Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Verfasst: Sa 16. Okt 2021, 03:29
Der Boden ist hier, da haben wir halt nicht viel Wahlmöglichkeit wo wir gerne arbeiten wollen.
Das Forum für Selbstversorgung und Permakultur
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Bitte lies genau: ich beklage mich nicht darüber, dass sehr viel Steuergeld in die Landwirtschaft fliesst.
Einmal ist zu bedenken, dass nicht nur der Lohn allein über die Attraktivität eines Berufes in einem fremden Land entscheidet. Will man in einem Staat leben, wo jeder eingekastelt wird, der den Präsidenten nicht so toll findet, und das auch noch zu sagen wagt? Wo du dich mit einem Geldschein von Schikanen bei Verkehrskontrollen freikaufen kannst und das auch musst? Wo das Gesundheitssystem nur funktioniert, wenn man selber nie krank wird? Hier haben wir in der EU und in der CH ganz erhebliche Mehrwerte der Lebensqualität, die man stets vergisst, weil es zu selbstverständlich geworden ist.Manfred hat geschrieben: ↑Sa 16. Okt 2021, 00:27
Hm. In welchen Ländern findet man denn diese unterbezahlten Ingenieure?
(Und wir reden hier von Akademikern, nicht von Technikern, die auch oft als engineer bezeichnet werden.)
Gerade in Russland, wo sie im Gegensatz zu hier idR nicht zur Hälfte als Traktorist tätig sind, sondern größere Betriebe oder Abteilungen davon leiten und eine viel geringere Abgabenquote haben als hierzulande, dürften sie relativ gut gestellt sein, zumal Russland jahrelang Agrarfachleute aus Mitteleuropa angeworben hat, weil sie selbst gar nicht schnell genug für den Bedarf ausbilden konnten.
Inzwischen ist Russland zu einer der führenden Agrarnationen geworden und arbeitet konsequent daran, das weiter auszubauen.
Produktionsoptimierung heisst für uns der Unterschied zwischen überleben und leben.emil17 hat geschrieben: ↑Sa 16. Okt 2021, 08:45Wie man aus deinen Beiträgen sehr schön sehen kann, sind die Bauern selbst die Haupttreiber des Strukturwandels, der immer mehr Betrieben das Leben kostet. Ob die Umgestaltung der Landschaft mit dem einzigen Ziel der Produktionsoptimierung wünschenswert ist, da hat die ganze Bevölkerung mitzureden, schliesslich ist das die Umwelt von allen.
emil17 hat geschrieben: ↑Sa 16. Okt 2021, 08:45Bitte lies genau: ich beklage mich nicht darüber, dass sehr viel Steuergeld in die Landwirtschaft fliesst.
Mich stört, dass trotz des vielen Geldes für die Landwirtschaft trotzdem so vieles nicht funktioniert, wie es sollte (Biodiversitätsverluste, Grundwasserprobleme, um nur zwei zu nennen) sorge dafür dass die Produkte angemessen bezahlt werden und du hast dieses Problem nicht mehr. Oder bekomme Lebensmittel zum Weltmarktpreis zu Weltmarktbedingungen , und dass das Steuervolk zwar zahlen, aber sonst die Klappe halten soll, da ja jeder Einwand gegen noch mehr Effizienz nur beweist, dass es von der Sache nichts versteht.deine Forderungen sorgen für ein mehr an Importware, bringen nichts in Sachen Umweltschutz und treiben die Betriebe in den Ruin. Aber das versucht dir Manfred schon lange zu erklären.
Wie man aus deinen Beiträgen sehr schön sehen kann, sind die Bauern selbst die Haupttreiber des Strukturwandels, der immer mehr Betrieben das Leben kostet.die Marktwirtschaftlichen Prinzipen sorgen für den Rückgang der Betriebsahl. Auch die Landwirtschaft kann die Marktwirtschaft nicht ignorieren. In der Schweiz wird das mit imensen Kosten versucht. Klappt aber auch nicht. Ob die Umgestaltung der Landschaft mit dem einzigen Ziel der Produktionsoptimierung wünschenswert istdie ist nötig um deine wünsche zu finanzieren, du willst dafür ja nicht bezahlen , da hat die ganze Bevölkerung mitzureden, schliesslich ist das die Umwelt von allen.
Emil wird das jetzt wieder als Gejammer auffassen und mir empfehlen den Beruf zu wechseln, aber egal:Dyrsian hat geschrieben: ↑Sa 16. Okt 2021, 13:50Ich möchte hier nur mal anmerken: Schon mal Einblicke in den so hochgelobten ingenieurstechnischen Mittelbau der chemischen Industrie bekommen? Den extremen Druck, den Stress, die 60 Stunden Wochen? Das (häufig) von Angst geprägte Arbeitsklima?
Ja, da verdient man ganz ordentlich. Aber alles hat seinen Preis.
Als Landwirt hat man auch viele Vorteile von denen andere nur träumen, nicht vergessen!
Jetzt bekommen wir trotz Subventionen Lebensmittel in Weltmarktqualität. Entscheiden ob ich die Landwirtschaft subventionieren will oder nicht kann der Steuerzahler nicht, das erfolgt automatisch. D.h. selbst wenn ich Bio-Lebensmittel zum doppelten Preis kaufe, finanziere ich als Steuerzahler die anderen mit, die auf eine Art produzeren, die ich nicht fördern will.
Nö, tut er nicht. Aber glaube nicht, andere Gewerbe hätten keine Probleme. Zum Beispiel die Dumpingpreise beim Detailhandel und bei lokalen Handwerkern durch Konkurrenz aus Deutschland ...