Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

SunOdyssey
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4211

Beitrag von SunOdyssey » Fr 19. Aug 2022, 11:16

Ja, Tscharlie, könnte sein, aber....

Im Gegensatz zu Tieren sind wir ja in der Lage, die Natur und ihren eben natürlichen Lauf ganz schön auszutricksen. Siehe Antibiotika, siehe Medizintechnik, siehe Leistungssteigerung LW etc....von daher...wenn wir uns nicht selbst ausrotten, bleibt der Erde erstmal die Ausbeutung bis zum letzten nicht erspart.

Gibt ja die gewagte Theorie, dass die Dinos ebenfalls deswegen ausstarben, weil die Erde diese konzentrierte Biomasse nicht ausgehalten hat. Der Meteoriteneinschlag soll wohl zufällig gleichzeitig passiert sein
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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4212

Beitrag von emil17 » Fr 19. Aug 2022, 11:33

Ein gesellschaftliches Problem des Nicht-Kinderkriegens besteht darin, dass wir Alten von Transferleistungen leben müssen, also von Renten und ersparten Guthaben.
Das sind nichts anderes als Anleihen auf die Zukunft, nämlich wir haben damals auf eine Teil des uns zustehenden Lohnes verzichtet, um im Alter davon zehren zu können.
Das funktioniert so gut, als es im Alter Leute gibt, die für uns Nahrung erzeugen und den Hintern putzen, wenn wir das nicht mehr können. Denn wir sind wie alle Menschen auf Nahrung und Unterkunft angewiesen, und zwar auf reale und konsumierbare Güter, die es nur soweit gibt, wie sie von anderen zum Zeitpunkt des Bedarfes bereitgestellt werden. Diese anderen sind aber für die Volkswirtschaft genauso unproduktiv wie wir, weil sie ja nur für Leute produzieren, die bloss konsumieren. Und sie werden, genau wie wir damals, nur deshalb für andere arbeiten, weil sie damit ihr eigenes Auskommen sichern können.
Man kann sich das Rentensystem auf Ebene Geld schönrechnen, ohne funktionierende Gesellschaft nützt aber eine Rente in Form eines Anspruches auf reale Güter nichts. Wenn der Lieferant des im Voraus bezahlten Brennholzes pleite macht, frierst du genauso, wie wenn du dich nie um Holz gekümmert hast.
Dieses Problem besteht unabhängig davon, wer warum wieviel und wie wohl erworbene Ansprüche hat.
Deshalb ist jede Rentenfürsorge eine Wette auf eine funktionierende Zukunft, egal wie gut finanziell abgesichert sie erscheint.

Da bei den Rentenguthaben ein Haufen Geld zusammenkommt, sind auch die Finanzmakler und Berater nicht weit, die sich an dem Segen bereichern wollen.

Insofern ist es etwas naiv, aus Sorge um den Fortbestand der Menschheit auf Kinder ganz zu verzichten. Zudem wird die produktive Generation überlastet, wenn sie für immer mehr Rentner zu sorgen hat, die Zinsen für all das Spekulationsgeld erarbeiten, hohe Mieten bezahlen und auch noch ihre eigene Zukunft sichern soll. Anders gesagt, das Motiv der Altersversorgung durch Nachwuchs ist leider nicht vom Tisch, zumal es durchaus für ein erfülltes Alter sorgen kann. Ich möchte jedenfalls lieber im Kreise meiner Familie und Nachkommen alt werden als alleine mit einem Haufen Geld in einer der Seniorenresidenzen in wintermilden Gegenden.

Also mit warmen Händen geben, soweit man kann, und sich für andere nützlich machen. solange man kann. Im Gegnsatz zum Berufsleben kann man das viel mehr selber beeinflussen.
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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4213

Beitrag von emil17 » Fr 19. Aug 2022, 11:40

SunOdyssey hat geschrieben:
Fr 19. Aug 2022, 11:16
Gibt ja die gewagte Theorie, dass die Dinos ebenfalls deswegen ausstarben, weil die Erde diese konzentrierte Biomasse nicht ausgehalten hat. Der Meteoriteneinschlag soll wohl zufällig gleichzeitig passiert sein
Da bist du einer Fehleinschätzung der zeitlichen Dimension zum Opfer gefallen: Grosse Dinos gab es spätenstens seit der Trias-Zeit, also bis zum Aussterben über eine Zeitdauer von mindestens hundert Millionen Jahren. Menschen gibt es seit vielleicht zwei Millionen Jahren, unser fortschrittliches Wirtschaftssystem mit kontrolliertem Nahrungsmittelanbau seit wenigen tausend Jahren, Industrie im heutigen Sinne seit wenigen jahrhunderten.
Wenn wir die Industrialisierung als Quelle unserer Probleme ansehen und einen Millimeter Strecke für ein Jahr als Vergleichsmasstab ansetzen, dann hat die Industralisierte Menschheit etwa 30 Zentimeter zurückgelegt, die grossen Dinos hingegen schafften als Existenzform mehr als 100 Kilometer.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4214

Beitrag von Tscharlie » Fr 19. Aug 2022, 11:58

Ich scheibe nicht dass wir auf Kinder verzichten sollen.

Also ich knapp 20 war waren auf der Erde 3,5 Mrd Menschen.
Jetzt kapp 50 Jahre später sind es 10 Mrd.
Wenn das so weitergehen würde wären es 2070 30 Mrd.

Unser Rentensytem ist (fast) perfekt.

Die Jungen zahlen für die Alten. Klar kann das nicht so 1:1 gehen.

Mein Vater hat schon in den 1970er Jahren vorgeschlagen, dass Roboter und Maschinen allgemein, einen Rentenbeitrag zahlen.

Das würde auch für Landwirschaftliche Maschinen gelten, denn wenn damit Arbeitskräfte eingesaprt werden muss der Maschinenbetreiber seinen Rentenanteil zahlen.

Im Moment haben wir ja einen anderen Weg gewählt, der aber doch in die Richtung geht.

Die Rentenkasse wird aus Steuermitteln mitfinanziert. Heute wird bereits 1/3 der Rentenzahlungen aus Steuergeldern bezahlt.

Haben die meisten schon vergessen: Die 1999 eingeführte Ökosteuer auf Brennstoffe fließt 1:1 in die Rentenkasse.

Das jeder für seine Rente Geld zurücklegt, ist eine "nette" Idee. Denn wo sollen diese Gelder angelegt werden? Habt ihr schon mal überlegt was da zusammenkommt?
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4215

Beitrag von SunOdyssey » Fr 19. Aug 2022, 12:48

emil17 hat geschrieben:
Fr 19. Aug 2022, 11:40
SunOdyssey hat geschrieben:
Fr 19. Aug 2022, 11:16
Gibt ja die gewagte Theorie, dass die Dinos ebenfalls deswegen ausstarben, weil die Erde diese konzentrierte Biomasse nicht ausgehalten hat. Der Meteoriteneinschlag soll wohl zufällig gleichzeitig passiert sein
Da bist du einer Fehleinschätzung der zeitlichen Dimension zum Opfer gefallen: Grosse Dinos gab es spätenstens seit der Trias-Zeit, also bis zum Aussterben über eine Zeitdauer von mindestens hundert Millionen Jahren. Menschen gibt es seit vielleicht zwei Millionen Jahren, unser fortschrittliches Wirtschaftssystem mit kontrolliertem Nahrungsmittelanbau seit wenigen tausend Jahren, Industrie im heutigen Sinne seit wenigen jahrhunderten.
Wenn wir die Industrialisierung als Quelle unserer Probleme ansehen und einen Millimeter Strecke für ein Jahr als Vergleichsmasstab ansetzen, dann hat die Industralisierte Menschheit etwa 30 Zentimeter zurückgelegt, die grossen Dinos hingegen schafften als Existenzform mehr als 100 Kilometer.
Vielleicht sind wir einfach besser im Vermehren als jede andere Spezies vor uns...
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4216

Beitrag von emil17 » Fr 19. Aug 2022, 13:21

SunOdyssey hat geschrieben:
Fr 19. Aug 2022, 12:48
Vielleicht sind wir einfach besser im Vermehren als jede andere Spezies vor uns...
Oh nein, was uns vor allen anderen auszeichnet, ist, dass wir unsere Umwelt aktiv planend umgestalten können.
Wir können erlerntes Wissen durch Kommunikation weitergeben, was Tierarten bis auf klägliche Ansätze nicht können. Dadurch müssen neue Fähigkeiten nicht warten, bis sie sich durch populationsdynamische Proszesse über den Vermehrungserfolg der Fähigen in die Genetik schreiben.
Die Anlage hierfür ist genetisch fixierte Eigenschaft. Typisches Beispiel: Jedes Kind braucht eine Muttersprache. Diese muss aber erlernt werden, was das Kind mühelos und aus eigenem Antrieb macht, und jede menschliche Sprache kann diese Aufgabe bei jedem Menschen erfüllen.

Was noch fehlt, ist etwas anderes. Wenn Kaninchen eine ganze Insel kahlfressen und dann verhungern, ist das ein Unfall, der gewöhnlich nie eintritt, weil die Population durch Räuber und eine unfreundliche Umwelt normalerweise begrenzt wird. Bei uns sind Dinge wie medizinische Grundversorgung und Landwirtschaft, die viel Leid verhindern, kulturelle Errungeschaften, die aber mit der Fähigkeit zur Selbstbeschränkung einhergehen sollten. Lange Zeit haben kulturelle Traditionen und Religion eine tödlich hohe Effizienz der Gesellschaft verhindert, Die rein wissenschaftlich-rationelle Betrachtungsweise hat diese letzte Bremse gelöst.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4217

Beitrag von Rohana » Fr 19. Aug 2022, 15:50

Tscharlie hat geschrieben:
Fr 19. Aug 2022, 11:58
Das würde auch für Landwirschaftliche Maschinen gelten, denn wenn damit Arbeitskräfte eingesaprt werden muss der Maschinenbetreiber seinen Rentenanteil zahlen.
Die Allgemeinheit hat ein gewisses Interesse daran dass es landwirtschaftliche Maschinen gibt, denn ohne diese werden gewisse Lebensmittel sehr schnell SEHR teuer werden. Aber kannst ja gerne jederzeit selbst im Garten Getreide anbauen und Brot draus machen :aeh:
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4218

Beitrag von Tscharlie » Fr 19. Aug 2022, 16:14

Es geht nicht darum ob Maschinen sinnvoll oder nicht sind.

Es geht darum dass alles was Gewinn erwirtschaftet auch einen Teil dieses Gewinns an die Rentenkasse abgibt.

Ein Beispiel: Wenn jemand in der Autoindustrie irgendeinen Handgriff macht, dann bekommt er Lohn, zum Lohn bezahlt der Arbeitgeber etwas für die Rentenkasse dazu. Ersetzt der Hersteller diesen Handgriff durch einen Roboter, muss er keinen Anteil mehr in die Rentenkasse bezahlen. Also hat der Roboter gegenüber dem Menschen einen ungerechtfertigten Vorteil für den Hersteller, zu Lasten der Allgemeinheit, die das tragen muss.

Das gilt so für alle Maschinen ect.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4219

Beitrag von Rohana » Fr 19. Aug 2022, 16:58

Landwirtschaft hat übrigens eine eigene Rentenkasse.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4220

Beitrag von Tscharlie » Fr 19. Aug 2022, 17:34

Auch das ist ein Problem, denn viele Landwirte können im Alter mit dieser Rente nicht überleben, wenn der Hof verloren geht. Aber auch dann hilft "der gemeine Steuerzahler" und stockt die Rente bis zur Grundsicherung auf.
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