Fleischersatz

cfun
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Re: Fleischersatz

#71

Beitrag von cfun » Fr 3. Jul 2015, 17:46

kraut_ruebe hat geschrieben: hättest du nicht fürs zitat abschneiden sollen, denn, deine reaktion darauf zeigt das, der gilt für leute wie dich.
Dass man das Ganze noch nicht zur Gänze erfasst, ist doch fast immer so. Und was sind "Leute wie ich"? Leute, die sagen, lasst doch jeden essen, was er möchte, wenn es nicht schadet? Was habe ich denn geschrieben, dass ihr so giftig reagiert?

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poison ivy
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Re: Fleischersatz

#72

Beitrag von poison ivy » Fr 3. Jul 2015, 18:13

cfun hat geschrieben: Geht ein Vegetarier in einen Laden und hat Appetit auf Leberwurst ... was macht er? Kauft er Bohnen-Tofu-Aufstrich oder Vegane Leberwurst?
*Woolingsteek-in-der-Proteinversorgungsleine*
wieso WILL ein VEGETARIER LEBERwurst?
dacht eine Vegtarier WILL KEIN FLEISCH essen!
dann soll er/sie/es es halt nicht tun
oder nicht vegetarieren

vege-irgenwas LEBERwurst is sowas von inkonsequent,
frei nach 'I want to eat my cake and have it, too'
aber das geht halt nun mal nicht

Benutzer 72 gelöscht

Re: Fleischersatz

#73

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 3. Jul 2015, 18:23

hihi :duckundweg:

und wieder mal wiederholt jeder Seitenweise seine Sicht der Dinge - so kann aber niemand was lernen :opa:

!!! war ironisch gemeint

und nein - ich werde keine englischen links darüber lesen, dass man ohne Weidetiere keinen Humus machen kann.

Algen, Blätter aus dem Wald und ja - menschlicher Mist, möglichst viele verschiedene kompostierbare Abfälle - Tonscherben, Kohle, Asche - da wird schon auch Humus draus!

wichtig ist, die Erde nicht dauernd tief umzupflügen (moderne Maschinen!) und möglichst selten unbedeckt zu lassen durch Mulchsaat, dünnen Mulch und/oder einfach kleine harmlsoe Unkräuter.

Feldsalat heißt so, weil er nach der Getreideernte das Feld bedeckt.
Führt zu einer netten "Zusatzernte" und ist ganz nebenbei sehr gut für den Boden.

Ob jetzt Weidetiere schädlich sind in der Umweltbilanz??
Ich glaube nicht - aber die Menschheit damit ernähren kann man nicht überall.

Regionale Landwirtschaft ist in jeder Region anders.....

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Re: Fleischersatz

#74

Beitrag von Sonnenstrahl » Sa 4. Jul 2015, 08:52

Mal was Lustiges zur vegetarischen Leberwurst:

Bei uns gibt es etwas, das nennt sich Lebenswurst. (gutes Projekt, dass es wert ist zu unterstützen)

Auf einer Geburtstagsfeier hatte meine Mutter die Lebenswurst den Fleischessern hingestellt.

Keiner der Fleischesser hat bemerkt, dass er vegetarisch isst- bis es jemand verraten hat. :haha:

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Re: Fleischersatz

#75

Beitrag von Specki » Sa 4. Jul 2015, 09:20

poison ivy hat geschrieben: wieso WILL ein VEGETARIER LEBERwurst?
dacht eine Vegtarier WILL KEIN FLEISCH essen!
dann soll er/sie/es es halt nicht tun
oder nicht vegetarieren

vege-irgenwas LEBERwurst is sowas von inkonsequent,
Du scheinst es wohl nie zu lernen....

Stell dir vor du willst eine Strecke von 100 km zurücklegen.
Ja dann lauf doch einfach! Die Natur hat die Füße gegeben!
Achso, du wilst das moderne Auto benutzen, weil du keine Zeit hast zu laufen... jaaaa aber so wirklich ursprüngliche Fortbewegung ist das ja auch nicht.

Stell dir vor du willst mit jemandem drei Dörfer weiter Reden.
Ja dann warte bis zum nächsten Wochenmarkt.
Achso, du willst das jetz gleich tun, aber dann Benutz doch bitte bitte nicht das "Ersatzkommunikationsmittel" Telefon oder Internet, das die Menschen erschaffen haben um nicht 3 Tage warten zu müssen bis man sich wieder trifft.

Stell dir vor du willst im Garten Arbeiten und es regnet.
Dann zieh dir bitte dein Fell oder von mir aus Leinenklamotten an, aber blos keine Regenjacke und Gummiestiefel. Die machen ursprüngliche Kleidung ja nur nach. Erfüllen in dem Fall zwar besser den Zweck den dir erhoffst, aber wirklich natürlich ist das ja nicht.

Wieviele Beispiele brauchst du noch?

Warum man das jetzt Lebervurst nennt? Na weils einfach Schmeckt wie Leberwurst und sich dann dadurch jeder geschmacklich was vorstellen kann.
Und glaub mir es gibt genügend Vegetarier/Veganer denen tierische Produkte schmecken, die aber aus gewissen Gründen, die für sie einfach wichtig sind (Ethik, Gesundheit, etc. ) gerne darauf verzichten mögen.
Hör doch einfach bitte bitte mal auf dauernd auf dem Thema Vegetarier/Veganer mit deiner eingeschränkten Weltsicht herum zu hacken. Ich halt das echt nicht mehr aus. In der Regel kann ich das Thema inzwischen echt gut ignorieren, aber manchmal kann ich mich leider auch nicht mehr zurückhalten.

Zum Eingangsthema von Manfred:
Ist es denn wirklich überraschend, dass die Industrie mit den Ersatzproduktken versucht Geld zu scheffeln?
Und meinst du wirklich, in der Industrie der tierischen Nahrungsmittel schaut es auch nur einen Funken besser aus? Ich sag mal Massentierhaltung und so :ohoh:

Naja, egal, ich zieh mich wieder zurück. Vielleicht erweitert Ivy ihre Sichtweise doch vielleicht irgendwann nochmal und ich kann mich dann in zukunft zu dem Thema wieder zurückhalten ^^

Gruß
Specki

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Little Joe
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Re: Fleischersatz

#76

Beitrag von Little Joe » Sa 4. Jul 2015, 10:37

Ich hab zwar keinen Bock mehr auf die Diskussion "Pro oder Kontra - Fleischessen" deshalb schreib ich dazu jetzt mal nix. Denk aber, daß wir hier im Forum sind um von dem Industriefraß wegzukommen und möglichst viel selber zu machen. Ich glaub auch nicht, daß sich diese Eierpampenwurst oder ein in Folie eingeschweißtes Stück Tofu als Lebensmittel bezeichnen lassen. Ich fänds aber gut, wenn wir mal zusammentragen, in wie weit sich vegetarische "Fleischersatzprodukte" ( es geht ja um den Geschmack und nicht darum sich selber zu verarsch...) mit SV Mitteln selber herstellen lassen. Der Schwerpunkt sollte hierbei auf regionalen bzw. selbst produzierten Grundstoffen liegen. Wenns hier bei uns mal Fleisch gibt, dann Weiderind was 2 Dörfer weiter gelebt hat oder Huhn aus dem eigenen Bestand. Ansonsten versuch ich mich an "Fleischersatz". Erfahrungen hab ich bisher mit selbst gemachtem Saitan (eingelegt geht das für alles was mal eben als Fleisch herhalten soll), Grünkern in allen Variationen (Nudelsoße bis Bartlinge), Hafermilch ( mag ich überhaupt nicht :ohoh: ) Mandelmilch (schmeckt gut ist aber nicht wirklich regional) und Linsen und Bohnenpasten.
Ausserdem gabs in den Vorkriegszeiten hier in der Eifel allerhöchstens mal am Sonntag Fleisch auf den Tisch und in den Eintöpfen war maximal eine Mettwurst, für den Geschmack. War halt ne Geldfrage und trotzdem vergetarisch, nur hats damals keiner so genannt. Es war halt Essen.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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kraut_ruebe
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Re: Fleischersatz

#77

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 4. Jul 2015, 12:04

Little Joe hat geschrieben: War halt ne Geldfrage und trotzdem vergetarisch, nur hats damals keiner so genannt. Es war halt Essen.
mal wieder ne schriftliche bestätigung, wie erzkonservativ ich bin :mrgreen:

bei mir ist das nämlich auch so. ich esse ab und zu fleisch, aber viel öfter ess ich keins sondern was andres. ist trotzdem alles essen für mich. ich kann das buch 'täglich vegetarisch' empfehlen, der autor hat die gleiche meinung, isst ab und zu fleisch aber eben auch sehr oft keines. sind tolle rezepte drinnen :)

(rezeptesammlung find ich trotzdem gut, auch wenns für mich persönlich nix gibt was ich als 'fleischersatz' tituliere)

@joe: mandeln müssten bei dir eigentlich wachsen, bei dir ist es so oft so ähnlich wie bei mir, und ich hab mandeln und pekans und beides funktioniert tadellos.
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Little Joe
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Re: Fleischersatz

#78

Beitrag von Little Joe » Sa 4. Jul 2015, 12:55

kraut_ruebe hat geschrieben:mal wieder ne schriftliche bestätigung, wie erzkonservativ ich bin :mrgreen:
:) du Spießer du ;)

... hab eben mit meiner Mutter telefoniert und wir haben mal überlegt, was es in meiner Kindheit (... und das war nicht vorm 2. Weltkrieg) so über die Woche zu essen gab.
Mehlspeisen (Pfannkuchen etc.), Nudeln mit div. Soßen, oder auch Nudeln mit Backobst, Reibekuchen mit Apfelmus, Eintöpfe (Graupen, Linsen Erbsen etc.) Milchreis mit Früchten, Freitags Fisch, Samstags Eintopf und Nachmittags trockenen Kuchen (die Reste gabs dann über die Woche verteilt), Sonntags Braten und einen "guten Kuchen". Aber auch mal Innereien wie Leber und Nieren. Wenn die Kinder "brav" waren gabs dann Samstag Abend auch schon mal ein Brathähnchen und Pommes. In der Woche gabs zum Frühstück grundsätzlich Haferflocken mit eingewecktem Obst. Am Abend dann Brote, oder auch mal Rühr- oder Spielgelei.
Samstags und Mittwochs gings auf den Wochenmarkt, wo man sich mit dem eingedeckt hat, was der eigene Garten nicht hergab. Die Milch und Eier brachte der Mich- bzw. Eiermann. Ich fang jetzt nicht mit der "damals war alles besser Rede" an (Salat war wirklich schlimm, morgens schon in einer Büchsenmilch-Zucker Pampe ertränkt :ohoh: ) aber die Essgewohnheiten waren schon andere. Für diese ganzen "Fleischersatzprodukte" hätte es einfach keinen Markt gegeben, mein Vater erzählt immer, dass es im Krieg "Holzwurst" gab, da war tatsächlich Sägemehl drin und Null Fleisch, vielleicht sollte man die wiederbeleben. :hmm: Fleisch und Wurst waren etwas viel zu besonderes, las dass man sich die jeden Tag leisten konnte.
Wär jetzt mal interessant zu wissen, wann dieser "jeden Tag Fleisch auf den Tisch Irrsinn" eigentlich angefangen hat.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Rati
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Re: Fleischersatz

#79

Beitrag von Rati » Sa 4. Jul 2015, 14:08

poison ivy hat geschrieben:..Realbezug? :hmm:
bloss weil in D iA ein anderes System vorhanden ist?
korrigier bitte den Winkel Deiner Nase um ein paar Grad nach oben
dann siehst bis ueber Deinen Tellerrand...
na, na ivy nich gleich wieder so poison. ;)

Bei uns wurde auch jedes Frühjahr die hauseigene Klärgrube zwischen die hauseigenen Spargelreihen gepumpt, alles kein Problem.

Ich habe mir nur - ausgehend davon das cfu schrieb - billiger Dünger- und du geschrieben hast - abpumpen der Tanks aller paar Jahre- mal grob überschlagen was für Unterhalts und Transportkosten so aufkommen würden.
Im kleinen nahräumlichen Rahmen kann ich mir das sehr gut vorstellen, aber Aufbereitung und Transport zu den großen Agrarflächen erschient mir eben nicht ganz so einfach und billig.
Wenn das in eurer 6 Millionenstadt so klappt, dann ist ja gut.

Hast du vielleicht irgendeinen link zu dem System für mich, ich quäle mich dann auch durchs fremdsprachige. :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Advocatus Diaboli
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Re: Fleischersatz

#80

Beitrag von Advocatus Diaboli » Sa 4. Jul 2015, 14:58

Little Joe hat geschrieben:Wär jetzt mal interessant zu wissen, wann dieser "jeden Tag Fleisch auf den Tisch Irrsinn" eigentlich angefangen hat.
Bei Nebenerwerbslandwirten wie meinen Großeltern war das quasi Standard. Man hatte Fleisch zur Verfügung, warum sollte man es nicht essen?

Ich bin in den 60'ern dort mit aufgewachsen, Mehl wurde zugekauft und außer Brot alle Nudelwaren und Kuchen selber hergestellt (da es keinen Gemeinschaftsbackofen mehr gab, wurde der Teig zum Bäcker gebracht und in dessen Ofen gebacken, der Brotverbrauch war zu groß für den heimischen Backofen). Kartoffeln wurden selber erzeugt, einen Großteil des Gemüses lieferte der Garten. Grundlage der Küche waren Kartoffeln und Mehlspeisen (Nudeln und Pfannkuchen) aber nur selten ohne Fleischbeilage, Schweine, Hühner, Hasen (vor meiner Zeit auch Ziegen) wurden selber gehalten, mal eine halbe Kuh nach dem Schlachten vom Nachbarn zugekauft.
Ich rechne jetzt Wurstwaren und Schinken zum Fleisch, deshalb verging kein Tag ohne Fleisch auf dem Brot (normalerweise Abendessen, Frühstück war eher Honig, Butter und Marmelade angesagt. Müsli, Cornflakes, Nutella? Da hatte man vielleicht mal was darüber gehört...). Mittags wurde wegen des einfacheren Transports Brot mit Wurst/Schinken oder Suppe/Eintopf/Brot (auch mal ohne Fleischeinlage - aber da ja als Grundlage einer guten Brühe ein Stück Rindfleisch diente, meistens mit) zur Arbeit mitgegeben. Am Wochenende gab es dann größere Fleischstücke mit Beilagen, Schnitzel, Kotelett oder Braten.

Das ist also die Grund-Diät mit der ich aufgewachsen bin: Fleisch, Kartoffeln, Nudeln. Frisches Gemüse und Obst kam aus dem Garten, zugekauft wurde nur außerhalb der Saison. Wenn für eine Feier mal größere Mengen benötigt wurden, kaufte man sie in Dosen...

Und man hat trotzdem überlebt? Nein, gerade deswegen :dreh:
Einer meiner Verwandten hat mal einen Stammbaum bis zum 17. Jahrhundert gebastelt. Demnach waren meine Verwandten meistens Landwirte, Handwerker, auch mal Kneipenwirt. Daraus konnte ich einige interessante Sachen ablesen (ich gebs zu, das ist im Grunde für diesen Thread uninteressant....!):
- Wegen der Gefährlichkeit der Berufe erreichten nur wenige Männer das heutige Rentenalter
- Irgendwie kam meine Familie mit wenigen Geburten über die Runde, wenn es mal fünf Kinder eines Paares gab, war das viel, meistens waren es zwei bis drei.
- Das größte Risiko für Frauen, der Tod im Kindsbett, war damit geringer. Meistens überlebten sie ihre Ehemänner.
- Als im 19. Jahrhundert mit der Chemie durch Haltbarmachung der Lebensmittel und der künstlichen Düngung mehr Lebensmittel zur Verfügung standen und man nicht mehr jeden Winter vor dem Verhungern stand, wuchs die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich!

Genug gelabert, der letzte Absatz kann gestrichen werden - worauf ich damit hinaus wollte, war nur, dass der deutliche Anstieg der Lebenserwartung von den Kalorien abhing - und auch von der Chemie, die neue Arzneien zur Verfügung stellen konnte, alles Teufelszeug heutzutage. :roll:


:kuuh:
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Ausblick zum Himmel - Karlheinz Deschner

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