Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3041

Beitrag von emil17 » Fr 15. Okt 2021, 23:17

Manfred hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 22:52
Ja. Ich bin schon ganz gespannt auf deine Berechnungen.
Leider kann ich Dir da nicht weiterhelfen, weil ich wie bereits bis at nauseam wiederholt mit dem NABU nichts zu schaffen habe und es mir ganz unbekannt ist, wie die Schweizer Variante davon, die Pro Natura, ihre Büros heizen und wie oft sie in wie gut besetzten Zügen warum wo hin fahren. Da mir das selbe auch von den entsprechenden Einrichtungen deiner Zunft, den Bürokraten im Landwirtschaftssektor, unbekannt ist, musst du diesen Vergleich selber anstellen. Damit die Zahlen irgendeinen Bezug zur Realität haben, muss man sie noch mit der Anzahl Büros multiplizieren, und da dürfte wiederum die Landwirtschaft deutlich vorne liegen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3042

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 15. Okt 2021, 23:24

penelope hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 22:19
Oelkanne hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 21:01
Weltmarktbedingungen und dann können wir auch zu Weltmarktpreisen produzieren.
Du bist doch angestellt in einem größeren Betrieb, oder?
Möchtest du denn den durchschnittlichen Lohn und den durchschnittlichen Lebensstandard eines Arbeiters in der Landwirtschaft, so global betrachtet?
Ja, ich bin Inschenör
Den Rest deiner frage verstehe ich nicht. Ingenieure haben in ihrem jeweiligen Land in der Regel kein schlechtes Auskommen.
Als Agraring bin ich im vergleich zu den Maschinenbauern, Chemikern, usw deutlich unterbezahlt.
Stört mich aber nicht.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3043

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 15. Okt 2021, 23:35

emil17 hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 22:38
Oelkanne hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 21:01
Das tun wir. Un dann kommst du und schipfst was für böse Bauern wir doch sind.
Ich schimpfe nicht, ich stelle bloss fest. Immer wenn man von aussen etwas feststellt, was in der Landwirtschaft schlecht läuft oder besser laufen könnte, dann hat man etwas gegen die Bauern, sprich ihr könnt keine Kritik vertragen.
du stellst nicht fest :haha: :haha: :haha: und ob etwas besser oder schlechter laufen könnte ist Ansichtssache. Rein für die Betriebswirtschaft sollte sich noch eignes ändern. Konkret müssten auf den klein Schlägen ein paar Hecken weg (um aus 5-10ha eher richtung 30-40 zu kommen) ein paar Stromleitungen sollten noch vergraben werden damit die Masten wegkommen und wir überlegen wie wir unproduktive Ecken in den Schlägen anderweitig besser nutzen können.
Oelkanne hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 21:01
Zur Marktwirtschaft:
ja die wäre schön.
Weltmarktbedingungen und dann können wir auch zu Weltmarktpreisen produzieren.
Es herrschen keine Weltmarktbedingungen und zum Ausgleich bekommen wir Agrarausgleichszahlungen.
Schön, dann machen wir mal: Produktpreise und Löhne ohne Aussenschutz, keine Ausgleichszahlungen, kein Agrardiesel, alles was rein industrielle Tierproduktion ist, kommt in die Industriegebiete.willkommen bei der Gewerblichen Tierhaltung. Die haben kein Privilegiertes Bauen. Auflagen im Umweltbereich genau wie für alle anderen Betriebe auchdas ist heute schon so. Und behindert massiv den ausbau von Tierwohlställen und der Freilandhaltung . Selbstverständlich keine Privilegien mehr wie Schutz der Bodenpreise vor Spekulation.gibts heute auch nicht mehr in wirksamer form
Oelkanne hat geschrieben:Es lassen: da kommt der böse Strukturwandel...
Das erste was passieren würde: Ein sehr viel rascheres Eingehen von Betrieben.
Du sagst es, aber der andere Bauer hier im Forum findet genau das schlimm und eine Folge der Überregulierung.du siehst dass sich die Katze in den Schwanz beist? Manfreds Überregulierung tötö kleine Betriebe durch unnötige bürokratie. Die Marktwirtschaft tötö kleine Betriebe durch den Skaleneffekt. Tja, kleine Betriebe kann man nur noch erhalten enn sie nicht mehr von ihrem Produkt leben müssen sondern allein aus der Hand des Steuerzahlers. Und darüber beklagst du dich immer.
Oelkanne hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 21:01
Die Tiefbaufirma hat keine Konkurrenz aus aller Welt, deshalb braucht sie auch kein Ausgleich. Sie produzeirt zu lokalen Preisen und nicht zu Weltmarktpreisen.
Das stimmt für den lokalen Abwassergraben, aber nicht für Grossaufträge wie neue Bahnstrecken, Schnellstrassen und dergleichen.doch auch da gilt das. Oder ist dir schon mal ein russischer, Australischer, Ukrainischer oder kanadischer Bauunternehmer in großen Scharen begegnet? Großprojekte werden allerhöchstens Europäisch ausgeschrieben, das aller meiste nur national.

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3044

Beitrag von penelope » Fr 15. Okt 2021, 23:43

Auch ein richtig gut bezahlter Agraring (oder vergleichbarer Abschluss) in Russland, China oder Korea (nur als Beispiel) lebt ganz deutlich unter dem Standard, den du hier in Deutschland vermutlich hast. Wenn du die ganz freien "Weltmarktbedingungen" haben möchtest, dann geht das natürlich nicht mit Arbeitslöhnen einher, die deutlich über dem "Weltmarktniveau" liegen.

( Und wenn ich im Studium mehr in Richtung Wirtschaftsprüfung gemacht hätte und weniger Umweltökonomie, hätte ich mit großer Wahrscheinlichkeit jetzt auch nen besser bezahlten Job. Da haben wir uns beide unser Schicksal selbst ausgesucht 😉)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3045

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 15. Okt 2021, 23:56

penelope hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 23:43
Auch ein richtig gut bezahlter Agraring (oder vergleichbarer Abschluss) in Russland, China oder Korea (nur als Beispiel) lebt ganz deutlich unter dem Standard, den du hier in Deutschland vermutlich hast. Wenn du die ganz freien "Weltmarktbedingungen" haben möchtest, dann geht das natürlich nicht mit Arbeitslöhnen einher, die deutlich über dem "Weltmarktniveau" liegen.
Ich verstehe immer noch nicht, warum ich plötzlich in Rubel oder AUD bezahlt werden sollte?

Mein lohn schöpft in teilen den Mehrwert ab, den ich für das Unternehmen bringe. Wie groß dieser Teil ist hängt von der Nachfrage nach Ingenieuren ab.
Wenn ich in Russland arbeiten würde, würde ich den üblichen russischen Lohn erhalten.
Wenn du Umweltberatung in Buthan machst, bekommst auch du weniger wie hier.
Es ist ganz normal dass man in verschieden Ländern verschieden verdient.

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3046

Beitrag von penelope » Sa 16. Okt 2021, 00:04

Ja klar, aber auch in Kaufkraft umgerechnet sind in den meisten Ländern die Einkommen nicht auf dem Niveau wie bei uns.

Du findest es wahrscheinlich total normal, dass du mit deiner Ausbildung ein ganz gute Wohnung drin ist, irgendwann mal ein eigenes Haus, ein Auto, Urlaubsreisen und ein nettes Hobby. Krankenversicherung, gesetzliche Rente und Urlaubsanspruch findest du vermutlich ganz selbstverständlich. Das ist es aber in den allermeisten Ländern der Welt nicht - auch nicht für Leute mit Ingenieursausbildung.

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3047

Beitrag von penelope » Sa 16. Okt 2021, 00:09

Oelkanne hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 23:56

Mein lohn schöpft in teilen den Mehrwert ab, den ich für das Unternehmen bringe.
Wäre das so, dann würde dein Chef nichts verdienen 😉
Der Mehrwert des Arbeiters geht erst Mal an den Kapitaleigner. Wie viel der davon dann als Lohn an den Arbeiter zurückgibt, ist von Land zu Land sehr verschieden. Und in Deutschland schneidet man da im internationalen Vergleich meist verdammt gut ab.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3048

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 16. Okt 2021, 00:24

penelope hat geschrieben:
Sa 16. Okt 2021, 00:04
Ja klar, aber auch in Kaufkraft umgerechnet sind in den meisten Ländern die Einkommen nicht auf dem Niveau wie bei uns.

Du findest es wahrscheinlich total normal, dass du mit deiner Ausbildung ein ganz gute Wohnung drin ist, irgendwann mal ein eigenes Haus, ein Auto, Urlaubsreisen und ein nettes Hobby. Krankenversicherung, gesetzliche Rente und Urlaubsanspruch findest du vermutlich ganz selbstverständlich. Das ist es aber in den allermeisten Ländern der Welt nicht - auch nicht für Leute mit Ingenieursausbildung.
Ja und?
Ich weis immer noch nicht was du mir damit sagen willst.
penelope hat geschrieben:
Sa 16. Okt 2021, 00:09
Oelkanne hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 23:56

Mein lohn schöpft in teilen den Mehrwert ab, den ich für das Unternehmen bringe.
Wäre das so, dann würde dein Chef nichts verdienen 😉
Du hast mein Text nicht gelesen sondern nur überflogen, kein wunder dass wir permanent aneinander vorbei reden.
Ich habe dir mal das wichtigste in diesem Absatz markiert

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3049

Beitrag von Manfred » Sa 16. Okt 2021, 00:27

penelope hat geschrieben:
Sa 16. Okt 2021, 00:04
Ja klar, aber auch in Kaufkraft umgerechnet sind in den meisten Ländern die Einkommen nicht auf dem Niveau wie bei uns.
Hm. In welchen Ländern findet man denn diese unterbezahlten Ingenieure?
(Und wir reden hier von Akademikern, nicht von Technikern, die auch oft als engineer bezeichnet werden.)
Gerade in Russland, wo sie im Gegensatz zu hier idR nicht zur Hälfte als Traktorist tätig sind, sondern größere Betriebe oder Abteilungen davon leiten und eine viel geringere Abgabenquote haben als hierzulande, dürften sie relativ gut gestellt sein, zumal Russland jahrelang Agrarfachleute aus Mitteleuropa angeworben hat, weil sie selbst gar nicht schnell genug für den Bedarf ausbilden konnten.
Inzwischen ist Russland zu einer der führenden Agrarnationen geworden und arbeitet konsequent daran, das weiter auszubauen.

Im Verhältnis zu ihrer Qualifikation unterbezahlte Agraringenieure sehe ich am ehesten in der westlichen Welt, weil viele Betriebe zu klein sind, um ihre Qualifikation auszulasten.

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3050

Beitrag von penelope » Sa 16. Okt 2021, 00:58

@ Ölkanne: stimmt, da hast du Recht. Ich sollte langsam mal Schafen. Aber wie groß die Teile sind, kann sehr sehr unterschiedlich sein.

@ Manfred: ab Zentralasien, spätestens in China oder Indien, ist der durchschnittliche Lebensstandard, auch in hochqualifizierten Berufen, deutlich unter dem, was man in Mitteleuropa so für normal hält. Von den meisten afrikanischen Ländern ganz zu schweigen. Und das ist nunmal der Großteil der Welt. Ich glaub gerne, dass mal ein paar Leute sehr gute Jobs in Russland erhalten haben, ein paar gute Leute haben sicher auch hier eine richtig gute Position. Über den Durchschnitt einer Berufsgruppe in einem Land sagt das aber noch nicht viel aus. Zudem hat Russland zwar eine recht niedrige Einkommenssteuer, dafür aber keinen Steuerfreibetrag. Mit einem niedrigen bis mittleren Einkommen kommst du da viel schlechter weg als hier.

Klar liegt der Ingenieur überall über dem einfachen Arbeiter. Aber was wo anders schon ganz lange als richtig guter Lebensstandard gilt, wird hier eher als Grundsicherung angesehen.

Edith:
Gerade Mal ergoogelt: der durchschnittliche Lohn in Russland liegt bei 630 Euro im Monat, ein Ingenieursgehalt liegt bei etwa 1000 Euro. Bei zwar geringeren Lebenshaltungskosten, aber lange nicht in der Relation. Ich wünsch euch denn mal viel Spaß dort :pfeif:

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