Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3731

Beitrag von Rohana » Do 2. Jun 2022, 17:55

Da kann schlichtweg nicht viel "unterlaufen" werden dank ewiger Kontrollen. Standard X für Einstufung Y besagt Z Meter, entweder das ist erfüllt oder nicht, 0 oder 1.
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Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3732

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 3. Jun 2022, 08:08

Wir machen eine Studie um Panik zu verbreiten. Für das passende Ergebnis verwenden wir Parameter fernab der Realität!
https://www.sueddeutsche.de/wissen/inse ... -1.5596795

Sie fütterten die Hummeln mit einer Lösung die 5 mg/l Glyphosat enthielt.

In Niedersachsen hat man recht umfangreich die Glyphosatkonzentration in Gewässern gemessen:
der Spitzenwert lag bei 0,00033 mg/l!

Wenn ich einen Parameter um den Faktor 15.151 erhöhe, um einen Effekt zu erzielen ist das eher ein Beweis dass der Parameter unbedeutsam ist...

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3733

Beitrag von emil17 » Fr 3. Jun 2022, 08:48

Grundsätzlich haben Pflanzenschutzmittel, Herbizide, Antibiotika und dergleichen in Nahrungsmitteln, in Trinkwasser undsoweiter nicht vorhanden zu sein. Daran können Studien nichts ändern, egal ob man sie für absurd hält oder nicht.

Wenn man den Wert von 5mg/Liter warum auch immer für absurd hält, dann sollte man vielleicht zuerst die Studie bemühen, warum diese Konzentration gewählt wurde. Da hat die Zeitung geschlampt, und derjenige, der die Zeitung zitiert, welche die Studie zitiert, auch.
5mg/l Glyphosat wurde vermutlich nicht zufällig gewählt. Schon aus dem verlinkten Zitat geht hervor, dass es sich um Fütterungsversuche handelt.

Was hat "man hat in Niedersachsen recht umfangreich die Glyphosatkonzentration in Gewässern gemessen" damit zu tun? Richtig: NICHTS

Zum x-ten Mal: Bei Studien kann man nicht nur Spitzenwerte oder was einem grad in den Kram passt zitieren, es braucht den Kontext, wozu Wahl der Messtellen und Messparameter gehören. Bei Umweltmessungen und Monitoringprogrammen muss zudem aus der Studie hervorgehen, nach welchen Kriterien die Messparameter und -Orte oder Probanden gewählt wurden.
Nur so lässt sich beurteilen, ob das Ergebnis oder eine Teilmenge davon für den Zusammenhang, weswegen zitiert wurde, überhaupt relevant ist.
Und nur so kann man sicher sein, dass nicht der Zitierende aus der Studie nur das herausgepickt hat, was ihm in den Kram passt, und den Rest weglässt, weil sich dann eine ganz andere Aussage ergeben würde.
Deshalb ist es Sorgfaltspflicht des Zitierenden, zu vermeiden, dass durch Weglassen von Informationen Aussagen entstehen, die sich aufgrund der zitierten Studie nicht machen lassen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Till
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3734

Beitrag von Till » Sa 4. Jun 2022, 11:17

Februar war extrem sonnig, den ganzen April kein Regen, die Ernte bei Erdbeeren und Spargel ist bombastisch. Der Markt ist überflutet mit deutscher Ware, die auf inzwischen große Teile der Bevölkerung mit knapper Kasse trifft.

Deutsche Erdbeeren kosten hier 1,79 je 500gr im Sonderangebot und Obst ist generell günstig dies Frühjahr. Letzte Woche habe ich deutsche Äpfel Elstar Kl. 1 für 0,75 je kg gesehen und konventionelle Bananen für 0,90 das kg.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3735

Beitrag von Rohana » Sa 4. Jun 2022, 13:04

Ich bezahle momentan 8 Euro pro Kilo für Erdbeeren vom Direktvermarkter aus der Region, die sind riesig und geschmacklich gut. Hab im Supermarkt ehrlich gesagt gar nicht nach Preisen geschaut :aeh:
Mal gucken wie's mit deutschem Obst und Gemüse weitergeht mit dem Mindestlohn ab Herbst. Ob "deutsche Ware" dann noch zählt wenn die aus XY einfach spottbillig ist im Vergleich...
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3736

Beitrag von sybille » Sa 4. Jun 2022, 17:10

Wie unterschiedlich doch die Preise in verschiedenen Regionen sind.
Ich zahle hier 2,50 € für 500 g Erdbeeren vom Direktvermarkter und die sind auch richtig lecker sonst würde ich sie nicht kaufen.

Bevor ich billiges Obst und Gemüse aus dem Ausland kaufe verzichte ich darauf. Ein gesundes Essen kann ich mir auch aus weniger machen. Ich muss nicht dringend Erdbeeren oder Spargel haben.
Jeder will leben. Auch die Erntehelfer für die auch alles teurer wird. Leider sehen das die wenigsten Menschen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3737

Beitrag von penelope » Sa 4. Jun 2022, 17:20

sybille hat geschrieben:
Sa 4. Jun 2022, 17:10
Jeder will leben. Auch die Erntehelfer für die auch alles teurer wird.
Ich wollt genau das auch gerade schreiben! :daumen:

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3738

Beitrag von Rohana » Sa 4. Jun 2022, 19:16

sybille hat geschrieben:
Sa 4. Jun 2022, 17:10
Bevor ich billiges Obst und Gemüse aus dem Ausland kaufe verzichte ich darauf.
:daumen:
Ich muss nicht dringend Erdbeeren oder Spargel haben.
Klar ist es ein Luxusgemüse, aber bestimmt wertvoller als all die tollen Nahrungsergänzungsmittelchen...
Jeder will leben. Auch die Erntehelfer für die auch alles teurer wird. Leider sehen das die wenigsten Menschen.
Wir haben in Deutschland Mindestlohn und gewisse soziale Standards, das ist nicht überall so und dem muss man halt Rechnung tragen. Den Erntehelfer freut's - wenn er seinen Job behalten kann...
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3739

Beitrag von sybille » Sa 4. Jun 2022, 19:26

Rohana hat geschrieben:
Sa 4. Jun 2022, 19:16
sybille hat geschrieben:
Sa 4. Jun 2022, 17:10
Ich muss nicht dringend Erdbeeren oder Spargel haben.
Klar ist es ein Luxusgemüse, aber bestimmt wertvoller als all die tollen Nahrungsergänzungsmittelchen...
Sicher ist Spargel ein Luxusgemüse. Aber den Sprgel kann ich auch durch anderes regionales und der Jahreszeit entsprechendes Gemüse ersetzen. Dann brauche ich keine Nahrungsergänzungsmittelchen die ich eh für sinnlos halte.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3740

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 4. Jun 2022, 19:29

Rohana hat geschrieben:
Sa 4. Jun 2022, 19:16
Wir haben in Deutschland Mindestlohn und gewisse soziale Standards, das ist nicht überall so und dem muss man halt Rechnung tragen. Den Erntehelfer freut's - wenn er seinen Job behalten kann...
Der VSSE geht für nächstes Jahr von ca 20 % weniger Anbaufläche für Erdbeeren und Spargel aus.
Die Freilandgemüsebranche plant ähnliche Kürzungen.

Zusammen mit der besser werdenden und durch höheren Mindestlohn eher wirtschaftlichen Mechanisierung fallen damit vermutlich 25 % der Saison-Arbeitskräftestellen weg:
70.000 Arbeitsplätze weniger innerhalb eines Jahres...

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