Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

hobbygaertnerin
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2021

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 6. Apr 2019, 10:05

Unser Dorf ist "rinderfrei"- seit dem sieht man im August keine Schwalben mehr, die sich sammeln. Da sich in der Bewirtschaftungsweise sonst nichts verändert hat und wir vor zig Jahren etliche Tümpel, Weiher und Wasserstellen angelegt haben, wir haben sogar so feuchte Lehmbaustellen damals extra für die Schwalben angelegt und in jedem Stall waren sehr viele Schwalbennester.
In einem Stall ohne Rinder scheint es den Rauchschwalben nicht mehr zu behagen, es fehlen die Fliegen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2022

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 6. Apr 2019, 10:28

ein offener Stall mit Rindern und ein Misthaufen davor...
Ich denke, das brauchen diese Schwalben.

Eben: <<kleinbäuerliche>> Landwirtschaft.
Rohana hat geschrieben:Am Rückgang der Schwalben ist selbstverständlich die intensive Landwirtschaft schuld, so neulich im Spiegel zu lesen. Klar, kann auch gar nicht sein dass es damit zusammenhängt dass immer mehr (kleine) Ställe aufgegeben werden.
Ja, daran ist die intensive Landwirtschaft schuld. :im:
(Auch!!) wegen ihr geben viele (kleine) Ställe auf.... Das ist jetzt aber doch wirklich alles andere als "Bauernbashing" ...

Die "Kleinen" fehlen halt überall.

Tika
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2023

Beitrag von Tika » Sa 6. Apr 2019, 11:12

Rohana hat geschrieben:So viele Pferdeställe können gar nicht gebaut werden
Und auch die will "man" ja eh eigentlich auch gar nicht, wegen den Emissionen, auch nicht im Mischgebiet in ländlicher Gegend am Ortsrand, haben mir die Herren vom Landwirtschafts- und Bauamt hier mal nachdrücklich erklärt. "Die Bevölkerung" fühle sich da gestört. Das riecht nacht Tier und Mist ist Mist. Und die Leut vom Amt haben mir erzählt, dass sie bei so etwas immer penibler werden (müssen), weil die Beschwerden von Anwohnern/Nachbarn/Touristen etc. beim Amt ständig mehr werden.
War ein ziemliches Theater damals hier bei uns, mit vielen (teuren) Auflagen, und hat ewig gedauert (zwei Pferde im Offenstall plus Misthaufen).
Die Schwalben waren schon im ersten Sommer mit Mist und Tieren da.
Die meisten Schwalbenpärchen in der Gegend sind tatsächlich in/bei privaten kleinen Pferdeställen, sagt der Schwalbenfachmann vom NABU hier, und jeder dieser privaten Halter ist den Behörden grundsätzlich mal eher ein Dorn im Auge, weil, s.o.

Jetzt stelle sich mal jeder von Euch die Strasse vor in der er wohnt, zwischen den Wohhäusern immer wieder mal ein schöner dampfender Misthaufen, Stallgeruch und Fliegen inklusive...

Es ist gewollt, dass die Ställe der Landwirte abgeschlossen und zu sind, und möglichst weit weg, und der Mist sowieso (am besten gleich in die Biogasanlage, dann is er weg). Gleichzeitig sind Schwalben und Vögel und Insekten aller Art gewollt.
WER will das?
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Doris L.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2024

Beitrag von Doris L. » Sa 6. Apr 2019, 11:36

Vor Pferde Äppel habe ich mich noch nie geekelt. Hier am Rand der Großstadt sind sehr viele Pferdeställe und Weiden und dazwischen Wohnhäuser. Keine Ahnung ob es Menschen gibt die etwas gegen Pferde haben. Dann hätten sich diese Leute eben nicht sich ins Ländliche ihre Häuser bauen dürfen.
Ich weiß von einem ehemaligen Stadtdirektor das er vergebens gegen Hühner in seiner Umgebung prozestiert hatte. Begründung war , die Hühner waren eher da als er :lol: . Ob diese Ansicht heute noch ist weiß ich nicht, Hähne höre ich aber überall mal in der Umgebung.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2025

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 6. Apr 2019, 12:37

Ich sehe nicht, dass die "Kleinen" wegen der Grossen aufhören.
Von 10 Kühen kann leider niemand davon leben, von der landw. Beratung her rät man heute den Bauern - wenn ein neuer Stall gebaut werden soll- dann mindestens für 2 mal Robbi- das sind ca. 120 Kühe. Solche Investition samt Arbeitsbelastung muss man erst mal stemmen.
Da heute Dank schulischer Bildung auch Bauernkinder "lesen und schreiben" können, sind sie gefragte Arbeitskräfte.
Warum sollen sie es sich antun, was derzeit läuft- auf sich zu nehmen.
Lebensmittel lassen sich aus allen Ländern der Erde herkarren, also da sehe ich kein Problem.
War heute nur ganz kurz beim Einkaufen- Heidelbeeren aus Peru, Himbeeren aus Marokko, Erdbeeren aus Spanien, alles was das Herz begehrt, lag dort zum Kaufen.
Fleisch, Käse, ............................. alles in Folie verpackt, wofür bräuchten wir denn noch die heimische Landwirtschaft?
Eigentlich doch nur als Sündenbock für alles mögliche.
Vor kurzem war bei uns eine Infoversammlung eines Chemiebetriebes- da kam ganz klar heraus, sie wüssten, dass sie auch ihren negativen Anteil haben würden, aber wenn wir eine absolut reine Umwelt haben wollen, in Indien werden sie mit Handkuss aufgenommen. Dort stört sich niemand an ihren Umwetlbelastungen.

Früher waren in den dörflichen Siedlungen Hühner, auch Kaninchen, Ziegen, Tauben ganz normal, heute hätte man da sofort alle möglichen Probleme mit der Kleintierhaltung.
Und wehe eine Fliege würde den Nachbarn auf der Terasse stören-

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2026

Beitrag von Manfred » Sa 6. Apr 2019, 13:36

hobbygaertnerin hat geschrieben:Ich sehe nicht, dass die "Kleinen" wegen der Grossen aufhören.
An der technischen Innovation und die Mengendegression bei den Stückkosten sind ja nicht die Großen schuld. Das ist einfach Realität. Und wer sich am schnellsten an neue Realitäten anpasst, hat einen Wettbewerbsvorteil.
Und unsere "Großen" sind im internationalen Maßstab eher Winzlinge.

War neulich bei einem der Größten hier bei uns auf bayerischer Seite. ca. 160 Milchkühe + Nachzucht. Der freut sich an seinen Schwalben. Hat extra eine Matschecke, um den Nestbau zu fördern. Die Uhus brütet nebenan im alten Steinbruch und sitzen öfter mal auf den Stalldächern. Der Rotmilan flog gerade über der Hofstelle. Ein Problem hat er mit Massen an Spatzen, die die Silofronten und Futtertische plündern. Eine Hygiene und Gesundheitsversorgung wie in den Ställen würde bei einem großen Teil der Menschheit viele unnötige Kindstode verhindern.
Jetzt baut er am Stall eine Weide für die Färsen und Trockensteher. Mehr Fläche hat er dort leider nicht. Aber wenigstens diese Tiere, die noch im "alten" Kuhstall stehen, sollen im Sommerhalbjahr diesen zusätzlichen Komfort erhalten.
Die beiden Familien, die den Hof zusammen Betrieben, machen m.E. sehr gute Arbeit.
Und über den 10-fach größeren Milchviehbetrieb im benachbarten Thüringen kann ich auch nicht meckern.
Hat alles seine Vor- und Nachteile.
Bei den großen Genossenschaften hat man einen normalen Arbeitsplatz mit normalen Arbeitszeiten (klar gibt es auch da Arbeitsspitzen) Urlaub usw.
Auf dem kleineren Hof man an den engeren Bezug zur Familie und die Einbindungen von Kindern und älteren Menschen. Das ist so nah an den ursprünglichen Sippengesellschaften, wie es kaum ein anderer Beruf erlaubt. Es braucht keine gekünstelte Zwangsbespaßung für Kinder und Alte und sie vegetieren nicht nur vor dem TV vor sich hin.
Evtl. kriegen wir es ja hin, in den größeren Betrieben die Familien wieder mehr mit einzubeziehen und bei den kleinen Betrieben die Fesseln an den Betrieb etwas zu lösen. Beides würde die Lebensqualität für alle Beteiligten verbessern.

Um die technische Entwicklung und die Stückkostendegression kommen wir nicht herum. Man kann dagegen Anverbieten und -
Subventionieren. Viel besser ist es, diese Entwicklungen bestmöglich einzubinden. Wir haben die Maschinenringe und Lohnunternehmer, die auch kleineren Betrieben den Zugang zu schlagkräftigen, gut ausgelasteten und damit kostengünstigen Maschinen ermöglichen. Wir haben Rechtsformen, die den gemeinsamen Bau und Betrieb größerer Ställe ermöglichen usw.

Ich sehe die Zukunft in einer viel flexibleren Kombination von Groß und Klein, die heute durch die Bürokratie so furchtbar erschwert wird. Joel Salatin macht es mit seinen Betrieben im Betrieb vor.
Was wäre, wenn wir hier auf unserem Grenzertragsstandort ein oder zwei große Gemeinschafts-Rinderherden (oder Gemischtherden) hätten, die nach dem Konzept der ganzheitlich geplanten Beweidung wie einst die großen Wildtierherden über die Landschaft ziehen und das Grünland pflegen und erhalten.
Dahinter dann im Abstand saisonales Freilandgeflügel in Regie Einzelner oder kleiner GbRs, die die Hinterlassenschaften der Herden auf natürliche Weise nutzen und das Grünland weiter pflegen.
Darin eingestreut Ackerbaubetriebe und Lohnunternehmer, die Heu als Notreserve für den Winter oder Dürrephasen bergen, falls mal extremes Wetter einige Wochen bis Monate die Beweidung erschwert.
Spezialisierte Gemüse- und Obstbaubetriebe usw.
Und für die, die lieber alleine Arbeiten, hätten auch reichlich Nischen und ausgezäunte Flächen ihren Platz.

Heute aufgrund der Bürokratie undenkbar, sowas in Gemeinschaft zu organisieren. Das ginge nur als einzelne Juristische Person, die eine gewaltige interne Bürokratie aufbauen müssen, wie eben die Großbetriebe im Osten.
Was sich nicht in die engen Schubladen der Schreibtischtäter quetschen lässt, darf nicht sein...

Wir brauchen nicht noch mehr Schubladen. Wir müssen endlich anfangen, die Schubladen zu zerschlagen, um wieder Platz für Kreativität und Vielfalt zu schaffen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2027

Beitrag von moorhexe » Sa 6. Apr 2019, 13:47

hobbygärtnerin, das ist eine gute idee.
hier in der nähe gibt es einige solawis. ich kenne auch höfe, wo mehrere personen gemeinsam wirtschaften.
leider habe ich ja meinen hof vor 12 jahren verkauft. hätte ich meinen exmann auszahlen können, dann hätte ich auch weitergemacht. wir hatten allerdings pferde und kräuter im anbau.

auch wollschweine haben wir jahrelang gezüchtet.
dazu hühner und gänse.

ich habe dennoch richtiges glück. ich wohne mitten in der kreisstadt und gegenüber hält ein landwirt noch mutterschafe und freilaufende hühner. alle schafe haben lämmer, sogar einmal drillinge. leider sehe ich hier auch keine schwalben, aber jede menge fledermäuse.

das dauert noch so lange, bis irgendwann in absehbarer zeit, die schon vor 20 jahren angefangene straße zur erschließung von baugrundstücken weitergebaut wird.

wir sind direkt gegenüber und halten mit einigen nachbarn unsere gärten für allerlei getier naturnah.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2028

Beitrag von Rohana » Sa 6. Apr 2019, 18:14

ina maka hat geschrieben:ein offener Stall mit Rindern und ein Misthaufen davor...
Ich denke, das brauchen diese Schwalben.

Eben: <<kleinbäuerliche>> Landwirtschaft.
Rohana hat geschrieben:Am Rückgang der Schwalben ist selbstverständlich die intensive Landwirtschaft schuld, so neulich im Spiegel zu lesen. Klar, kann auch gar nicht sein dass es damit zusammenhängt dass immer mehr (kleine) Ställe aufgegeben werden.
Ja, daran ist die intensive Landwirtschaft schuld. :im:
(Auch!!) wegen ihr geben viele (kleine) Ställe auf.... Das ist jetzt aber doch wirklich alles andere als "Bauernbashing" ...

Die "Kleinen" fehlen halt überall.
Hallo, Kleine wie wir *betreiben* intensive Landwirtschaft. Aber grade die achso kleinbauernfreundlichen neuen Regeln (not), die überbordende Bürokratie und die bescheidene Erlöslage bringen diese Kleinen zum Aufgeben mangels Nachfolger oder weil sie sich einen neuen (Lauf)Stall schlichtweg nicht leisten können/konnten. Frag mal welche Grössenordnungen die an die 40% Anbindeställe in Bayern haben :kaffee: Die fallen in den nächsten 10-15 Jahren weg, das sind wieder deutlich weniger Kuhställe für Schwalben, ohne dass sich irgendwas in der Intensität der Landwirtschaft überhaupt geändert hätte.

Rati: Wo siehst du RAUCHSchwalben ausserhalb von Ställen? Keine Mauersegler, keine Mehlschwalben, ganz sicher? :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2029

Beitrag von sybille » Sa 6. Apr 2019, 19:41

wenn ich mich zurückerinnere, ich fand es als Bauernkind nicht immer so toll, dass ich ständig helfen musste und die anderen Kinder sehr viel Freizeit hatten. Wenn ich zurückdenke, wieviel meine Eltern arbeiten mussten, da war ich mir sicher, dass ich das einmal nicht machen werde.
So war das bei mir auch. Aber dieses Leben hatte mir gefallen. Im Gegensatz zu anderen Familien war bei uns nach der Schule immer jemand zuhause und die Arbeit auf dem Feld gefiel mir. Naja, sonntagsmorgens um 4 Uhr aufstehen um Erdbeeren zu pflücken war nicht so toll aber als Belohnung durfte ich dann auch mal R4 oder Trecker fahren. Heu und Stroh pressen liebte ich. Es war so schön den Wagen mit meiner Mutter zusammen zu beladen.
hier in der nähe gibt es einige solawis. ich kenne auch höfe, wo mehrere personen gemeinsam wirtschaften.
leider habe ich ja meinen hof vor 12 jahren verkauft. hätte ich meinen exmann auszahlen können, dann hätte ich auch weitergemacht.
Leider habe ich meinen Geschiedenen auch nicht ausbezahlen können. Wir hatten eine schöne Selbstversorgung, die ich sonst gerne weitergemacht hätte. Aber hier gibt es auch eine SoLaWi mit der ich bisher zufrieden bin. Ich nehme nur das Gemüse. Eier und Hühnerfleisch habe ich selber und Rindfleisch kaufe ich einmal im Jahr vom Bauern vor Ort. Die Rinder sind aus Biohaltung und werden beim Metzer vor Ort geschlachtet und nach dem Abhängen zerlegt geliefert.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2030

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 6. Apr 2019, 23:16

ina maka hat geschrieben:ein offener Stall mit Rindern und ein Misthaufen davor...
Ich denke, das brauchen diese Schwalben.

Eben: <<kleinbäuerliche>> Landwirtschaft.
Rohana hat geschrieben:Am Rückgang der Schwalben ist selbstverständlich die intensive Landwirtschaft schuld, so neulich im Spiegel zu lesen. Klar, kann auch gar nicht sein dass es damit zusammenhängt dass immer mehr (kleine) Ställe aufgegeben werden.
Ja, daran ist die intensive Landwirtschaft schuld. :im:
(Auch!!) wegen ihr geben viele (kleine) Ställe auf.... Das ist jetzt aber doch wirklich alles andere als "Bauernbashing" ...

Die "Kleinen" fehlen halt überall.
Ich weiß, ich wiederhole mich
aber nur weil klein vorne dran steht ist es nicht besser als groß, bzw groß nicht automatisch schlechter als klein.

Die Konkurrenz meines Arbeitgebers mästet Rinder (Bullen und Färsen), mehrere tausend Tiere im Jahr.
Weil es das beste (im bezahlbaren Rahmen) für die Rinder ist und in diesem Betrieb arbeitswirtschaftlich sinnvoll, stehen diese großteils auf Stroh in Offenställen.

So, die haben über Winter auf ihrem Misthaufen etwa 2500-3000t Mist gesammelt und fahren den nun so nach und nach auf die Felder.

Dort wohnen genau so viele Insekten im Mist und im Stall wie auf einem kleinen Betrieb.
Schwalben sind dort keine Seltenheit sondern die Regel.


Es kommt nicht auf die Größe an, sondern auf die Arbeitsweise.
Bei gleicher Arbeitsweise ist der größere wirtschaftlicher als der kleine,
steigenden Anforderungen hinsichtlich Tierschutz, Düngereinschränkungen oder gestiegenem Verwaltungsaufwand ist der größere Betrieb besser gewachsen als der kleine.
Der kleine wird von den immer weiter verschärften regeln überrollt und geht daran kaputt.
Mein Arbeitgeber hat 2 Mitarbeiter in der Verwaltung die sich alleine um das Einbuchen und Planen von Dünge- bzw Pflanzenschutzmaßnahmen kümmern, weitere zwei die sich um den Papierkrieg fürs Amt kümmern und drei die Rechnungen schreiben bzw bearbeiten, sich um die Pachtverträge kümmern und sonstige Dinge erledigen (schließlich besteht das Unternehmen aus einem Verbund von 4 verschiedenen Unternehmen).
Die mittlerweile stillgelegte Tierproduktion (Milchviehhaltung) hatte auch ihre Sekretärin.

Hier spielt es keine Rolle ob die nun noch zwei Zettel extra Ausdrucken oder eine Düngemasnhame statt an 2 an 4 stellen verbuchen.
Der sich ständig wandelnde und vergrößernde Papierberg ist ja deren täglich Brot.

Das ist das was Manfred "gewaltige interne Bürokratie" nannte.
Ja, von den neun stellen könnte man sicher 3 streichen
aber die Leute kann man nicht kündigen

sind alles Genossenschaftsmitglieder,
die bringen alle Land und Geld in den Betrieb.

Der kleine geht auch nicht auf Grund des großen kaputt, sondern er stirbt den Tod der unwirtschaftlichkeit weil er bei sinkenden Preisen zu teuer produziert.
Wir haben die selben sinkenden Preise, können aber durch Skaleneffekte etwas günstiger produzieren.

Sollten aber die Preise schlechter werden oder die Produktionskosten noch weiter steigen (und das werden sie tun) wandelt sich unsere schwarze Null auch in eine rote Zahl...


Dann gibt es eben Weizen aus China, Zucker aus Brasilien, Fleisch aus Polen, Neuseeland und Argentinien :michel:

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