Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3331

Beitrag von emil17 » Do 25. Nov 2021, 19:08

sybille hat geschrieben:
Do 25. Nov 2021, 18:38
Hier gibt es mittlerweile auf fast jedem Dorf einen Tante-Emma-Laden. Hofläden heißen sie mittlerweile ist aber das Gleiche.
Ich finde diese Hofläden toll und wir kaufen oft da, auch wenn wir auswärts sind. Ich meinte aber mit den Tante-Emma-Läden die von damals, die alles hatten, was man so brauchte, von Erbsen als Schüttgut über Wäscheklammern und Kernseife und Kurzwaren und Nägel bis zum Leuchtpetroleum zum selber Abfüllen.
Etwa so klick
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3332

Beitrag von Manfred » Do 25. Nov 2021, 19:21

Das Postengeschacher läuft noch.
Lemke wurde aufs Umweltministierum verschoben.
Ums Landwirtschaftsministerium läuft ein Flügelstreit zwischen Hofreiter und Özdemir, mit Trend zu Özdemir.
Mal abwarten, was sie morgen verkünden. Mehr als Hanfanbau im Blumentopf dürfen wir aber wohl nicht mehr als Qualifikation erwarten.

sybille
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3333

Beitrag von sybille » Do 25. Nov 2021, 19:47

emil, unsere Hofläden sind sehr gut sortiert. Man bekommt beinahe alles. Die Auswahl ist zwar nicht so groß (es gibt keine zig verschiedenen Sorten Milch, Butter, Wein, Kaffee, Hygieneartikel, Reiniger ... - braucht man das?) aber die Qualität stimmt.
So wie auf dem Foto ist es natürlich nicht mehr. Aber einen solchen Laden (Unverpacktladen) gibt es in der nächsten Kleinstadt).
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3334

Beitrag von Manfred » Do 25. Nov 2021, 23:25

Die Grünen haben sich geeinigt.

Cem Özdemir soll Landwirtschaftsminister werden.
Dafür fliegt Göring-Eckardt raus und Anne Spiegel vom linken Flügel erhält statt ihr das Familienministerium.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3335

Beitrag von Manfred » Di 30. Nov 2021, 12:56

Die noch amtierende Bundesregierung rechnet bis 2031 mit einer Zahl von jeweils 3% weniger Einzahlern in die landwirtschaftlichen Sozialversicherungen pro Jahr.
Deshalb sollen die Beiträge stark angehoben werden.

Ich gehe davon aus, dass beide Prognosen, also die zur Zahl der aufgebenden Betriebe und die zum Anstieg der Beiträge, deutlich zu niedrig angesetzt sind.
Wir werden sehen...

https://www.topagrar.com/management-und ... 56063.html

Heute war jemand von der Gemeinde bei mir.
Die hätten gerne einige Bauplätze von mir, die vor Jahrzehnten erschlossen wurden, wo mein Großvater aber gegen die Ausweisung geklagt hat und die Fläche dann trotz der Erschließung Ackerland blieb.
Sie meinten, ich könnte sie für 50 bis 55 Euro pro m2 verkaufen.
Neu Bauplätze erschließen möchten sie aktuell nicht, weil bei den explodierten Baukosten alleine die Erschließung 140 Euro je m2 kosten würde.
Hm. Wenn ich die jetzt für 55 Euro verkaufe und darauf auch noch gut 40% Steuern bezahlen muss, bleiben mir evtl. 30 - 33 Euro, die ich anlegen könnte. Und in 10 Jahren möchten dann evtl. meine Neffen bauen und müssen unerschlossenes Bauland + neue Erschließung zu den dann geltenden Preisen kaufen...
Das geht sich irgendwie nicht aus. Willkommen in der Inflation.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3336

Beitrag von Manfred » Di 30. Nov 2021, 17:47

Aldi hat jetzt verkündet, ab Herbst 2022 den Schweine-Frischfleischverkauf auf 5xD umzustellen, also geboren bis verarbeitet alles in D.
Die Schlachtindustrie verhandelt schon monatelang mit den großen Handelsketten, um das durchzusetzen, und wenigstens für den Frischfleischmarkt einen gewissen Außenschutz für die hier viel höheren Kosten zu erreichen. Die machen sich inzwischen ernsthafte sorgen, die Schweinefleischversorgung sonst nicht mehr gewährleisen zu können, weil so viele Schweinhalter nicht mehr einstallen.
Die meisten anderen Handelsketten wollen wohl ebenfalls umstellen.
Leider betrifft das Frischfleischsegment aber nur geschätzt 15% bis 20% der Gesamtmenge. Der Rest ist Verarbeitungsware für Fertigprodukte, Wurst, etc. Das soll auf weiteres im Billigsegment bleiben.
Sprich nur für einen Bruchteil der Schweine, bzw. bestimmte Teilstücke kann etwas mehr erlöst werden. Von einem echten Lichtblick sind wir noch weit entfernt.
Entsprechend gibt es auch wenig Wille von Seiten der Bauern, noch mehr Geld in die Hand zu nehmen, und Ställe für höhere Haltungsstufen umzubauen. Die Bauern hätten dafür gerne langjährige Abnahmeverträge, die ihnen aber keiner gibt. Sie sollen alleine das Risiko für ein Experiment mit offenem Ausgang tragen.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3337

Beitrag von emil17 » Di 30. Nov 2021, 21:01

Manfred hat geschrieben:
Di 30. Nov 2021, 12:56
Die hätten gerne einige Bauplätze von mir, die vor Jahrzehnten erschlossen wurden, wo mein Großvater aber gegen die Ausweisung geklagt hat und die Fläche dann trotz der Erschließung Ackerland blieb.
Sie meinten, ich könnte sie für 50 bis 55 Euro pro m2 verkaufen.
Hm. Wenn ich die jetzt für 55 Euro verkaufe und darauf auch noch gut 40% Steuern bezahlen muss, bleiben mir evtl. 30 - 33 Euro, die ich anlegen könnte. Und in 10 Jahren möchten dann evtl. meine Neffen bauen und müssen unerschlossenes Bauland + neue Erschließung zu den dann geltenden Preisen kaufen...
Das geht sich irgendwie nicht aus. Willkommen in der Inflation.
Steuern sind das eine, die Tatsache dass du produktive Fläche brauchst und dass Fläche endlich ist, man aber Geld drucken kann soviel man will, ist das andere ... Wenn man das Geld nicht sehr dringend braucht, verkauft man doch nicht ?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3338

Beitrag von Manfred » Mi 1. Dez 2021, 12:48

"Diesel-Kraftstoff könnte sich nach den Plänen der Ampelkoalition für Landwirte um fast 1 Euro pro Liter verteuern."

https://www.agrarheute.com/politik/steu ... ern-587933

Die nächste extreme Wettbewerbsverzerrung, sogar im Binnenmarkt.
Im keinem anderen EU-Staat ist der Agrardiesel teurer als bisher schon in D. In diversen Ländern deutlich günstiger,
von der globalen Konkurrenz gar nicht zu reden.
Jetzt soll der Abstand nochmals erheblich erhöht werden.
Wegwerfprodukte auf Mineralölbasis und Flugbenzin dagegen bleiben billig. Die tragen ja anscheinend nicht zum Klimawandel bei.
Völlig absurd...

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3339

Beitrag von Sven2 » Mi 1. Dez 2021, 13:11

Gibt's eigentlich großartig Land- und Forstwirtschaftliche Nutzfahrzeuge ohne Dieselmotor?

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3340

Beitrag von Manfred » Mi 1. Dez 2021, 13:44

In Südamerika gibt es relativ viele Traktoren mit Benzinmotoren, wegen billigem Treibstoff aus Rohrzucker.
Aber die bringen uns hier ja auch nicht weiter.
Elektroantriebe kann man in der Landwirtschaft fast komplett vergessen. Es gibt einige wenige E-Traktoren für Kommunaleinsätze, für den Betrieb in Hallen etc, aber die haben nur kurze Laufzeiten. Bei dem Leistungsbedarf landwirtschaftlicher Maschinen sind Akkus bisher weitgehend witzlos und zudem sehr schwer, was weitere Bodenverdichtung bedeuten würde.

Totalherbizide, zumindest Glyphosat, soll ja gleichzeitig auch komplett verboten werden, so dass auch noch die Minimalbodenbearbeitung erschwert wird, was wieder höheren Energieeinsatz bedeutet.

Unter dem Strich führt das wie bei der Industrie dazu, dass Produktion aus D weg verlagert werden muss, weil sie hier wirtschaftlich nicht mehr darstellbar ist.

Ich habe nicht den Eindruck, dass in Berlin auch nur ansatzweise verstanden wird, was sie anrichten.

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