emil17 hat geschrieben: ↑Mi 30. Okt 2019, 22:44
1. Das Buch von Carson ist zwar älter, aber leider immer noch aktuell - vor allem was den Umgang der Behörden und der einflussreichen Agroindustrie mit besorgten Bürgern angeht.
Neue Mittel sind effizienter und abbaubarer, aber eben auch nicht fehlerlos und unproblematisch. Wer das abstreitet, ("die Vorschriften sind streng und folglich ist alles gut") muss sich schon den Vorwurf gefallen lassen, von der Industrie gekauft worden zu sein.
2. "Als halblebige Alternative könnte ich dir anbieten das du eine Stelle als Betriebsleiter annimmst."
Man provoziert ein bisschen. Keine Argumente auf Sachebene mehr?
Falls du es noch nicht gemerkt haben solltest: Mich interessieren vor allem die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt. Dazu muss man nicht Betriebsleiter sein.
Zu 1.
Sorge dich mal nicht um den Einfluss von Externen auf Behörden:
der NABU und Greenpeace haben das UBA und das BMU sehr effektiv infiltriert.
Fehlerlos gibt es nicht, aber fehler arm,
es gibt nirgends auf dieser Erde strengere Regeln beim Pflanzenschutz als bei uns in DE, ja auch bei dir in der Schweiz ist es laxer.
2.
Ich provoziere nicht, aber auf meine Aufforderung dir einen Betrieb zu kaufen (im nord-osten von DE gibt es genügend) bist nicht näher eingegangen.
Also, ein alternativ Vorschlag: nimm eine Betriebsleiterstelle an.
Die Argumente auf Sachebene möchtest du doch gar nicht hören
Schön das dich die Auswirkungen interessieren,
aber dann beobachte sie objektiv und suche nicht immer die Ursache für irgend etwas was dir nicht gefällt in der Landwirtschaft:
Aus deiner Sicht sind allein die Landwirte für jede Wasserbelastung verantwortlich:
Berliner Kläranalgen belaste die Spree so stark das dort ein Badeverbot herscht.
Aus deiner Sicht ist die Landwirtschaft allein schuldiger wenn man PSM-Wirkstoffe in Gewässern findet:
Diuron: ein Deutschland anfang der 2000er die Zulassung als PSM verloren, wird es in steigendem Mase in Fassadenfarben verwendet und mit jedem Regen ausgewaschen
Terbutryn: schon anfang der 90er seine Zulassung als PSM verloren, wird es in steigendem Mase in Fassadenfarben verwendet und mit jedem Regen ausgewaschen
Glyphosat: die deutsche Bahn ist mit 70t Wirkstoff größter Einzelverbraucher. Sie behandelt damit im Jahr etwa 12.000ha Gleisanlagen,
da ergibt 5,833kg/ha Wirkstoff,
das ist das 1,6 fache von dem in der Landwirtschaft maximal zugelassenen.
So ein Schotter-Gleisbett bindet kein Gramm wirkstoff, das wäscht der Regen alles ab...
Aus deiner Sicht ist die Landwirtschaft alleine Schuld am (noch nicht bewiesenen) Insekten-Rückgang:
Alleine die on-Shore Windkraftanlagen in DE zermalmen jeden Tag 6.000.000.000 Insekten, das summiert sich im Jahr auf 1.200.000kg Insektenbiomasse,
der KFZ-Verkehr tut sein übriges.
Jeden Tag werden 70ha landwirtschaftliche Fläche mit Beton und Asphalt versiegelt,
deiner logik nach (die LW ist schuld,je weniger LW desto besser) dürften wir bald vor lauter Insekten die Hand vor Augen nicht mehr sehen...
Jetzt solltest auch du gemerkt haben das du deine Scheuklappen abnehmen und deine Filterblase verlassen solltest.