Ich auch nicht, ich höre Wildmohn nur immer auf die böse Agrarindustrie schimpfen und der guten alten Zeit nachtrauern...hobbygaertnerin hat geschrieben: Und wenn ich mich recht erinnere, so richtig löblich hab ich von dir über Landwirtschaft auch noch nie was gehört.
Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Vielleicht ginge es darum einen Mittelweg zu finden?
Den ganzen Tag von Hand Rüben jäten will keiner, aber damit hat man sich ja noch nicht automatisch für vollindustrielle Landwirtschaft mit all den bekannten Kollateralschäden entschieden.
Diese, und nicht die Tatsache, dass der Bauer einen Traktor hat der mit Diesel fährt, sind ursächlich für die Imageprobleme.
Zu Aldi&Co: Einem in der Wolle gefärbten Öko-Fundi können die natürlich nichts recht machen. Die haben wie alle Grosshändler Ware in den Gestellen, die genug Umsatz pro Verkaufsfläche und Zeit macht. Seit Bio nachgefragt wird, haben die auch Bio-Lebensmittel.
Dadurch wird diese Produktekategorie einer breiten Kundschaft zugänglich und ermöglicht somit vielen Bio.Bauern eine Existenz.
Das Label vergibt aber nicht der Supermarkt und auch da gelten Marktregeln: Wie komme ich mit möglichst wenig Aufwand an das Label, das höhere Abnahmepreise ermöglicht?
Da gibt es dann echtes Weidefleisch von Freiland-Eringerkühen hier, aber ganz ohne Label, und im gleichen Supermarkt Bio-Erdbeeren aus Spanien, mit haufenweise Plastikmüll auf den Feldern und unsäglichen Bedingungen für die Erntearbeiter aus Nordafrika, um mal zwei Extrembeispiele zu nennen.
Die Kühe nehmen keinem Nahrung weg, und was jetzt mehr Bio und besser für den Planeten ist, mag jeder selber entscheiden.
Den ganzen Tag von Hand Rüben jäten will keiner, aber damit hat man sich ja noch nicht automatisch für vollindustrielle Landwirtschaft mit all den bekannten Kollateralschäden entschieden.
Diese, und nicht die Tatsache, dass der Bauer einen Traktor hat der mit Diesel fährt, sind ursächlich für die Imageprobleme.
Zu Aldi&Co: Einem in der Wolle gefärbten Öko-Fundi können die natürlich nichts recht machen. Die haben wie alle Grosshändler Ware in den Gestellen, die genug Umsatz pro Verkaufsfläche und Zeit macht. Seit Bio nachgefragt wird, haben die auch Bio-Lebensmittel.
Dadurch wird diese Produktekategorie einer breiten Kundschaft zugänglich und ermöglicht somit vielen Bio.Bauern eine Existenz.
Das Label vergibt aber nicht der Supermarkt und auch da gelten Marktregeln: Wie komme ich mit möglichst wenig Aufwand an das Label, das höhere Abnahmepreise ermöglicht?
Da gibt es dann echtes Weidefleisch von Freiland-Eringerkühen hier, aber ganz ohne Label, und im gleichen Supermarkt Bio-Erdbeeren aus Spanien, mit haufenweise Plastikmüll auf den Feldern und unsäglichen Bedingungen für die Erntearbeiter aus Nordafrika, um mal zwei Extrembeispiele zu nennen.
Die Kühe nehmen keinem Nahrung weg, und was jetzt mehr Bio und besser für den Planeten ist, mag jeder selber entscheiden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Von den anderen Discounter kann ich nichts sagen, wir bekommen jeden Samstag mit der Tageszeitung die Ald...zeitung-
und da gibts alles, normales bio, faires bio, vegan in allen Variationen, vegetarisch, Fleisch mit Tierwohllabel und ohne- preiswerte Markenprodukte und ohne Marken. Gemüse ist unwahrscheinlich billig, ebenso Obst- die Ansprüche von Aldi sind sehr hoch und vor allem auch der Preis niedrig - hier ist der Discounter meistens voraus.
Inzwischen gibts dort 3 mal die Woche was im Angebot- einmal Mode für die Kleinkinder, dann wieder für die Grossen, für Fischer und Radfahrer, Schulbedarf...........................
Im Ort:unser Bioladen hat vor ein paar Jahren zugemacht, der Absatz ging so zurück- der Geschirrladen ist auch Geschichte, unser gut sortiertes Sportartikelgeschäft hat ebenfalls aufgehört, ebenso das Schuhgeschäft, Bäcker ist nur noch von einer grösseren Bäckerei als Filialbetrieb, das Schreibwarengeschäft ist Geschichte, eine Metzgerei aber das ist auch nur eine Frage der Zeit, wir haben keine Gastwirtschaft mehr ausser einer Pizzeria und Bekleidung gibts auch nur noch von NKD oder KIK.
So gesehen, die Entwicklung geht in eine andere Richtung, ein Mausqlick und Amazon und andere liefern- 5 Discounter machen mit Preiskampf Kundenwettbewerb- und das macht nicht nur mit den Kunden was, sondern auch mit den Produzenten. Manche lassen sich ihr Brennholz per Post schicken, brauchen das Zeugs nicht in den 3. Stock schleppen, dafür der Postbote.
Um wieder zu den Lebensmitteln zurückzukommen-
die meisten Geschäfte verlangen gewaschene Kartoffeln, damit ist Haltbarkeit und Geschmack beeinträchtigt, aber niemand will mehr "Dreck" beim Einkaufen haben,Nur super Qualität in Grösse und Aussehen kommt in den Laden- Beleuchtung macht sicher auch noch ein bisschen was.
Ich habe heute gesehen, die grüne Milch wird um 79 Cent verkauft- bis jetzt war diese Milch immer beste Qualität und fairer Preis für die Bauern.
Ich bin in den 60iger Jahren auf einen Bauernhof aufgewachsen, war eine andere Zeit als heute- damals wurden noch viele Kartoffeln von den Kunden eingelagert, heute kauft man Tiefkühlpommes oder sonstige halb- und Fertigprodukte.
Lange galt es als sehr fortschrittlich- nicht kochen zu können, wer sich nicht wehrt, steht dann am Herd-
die Regalmeter dieser Produkte werde immer länger- wer hat noch Zeit und Lust, sich mit den Lebensmitteln näher zu befassen, auch bei den Bioprodukten ist der Trend in Richtung halb- und Fertig zunehmend und bei Vegan sowieso.
Wo sollen die leute, die in der Landwirtschaft arbeiten wollen, herkommen, aus Rumänien, Bulgaren noch derzeit aber auch zu sehen, sie werden weniger.
Also alles arbeitsbelastende aussourcen, die kleinen Gurken für die Konservenindustrie kommen mit dem Flieger aus Indien, wie die Heidel- und Himbeerena aus Peru und Chile zu uns kommen- vermutlich auch mit dem Flieger.
Im Heidlebeerselbstpflückerfeld sind die Eltern mit ihren verzogenen Gören, die die Beeren grün runterreissen und sich damit bewerfen und keines der Eltern sagt was- bei den Erdbeerfelder - man nimmt eine Bande von Kindern mit, die sich den Bauch vollschlagen, Muttern pfückt ein kleines Schälchen. In den Geschäften sin die Erdbeeren aus anderen Ländern telweise so billig, da kein kann heimischer Betrieb mehr mithalten.
Es mag ja sein, dass es bei euch in der Schweiz anders ist- hier bei uns in Oberbayern- einer industriell sehr gefragte Gegend werden Arbeitskräfte gesucht, gibt auch ein gutes Einkommen- aber ich sehe jetzt nicht, dass damit bewusster eingekauft wird-
ich vergönne jedem seine 4 und 5. Flugreise pro Jahr-
aber auch da läuft einiges schief.
Die Bauern kommen mir so vor wie in der Fabel vom Esel, egal wie sie es machen, sie machen es verkehrt.
und da gibts alles, normales bio, faires bio, vegan in allen Variationen, vegetarisch, Fleisch mit Tierwohllabel und ohne- preiswerte Markenprodukte und ohne Marken. Gemüse ist unwahrscheinlich billig, ebenso Obst- die Ansprüche von Aldi sind sehr hoch und vor allem auch der Preis niedrig - hier ist der Discounter meistens voraus.
Inzwischen gibts dort 3 mal die Woche was im Angebot- einmal Mode für die Kleinkinder, dann wieder für die Grossen, für Fischer und Radfahrer, Schulbedarf...........................
Im Ort:unser Bioladen hat vor ein paar Jahren zugemacht, der Absatz ging so zurück- der Geschirrladen ist auch Geschichte, unser gut sortiertes Sportartikelgeschäft hat ebenfalls aufgehört, ebenso das Schuhgeschäft, Bäcker ist nur noch von einer grösseren Bäckerei als Filialbetrieb, das Schreibwarengeschäft ist Geschichte, eine Metzgerei aber das ist auch nur eine Frage der Zeit, wir haben keine Gastwirtschaft mehr ausser einer Pizzeria und Bekleidung gibts auch nur noch von NKD oder KIK.
So gesehen, die Entwicklung geht in eine andere Richtung, ein Mausqlick und Amazon und andere liefern- 5 Discounter machen mit Preiskampf Kundenwettbewerb- und das macht nicht nur mit den Kunden was, sondern auch mit den Produzenten. Manche lassen sich ihr Brennholz per Post schicken, brauchen das Zeugs nicht in den 3. Stock schleppen, dafür der Postbote.
Um wieder zu den Lebensmitteln zurückzukommen-
die meisten Geschäfte verlangen gewaschene Kartoffeln, damit ist Haltbarkeit und Geschmack beeinträchtigt, aber niemand will mehr "Dreck" beim Einkaufen haben,Nur super Qualität in Grösse und Aussehen kommt in den Laden- Beleuchtung macht sicher auch noch ein bisschen was.
Ich habe heute gesehen, die grüne Milch wird um 79 Cent verkauft- bis jetzt war diese Milch immer beste Qualität und fairer Preis für die Bauern.
Ich bin in den 60iger Jahren auf einen Bauernhof aufgewachsen, war eine andere Zeit als heute- damals wurden noch viele Kartoffeln von den Kunden eingelagert, heute kauft man Tiefkühlpommes oder sonstige halb- und Fertigprodukte.
Lange galt es als sehr fortschrittlich- nicht kochen zu können, wer sich nicht wehrt, steht dann am Herd-
die Regalmeter dieser Produkte werde immer länger- wer hat noch Zeit und Lust, sich mit den Lebensmitteln näher zu befassen, auch bei den Bioprodukten ist der Trend in Richtung halb- und Fertig zunehmend und bei Vegan sowieso.
Wo sollen die leute, die in der Landwirtschaft arbeiten wollen, herkommen, aus Rumänien, Bulgaren noch derzeit aber auch zu sehen, sie werden weniger.
Also alles arbeitsbelastende aussourcen, die kleinen Gurken für die Konservenindustrie kommen mit dem Flieger aus Indien, wie die Heidel- und Himbeerena aus Peru und Chile zu uns kommen- vermutlich auch mit dem Flieger.
Im Heidlebeerselbstpflückerfeld sind die Eltern mit ihren verzogenen Gören, die die Beeren grün runterreissen und sich damit bewerfen und keines der Eltern sagt was- bei den Erdbeerfelder - man nimmt eine Bande von Kindern mit, die sich den Bauch vollschlagen, Muttern pfückt ein kleines Schälchen. In den Geschäften sin die Erdbeeren aus anderen Ländern telweise so billig, da kein kann heimischer Betrieb mehr mithalten.
Es mag ja sein, dass es bei euch in der Schweiz anders ist- hier bei uns in Oberbayern- einer industriell sehr gefragte Gegend werden Arbeitskräfte gesucht, gibt auch ein gutes Einkommen- aber ich sehe jetzt nicht, dass damit bewusster eingekauft wird-
ich vergönne jedem seine 4 und 5. Flugreise pro Jahr-
aber auch da läuft einiges schief.
Die Bauern kommen mir so vor wie in der Fabel vom Esel, egal wie sie es machen, sie machen es verkehrt.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Och, über die ökologische Landwirtschaft habe ich mich durchaus schon löblich geäußert.hobbygaertnerin hat geschrieben: Und wenn ich mich recht erinnere, so richtig löblich hab ich von dir über Landwirtschaft auch noch nie was gehört.
- Rohana
- Förderer 2018
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- Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
... und somit geraten die Bio-Bauern in den selben Preiskampfstrudel wie die Konvis auch. Welcome to reality - es fragt niemand danach was es kostet ein Produkt herzustellen.emil17 hat geschrieben: Dadurch wird diese Produktekategorie einer breiten Kundschaft zugänglich und ermöglicht somit vielen Bio.Bauern eine Existenz.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
einfach nicht mitmachen.
https://www.youtube.com/watch?v=1TLobCiO7gg dazu braucht es nur die richtigen Menschen die zusammen kommen.
https://www.youtube.com/watch?v=1TLobCiO7gg dazu braucht es nur die richtigen Menschen die zusammen kommen.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Aha...Wildmohn hat geschrieben:Och, über die ökologische Landwirtschaft habe ich mich durchaus schon löblich geäußert.hobbygaertnerin hat geschrieben: Und wenn ich mich recht erinnere, so richtig löblich hab ich von dir über Landwirtschaft auch noch nie was gehört.
also bist du auch für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Denn ohne die gäbe es keine Bio-Kartoffeln, keine Bio-Äpfel, kein Bio-Bier und kein Bio-Gemüse.
Und du bist für das Düngen mit Gülle.
Die größte Nährstofffracht kommt mit flüssigen Wirtschaftsdüngern auf den Acker.
Bio bedeutet nicht automatisch klein:
Wir haben im Rahmen einer Exkursion einen sächsischen Bioland-Betrieb besichtigt:
4.000ha Land
1.400 Milchkühe
1.400 Tiere weibliche Nachzucht
1.400 Mastbullen
Dagegen war mein Lehrbetrieb mit 400ha Bio-Ackerbau pillepalle.
Zu vergleich: in Bayern und Baden-Würtemberg hat ein Betrieb durchschnittlich 35ha, im Bundesschnitt 60ha.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Du musst zugeben daß das eine sehr kleine Niesche ist...ihno hat geschrieben:einfach nicht mitmachen.
https://www.youtube.com/watch?v=1TLobCiO7gg dazu braucht es nur die richtigen Menschen die zusammen kommen.
... und für Mindestlohn findet man praktisch keine deutschsprachigen Arbeitskräfte für diese Arbeit.
Hackt Mal nicht alle so auf Aldi rum
Für die Produzenten ist die Aldi-Gruppe ein recht guter Partner. Sie halten sich an die abgemachten Preise und zahlen die auch pünktlich.
Ganz am anderen Ende befindet sich Edeka,
Zahlungsverzug, schicken Abnahmeverträge mit Preisen vom letzen Jahr usw
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
9 € bekommen alle Mitarbeiter.
- emil17
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- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Meine Güte, dafür hat sich jeder entschieden, der ein selbständiges Gewerbe hat.Rohana hat geschrieben:... und somit geraten die Bio-Bauern in den selben Preiskampfstrudel wie die Konvis auch. Welcome to reality - es fragt niemand danach was es kostet ein Produkt herzustellen.emil17 hat geschrieben: Dadurch wird diese Produktekategorie einer breiten Kundschaft zugänglich und ermöglicht somit vielen Bio.Bauern eine Existenz.
Wenn du nicht in den Strudel willst, entweder so wie ihno oder geschützte Werkstatt oder viel erben und andere für sich schuften lassen.
Bei uns gibts seit ein paar Jahren auch A**i. Lebensmittelqualität i.O (haben natürlich auch all das Billigzeugs), was andere Waren angeht, billig und danach.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.