Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3391

Beitrag von Manfred » Di 7. Dez 2021, 12:54

Manfred hat geschrieben:
Di 7. Dez 2021, 10:55
ohne zusätzlichen Sauerstoffträger umsetzen kann.
Kohlenstoff natürlich, nicht Sauerstoff. Meine Konzentration ist im Eimer. Wird Zeit, dass ein paar ruhige Tage kommen...

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3392

Beitrag von Manfred » Di 7. Dez 2021, 13:02

Sven2 hat geschrieben:
Di 7. Dez 2021, 11:24
vielleicht verhilft sie langfristig neuen Methoden zur Umsetzung
Da gibt es ja viele positive Entwicklungen in der Landwirtschaft. Stichwort regenertive agriculture.
Das dauert aber alles, die für die jeweiligen Anbaubedingungen passenden Methoden zu entwickeln, zu erlernen, zu perfektionieren.
Gerade die Pflanzenschutzmittelverbote wirken da extrem kontraproduktiv, weil man mit Herbiziden halt leichter auf den Anbau ohne oder mit minimaler Bodenbearbeitung umstellen kann. Von da aus kann man dann lernen, den PSM-Bedarf zu reduzieren.
Ohne diese Mittel ist es ein wirtschaftliches Risiko, das kaum ein kleinere Betrieb eingehen kann, alleine schon wegen der enormen Maschinenkosten. Der Maschinenpark muss dafür ja auch komplett umgestellt werden. Und am Anfang braucht man die Ausrüstung dann für ein paar Test-ha. Mit Glück finden sich passende Lohner, aber aktuell sind in der Fläche noch viel zu wenig solcher Maschinen vorhanden.
Diese ganzen gut gemeinten aber schlecht gemachten neuen Verordnungen und Gesetze behindern die Entwicklung viel mehr als sie ihr helfen.
Von Frau Klöckner kamen ja sogar völlig kontraproduktive Maßnahmen, wie die Förderung für Hackmaschinen... Da sieht man dann sehr deutlich, dass die neue Landwirtschaft von der Politik und den NGOs noch überhaupt nicht verstanden wird, bzw. ganz andere Lobbyinteressen den Ton angeben.

penelope
Beiträge: 743
Registriert: Mo 26. Nov 2018, 15:41

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3393

Beitrag von penelope » Di 7. Dez 2021, 14:32

Klöckner ist ja nun endlich bald Geschichte.

Nächster Landwirtschaftsminister wird Cem Özdemir.
https://www.agrarheute.com/politik/cem- ... nce-587864

Ich war erstmal etwas perplex, als ich das gelsen hatte; eigentlich haben die Grünen doch mit Hofreiter und Lemke gleich zwei Leute, die fachlich sehr viel näher am Thema sind. Auf der anderen Seite ist Özdemir ein wirklich sehr erfahrener und standfester Politiker, dem ich es zutraue, zwischen unterschiedlichen Interessen zu vermitteln. Ich bin von dieser Entscheidung zwar überrascht, aber auf den zweiten Blick bin ich ganz positiv gestimmt.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10752
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3394

Beitrag von emil17 » Di 7. Dez 2021, 14:39

Manfred hat geschrieben:
Di 7. Dez 2021, 13:02
Gerade die Pflanzenschutzmittelverbote wirken da extrem kontraproduktiv, weil man mit Herbiziden halt leichter auf den Anbau ohne oder mit minimaler Bodenbearbeitung umstellen kann. Von da aus kann man dann lernen, den PSM-Bedarf zu reduzieren.
Ob das funktioniert? Schliesslich braucht es ein viel besser funktionierendes ökologisches Gleichgewicht von Nützlingen und Parasiten auf Schädlingen, als wenn man einfach wegspritzt was gerade lästig wird.
Dennoch bin ich auch gegen ein Verbot von PSM, aber aus einem anderen Grund: Es sollte als absolute Nothilfe vorhanden sein, um eine Ernte zu retten. Wenn diese Mittel aber standardmässig zur Kulturvereinfachung eingesetzt werden, verlieren sie ihren eigentliche Bestimmungszweck. Ausserdem züchtet man damit Resistenzen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1881
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3395

Beitrag von Dyrsian » Di 7. Dez 2021, 15:22

emil17 hat geschrieben:
Di 7. Dez 2021, 10:46
Manfred hat geschrieben:
Di 7. Dez 2021, 10:22
Da hatte sich auch der feucht gewordene Dünger verklumpt und man versuchte, ihn zu lockern, um ihn wieder aus dem Lager zu kriegen
In Oppau haben die das Zeug im Düngerlager gesprengt - auch eine Form von Lockerung.
Eine Düngerexplosion ist auch in Toulouse 2001 passiert.
In Beirut war eine recht abenteuerliche Kombination von Lagerverhältnissen und benachbart gelagerten oder/und erzeugten Produkten auch nicht gerade explosionsvorbeugend, um es mal so zu sagen.
Ich hab in Bulgarien mal gesehen wie sie ein Schiff mit dem Zeug entladen haben und das auf einen offenen 40 to LKW geladen haben. Mir ist der Mund offen stehen geblieben. Von keines Gedanken Blässe angekränkelt sage ich mal. :)
Im Nachhinein wundere ich mich ein bisschen, warum wir am Strand geblieben sind statt das Weite zu suchen. Naja, ist ja gut gegangen. :haha:

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3396

Beitrag von Manfred » Fr 10. Dez 2021, 14:15

Am Schweinemarkt scheint sich langsam eine Wende abzuzeichnen.
Die Schlachtgewichte sinken wieder in Richtung Normalniveau. Daraus lässt sich schließen, dass der Schweinestau abnimmt, und die Ferkelpreise drehen langsam, sprich auch hier sinkt der Überhang.
Um die massiven Verluste aus diesem Jahr und die inflationär steigenden Kosten zu decken, müsste der Schweinepreis aber gewaltig steigen. Es bleibt spannend.
Bayern kann aktuell nicht mal mehr 50% seines Schweinefleischbedarfs selbst decken. Die Kosten sind hier durch die Entfernung zu den Häfen und Großschlachthöfen höher als in anderen Regionen in D, und dieser kleine Unterschied hat über die Jahre ausgereicht, die Schweinehaltung verschwinden zu lassen.
Das kann man als Indikator für das ansehen, was auf die Branche Deutschlandweit zukommen, durch die höheren Kosten in Vergleich zu den Nachbarländern.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3397

Beitrag von Manfred » Fr 10. Dez 2021, 20:15

Der Schweinebestand in Baden-Württemberg ist dieses Jahr auf das Niveau Anfang der 1950er Jahre eingebrochen, meldet topagrar.
Besonders stark war der Rückgang bei den Ferkeln um 113.000 Tiere (-18,6%).

https://www.topagrar.com/schwein/news/s ... 67213.html

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3398

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 10. Dez 2021, 22:26

Manfred hat geschrieben:
Fr 10. Dez 2021, 14:15
Am Schweinemarkt scheint sich langsam eine Wende abzuzeichnen.
Die Schlachtgewichte sinken wieder in Richtung Normalniveau. Daraus lässt sich schließen, dass der Schweinestau abnimmt, und die Ferkelpreise drehen langsam, sprich auch hier sinkt der Überhang.
Um die massiven Verluste aus diesem Jahr und die inflationär steigenden Kosten zu decken, müsste der Schweinepreis aber gewaltig steigen. Es bleibt spannend.
Bayern kann aktuell nicht mal mehr 50% seines Schweinefleischbedarfs selbst decken. Die Kosten sind hier durch die Entfernung zu den Häfen und Großschlachthöfen höher als in anderen Regionen in D, und dieser kleine Unterschied hat über die Jahre ausgereicht, die Schweinehaltung verschwinden zu lassen.
Das kann man als Indikator für das ansehen, was auf die Branche Deutschlandweit zukommen, durch die höheren Kosten in Vergleich zu den Nachbarländern.
Der Unterschied beträgt mit den heutigen Preisen in München etwa 8 Cent pro Kilo Lebendschwein verglichen mit Hamburg.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3399

Beitrag von Manfred » Fr 17. Dez 2021, 23:50

"Schlimmes Jahr für Bauern: So teuer war Landwirtschaft noch nie"

"Eine gewaltige Kostenlawine überrollt die Bauern. Sie müssen immer mehr Geld ausgeben, um ihre Betriebe über Wasser zu halten."

"Gewerbliche Produkte verteuerten sich im November so stark wie seit 70 Jahren nicht - das hat Folgen für die Einkaufspreise der Bauern."

https://www.agrarheute.com/management/f ... ich-588635

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3400

Beitrag von Manfred » Sa 18. Dez 2021, 11:11

Die Schweiz mit ihrem konsequenten Außenschutz und Verbrauchern, denen der Wert der eigenen Landwirtschaft bewusst ist, vermeldet völlig andere Zahlen als D.
Der Strukturwandel verläuft extrem langsam. Nur ca. 1,4% der Betriebe geben pro Jahr auf. Die durchschnittliche Flächenausstattung der Betriebe liegt bei ca. 21,5 ha. Je Betrieb sind im Schnitt ca. 3 Personen beschäftigt, davon ca. 60% in Teilzeit und zumeist aus der Familie. Der durchschnittliche Gewinn dieser Mini-Betriebe liegt bei fast 76.000 Euro. Dazu kommt ein durchschnittliches außerlandwirtschaftliches Einkommen ca. 32.000 Euro.

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“