Teetrinkerin hat geschrieben:Deswegen muss sie nicht per se unnütz sein. Warum immer deine ständige Abwehrhaltung?
Was genau nützt die Untersaat die nicht aufläuft? Oder meinst du dass schon allein durch wildem Aktionismus alles besser wird, weil man hat ja was getan?
Nein, wir haben nicht so richtig viel Lus jede Menge Geld zu verpulvern weil wohlmeinende Bürger befinden, dass dies, das oder jenes pauschal getan werden müsste, ohne auch nur ansatzweise zu überblicken in welchen Zusammenhängen das alles steht. Wir hier vor Ort haben absolut kein Bestäuberproblem, eher das Problem dass die Wildbienen zu dutzenden durch den Türspalt in den Keller fliegen und dann befreit werden müssen weil sie zu blöd sind über's gekippte Fenster wieder rauszufinden.
Dafür haben wir das Problem ein Grenzstandort zu sein. Ohne eine gewisse Intensität der Bewirtschaftung lohnt es sich hier nicht, es sei denn man ist Nebenerwerbler mit Vollzeitjob (z.B. bei Audi oder BMW) oder Biogaser, die können sich fast alles erlauben. Links und rechts werden Höfe aufgegeben, mangels Nachfolge, mangels Perspektive... Komisch dass die nicht total auf der Bio-Welle surfen, wenn's alles so geil ist, hm? Oder vielleicht warten die alle auf dich. Brauchst bloss herkommen und ihnen zeigen wie's geht!
... nein, ich mein das nicht so persönlich wie es sich anhört. Maximal ein bisschen. Es ist einfach frustrierend, wenn ständig irgendwer meint alles besser zu wissen, aber vom tuten und blasen keine Ahnung hat, gute Absichten hin oder her. Vor ein paar Jahren war ich übrigens genauso. Seitdem habe ich gelernt, dass es keine Pauschallösungen gibt und alles, was zusätzlich getan (oder gelassen) wird, erstmal zusätzliches Geld kostet und Erfolge nicht garantiert sind. Was nützen einem die schönsten Sonnenblumen, wenn sie das Reh alle abknabbert? Was nützt die Zwischenfrucht die nicht wächst? Im blödesten Fall bekommt man ein Problem weil die beantragte Massnahme nicht so dasteht, wie der Büromensch es laut Vorschrift erwartet.
Massnahmen müssen auf die Probleme und Gegebenheiten vor Ort angepasst sein, sonst verpufft einfach nur Geld - und das ist genauso dumm wenn's staatliches Geld ist statt unser privates, es soll ja was bringen und nicht nur denjenigen die teure Blühmischungen produzieren.. wobei, vielleicht sollten wir auf Saatgutvermehrung für Blühmischungen setzen
Was ich gut fände: Wenn man die Möglichkeit hätte, sich Massnahmen zu überlegen und die mit geplanter Vorgehensweise und gewünschtem Ergebnis zur Förderung einreichen könnte und für die tatsächlichen Kosten eine Förderung (vielleicht mit Eigenanteil, je nachdem) bekäme. Wäre halt für uns und fürs Amt ein riesiger bürokratischer Aufwand, aber wer wenn nicht die Menschen vor Ort wissen, was Not tut, wo die Probleme sind und wie man am ehesten zu einer Lösung kommt (oder was die verhindert)? Würde sicher auch nicht jeder machen, aber die die's dann machen, die machen's ordentlich.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)