Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
wir mussten als unter 10Jährige bereits mit einem Stock die Kuh antreiben, wenn Vater sie am Strick 2km zum Stier geführt hat.Dann hatten wir aber im Haus zu warten, bis die Deckung vorbei war...manchmal haben wir aber doch beim Fenster rausgeguckt..
Damals wurden im Herbst die Kühe noch gehütet..da gabs noch keinen E-Zaun..das war oft eine schöne Rennerei, vor allem am Beginn, wenn sie das erstemal nach einem 3/4 Jahr wieder auf die Weide kamen.
Das Nachbarpferd aus dem Stall holen und eingeschirren, wenn wir es zur Arbeit brauchten gehörte auch zu unseren Aufgaben. Das Kummet war aber so schwer, ..und wir noch so klein, ..dass wir es nur zu zweit mit Hilfe eines Stockerls, als "Leiter", über den Pferdekopf hieven konnten.War von den Erwachsenen wer in der Nähe, hat er uns dabei geholfen, den Rest hatten wir wieder allein zu machen.
Waren lang genug um die Pedale zu erreichen, dann war es selbstverständlich, dass wir Traktor fuhren.
"Kinderarbeit" war ganz normal. Jeder hatte seine altersentsprechenden Aufgaben. Als 6 Jährige waren wir jedenfalls schon reif genug um als "Elementarpädagogen" ...mehr oder weniger freiwillig und begeistert... unsere jüngeren Geschwister oder Nachbarkinder zu betreuen.
Dabei haben wir aber so nebenbei das meiste gelernt, wie ,wann, warum man dies so macht.Learning by doing halt.
Damals wurden im Herbst die Kühe noch gehütet..da gabs noch keinen E-Zaun..das war oft eine schöne Rennerei, vor allem am Beginn, wenn sie das erstemal nach einem 3/4 Jahr wieder auf die Weide kamen.
Das Nachbarpferd aus dem Stall holen und eingeschirren, wenn wir es zur Arbeit brauchten gehörte auch zu unseren Aufgaben. Das Kummet war aber so schwer, ..und wir noch so klein, ..dass wir es nur zu zweit mit Hilfe eines Stockerls, als "Leiter", über den Pferdekopf hieven konnten.War von den Erwachsenen wer in der Nähe, hat er uns dabei geholfen, den Rest hatten wir wieder allein zu machen.
Waren lang genug um die Pedale zu erreichen, dann war es selbstverständlich, dass wir Traktor fuhren.
"Kinderarbeit" war ganz normal. Jeder hatte seine altersentsprechenden Aufgaben. Als 6 Jährige waren wir jedenfalls schon reif genug um als "Elementarpädagogen" ...mehr oder weniger freiwillig und begeistert... unsere jüngeren Geschwister oder Nachbarkinder zu betreuen.
Dabei haben wir aber so nebenbei das meiste gelernt, wie ,wann, warum man dies so macht.Learning by doing halt.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Und man beachte bitte die Flächenstruktur heutiger landwirtschaftlich genutzter Flächen.Oelkanne hat geschrieben: Man beachte bitte die Flächenstruktur/die vielen Bäume und Hecken als es um die Kartoffeln geht, (...)
Alles plattgemacht, damit die Fläche rational und effektiv das Maximalprinzip erfüllt, wo kein Vogel mehr zwitschert und der Wind die Ackerkrume davonträgt...
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Jaja Wildmohn... du darfst gerne drölfzigeckige Handtücher bewirtschaften, nur zu
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
vielen Dank Wildmohn für die selbstentlarvung das du den Film nicht angeguckt hastWildmohn hat geschrieben:Und man beachte bitte die Flächenstruktur heutiger landwirtschaftlich genutzter Flächen.Oelkanne hat geschrieben: Man beachte bitte die Flächenstruktur/die vielen Bäume und Hecken als es um die Kartoffeln geht, (...)
Alles plattgemacht, damit die Fläche rational und effektiv das Maximalprinzip erfüllt, wo kein Vogel mehr zwitschert und der Wind die Ackerkrume davonträgt...
In den besagten Szenen (Minute 15:30 und 19:40) sieht man weder Baum noch Hecke,
sondern Rüben bzw Kartoffeln bis zum Horizont.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Hatte mich schon gewundert, dass Du sowas schreibst.
Ändert aber nichts am Wahrheitsgehalt meiner Aussage.
Ändert aber nichts am Wahrheitsgehalt meiner Aussage.
-
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich hab die Kartoffelernte von Hand viel mehr geschätzt als dann mit dem Vollernter.
Mit der Hand war es sicher nicht so schnell, aber da wurde viel mehr gelacht, Spass gemacht, pro Korb bekamen wir einen kleinen Betrag fürs Taschengeld und am Schluss das Kartoffelfeuer und die im Feuer gebratenen Kartoffeln, das war eine Spezialität. Rüben hacken, verziehen, meine Eltern hatten dafür meist wenig Zeit also durfte ich alleine nach der Schule dort draussen tätig werden, meist oft noch im Schlepptau meine Geschwister bespassen, die viel jünger als ich und an dieser langweiligen Arbeit keine Freude hatten. Am Schlimmsten fand ich das Aufstellen von Getreidegarben, die Hitze, der juckende Staub der Garben- der Mähdrescher, welch eine segensreiche Erfindung.
Als Kind war ich mir sehr sicher, dass ich was anderes machen möchte- und wenn Bäuerin, dann nur mit Garantie, dass dort keine Kartoffeln und Rüben zu hacken wären. Ich war auch froh, dass wir auf dem Hof keine Schweine mehr hatten, als Kind musste ich immer den Schweinestall ausmisten, die Schweine waren nett, da konnte ich nichts sagen, aber wenn sie gefüttert wurden, dann kam eine ganze Schar von Tieren mit sehr langen Schwänzen und vor denen graut mir heute auch noch bis aufs Blut.
Damals war es total selbstverständlich, dass Kinder überall mithelfen mussten, es hat sicher nicht geschadet und nebenher hab ich eine Menge gelernt- ich konnte mit 10 Jahren ziemlich gut kochen, hab früh gelernt, die Arbeit zu sehen und sie sinnvoll zu erledigen. Sebst das Hähnchen sclachten hab ich als Kind lernen müssen, das war für mich die furchtbarste Arbeit, aber auf einem Hof war Leben und auch der Tod ein Alltagsbegleiter. Die kleinen Ferkeln im Schweinesatll, ich fand die immer so nett, aber immer wieder gab es, dass eine Sau nicht feinfühlig war und das eine oder andere ihrer Ferkel platt machte.
Wir bekamen jedes Jahr Flaschenlämmer,die wir mit der Hand aufzogen- sie wurden im Herbst verkauft und das Geld kam auf unser Sparkonto-
Mithelfen bei der Gartenarbeit- heute bin ich echt froh um dieses erlernte und erworbene Wissen, das Aufwachsen als Bauernkind hat sicher mit mir was gemacht-
heute kann ich Bauernkinder sehr gut verstehen, dass sie die Biege machen.
Man kann heute sehr preiswert bei Ald...... einkaufen, braucht sich nicht bücken, abmühen und kann höchstens schimpfen und lästern.
Mit der Hand war es sicher nicht so schnell, aber da wurde viel mehr gelacht, Spass gemacht, pro Korb bekamen wir einen kleinen Betrag fürs Taschengeld und am Schluss das Kartoffelfeuer und die im Feuer gebratenen Kartoffeln, das war eine Spezialität. Rüben hacken, verziehen, meine Eltern hatten dafür meist wenig Zeit also durfte ich alleine nach der Schule dort draussen tätig werden, meist oft noch im Schlepptau meine Geschwister bespassen, die viel jünger als ich und an dieser langweiligen Arbeit keine Freude hatten. Am Schlimmsten fand ich das Aufstellen von Getreidegarben, die Hitze, der juckende Staub der Garben- der Mähdrescher, welch eine segensreiche Erfindung.
Als Kind war ich mir sehr sicher, dass ich was anderes machen möchte- und wenn Bäuerin, dann nur mit Garantie, dass dort keine Kartoffeln und Rüben zu hacken wären. Ich war auch froh, dass wir auf dem Hof keine Schweine mehr hatten, als Kind musste ich immer den Schweinestall ausmisten, die Schweine waren nett, da konnte ich nichts sagen, aber wenn sie gefüttert wurden, dann kam eine ganze Schar von Tieren mit sehr langen Schwänzen und vor denen graut mir heute auch noch bis aufs Blut.
Damals war es total selbstverständlich, dass Kinder überall mithelfen mussten, es hat sicher nicht geschadet und nebenher hab ich eine Menge gelernt- ich konnte mit 10 Jahren ziemlich gut kochen, hab früh gelernt, die Arbeit zu sehen und sie sinnvoll zu erledigen. Sebst das Hähnchen sclachten hab ich als Kind lernen müssen, das war für mich die furchtbarste Arbeit, aber auf einem Hof war Leben und auch der Tod ein Alltagsbegleiter. Die kleinen Ferkeln im Schweinesatll, ich fand die immer so nett, aber immer wieder gab es, dass eine Sau nicht feinfühlig war und das eine oder andere ihrer Ferkel platt machte.
Wir bekamen jedes Jahr Flaschenlämmer,die wir mit der Hand aufzogen- sie wurden im Herbst verkauft und das Geld kam auf unser Sparkonto-
Mithelfen bei der Gartenarbeit- heute bin ich echt froh um dieses erlernte und erworbene Wissen, das Aufwachsen als Bauernkind hat sicher mit mir was gemacht-
heute kann ich Bauernkinder sehr gut verstehen, dass sie die Biege machen.
Man kann heute sehr preiswert bei Ald...... einkaufen, braucht sich nicht bücken, abmühen und kann höchstens schimpfen und lästern.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ein sehr schön beschriebener Eindruck des bäuerlichen Lebens aus Deiner Kindheit @hobbygärtnerin.
Nur Dein Fazit finde ich etwas ungerecht und leicht überheblich.
Nur Dein Fazit finde ich etwas ungerecht und leicht überheblich.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das hier?:Nur Dein Fazit finde ich etwas ungerecht und leicht überheblich.
Wildmohn, das ist ja Schleichwerbung - Ald... produkte verdienen Lob und Wertschätzung?bei Ald...... einkaufen, braucht sich nicht bücken, abmühen und kann höchstens schimpfen und lästern.
Ich finde das Fazit realistisch.
Alles in bequemer Höhe, ausser die ganz billigen Sachen, große Einkaufswagen, ultraschnelle Kassierer (mein persönlicher Grund, nicht im A. mein Geld zu lassen - diese Hetzerei) und lästern geht immer, nech?
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Sieh dich mal um unter den alten Bäuerinnen, die ihr Leben lang so schuften mussten wie Hobbygärtnerin das beschreibt - nicht wenige sind froh und dankbar dafür dass es A!di und Konsorten gibt.Wildmohn hat geschrieben:Ein sehr schön beschriebener Eindruck des bäuerlichen Lebens aus Deiner Kindheit @hobbygärtnerin.
Nur Dein Fazit finde ich etwas ungerecht und leicht überheblich.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
@Rohana
Von den paar alten Bäuerinnen lebt aber Ald..., Lidl und Co mit Sicherheit nicht alleine.
Vikutalia,
ob jetzt Ald Produkte schlecht sind, kann ich nicht beurteilen, wenn ich mich richtig erinnere, gabs letzte Woche Straussenfleisch- Kalbfleisch und auch sehr hochpreisiges Rindfleisch, jetzt in der Zeit bis Weihnachten kommt mir Deutschland als ein Land der Geniesser vor- was es alles bei diesem discounter gibt.
Ich weiß was an Mühe drinn steckt, selbst Gemüse im Garten zu erzeugen, ich bin keinem Gemüsebauern neidig der für dieses überverwöhnte und mäklige Land Gemüse erzeugt- auch hier, was da alles dann wieder eingemulcht werden muss- ich glaub ich würde das nicht aushalten.
@Wildmohn, nein ich bin weder abgehoben noch überheblich, ich muss mich oft einfach nur gewaltig ärgern-
wenn z.B. fairer Honig bei diesem Discounter um unter 4 Euronen das 500 Gramm Glas zu haben ist, ich weiß, was Arbeit dranhängt, bis man den Honig im Glas hat- um so einen Schleuderpreis gäb ich meinen Honig nicht her. Aber mit fair un bio wird dem Kunden suggeriert, dass er zu den Guten gehört, weil er so einkauft.
Auch hier stellt sich mir die Frage, wie kann sich das für den Produzenten noch ausgehen.
Wir haben selbst einiges an Äpfeln und wenn ich im Ede... Geschäft schaue- die Äpfel vom anderen Ende der Welt kosten das Gleiche als die vom Regionalvermarkter, da kann auch was nicht mehr stimmen. Ich war im Winter bei einem Baumschneidekurs unseres Imkervereins, ein regionaler Obstanbauer hielt den Kurs und da kam die Frage nach den Pflanzenschutzmaßnahmen des Obstbauers- er gab an, minimum 20 mal, da wurde dann gemurrt. Seine Antwort, wenn ein Wurm, eine Schorfstelle an einem Apfel wäre, würde ihm die ganze Lieferung zurückgeschickt- von Apfelsaft könne er nicht leben.
Sein Rat, jeder der die Möglichkeit habe, solle sich selbst im Garten ein paar Obstbäume reinstellen und selbst heranziehen, weil es da eben egal wäre ob ein paar Würmer oder Schorf an den Äpfeln sei. Wir haben bei unseren Äpfeln auch den Wandel bemerkt, die Grossetltern kommen noch und holen sich die Äpfel, die Kinder kaufen im Geschäft, weil deren Kinder die Pink Lady eben lieber mögen.
Auch Geschmäcker wrden geprägt, die vielen alten Sorten werden mit der Zeit aussterben, weil sie nicht mehr gebraucht werden.
Dass es spezielle Äpfel gibt, die den besten Apfelstrudel machen, wieder andere das beste Apfelmus und wieder andere ein Gedicht für den Kuchen sind- wen interessiert das noch- man kauft inzwischen vieles vorgefertigt-
wer kennt noch den Geruch reifer Äpfel- den zarten Schmelz reifer Birnen-
im Geschäft ist alles verpackt und knackig.
Und wenn ich mich recht erinnere, so richtig löblich hab ich von dir über Landwirtschaft auch noch nie was gehört.
Zu den Kartoffeln- ich hab ja als Kind ziemlich viel damit geholfen, draussen am Feld, dann beim Klauben, später beim Sortieren, wenn dann im Frühling im Keller die Kartoffeln abgewurzelt wurden dann an der Pflanzmaschine sitzen und bei jedem Klang eine Kartoffel ins das Legefach legen- aber ich bin auch ein Genisser von guten Kartoffeln, brauche da nur >Kräuterquark oder Butter und etwas Salz dazu- da kann keine noch so edle Speise mithalten.
Das was an Kartoffeln im Geschäft angeboten wird, bereits gewaschen- das hat für mich nichts mehr mit einer guten Kartoffel zu tun.
Und das mag jetzt für dich überheblich klingen, weil es mir wichtig ist, etwas Gutes zu essen, bin ich Bäuerin geworden, ich bin da an der Quelle und kann vom Anbauen bis zur Ernte meinen Beitrag leisten- für danach hab ich keinen Einfluss.
Von den paar alten Bäuerinnen lebt aber Ald..., Lidl und Co mit Sicherheit nicht alleine.
Vikutalia,
ob jetzt Ald Produkte schlecht sind, kann ich nicht beurteilen, wenn ich mich richtig erinnere, gabs letzte Woche Straussenfleisch- Kalbfleisch und auch sehr hochpreisiges Rindfleisch, jetzt in der Zeit bis Weihnachten kommt mir Deutschland als ein Land der Geniesser vor- was es alles bei diesem discounter gibt.
Ich weiß was an Mühe drinn steckt, selbst Gemüse im Garten zu erzeugen, ich bin keinem Gemüsebauern neidig der für dieses überverwöhnte und mäklige Land Gemüse erzeugt- auch hier, was da alles dann wieder eingemulcht werden muss- ich glaub ich würde das nicht aushalten.
@Wildmohn, nein ich bin weder abgehoben noch überheblich, ich muss mich oft einfach nur gewaltig ärgern-
wenn z.B. fairer Honig bei diesem Discounter um unter 4 Euronen das 500 Gramm Glas zu haben ist, ich weiß, was Arbeit dranhängt, bis man den Honig im Glas hat- um so einen Schleuderpreis gäb ich meinen Honig nicht her. Aber mit fair un bio wird dem Kunden suggeriert, dass er zu den Guten gehört, weil er so einkauft.
Auch hier stellt sich mir die Frage, wie kann sich das für den Produzenten noch ausgehen.
Wir haben selbst einiges an Äpfeln und wenn ich im Ede... Geschäft schaue- die Äpfel vom anderen Ende der Welt kosten das Gleiche als die vom Regionalvermarkter, da kann auch was nicht mehr stimmen. Ich war im Winter bei einem Baumschneidekurs unseres Imkervereins, ein regionaler Obstanbauer hielt den Kurs und da kam die Frage nach den Pflanzenschutzmaßnahmen des Obstbauers- er gab an, minimum 20 mal, da wurde dann gemurrt. Seine Antwort, wenn ein Wurm, eine Schorfstelle an einem Apfel wäre, würde ihm die ganze Lieferung zurückgeschickt- von Apfelsaft könne er nicht leben.
Sein Rat, jeder der die Möglichkeit habe, solle sich selbst im Garten ein paar Obstbäume reinstellen und selbst heranziehen, weil es da eben egal wäre ob ein paar Würmer oder Schorf an den Äpfeln sei. Wir haben bei unseren Äpfeln auch den Wandel bemerkt, die Grossetltern kommen noch und holen sich die Äpfel, die Kinder kaufen im Geschäft, weil deren Kinder die Pink Lady eben lieber mögen.
Auch Geschmäcker wrden geprägt, die vielen alten Sorten werden mit der Zeit aussterben, weil sie nicht mehr gebraucht werden.
Dass es spezielle Äpfel gibt, die den besten Apfelstrudel machen, wieder andere das beste Apfelmus und wieder andere ein Gedicht für den Kuchen sind- wen interessiert das noch- man kauft inzwischen vieles vorgefertigt-
wer kennt noch den Geruch reifer Äpfel- den zarten Schmelz reifer Birnen-
im Geschäft ist alles verpackt und knackig.
Und wenn ich mich recht erinnere, so richtig löblich hab ich von dir über Landwirtschaft auch noch nie was gehört.
Zu den Kartoffeln- ich hab ja als Kind ziemlich viel damit geholfen, draussen am Feld, dann beim Klauben, später beim Sortieren, wenn dann im Frühling im Keller die Kartoffeln abgewurzelt wurden dann an der Pflanzmaschine sitzen und bei jedem Klang eine Kartoffel ins das Legefach legen- aber ich bin auch ein Genisser von guten Kartoffeln, brauche da nur >Kräuterquark oder Butter und etwas Salz dazu- da kann keine noch so edle Speise mithalten.
Das was an Kartoffeln im Geschäft angeboten wird, bereits gewaschen- das hat für mich nichts mehr mit einer guten Kartoffel zu tun.
Und das mag jetzt für dich überheblich klingen, weil es mir wichtig ist, etwas Gutes zu essen, bin ich Bäuerin geworden, ich bin da an der Quelle und kann vom Anbauen bis zur Ernte meinen Beitrag leisten- für danach hab ich keinen Einfluss.