Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#31

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 29. Aug 2016, 16:03

Rati hat geschrieben:oder aber - mal ganz nüchtern betrachtet- wir können froh sein das dort Überschuß produziert wird, denn wenn mensch sich die Karte in deinem link anschaut ist die Fertilitätsrate eines Großteiles der Welt negative (< 2)
Seltsame Logik :hmm:

Ich könnte mich gut damit anfreunden, wenn wir insgesamt weniger würden.

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poison ivy
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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#32

Beitrag von poison ivy » Mo 29. Aug 2016, 16:06

Rati hat geschrieben:]korr: schrumpfen ist ja schon ab 3-4 Kindern angesagt. also (<4)
kannst mir das bitte erklaeren?
wenn 1+1, also 2 Personen 2 Stueck Nachwuchs erzeugen
und wie in Industrinationen eher die Norm, dieser Nachwuchs alt genug wird
wieder im Schema 1+1 produziert 2 seine DNA weiterzugeben
seh ich auf Dauer keine nennenswerte Gesamtmengenaenderung

Benutzer 72 gelöscht

Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#33

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 29. Aug 2016, 16:20

Frage: welchen Umweltschaden erzeugt ein kleiner Mensch irgendwo in Afrika, der gerade mal genügend Mais, Hirse, Ziegen, Kühe - was auch immer - hat, um davon überleben zu können. :aeug:
Im Vergleich dazu: welchen Umweltschaden erzeugt ein Bewohner eines reichen Landes, der zwar keine Kinder in die Welt setzt, aber ein paar Hunde, ein paar Katzen mit Dosenfutter am Leben hält, sehr gerne eingeflogenes Südobst isst, Palmöl braucht, Biodiesel, Zucker, Kaffee, Baumwolle, immer das neueste handy, neuesten Laptop (oder wie heißt das heutzutage?), Einzelwohnung, Autos ....

E T C

Ich kann dieser Argumentation nicht ganz folgen - außer: "Oh mein Gott, was machen wir, wenn die alle eines Tages auch so toll leben wollen, wie wir jetzt?
Womöglich noch herkommen und uns unseren wohlverdienten Reichtum streitig machen wollen??" :nudel: :ohm:

Ich gehöre wirklich nicht zu denen, die sagen "Flüchtlinge willkommen, koste, was es wolle" und ich kann jemanden sehr gut verstehen, der :pft: die deutsche Kultur :pft: bewahren möchte - aber bitteschön ohne Schuldzuweisungen an die Menschen, die "wir" über Generationen ausgebeutet haben (tun "wir" das wirklich nicht mehr?)

Dann wäre der nächste Schritt, mal zu analysieren, warum es "Überbevölkerung" gibt bzw. ob es die überhaupt gibt - hm ??

Wer sagt, dass das mit den 10 Milliarden stimmen wird?

Ich denke mal, wenn jeder Inder (sorry) seinen Laptop, sein handy und seine Singlewohnung hat und jede Inderin (sorry) gleichberechtigt studieren und arbeiten gehen kann/darf/muss (wie auch immer) - werden wir ein ganz ganz anderes Problem mit dem Bevölkerungswachstum (oder schon - schrumpfung??) haben ...

Ich hab die Frage "wie werden wir alle satt?" eher auf lange Frist hin gesehen - über zukünftige Generationen .. sprich: wie werden wir alle satt, ohne die Ressourcen der Erde aufzubrauchen, wie werden wir alle satt - wir alle! auch die zukünftigen Generationen?

Raubbau ist da wohl das falsche :hmm:

ist eine Maschine, die die Arbeitskraft eines Menschen ersetzt, wirklich besser??

Und der Dorfclown, der Wandermusiker, die gehören dazu, damit das Leben lebenswert ist - aber müssen die uns wirklich alle via Bildschirm beschallen??

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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#34

Beitrag von Thomas/V. » Mo 29. Aug 2016, 16:23

Gebt den Leuten mehr soziale und wirtschaftliche Sicherheit
Das ist aber nur möglich durch gesteigerten Ressourcenverbrauch. Ist das eigentlich so schwer zu verstehen?
Natürlich stellen die Leute die Vermehrung ein, wenn man ihnen vorher Wohnungen und Arbeitsplätze baut und sie in Mega-Städten zusammenpfercht.
Aber dazu müssen eben erstmal die dazu benötigten Ressourcen verbaucht werden.
Und ob man jemals wieder solche Massen als Produzenten braucht, wo doch alles darauf aus ist, Arbeitsplätze wegzurationalisieren, steht nochmal auf einem anderen Blatt...
Mit anderen Worten: Du willst den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, denn das Ende vom Lied wird sein, das die 10 Mia., die sich dann nicht mehr weiter vermehren, auch dementsprechend viele Ressourcen verbrauchen, also noch mehr als jetzt schon.

Diese 10 Mia. kann man allenfalls in einer Diktatur noch irgendwie satt kriegen, aber wohl kaum mit der heutigen kaputalistischen sogenannten Marktwirtschaft.
Denn die braucht keine Menschenmassen mehr als Produzenten, nur noch als Konsumenten. Fragt sich nur, wo das Geld für diesen Konsum herkommen soll...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#35

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 29. Aug 2016, 16:47

Ina, nicht nur wir haben Handy...


http://www.zeit.de/digital/internet/201 ... wirtschaft
Mehr als 650 Millionen Menschen in Afrika nutzen ein Mobiltelefon. Das sind mehr als in Europa oder in den USA. Die sogenannte Durchdringung ist in Afrika zwar noch nicht auf dem gleichen Niveau wie in diesen Regionen, aber in afrikanischen Ländern haben inzwischen zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung Zugang zu Informationstechnologie.
Im Vergleich dazu: welchen Umweltschaden erzeugt ein Bewohner eines reichen Landes,
vielleicht weniger als in armen Ländern?

https://www.globalgiving.org/pfil/9175/ ... _31095.jpg

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poison ivy
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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#36

Beitrag von poison ivy » Mo 29. Aug 2016, 16:53

ina maka hat geschrieben:Frage: welchen Umweltschaden erzeugt ein kleiner Mensch irgendwo in Afrika, der gerade mal genügend Mais, Hirse, Ziegen, Kühe - was auch immer - hat, um davon überleben zu können. :aeug:
Im Vergleich dazu: welchen Umweltschaden erzeugt ein Bewohner eines reichen Landes, der zwar keine Kinder in die Welt setzt, aber ein paar Hunde, ein paar Katzen mit Dosenfutter am Leben hält, sehr gerne eingeflogenes Südobst isst, Palmöl braucht, Biodiesel, Zucker, Kaffee, Baumwolle, immer das neueste handy, neuesten Laptop (oder wie heißt das heutzutage?), Einzelwohnung, Autos ....
Dein "Bewohner eines reichen Landes" erzeugt in seiner Lebensspanne Umweltschaden X
wenn Du den Wert oder Unwert eines Menschen schon so berechnen willst, und danach ist Ruhe
Dein "kleiner Mensch irgendwo in Afrika" - wieso bloss schliesse ich Vorliebe aus Deiner Wortwahl? -
erzeugt Umweltschaden Y
aber er pflanzt sich fort und zwar massiv, die naechste Generation ist bei 8Y, 64Y, 512Y, 4096Y ...

vielleicht solltest bei aller Umweltschadendenke den Kopf ein klitzekleines bischen anheben und Deinen Blickwinkel ein klitzekleines bischen nach vorn, Richtung Zukunft, erweitern, ploetzlich it das einsame X gar nicht mehr so gross, wichtig und maechtig
ausserdem faellt Dir dann vielleicht sogar auf, dass die Xe langsam kleiner werden, weil die "Bewohner eines reichen Landes" weiter vorausschauen als der "kleine Mensch irgendwo in Afrika", dem sein oekologischer footprint wahrscheinlich grad wo vorbei geht, der will einfach nur das haben, was er meint ihm zustuende, naemlich alles, was der "Bewohner eines reichen Landes" auch hat, und zwar egal um welchen Preis, das steht ihm naemlich zu, meint er, schliesslich hat ihn der "Bewohner eines reichen Landes" zeitlebens ausgebeutet, hat ihm ein anderer "Bewohner eines reichen Landes" jedenfalls gesagt

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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#37

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 29. Aug 2016, 17:52

Mehr als 650 Millionen Menschen in Afrika nutzen ein Mobiltelefon.
hm ... stimmt, irgendwohin müssen wir ja exportieren :duckundweg: (Witz!)

Ich denke, diese Diskussionen hatten wir echt schon oft genug.
Trotzdem noch kurz:

Ich habe Verwandte in einem Entwicklungsland, wo vor ein/zwei Generationen es ein Programm gab, damit weniger Babys geboren werden. Inzwischen ist es so, dass fast alle jungen Leute dort keine Kinder oder höchstens ein bis drei Kinder haben wollen.

Wieso?

(mit "kleinem Menschen" meinte ich "Baby" und ich wollte nur sagen, dass es nicht die Überbevölkerung per se ist, die unsere Erde kaputt macht]

Übrigens rede ich den Leuten "dort" sehr ins Gewissen, dass sie auf die Umwelt achten müssen und irgendwie kriegen wir das auch noch hin, dass das plötzlich selbstverständlich und cool ist.
Vorbildwirkung??
ehrlich gesagt, ich habe ja auch nicht die Lösung, aber ....
ich weiß, dass ich nicht weiß :pfeif:

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#38

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 29. Aug 2016, 20:46

poison ivy hat geschrieben:schliesslich hat ihn der "Bewohner eines reichen Landes" zeitlebens ausgebeutet, hat ihm ein anderer "Bewohner eines reichen Landes" jedenfalls gesagt
ja, denke ich mir auch öfter, wir zelebrieren da einen Schuldkult, "wir" sind "schuld" von Klimawandel bis Hungersnot irgendwo auf der Welt.. und an den "Staatsschulden" sowieso, weil wir soviel verfressen haben.. durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld ... haben wir ja schon als Kinder runtergebetet.

Nur, ich hab gar nix aus Afrika, ausser einer Basttasche und einer Holzmaske, und die sind vielleicht aus China... naja Kaffee, und ob die Bauern dort fair entlohnt werden oder nicht, darauf hab ich soviel Einfluß wie auf die heimischen Milchpreise, und ob die Landwirte damit klarkommen..

Ich kann also die Augen ganz fest zumachen, und das was ich dann sehe, ist mein Anteil an der Misere, zu der mich keiner gefragt hat...

Und wenn ich "Umweltbilanz" ziehen wollte, ich esse ja auch nicht mehr, als bis ich satt bin, verbrauche diesbezüglich auch nicht mehr als jeder andere auf der Welt..
Und das ist im Grunde da, auch bei 10 Milliarden - die ich mittlerweile auch anzweifle, dass es dazu überhaupt kommt..

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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#39

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Mo 29. Aug 2016, 22:33

Frage: welchen Umweltschaden erzeugt ein kleiner Mensch irgendwo in Afrika, der gerade mal genügend Mais, Hirse, Ziegen, Kühe - was auch immer - hat, um davon überleben zu können.
Also wenn man Ziegen auf eine karge Landschaft mit ganz dünner Humusschicht und spärlicher Bebuschung losläßt, ist Erosion vorprogrammiert. Hier bei uns die Kuhweiden werden immer grün sein. Unsere Nachfahren können noch in 100 Jahren auf dem gleichen Acker, wo jetzt noch Genmais wächst, mit Bioland wirtschaften. im Gebirge im Sudan, wo die Ziegen alles ratzekahl gefressen haben, wird's schwierig. Also es gibt halt Gegenden, da reagiert die Natur empfindlicher als bei uns. Zudem, wenn viel gewildert wird, können seltene Arten aussterben. Bei uns wird wenig gewildert (gibt aber eh kaum seltenes Wild). Bei uns ist das Individuum wichtig, bei anderen sind die Traditionen oder der Glaube wichtiger. Und so werden dort immer mehr Kinder in die Welt gesetzt, in genau dem Rahmen wie die Versorgung mit Essen und Medizin (oft beides gespendet oder einfach von schlechter Qualität) und die Gebärfähigkeit das zulassen. Zukunft spielt bei der Nachwuchs"planung" keine Rolle; und so kommt es, daß die Wahrscheinlichkeit, in dem Land ein selbstbestimmtes Leben ohne Not führen zu können, immer geringer wird. Es gibt in vielen solcher Länder nicht mehr genug Land für alle, und so wird es landwirtschaftlich übernutzt; da ist dann nichtmal die korrupte Regierung dran schuld, sondern der kleine, traditionsverhaftete Mann in der modernen Welt.
Aber Wir müssen für unseren modernen Lebensstil die halbe Welt ökonomisch oder militärisch in Schach halten. Dafür, daß die Luft im Ruhrgebiet wieder besser ist, ist sie in Peking grottig; auch wegen uns. Soja ist trendy, Palmöl ist überall drin; aber den Regenwald in den Anbaugebieten haben wir so für immer zerstört. Wir sind reich; wir denken uns "ach, wir machen jetzt die einen Kraftwerke zu und bauen was neues"; dabei verenden dann am Strand die Wale, weil die Offshore- Baustellen so viel Krach machen.

Klar können auf der Welt 10 Milliarden Menschen satt werden, vielleicht auch ein paar Milliarden mehr, aber dabei müssen wir auf Dauer auf einiges verzichten; insgesamt auf viel Lebensqualität. Wenn man die Nahrungsproduktion und den Konsum effizient organisieren kann, funktioniert's. Aber es wird sein wie in der Massentierhaltung; alle kriegen das gleiche kalkulierte Essen, und allzu viele Fragen sollte man nicht stellen. Der Prozentsatz der Menschen, die sich was besseres leisten können, wird geringer sein als heute. Natur und alleine schon die Schönheit der Landschaft kann man in so einer Welt halt vergessen.

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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#40

Beitrag von Lehrling » Mo 29. Aug 2016, 22:50

ok, nachdem sich jetzt viele einig sind, daß durch Einschränkung der Fortpflanzung in den Entwicklungsländern in Zukunft alle satt werden können - gibt es hier in unseren Ländern möglicherweise auch etwas, mit dem wir hier ebenfalls zum Sattwerden für alle beitragen können oder ist das dann nicht mehr nötig und wir können weiterleben wie bisher?

liebe Grüße
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