Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10752
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4451

Beitrag von emil17 » Sa 24. Sep 2022, 12:09

Ich sehe das Grundproblem in der Tatsache, dass manche zwischen Wert und Preis unterscheiden, andere nicht. Dann gibt es die unbequemen betriebswirtschaftlichen Zwänge: Wenn du nur Dinge erzeugst, die hohen Wert, aber schlechten preis haben, dann kann man in unserem WQirtschaftssystem nicht überdauern.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

sybille
Beiträge: 4292
Registriert: Mi 2. Nov 2011, 20:48

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4452

Beitrag von sybille » Sa 24. Sep 2022, 18:25

SunOdyssey, auch bei einer SoLaWi gibt es Meckerer. Zwar nicht unbedingt wegen krummen Gurken oder Möhren aber Gemüse das nicht aus dem Supermarkt bekannt ist (Mangold, Rübchen, Staudensellerie, frischer Spinat ...) wird nicht gemocht. Einiges ist leider schon arg im Anbau reduziert worden. Nicht einwandfreies Gemüse (aufgeplatzte Kohlrabi, Kohl, der etwas faulig ist ...) wird erst gar nicht verteilt um "Mecker" zu vermeiden. Dieses nicht einwandfreie Gemüse liegt dann aber für die Selbstabholer in extra Kisten zur freien zusätzlichen Entnahme bereit. Das ist super denn so kann ich durch Haltbarmachung das Frühjahr, in dem es wenig Gemüse gibt, überbrücken.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5318
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4453

Beitrag von Rohana » Sa 24. Sep 2022, 21:07

Oh ja, ich erinnere mich an unser Meckergemüse #1, Hirschhornwegerich. Wobei ich da definitiv mental zu den Meckerern gehört hab. Komisches Zeug mit dem ich nix anfangen konnte, aber gehört halt dazu, ist irgendwie grün, im Salat kann man's schon verstecken... :pfeif: Haferwurz, Rettich, Topinambur auch heisse Kandidaten.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Eule
Beiträge: 490
Registriert: So 8. Aug 2010, 19:06
Wohnort: Hunsrück

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4454

Beitrag von Eule » So 25. Sep 2022, 08:55

wir haben hier zwar nicht allzu viele Schweizer ;) , aber eine Erwähnung ist es doch wert, - denke ich:
Schweiz stimmt über Massentierhaltung ab
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... g-100.html

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5318
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4455

Beitrag von Rohana » So 25. Sep 2022, 12:53

"Der Bund müsste strengere Mindestanforderungen festlegen für eine tierfreundliche Unterbringung und Pflege, den Zugang ins Freie, die Schlachtung und die maximale Gruppengrösse pro Stall. Diese Anforderungen müssten mindestens den Bio-Suisse- Richtlinien von 2018 entsprechen und alle Landwirtschaftsbetriebe müssten sie bei der Tierhaltung einhalten. Die Anforderungen würden auch für den Import von Tieren und Tierprodukten wie auch von Lebensmitteln mit Zutaten tierischer Herkunft gelten. "

Kann man schon dafür sein, wenn man's nicht umsetzen muss... :engel:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

SunOdyssey
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 688
Registriert: Sa 26. Jan 2019, 09:56
Familienstand: zu kompliziert
Wohnort: Sand und Acker

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4456

Beitrag von SunOdyssey » So 25. Sep 2022, 13:15

Eule hat geschrieben:
So 25. Sep 2022, 08:55
wir haben hier zwar nicht allzu viele Schweizer ;) , aber eine Erwähnung ist es doch wert, - denke ich:
Schweiz stimmt über Massentierhaltung ab
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... g-100.html
Hat in D wohl leider keine Chance, bei der "Geiz-ist-geil"-Mentalität :roll:
Ich sage, was ich meine und ich meine, was ich sage

Und ich sage.....blöde Autokorrektur

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5318
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4457

Beitrag von Rohana » So 25. Sep 2022, 14:44

Das schliesst sich ja nicht gegenseitig aus. Geiz ist schon geil und Tierwohl bitte zum Nulltarif! Wird bestimmt besser wenn man alles ausser Bio verbietet, und mit manch verquerer Logik wird dann auch alles billiger... :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
Tscharlie
Beiträge: 620
Registriert: Do 27. Jan 2022, 08:45
Familienstand: verheiratet

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4458

Beitrag von Tscharlie » So 25. Sep 2022, 15:01

Na ja, man sollte schon die gesamten Auswirkungen einer bestimten Art der Landwirtschaft in den Blick nehmen.
Wie sieht es aus mit der Beschaffung von Futtermitteln?
Wie sieht das aus mit der herstellung von Dünge- und Futtermittel?
Wie sieht das aus mit den Böden? Bei Trockenheit, bei Starkregen, bei Starkwind?
Wird die Humusschicht auf- oder abgebaut?
Wird das Grundwasser geschützt?

Es geht ja nicht um Bio oder Nichtbio, es geht darum auch in 20 Jahren noch Erträge von den Böden zu gewinnen, auch in 20 Jahren noch Trinkwasser zu haben.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
(Nach Hinweis Name korrigiert)

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1881
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4459

Beitrag von Dyrsian » So 25. Sep 2022, 15:17

Rohana hat geschrieben:
Fr 23. Sep 2022, 13:10
Man darf halt nicht denken dass das, was direkt wieder untergepflügt wird, "Müll" wäre. Das ist letzten Endes wertvoller Dünger, denn alle Nährstoffe die sonst mit abgefahren würden, bleiben dem Boden erhalten.
ICH habe lieber einen Teil Ernte der am Acker zurückbleibt, als dass dieser Teil mühsam geerntet wird, in den Supermarkt oder in die Verarbeitung fährt, verkauft wird und dann irgendwo im Kühlschrank vergammelt um im schlimmsten Fall in der Restmülltonne zu landen.
Das mit der Lebensmittelverschwendung ist halt auch ein beliebtes Aufreger-Thema. Ich persönlich fühle mich super schlecht, wenn ich mal was wegwerfen muss, sei es Brot, Käse, Eier oder Fleisch.
Beim Gemüse ist es ein bisschen anders, da sind wir vermutlich unglaubliche Lebensmittelverschwender. Es ist halt so, dass bei uns jedes Jahr zig Kilo Gemüse "untergepflügt" werden oder auf dem Kompost landen. Salate oder Rucola "verdirbt" bei uns andauernd oder geht in die Blüte, momentan sind zig Zuchini da die zum Esssen zu groß geworden sind bzw. keiner Zeit hatte zu ernten. Genauso Bohnen, Gurken und manches andere. Ich mach mir da überhaupt keinen Kopf drum, ich meine das Zeug wächst doch im Garten. WEnn ich nach 3 Monaten Zuchiniflut keinen Bock mehr auf die Teile habe, esse ich sie halt nicht mehr. Wenn keiner Zeit hat zum Bohnen ernten weil wir momentan Arbeiten wie die Tiere, dann ist das eben so. Lebensmittelverschwendung? Vielleicht! Aber wir haben zu dem jeweiligen Zeitpunkt dann eben genug davon, und Salate usw. kann man eben nur schlecht konservieren.

Benutzeravatar
Tscharlie
Beiträge: 620
Registriert: Do 27. Jan 2022, 08:45
Familienstand: verheiratet

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4460

Beitrag von Tscharlie » So 25. Sep 2022, 15:44

Meine Mutter (1925 geboren, bei Kriegsende also 20 Jahre alt) konnte nichts "verkommen" lassen, das war zum Teil dramatisch.

Das habe ich nicht geerbt, Gemüse das im Garten nicht zu nutzen war, weil für 2 Persoenen einfach zu viel da war, kann ich ohne Gewissensbisse auf den Kompost legen, wo sich zig Tiere erstmal bedienen.

Für Beeren und Quitten haben wir die www.obstfee.de gehabt, die hat geholt was übrig war.

Gekaufte Lebensmittel werden hier nicht weggeworfen.

Ich habe aber gerade etwas gelernt: In Zukunft nehme ich immer Einzelbananen, wenn da welche liegen, denn die sind praktisch unverkäuflich.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
(Nach Hinweis Name korrigiert)

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“