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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Sa 24. Sep 2022, 12:09
von emil17
Ich sehe das Grundproblem in der Tatsache, dass manche zwischen Wert und Preis unterscheiden, andere nicht. Dann gibt es die unbequemen betriebswirtschaftlichen Zwänge: Wenn du nur Dinge erzeugst, die hohen Wert, aber schlechten preis haben, dann kann man in unserem WQirtschaftssystem nicht überdauern.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Sa 24. Sep 2022, 18:25
von sybille
SunOdyssey, auch bei einer SoLaWi gibt es Meckerer. Zwar nicht unbedingt wegen krummen Gurken oder Möhren aber Gemüse das nicht aus dem Supermarkt bekannt ist (Mangold, Rübchen, Staudensellerie, frischer Spinat ...) wird nicht gemocht. Einiges ist leider schon arg im Anbau reduziert worden. Nicht einwandfreies Gemüse (aufgeplatzte Kohlrabi, Kohl, der etwas faulig ist ...) wird erst gar nicht verteilt um "Mecker" zu vermeiden. Dieses nicht einwandfreie Gemüse liegt dann aber für die Selbstabholer in extra Kisten zur freien zusätzlichen Entnahme bereit. Das ist super denn so kann ich durch Haltbarmachung das Frühjahr, in dem es wenig Gemüse gibt, überbrücken.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Sa 24. Sep 2022, 21:07
von Rohana
Oh ja, ich erinnere mich an unser Meckergemüse #1, Hirschhornwegerich. Wobei ich da definitiv mental zu den Meckerern gehört hab. Komisches Zeug mit dem ich nix anfangen konnte, aber gehört halt dazu, ist irgendwie grün, im Salat kann man's schon verstecken... :pfeif: Haferwurz, Rettich, Topinambur auch heisse Kandidaten.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: So 25. Sep 2022, 08:55
von Eule
wir haben hier zwar nicht allzu viele Schweizer ;) , aber eine Erwähnung ist es doch wert, - denke ich:
Schweiz stimmt über Massentierhaltung ab
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... g-100.html

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: So 25. Sep 2022, 12:53
von Rohana
"Der Bund müsste strengere Mindestanforderungen festlegen für eine tierfreundliche Unterbringung und Pflege, den Zugang ins Freie, die Schlachtung und die maximale Gruppengrösse pro Stall. Diese Anforderungen müssten mindestens den Bio-Suisse- Richtlinien von 2018 entsprechen und alle Landwirtschaftsbetriebe müssten sie bei der Tierhaltung einhalten. Die Anforderungen würden auch für den Import von Tieren und Tierprodukten wie auch von Lebensmitteln mit Zutaten tierischer Herkunft gelten. "

Kann man schon dafür sein, wenn man's nicht umsetzen muss... :engel:

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: So 25. Sep 2022, 13:15
von SunOdyssey
Eule hat geschrieben:
So 25. Sep 2022, 08:55
wir haben hier zwar nicht allzu viele Schweizer ;) , aber eine Erwähnung ist es doch wert, - denke ich:
Schweiz stimmt über Massentierhaltung ab
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... g-100.html
Hat in D wohl leider keine Chance, bei der "Geiz-ist-geil"-Mentalität :roll:

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: So 25. Sep 2022, 14:44
von Rohana
Das schliesst sich ja nicht gegenseitig aus. Geiz ist schon geil und Tierwohl bitte zum Nulltarif! Wird bestimmt besser wenn man alles ausser Bio verbietet, und mit manch verquerer Logik wird dann auch alles billiger... :hmm:

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: So 25. Sep 2022, 15:01
von Tscharlie
Na ja, man sollte schon die gesamten Auswirkungen einer bestimten Art der Landwirtschaft in den Blick nehmen.
Wie sieht es aus mit der Beschaffung von Futtermitteln?
Wie sieht das aus mit der herstellung von Dünge- und Futtermittel?
Wie sieht das aus mit den Böden? Bei Trockenheit, bei Starkregen, bei Starkwind?
Wird die Humusschicht auf- oder abgebaut?
Wird das Grundwasser geschützt?

Es geht ja nicht um Bio oder Nichtbio, es geht darum auch in 20 Jahren noch Erträge von den Böden zu gewinnen, auch in 20 Jahren noch Trinkwasser zu haben.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: So 25. Sep 2022, 15:17
von Dyrsian
Rohana hat geschrieben:
Fr 23. Sep 2022, 13:10
Man darf halt nicht denken dass das, was direkt wieder untergepflügt wird, "Müll" wäre. Das ist letzten Endes wertvoller Dünger, denn alle Nährstoffe die sonst mit abgefahren würden, bleiben dem Boden erhalten.
ICH habe lieber einen Teil Ernte der am Acker zurückbleibt, als dass dieser Teil mühsam geerntet wird, in den Supermarkt oder in die Verarbeitung fährt, verkauft wird und dann irgendwo im Kühlschrank vergammelt um im schlimmsten Fall in der Restmülltonne zu landen.
Das mit der Lebensmittelverschwendung ist halt auch ein beliebtes Aufreger-Thema. Ich persönlich fühle mich super schlecht, wenn ich mal was wegwerfen muss, sei es Brot, Käse, Eier oder Fleisch.
Beim Gemüse ist es ein bisschen anders, da sind wir vermutlich unglaubliche Lebensmittelverschwender. Es ist halt so, dass bei uns jedes Jahr zig Kilo Gemüse "untergepflügt" werden oder auf dem Kompost landen. Salate oder Rucola "verdirbt" bei uns andauernd oder geht in die Blüte, momentan sind zig Zuchini da die zum Esssen zu groß geworden sind bzw. keiner Zeit hatte zu ernten. Genauso Bohnen, Gurken und manches andere. Ich mach mir da überhaupt keinen Kopf drum, ich meine das Zeug wächst doch im Garten. WEnn ich nach 3 Monaten Zuchiniflut keinen Bock mehr auf die Teile habe, esse ich sie halt nicht mehr. Wenn keiner Zeit hat zum Bohnen ernten weil wir momentan Arbeiten wie die Tiere, dann ist das eben so. Lebensmittelverschwendung? Vielleicht! Aber wir haben zu dem jeweiligen Zeitpunkt dann eben genug davon, und Salate usw. kann man eben nur schlecht konservieren.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: So 25. Sep 2022, 15:44
von Tscharlie
Meine Mutter (1925 geboren, bei Kriegsende also 20 Jahre alt) konnte nichts "verkommen" lassen, das war zum Teil dramatisch.

Das habe ich nicht geerbt, Gemüse das im Garten nicht zu nutzen war, weil für 2 Persoenen einfach zu viel da war, kann ich ohne Gewissensbisse auf den Kompost legen, wo sich zig Tiere erstmal bedienen.

Für Beeren und Quitten haben wir die www.obstfee.de gehabt, die hat geholt was übrig war.

Gekaufte Lebensmittel werden hier nicht weggeworfen.

Ich habe aber gerade etwas gelernt: In Zukunft nehme ich immer Einzelbananen, wenn da welche liegen, denn die sind praktisch unverkäuflich.