Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2221

Beitrag von emil17 » Mo 27. Mai 2019, 08:05

Der Vorwurf, Keckl hätte die Aussagen der Kühnast verzerrt, ist nicht gerechtfertigt, nachdem ich den Links gefolgt bin.
Das ändert leider nichts an meinen Aussagen, wie dieser Herr Keckl manipuliert.
viktualia hat geschrieben:da wurde grade, live sozusagen, behauptet, wenn Bio aufzeigen könne, wie schlecht Konvi sei, dann wär Bio gut - und so mag ich halt nicht denken.
Das wurde nicht behauptet. Da steht bloss, dass Konkurrenz das Geschäft belebt.
Konkurrenz bedeutet, dass es mehrere unterschiedliche Varianten gibt, irgendwas zu machen. Also muss man sich Mühe geben, besser zu sein als die anderen, denn der Kunde entscheidet, was er will, und er hat die Wahl.
Das Ganze führt zu besseren Produkten und niedrigeren Preisen bei Waren und Dienstleistungen, und zu verträglicheren Verfahren und zu Transparenz bei der Produktion. Das ist nicht schwer zu verstehen.
Dass die Bios wie die Konvis selber davon überzeugt sind, es besser zu machen als die anderen, ist hoffentlich der Fall. Wäre es anders, müssten sie die Kunden für blöd halten, und auf dieser Grundlage lässt sich auf Dauer nichts Guter erzeugen.
viktualia hat geschrieben:Emil meinte, der Herr Keckl hätte einen zu direkten Bezug gezogen
Das hat Emil nicht, wie man ebenfalls nachlesen könnte: Emil hat nicht behauptet, der Schluss von politisch Grün auf Terror sei zu direkt. Er hat behauptet und tut dies immer noch, dass ein solcher Schluss absurd und dumm sei.
Über die Voraussetzungen von Terror habe ich mich nicht geäussert, weil das trotz der Absurditäten von Keckl nicht das Thema dieser Diskussion ist und hoffentlich auch nicht wird.

Es wäre weniger anstrengend, wenn du Schlussfolgerungen, die aus deinem Kopf kommen, nicht als Behauptungen anderer auffassen würdest, sondern als die deinigen. "Bio statt Bodenbearbeitung" steht da nämlich auch nirgends und ob das eine Entweder-oder-Entscheidung ist, können sich auch nur Leute ernsthaft fragen, die von beidem keine Ahnung haben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2222

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 27. Mai 2019, 08:20

viktualia hat geschrieben:wieviele Leben so ganz ohne jede "Religion", Spiritualität, Glauben an nen Sinn auskommen müssen,
jou :im:
Trotzdem ist Religion und Leben nicht unbedingt ein Widerspruch.
Man kann mit oder ohne "was auch immer" leben, weiß nicht warum mir gerade das männliche Organ einfällt...
Es gibt welche, die leben ohne und es gibt welche, die leben mit.
Wo ist da das Problem?
Warum "Leben statt Religion"?
Warum "Bodenpflege" statt Bio?
viktualia hat geschrieben:Ob die Terroristen zuviel oder zuwenig Glauben an Bio, ne Religion oder sonst was haben, kann ich nicht beurteilen, ich denke, darum ging es auch nicht.


Ich bezog mich auf Ölkannes link:
Aber diese Kampagnen unterstützen lieber Terroristen
viktualia hat geschrieben:Nicht dass sie Terror fördern, sondern zuwenig verhindern, wenn sie schon vor Ort sind, so lese ich den Vorwurf des Hrn. Keckl.
??
viktualia hat geschrieben:Ina, ich bin immer noch kein Freund von entweder/oder als Grundprinzip - und darum sauer, wenn ich höre (und nachvollziehen kann, warum) dass Bioäcker verarmen.
:daumen:

Und :aeh: ich bin auch sauer, wenn ich das höre ..... :flag:

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2223

Beitrag von Rati » Mo 27. Mai 2019, 08:43

viktualia hat geschrieben:
Aufgabe:
Definiere: Gut.
Rati, also bitte!
Die Definition hab ich doch von dir - und ich dachte ja auch lange, das können man nicht definieren:
Ein perfektes System ist kein System ohne Fehler, sondern ein System das schnell und gut auf Fehler reagieren kann.
Das ist für mich inzwischen eine mögliche Definition von "gut": dass "schlecht" mal endlich aufhören kann.
Eine Alternative zu "Verschlimmbesserung"..
:mrgreen: Danke das du das schreibst viki. Das war ja für diejenigen, die meinen mal so auf die Schnelle andere in Gut und nicht Gut unterteilen zu können.
Die beiden zB:
Rohana hat geschrieben:
Buchkammer hat geschrieben:... sind das nicht die Guten? :hmm:
Kurzversion: Nö. ;)
Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2224

Beitrag von viktualia » Mo 27. Mai 2019, 09:51

Emil, schön, dass du die links nun gelesen hast - das ist ja immer wichtig für die Fairness...

Warum erinnerst du dich nicht mehr an deine Aussage?
Konkurrenz belebt das Geschäft; wer die allein richtige Methode vorgibt, muss sich keine Mühe mehr geben.
Selbst wenn "Bio" nichts weiter leistete als das, wäre es die Sache wert.
Nein, das wäre nix wert, es ist nur Spaltung. Deine Behauptung war:
Das wurde nicht behauptet. Da steht bloss, dass Konkurrenz das Geschäft belebt.
Das ist, in meinen Augen, ein anderes "Geschäft".
Das hat weniger mit dem Boden und mehr mit den Köpfen der Leute zu tun, findest du nicht auch?
Er (Emil) hat behauptet und tut dies immer noch, dass ein solcher Schluss absurd und dumm sei.
Über die Voraussetzungen von Terror habe ich mich nicht geäussert, weil das trotz der Absurditäten von Keckl nicht das Thema dieser Diskussion ist und hoffentlich auch nicht wird.
Emil, dann lass den Terror doch raus, wenn du nicht drüber reden möchtest. Meine Aussage war:
Insofern find ich auch nicht, dass man z.B. die "Wurzeln des Terrors" erst suchen und finden müsse, man könnte auch einfach schon mal anfangen, gerechter zu verteilen.
Oder, in anderen Worten: wenn sie sich schon um die Köpfe der Leute kümmern und nicht nur um den Boden, dann bitte mit etwas mehr Weitsicht.

Rati, Dankeschön, aber was ich über die Grünen inzwischen denke, deckt sich mit Rohana....
(Inklusive des Wörtchens "Kurzversion", das bitte ich zu Beachten.)

Ina, natürlich kann man mit ohne allem Möglichen leben - und dann kann in ner Diskussion drauf hingeweisen werden, dass Versprechen und Realität auseinander klaffen, wenn da Sachen fehlen, die versprochen wurden...
Gerechtere Verteilung zum Beispiel und Bodengesundheit.
Vom Vergiften der Atmospäre durch Spaltungsaktivitäten mal ganz zu schweigen.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2225

Beitrag von emil17 » Mo 27. Mai 2019, 11:00

viktualia hat geschrieben: Warum erinnerst du dich nicht mehr an deine Aussage?
Konkurrenz belebt das Geschäft; wer die allein richtige Methode vorgibt, muss sich keine Mühe mehr geben.
Selbst wenn "Bio" nichts weiter leistete als das, wäre es die Sache wert.
Nein, das wäre nix wert, es ist nur Spaltung.
Um die Sache einfach zu halten: Der Keckl weiss, wie man Landwirtschaft macht.
Sein Problem ist, dass die Bio-Landwirtschaft einen anderen Weg geht und ebenfalls erfolgreich ist.
Das Problem liegt in seinem Kopf.
Das ist genauso wie die Katholiken damals zur Reformationszeit nicht akzeptieren konnten, dass man auch ohne Papst und Ablass glauben kann. Dass es mehrere Wege in den gleichen Himmel geben könnte, musste erst erarbeitet werden. Ohne Reformation wäre es nie dazu gekommen, deshalb mein Vergleich damit.
Wenn der Bio-Weg auch (nicht entweder-oder, sondern im Sinne von ebenfalls) funktioniert, dann sind viele des Herrn Keckls Aussagen als das entlarvt was sie meiner Meinung nach sind: Polemik.
Er müsste über seine eigenen Bücher. Das wird er aber nicht tun.
Folglich hat er sich als "Fachmann" disqualifiziert.

Deshalb ist Konkurrenz wichtig: Sie kuriert Selbstgefälligkeit, weil jeder sich an den Erfolgen der anderen messen lassen muss.
Die Aussage, dass man Landwirtschaft entweder grundsätzlich richtig = Bio; oder eben grundsätzlich falsch = anders als Bio; machen könne, die habe ich nicht gemacht, und mache sie auch nicht. Das ist mir gar nicht in den Sinn gekommen.

Die betriebsblinden Flecke der etablierten Landwirtschaft (z.B. Kollateralschäden im Umweltbereich) sind auf Funktionärsebene ziemlich ausgeprägt, deshalb tut ein namhafter Anteil an Biobetrieben allen gut. Gäbe es nur Bio, könnte Betriebsblindheit wieder zum Thema werden. Davon sind wir aber noch weit entfernt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2226

Beitrag von viktualia » Mo 27. Mai 2019, 11:04

Dass es mehrere Wege in den gleichen Himmel geben könnte, musste erst erarbeitet werden. Ohne Reformation wäre es nie dazu gekommen, deshalb mein Vergleich damit.
Warum muss ich jetzt wohl an Luthers Haltung zum Bauernkrieg denken?

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2227

Beitrag von emil17 » Mo 27. Mai 2019, 18:13

viktualia hat geschrieben:Warum muss ich jetzt wohl an Luthers Haltung zum Bauernkrieg denken?
Es ist schon anstrengend genug, zu erraten, was das bedeuten könnte, was du schreibst - da getraue ich mich gar nicht erst zu erraten, was du denkst.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2228

Beitrag von viktualia » Mo 27. Mai 2019, 19:47

Tja, Emil, die Anstrengung für dich war wohl so groß, dass du (beim vorletzten Post schon) gar nicht dazu gekommen bist, meine Frage zu beantworten.
Aber wenn du mich nicht mal dann verstehst, wenn ich DICH zitiere, na dann könnte es wohl auch an dir liegen.

Die Reformation wurde von dir ins Spiel gebracht als Beispiel für die Einführung von etwas Neuem, damals dem "persönlichen Weg zu Gott", ohne Beichte und Papst.
Jetzt haben wir Bio/die Grünen, die das "Leben" (Bios = griechisch "Leben") ohne Kunstdünger propagieren, die aber das Leben, das, was im Boden los ist, genau so mit Füssen treten wie damals der olle Luther seine Schäflein, die Bauern, scheint mir.
Die hat er ja ordentlich nieder gemacht, die Ausfständischen damals - und kein Problem damit gehabt, wenn die ausgesprochen unsanft "direkt" zu ihrem Herrn, dem Gott, gelangten....

Damals keine Beichte mehr, aber immer noch nen Pfarrer,
heute keinen Kunstdünger mehr, aber immer noch "macht euch die Erde untertan"
anstatt ihr Wirken (das der "Erde") effektiv zu simulieren.
Statt ganz ohne "Kirche" (Pfarrer/Partei/Ideologismen) auszukommen, um in dem Bild zu bleiben.

Unserer "wahren Natur" wird in beiden Fällen nicht wirklich geholfen.
Gutes Beispiel von dir, wirklich.

Es geht ja nicht einfach darum, ob der Weg "funktioniert", es geht darum, nen Weg zu finden, der weniger Kollateralschäden bringt.
Bauernmobben zum Beispiel.
Und wenn der Herr Keckl meint, die Grünen müssten da noch nachbessern, dann kann ich für meinen Teil das gut nachvollziehen.

Ich finde gar nicht, dass die Grünen noch "weit entfernt von Betriebsblindheit" seien, nein, ganz und gar nicht.
(Emil, nicht dass du wieder Schwierigkeiten mit dem "raten" hast):
Gäbe es nur Bio, könnte Betriebsblindheit wieder zum Thema werden. Davon sind wir aber noch weit entfernt.
Sonst würden sie sich mehr darum bemühen, die Bauern mit ins Boot zu holen, die, die mit dem Boden zu tun haben,
die, die das tun, was zu tun ist. Hätte für mich ne Menge mehr mit tatsächlicher "Natürlichkeit" zu tun, wenn sie das täten.

Wenn ich so drüber nachdenke - echt ein guter Punkt, Emil, mit der "Reformation"... vom soziologisch/psychologischen Standpunkt aus könnte man echt sagen, dass die ne neue "Priesterkaste" installieren, anstatt sich um´s Leben, um die "wahre Natur" des Menschen, des Bodens zu kümmern. Nur so ne schwurbelige Ideee grad - echt inspirierend, danke, Emil, für das Bild.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2229

Beitrag von emil17 » Mo 27. Mai 2019, 21:08

viktualia hat geschrieben: Jetzt haben wir Bio/die Grünen, die das "Leben" (Bios = griechisch "Leben") ohne Kunstdünger propagieren, die aber das Leben, das, was im Boden los ist, genau so mit Füssen treten wie ...
... was zu beweisen wäre.
Landwirtschaftlich Bio gleich politisch stramm Grün? Ist die Welt so einfach?
Sonst trittst du doch eher dafür ein, dass man nicht generalisieren und alles über einen Kamm scheren soll ... bitte!
viktualia hat geschrieben:Die Reformation wurde von dir ins Spiel gebracht als Beispiel für die Einführung von etwas Neuem
... als Beispiel dafür, dass das Neue das Alte wieder in Bewegung bringen kann, was etwas anderes ist (Zur Erinnerung: selbst wenn Bio nur das leistete, wäre es die Sache wert).
viktualia hat geschrieben:Ich finde gar nicht, dass die Grünen noch "weit entfernt von Betriebsblindheit" seien, nein, ganz und gar nicht.
Ich habe mich nicht zur Betriebsblindheit der Grünen geäussert, sondern zu derjenigen der Bio- und konventionellen Landwirtschaft.
viktualia hat geschrieben:Sonst würden sie [die Grünen] sich mehr darum bemühen, die Bauern mit ins Boot zu holen
Es mag ja sein, dass die Grünen fachliche Beratung für den nächsten Wahlkampf benötigen, aber auch dazu habe ich nichts geschrieben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2230

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 27. Mai 2019, 21:28

oooch - "bio" ist gar nicht braun? sondern :platt: grün ??
viktualia hat geschrieben:die aber das Leben, das, was im Boden los ist, genau so mit Füssen treten wie damals ....
schadet es dem Boden wirklich, wenn wir ihn mit Füßen treten?
Ich denke eher, dass es ihm schadet, wenn wir ihn mit Giften (Definition nebensächlich) zuschütten und mit schweren Maschinen befahren -
Die Erde verträgt es schon, mit Füßen getreten zu werden.
Manche Kuturen nennen das Stampfen zum Trommelrhythmus sogar "Kommunikation mit Mutter Erde" ;)
viktualia hat geschrieben:heute keinen Kunstdünger mehr, aber immer noch "macht euch die Erde untertan"
anstatt ihr Wirken (das der "Erde") effektiv zu simulieren.


Wow!
Wie wird das klappen??

Klingt ja wie ein Traum, aber gäbe es dann unsere Zivilisation noch? :hmm:
- nicht dass ich "sie" unbedingt erhalten will, aber mit dem Anspruch (nicht "die Erde untertan" machen) müssten wir noch viel viel mehr "bio" als "bio" sein und den Beruf "Landwirt" gäbe es dann auch nicht mehr - irgendwie halt....
gar keine Berufe mehr!
Wir wären alle
zu 100%

Selbstversorger :haha: :haha:

im Ernst: inwiefern schaden Biobauern dem Boden mehr als ihre Konvi-Kollegen?

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