Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

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Narrenkoenig
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Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#11

Beitrag von Narrenkoenig » So 6. Sep 2015, 09:47

Das mit den Riesentraktoren ist relativ, da werden heute ja auch Reifenbreiten von jenseits gefahren. Damit reduziert sich der Bodendruck gewaltig, ist ja auch Thema von Forschung und Entwicklung.
Wenn ich mir die Dauerfahrspuren in den Gemüseanbaugebieten anschau, die fahren immer die gleiche Spur mit den Gurkenfliegern, die sacken bei weitem nicht so in dem Maße ab wie zu erwarten wäre.

Und die Humusschicht kann man mit Gründüngung und mit Ernterückständen die auf dem Acker bleiben auch schonen oder wieder aufbauen. Mähdrescher pressen ja heute kaum noch Strohballen sondern verteilen das als Häckselgut möglichst gleichmäßig.

Schau auch mal nach "Wölbacker", erklärt den Höhenunterschied zum Weg auch ganz gut.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

hunsbuckler
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Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#12

Beitrag von hunsbuckler » So 6. Sep 2015, 15:06

Im Peak-Oil-Forum hat der User Wolfram gerade ausführlich über die Tiefen von Humusboden und Pflanzenwurzeln geschrieben.
Er bezieht sich dabei auf das ca. 60 Jahre alte Buch: "Die letzte Chance für eine Zukunft ohne Not".
https://ssl-id.de/bav-versand.de/Die%20 ... 20Not.html
Hat das hier jemand?
Wie wissenschaftlich aktuell ist dieses Buch heute noch - lohnt es sich?
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

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kraut_ruebe
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Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#13

Beitrag von kraut_ruebe » So 6. Sep 2015, 15:56

ich hab es, es ist eine sehr ganzheitliche betrachtung der natürlichen vorgänge und aller wechselwirkungen.

kannst du hier als pdf kostenlos runterladen:

http://www.ddbpage.net/btq/
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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emil17
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Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#14

Beitrag von emil17 » So 6. Sep 2015, 18:04

Ich finde, dass das Buch einen mindenstens gleichwertigen Zugang zum Problem gibt wie die klassischen Naturwissenschaften, die sich mit dem Thema Boden schwer tun, weil er sich der genauen chemischen Analyse entzieht. Die klassische Bodenkunde beschreibt viel und erklärt wenig.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.


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Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#16

Beitrag von Lehrling » Di 15. Sep 2015, 13:37

Anne Harrer erzählt in ihrem Buch auch vom römischen Reich: Das breitete sich aus, die Menschen wurden anspruchsvoller im Konsum, Arbeit in der Landwirtschaft weniger gefragt, deswegen wurden immer mehr Lebensmittel aus den Provinzen eingeführt. Die wollten auch nicht mehr alles für lau abgeben....
das kommt einem beim Lesen so bekannt vor ..... :hmm:

liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#17

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 15. Sep 2015, 13:46

Also in der Landwirtschaft bei uns wird viel getan um den Humusgehalt (besser Kohlenstoffgehalt) im Boden zu stabilisieren oder zu erhöhen.

Das geschieht meist durch Zwischenfruchtanbau, Strohdünung und mit Wirtschaftsdünger (allerdings ist Festmist auf Grund der Vorgaben (170kg gesamnt N pro ha und jahr im schnitt) nicht wirklich interessant), und Untersagten.

Was aber extrem Humus frisst ist der Anbau von Kartoffeln, Zuckerrüben und Silomais.
CCM, Körnermais und Getreide stehen da besser da.
Ein zu hoher Kohlenstoffgehalt ist aber auch nicht erwünscht.


Gegen die Erosion macht man Mulchsaaten, Untersaaten oder wenn mans auf die Spitze treibt no-till-Direktsaat.

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Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#18

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 14:37

centauri hat geschrieben:Hier was neues!
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 52960.html
danke, ich zitiere mal daraus
In Deutschland werden jeden Tag Bodenflächen in der Größe von mehr als hundert Fußballfeldern überbaut
Gleichzeitig werden den Angaben zufolge Agrar- und Verbrauchsgüter importiert, deren Produktion mit 80 Millionen Hektar mehr als das Doppelte der hiesigen Landesfläche in Anspruch nimmt
:eek:

Dass wir sauviel importieren wusste ich, aber dass wir so viel Land außerhalb Deutschlands verbrauchen war mich nicht klar. Wenn die anderen Länder nicht mehr exportieren wollen, weil sie ihre Böden/Lebensmittel für sich selbst brauchen, dann haben wir ein Problem.

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Thomas/V.
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Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#19

Beitrag von Thomas/V. » Di 15. Sep 2015, 15:29

Dass wir sauviel importieren wusste ich, aber dass wir so viel Land außerhalb Deutschlands verbrauchen war mich nicht klar.
Ja, wir verbrauchen die doppelte Menge an Ressourcen, die wir haben.
Wenn die anderen Länder nicht mehr exportieren wollen, weil sie ihre Böden/Lebensmittel für sich selbst brauchen, dann haben wir ein Problem.
Es fängt ja schon an, das Problem. Und es wird nicht gelöst durch Willkommensjubel...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Europa verliert seinen fruchtbaren Boden

#20

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 15:33

Thomas/V. hat geschrieben: Es fängt ja schon an, das Problem. Und es wird nicht gelöst durch Willkommensjubel...
:ohoh: Wahh, ich wollte doch aus dieser schrägen Diskussion aussteigen. Aber ehrlich gesagt musste ich auch gleich denken: Deutschland ist eigentlich hoffnungslos überbevölkert. Aber zurück zum Boden!!

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