Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#61

Beitrag von Manfred » Fr 7. Nov 2014, 19:32

Aus dem landwirtschaftlichen Wochenblatt:

-Die TU München arbeitet daran, den Energieverbrauch für die Milchpulverproduktion zu reduzieren.
Ca. die Hälfte der deutschen Milchmenge wird zu Milchpulver verarbeitet. Für das Verdampfen des Wassers ist sehr viel Energie nötig.
Ziel ist es, durch anderen Verfahren die Milch vor dem Verdampfen mögl. hoch zu konzentrieren, um die zu entfernende Wassermenge zu reduzieren.
In dem neuen Verfahren werden der Milch zunächst durch Ultrafiltration die Proteine entzogen. Dann wird mittel Umkehrosmose und Nanofiltration mögl. viel Wasser entfernt.
Außerdem arbeiten die Forscher daran, das entstehende Milchkonzentrat mit ca. 30% Trockenmasse direkt zu konservieren, um es ganz ohne vorherige Trocknung als Lebensmittelzutat nutzen zu können. Dazu wurden verschiedene Hitzebehandlungen getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Bereits jetzt werden mehrere Wochen Lagerfähigkeit bei 10°C ohne Qualitätsverluste erreicht.

-Der Schlepperhersteller Valtra und die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft testen in einem Gemeinschaftsprojekt einen Traktor mit Biogasantrieb.

-Die Akzeptanz der Verbraucher für den Treibstoff E10 steigt. Der Absatz ist im ersten Halbjahr um 5,7% gestiegen. E10 hat beim Benzin jetzt einen Marktanteil von 16%.


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Emslandperle
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#63

Beitrag von Emslandperle » Sa 8. Nov 2014, 16:02

Wollt ich Gerade auch Posten.
Komme oft an der Weide vorbei. Schlimm sowas.

http://www.noz.de/lokales/papenburg/art ... erstummelt


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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#65

Beitrag von Advocatus Diaboli » Mo 10. Nov 2014, 11:43

Manfred hat geschrieben:Landwirt leidet unter Sabotageaktionen:

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nach ... r-Hinweise

Warum diese Art von Nachrichten hier im Forum?
Das sind private Streitigkeiten, wie es sie immer wieder gibt: wir hatten schon die Meldung eines Bienenzüchters dessen Zargen mit Bauschaum verklebt wurden, Pferde/Rinder werden auf der Weide abgeschlachtet oder verstümmelt, dem "Pferdeflüsterer" Tamme Hanken wurde ein Pferd vergiftet usw. usf. :bang:

Die Menschen als Einzelpersonen können sehr schlecht sein und sind sie zu feige, sich an die Person ihres Hasses zu wenden, schädigen sie oft dessen Umgebung :dreh:
Und bei diesen Fällen handelt es sich nicht um Vandalismus, der sich gegen irgend jemanden richtet, siehe z.B. oben, sie sind gezielt gegen Einzelne.

Aber das unter "Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion"? Da hätte ich doch eher etwas erwartet, das Auswirkungen auf die SV haben kann, nicht so privates klein klein - oder man richtet extra eine Sparte "Böse Welt" hierfür ein...


:fypig:
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Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#66

Beitrag von Manfred » Mo 10. Nov 2014, 12:31

Weil das in vielen Fällen eben keine persönlichen Streitigkeiten sind. Oft trifft das Bauern, die gerade einen Antrag für einen neuen Stall am Laufen haben etc.
Und es hilft, den Leuten bewusst zu machen, welche Schäden da entstehen. Ich habe z.B. immer wieder mal beschädigte Silageballen durch Kinder oder Hunde. Weder die Kinder noch die Hundehalter haben anscheinend ein Verständnis dafür, welchen finanziellen Schaden sie da anrichten.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#67

Beitrag von Advocatus Diaboli » Mo 10. Nov 2014, 18:40

Manfred hat geschrieben:Weil das in vielen Fällen eben keine persönlichen Streitigkeiten sind. Oft trifft das Bauern, die gerade einen Antrag für einen neuen Stall am Laufen haben etc.
Und es hilft, den Leuten bewusst zu machen, welche Schäden da entstehen. Ich habe z.B. immer wieder mal beschädigte Silageballen durch Kinder oder Hunde. Weder die Kinder noch die Hundehalter haben anscheinend ein Verständnis dafür, welchen finanziellen Schaden sie da anrichten.
Die ersten beiden Sätze deiner Antwort verstehe ich nicht - der Rest ist mir einigermaßen klar: Wird jetzt der Ballen durch das Aufschlitzen völlig unbrauchbar und beziffert der Schaden von 40 Euro je Ballen dessen Gesamtwert oder nur den Schadensfall, wie hoch ist dann der Gesamtwert eines Ballens? :rot:

Warum ist es deiner Meinung nach nichts persönliches, der Betroffene selber vertritt immerhin auch diese Meinung? Und den Satz "Oft trifft das Bauern, die gerade einen Antrag für einen neuen Stall am Laufen haben etc." kann ich gar nicht einordnen, was hat das mit persönlichem oder allgemeinem Vandalismus zu tun? :hmm:


Du siehst, ich bin von der heutigen Landwirtschaft völlig unbeleckt, vielleicht könntest du mir etwas in die Materie helfen?



:schaf_1:
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Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#68

Beitrag von Manfred » Mo 10. Nov 2014, 21:20

40 Euro ist in etwa der Wert so eines Ballens. Hängt etwas von der Region und dem Inhalt ab. Die Kosten sind tendenziell eher höher.
Das Pressen und Wickeln eines 1,4 m Silageballens kostet alleine schon 16 Euro (Habe gestern erst so eine Rechnung überwiesen).
Dazu kommen noch das Gras (sprich die Flächenkosten, Düngung, Pflege) und Mahd, Wenden, Schwaden, je nach verfahren + Transportkosten, wenn die Ballen schon bewegt wurden.
Der Ballen muss nach dem Pressen umgehend gewickelt werden. Inzwischen gibt es auch Kombimaschinen, die beides erledigen. Dann fangen die Mikroorganismen an, den noch vorhanden Sauerstoff und die kurzkettigen Zucker zu verbrauchen. Dabei entsteht hauptsächlich Milchsäure und etwas Essigsäure. Durch den Sauerstoffentzug und die pH-Wert-Absenkung kommt das Mikroben- und Pilzleben im Ballen nach kurzer Zeit um erliegen und er ist konserviert.
Wenn die Folie beschädigt wird, tritt wieder Luft ein und die Bakterien und Pilze beginnen ihr Zersetzungswerk. Im glücklichsten Fall werden erst mal Eiweiß und langkettige Zucker verbrannt. Wenn man dann Ballen schnell wieder neu einwickelt (Kosten...) hat man evtl. nur einen Teil des Futterwertes verloren. Das Problem ist, dass die kurzkettigen Zucker bereits fehlen und so keine Milchsäuregärung mehr entsteht. D.h. der Ballen braucht lange, um sich wieder zu stabilisieren. Und das Nutzen die Pilze. Und wenn die sich im Ballen ausbreiten, ist der Müll. Aber selbst wenn nur ein Teil des Futterwerts verloren geht, ist er in der Milchviehfütterung oder der Mast oft nicht mehr zu gebrauchen, weil die Gesamtration dann eine zu geringe Energiedichte hat und zudem die Futteraufnahme sinkt.
Bei so einer großflächigen Beschädigung wie in dem Link, ist der Ballen im Normalfall nicht mehr zu retten. Da wüten die Pilze und der Ballen produziert nur noch Entsorgungskosten. Man muss ihn ja auswickeln, auflockern, rotten lassen und das Ergebnis dann wieder auf den Flächen verteilen.
Außerdem fallen zusätzliche Transportkosten für die Beschaffung von Ersatzfutter an. Wenn man Entsorgung und Neubeschaffung mit einrechnet, dürfte der Schaden noch deutlich höher liegen.

Und ich habe nicht geschrieben, dass es sich in dem Fall nicht um einen persönlichen Feind handelt. Ich habe nur geschrieben, dass es oft nicht um persönliche Anfeindungen geht. Wenn du mal live miterlebt hast, was einer Bauernfamilie durchmachen muss, bis der neue Schweinestell genehmigt und gebaut ist, kannst du dir besser vorstellen, was ich meine.
Wir sind hier z.B. eine Region die mit Schweinen deutlich unterversorgt ist. In einem Nachbarort hat ein Bauer einen 1000er Maststall gebaut. Das ist heute eine kleine Einheit. Davon kann niemand leben. Das ist für ihn nur ein Betriebszweig neben Gaststätte, Ackerbau und Kompostieranlage. Er hatte vorher im Ort schon einen althergebrachten kleinen Stall mit 200 Plätzen oder so. Der Neue Stall wurde außerhalb des Ortes, neben seiner Kompostieranlage, mehrere hunderte Meter von den nächsten Häusern gebaut. Dafür wurde der alte Stall direkt im Dorf aufgelassen.
Das gab 2 oder 3 Jahre lang Krieg, mit übelsten Anfeindungen wegen der bösen Massentierhaltung, wegen möglicher Geruchsbelästigungen etc. Natürlich wurde sofort eine Bürgerinitiative gegen den Stall gegründet und dagegen geklagt und der Bauer samt Familie inkl. der kleinen Kinder in der Schule massiv angegriffen und beleidigt.
Und das war noch ein sehr milder Fall. Zerstochene Reifen, zerschnittene Bremsschläuche, Sachbeschädigungen jedweder Art, Drohbriefe, Mobbing, nächtlicher Telefonterror, zuparken von Zufahrtsstraßen zum Hof bei Ernteeinsätzen, Metallteile im Acker, die die Erntemaschinen schädigen und zu teils lebensgefährlichen Unfällen führen etc. sind in solchen Fällen fast schon normal. Und die Fälle, in denen der dann gebaute Stall weiter sabotiert wird oder gar abgefackelt, werden auch immer mehr.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#69

Beitrag von Advocatus Diaboli » Di 11. Nov 2014, 00:18

@Manfred

Danke für die Aufklärung.

Aber in meinen Beispielen und auch in deinem Zitat ging es eben nur um private Fälle, die lediglich in die Richtung "es wird immer alles schlechter" laufen und nicht wirklich von Bedeutung für selbstvers.org sind...

Deshalb meine Frage, ob man nicht lieber darauf verzichten sollte?


:hmm:
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Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#70

Beitrag von Manfred » Mo 17. Nov 2014, 13:23

Kartellamt und Politik kritisieren einmal mehr die Monopolbildung im Lebensmitteleinzelhandel.
Leider wird es wohl auch dieses mal beim Gerede bleiben.

http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 04786.html

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