lieber Emil, eigentlich gehört die Diskussion über Ölkannes link (https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 00#p387411) ja schon seit 4 Seiten hier her.
Da müssten wir doch aber auch die Nachteile der konventionellen Landwirtschaft nennen, wenn das ein fairer Vergleich werden soll, etwa der grosszügige Einsatz von Antibiotika, der die menschliche Gesundheit gefährdet.
Naja, die AB´s werden nicht wirklich gegeben, um unsere Gesundheit zu gefährden, die werden gegeben, weil so wenigstens ein rudimentärer Schutz vor den Kollateralschäden der Haltung erzielt wird.
Was dann zu einem anderen Kollateralschaden führt: der Resistenz.
Was dann - und halt erst dann, lieber Emil - zu einer Gefährdung führt, wenn man ne Krankheit bekäme, gegen die eine AB-Resistenz besteht. Immer schön bei den Fakten bleiben....
(Und Quantität/Qualität nicht zu schnell in einen Topf geben und kräftig umrühren....)

Und bitte nicht immer so viel spalten und die wirkende Wirklichkeit verzerren: Pharmaindustrie, Kundeninteressen, Politik in ihrer Sorgfaltspflicht - die wollen wir doch nicht aus der Verantwortung lassen - oder möchtest du?

Das sieht ja sonst womöglich doch so aus, als würde es was nützen, nur an der Landwirtschaftsschraube zu drehen und den Rest so zu lassen. (Die Krankenhäuser und die Altenheime mit ihrem Pflegenotstand, der natürlich am liebsten gar nix mit AB´s zu tun hat; die Kleintierhalter; die berufstätigen Mütter, die mit ihren Kindern so umgehen, wie sie mit sich selber umgehen: "pflichterfüllend" statt "natürlich"....)

Der ist auch schön:
Das Argument des höheren Flächenertrages ungeachtet der Qualität ist ein Auslaufmodell
und die Bemerkung kam nach Ölkannes:
1,66ha Bioweizen bringen in etwa den selben Ertrag wie 1ha konventioneller Weizen. Konventionell kann ich also noch 0,66ha Blühwiese anbauen...
... die wird deutlich wertvoller sein als 0,66ha Bioacker.
Emil, du möchtest also auf die insektenfreundliche Blühwiese verzichten und lieber mit schwerem Gerät 2/3 Ertrag erwirtschaften? Warum?
Mit Bodenpflege könnte man beides haben: nen verbesserten Ertrag und Insektenfutter.

"Deine" Qualität ist die Erntemenge. Aber wie ich gestern schon in einem anderen Faden schrieb, ist das Anschalten des Hirns nicht unbedingt mit einem Verlust an Herz, an Ökonomie, an Naturnähe verbunden.
Die Bodenqualität zu verbessern ist wichtiger, als einer "grünen Ideologie" nachzuweinen.

Die wollten uns mal vor Ideologismen schützen, jetzt kämpfen sie mit den gleichen Mittel wie alle andern Etablierten.
Und das auf Kosten der möglichen "Qualität", pfui.
Nö, so funktioniert "Naturnähe" nicht, aber so funktionieren Infektionen.
Ich lass mich nicht mit so Ideen anstecken und ich möchte was zur "Immunisierung" beitragen.

"Bioanbau" - generalisierter, verarmt Böden und auch die Köpfe der Leute, die sich von deren Spaltungstendenzen "inspirieren" (klingt besser als "anstecken", oder?) lassen.

(Was der Vergleich mit der Schweiz mit dem Thema "Meldungen..." zu tun hat, erschliesst sich mir nicht. Aber das liegt sicher an meiner Art...)

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#166

Beitrag von emil17 » Di 28. Mai 2019, 09:47

viktualia hat geschrieben:Naja, die AB´s werden nicht wirklich gegeben, um unsere Gesundheit zu gefährden, die werden gegeben, weil so wenigstens ein rudimentärer Schutz vor den Kollateralschäden der Haltung erzielt wird.
Was dann zu einem anderen Kollateralschaden führt: der Resistenz.
Was dann - und halt erst dann, lieber Emil - zu einer Gefährdung führt, wenn man ne Krankheit bekäme, gegen die eine AB-Resistenz besteht. .
Herzlichen Dank auch für die Aufklärung. Wir sind ja alle soooo dumm.
viktualia hat geschrieben:Immer schön bei den Fakten bleiben ...
Hier nähern wir uns schon dem Kernproblem DEINER Art der Diskussionsführung: ich wüsste nicht, wo ich im Zitat behauptet hätte, wie die Gesundheitsgefährdung zustande käme und bei welchen Fakten ich deshalb nicht geblieben wäre.
viktualia hat geschrieben:Aber das liegt sicher an meiner Art ...
Ja, genau daran liegt es.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#167

Beitrag von Teetrinkerin » Di 28. Mai 2019, 10:28

viktualia hat geschrieben:Emil, du möchtest also auf die insektenfreundliche Blühwiese verzichten und lieber mit schwerem Gerät 2/3 Ertrag erwirtschaften? Warum?
Mit Bodenpflege könnte man beides haben: nen verbesserten Ertrag und Insektenfutter.
Und wie stellst du dir das vor? Der Nutzen von Blühstreifen, wenn kein Meter weiter Insektizide eingesetzt werden, ist fraglich.
Warum denn entweder/ oder? Ich habe kürzlich einen Bericht gesehen, wo mit Landwirten getestet wird, im Getreide Untersaaten mit Insektenfreundlichen Pflanzen zu machen. Der Landwirt war von der Methode sehr angetan und seine Befürchtungen, dass das Getreide nur mit viel mehr Aufwand zu ernten oder das Erntegut sehr verunreinigt ist oder er deutliche Ernteeinbußen hat, sind nicht eingetroffen.

Du koppelst Bodenpflege von allem anderen ab. Das funktioniert so aber nicht. Die Landwirtschaft besteht nicht nur aus Bodenpflege, sondern aus vielen anderen Teilbereichen, die mit zu beachten sind. Übrigens ist ein hoher Einsatz von AB auch fürs Bodenleben nicht sehr förderlich.

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#168

Beitrag von Teetrinkerin » Di 28. Mai 2019, 10:48

Hier der Bericht dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=gndcw4u ... ex=16&t=0s

In dem Bericht wird übrigens auch darauf angesprochen, dass Ackerwildkräuter einen Beitrag zur Bodenpflege leisten (können), dies aber noch viel zu wenig erforscht wird.

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#169

Beitrag von emil17 » Di 28. Mai 2019, 13:09

Teetrinkerin, das ist wohl bewusste Schwarzweissmalerei einer Diskussionsteilnehmerin aus rhetorischer Absicht. Was sie damit bezweckt, weiss sie hoffenstlich selber.
Wenn es allzuhäufig so ausschaut
aus wikimedia commons
aus wikimedia commons
Agrarwueste.jpg (82.04 KiB) 6163 mal betrachtet
dann möchte offenbar nicht nur ich auf Blühstreifen verzichten (wie mir pseudofragend unterstellt wird).
Wo sind all die Insekten geblieben?
Am Flächenmangel allein kanns nicht liegen.
An den Kleingärtnern und Einfamilienhäuslebauern allein auch nicht (zudem gehts hier um Landwirtschaft).
Die vielen Landwirte, die es besser machen, egal ob Konvi oder Bio, können nichts für solche Bilder, die leider allzu häufig zu finden sind.
Ich bin, damit das wieder einmal gesagt wird, gerne bereit, für Grundnahrungsmittel mehr als den absoluten Tiefstpreis zu bezahlen, aber nicht, wenn es von solchen Feldern kommt. Mir ist es auch egal, ob Betriebe, die so wirtschaften, eingehen oder nicht.
Ich setze mich mit meinem Wahlverhalten dafür ein, dass diese Art Landwirtschaft wie abgebildet (nicht die Landwirtschaft allgemein!) nicht auch noch mit Steuergeldern gefördert wird.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#170

Beitrag von Rohana » Di 28. Mai 2019, 13:27

Untersaaten sind ein alter Hut, ganz ehrlich. In manchen Situationen eine wunderbare Sache - meistens aber nicht. "Ein Landwirt hat.... " - ja, einer. Bei dem mag es auch ganz wunderbar klappen. Das heisst nicht, dass es das überall und jederzeit tut :roll:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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