Eierskandal

Bunz
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Re: Eierskandal

#51

Beitrag von Bunz » Do 28. Feb 2013, 06:41

Nein, Picassa,
obwohl ich Dich schätze, hast Du offenbar wenig verstanden. Deshalb wäre es nicht schlecht, emils letzten Beitrag nochmal zu lesen.
Also nochmal von mir:
Selbstversorgung fängt mit SELBERKOCHEN an. Und das kann man in jeder Großstadtwohnung oder Waldhütte und auch mit H4.
Und dann gebe ich Dir noch ein Beispiel, das ich wohl hier schon mal gebracht habe:
Ich kannte eine, die da sagte: Ja, wenn ich eine Nähmaschine hätte, dann würde ich nähen.
Nein, genau DAS ist der Denkfehler.
Wenn ich keine Nähmaschine habe, dann nehme ich halt die Nadel.
So einfach ist das.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

kleinesLicht
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Re: Eierskandal

#52

Beitrag von kleinesLicht » Do 28. Feb 2013, 08:37

emil17 hat geschrieben:Picassa, wie fuxi schon sagte, die selbstgemachte Opferrolle ist das Übel, nicht die Lage, in der man sich befindet.
Denn was davon rüberkommt, auch wenn die Leute, die es schreiben, gar nicht so meinen, ist ein Eindruck von Neid.
"Der hat es gut, der hat ja einen Garten am Haus" oder "wenn ich diese Ausbildung hätte, dann hätte ich auch leicht ... " und so weiter.
Du hast es gut ;) , du kannst deine Gedanken praezise und vor allem kurz zusammenfassen :daumen:

Picassa, nichts lag mir ferner, als dich und deine/eure Situation zu diskreditieren und mir einen Heiligenschein aufs Haupt zu schummeln.
Was mir beim Lesen deines emotionsgeladenen Beitrages immer wieder in den Kopf kam: "Wer etwas will findet Wege, wer etwas nicht will Gründe"
Und ja, FUER MICH macht es Sinn, den Wellensittich gegen die Wachtel zu tauschen.
viele Grüße
ein kleines Licht

Picassa

Re: Eierskandal

#53

Beitrag von Picassa » Do 28. Feb 2013, 09:01

Bunz, nur weil ich nicht auf jedes einzelne Detail von Emils Beitrag eingehe, heißt das nicht, dass ich ihn nicht verstanden hätte.
Ich schätze Dich auch sehr, aber DU hast offenbar MICH nicht verstanden.
Bist Du sicher, dass Du alle meine Beiträge hier gelesen hast?

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ahora
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Re: Eierskandal

#54

Beitrag von ahora » Do 28. Feb 2013, 09:07

schwierig, schwierig :hmm:

denn hier kommt dann schnell wieder der gedanke, dass jeder selbst an allem schuld ist.

nein, ist er nicht, er konnte bis dato nicht anders, hätte er anders gekonnt, hätte er anders agiert.

aber auf einmal geht ein kleines licht auf, gespeist von irgendwo her: ach ich könnte das ja so und so machen, das wäre doch eine gute idee etc., und wer es bis hier ins forum geschafft hat, der will !!!!!!!!

jeder geht seinen weg, und der weg von picassas eltern war deren weg damals, sie konnten keinen anderen gehen. z.b. wer kannte damals wachteln? um einen wellensittich gegen zwei wachteln auszutauschen bedarf es eines gedankensprungs.

wenn ich vor 30 jahren das gewusst hätte, was ich heute weiß, wäre ich auch schon weiter :haha:

aber es war der weg, den ich gehen musste um dahin zu kommen, wo ich heute bin und der weg ist nie zu ende, deswegen ist es egal, wo man steht.

und ja es gibt in unseren augen menschen, deren art zu denken in unseren augen vielleicht ein <eingeschränktes> denken ist, und sie bevorzugen es ihre eingetretenen pfade weiter zu gehen. das ist zu akzeptieren - imo - fällt mir zwar auch nicht immer leicht - lach -

gedanken zum morgen

ahora

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Re: Eierskandal

#55

Beitrag von Olaf » Do 28. Feb 2013, 09:11

huch, jetzt hat Ahora schon was zwischendrin geschrieben, ich schicks mal trotzdem so ab:

Und mir hat Bunz mal wieder einen Gedanken vorweggenommen:
Wenn ich ehrlich bin, auf Menschen die nicht kochen wollen (das können ist zweitrangig und kommt von allein) schau ich tatsächlich etwas herab, zumindest wenn sie sich dann auch noch über ihre Nahrung beklagen.
Denn das ist das einzig wichtige und der Anfang von allem. Ob man dann noch an bestimmt Komponenten bestimmte Ansprüche stellt und die auch noch bezahlen kann ist jedem seins. Wir waren natürlich nicht in der Lage, 4 pupertierende Mäuler von feinem Biofleisch zu stopfen, und auch nicht von unseren 2 oder 3 Lämmern im Jahr.
Alles andere hängt allzusehr von Umständen ab.
Und das von Emil fand ich ja auch sehr treffen:
Ich mag fröhliche Menschen, die zu Aldi oder MacDo futtern gehen, jedenfalls lieber als Ökofundis, wo man das Gefühl hat, die seien gleich nach der Geburt schon in eine Sauerkrauttonne gefallen.
Letztes Jahr war ich ja einmal im Bio-Laden in Bonn, das erste mal in meinem Leben, aber bestimmt geh ich da noch mal hin. Ich hatte so viel Spass an den obskuren Gestalten und z.T. Produkten, und dass mein kurz zuvor geernteter Spitzkohl hier 5 Euro kosten würde. Wenn ich noch mal an einem Bioladen vorbeikomme, geh ich da wieder rein :lol:
Will sagen, das muss auch jeder machen, wie er denkt...
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Eierskandal

#56

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 28. Feb 2013, 09:15

ich mag es gerne (egal, wo ich grad steh), mir vorzustellen, ich wär total unbeteiligt und tät das ganze von einem hohen Berg aus betrachten....

Dann sieht diese Sache mit dem "Neid" schon wieder anders aus! :nick:
Wenn ich denke, ich wäre nicht ich, dann müsste ich dieser Person erst recht Recht geben, die da neidisch wird, wenn sie Riesen-Rasen sieht, der für nichts genutzt wird außer Unkrautvertilgungsmittel-Verteilung. Wenn ich daneben in einer kleinen Wohnung mit 3 Kindern lebe und alles mögliche tu, um an Gartenland zu kommen....
Das ist einfach unfair. :im:

Darüber traurig oder neidisch werden, bringt allerdings niemandem etwas.
Zu der Person sagen: "Versuch Kräuter am Fensterbrett, backe Brot, mach dir selber deine Getränke! Ich hätt da ein Rezept:"
Das hilft dann weiter - ich dachte immer, dafür ist dieses Forum gut. :wink_1:

Eier müssen wir auch im Bioladen kaufen, ein halber Lamm kriegen wir manchmal direkt vom Bauern - Hühner halten geht echt nicht überall! Und zwei, drei Wachteln?
Nee - wir sind zu fünft! :haha:
Außerdem ist der Balkon mit Pflanzen voll.....

Als Opfer fühl ich mich trotzdem nicht, wenn jemand mir Eier aus KZ-Haltung unterjubelt: die Hennen sind die wahren Opfer!!!

liebe Grüße!

Picassa

Re: Eierskandal

#57

Beitrag von Picassa » Do 28. Feb 2013, 09:17

ahora, ich Danke Dir für Deinen Beitrag.
Ich hatte schon das Gefühl, dass ich Chinesisch rede, aber offenbar gibt es doch jemanden, der versteht, was ich zum Ausdruck bringen wollte.

edit: oh, Ina Maka versteht es auch, schöööön!

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Re: Eierskandal

#58

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 28. Feb 2013, 09:54

Hallo Picassa,
ich hab mich bei deiner Schilderung von deiner Kindheit an meine erinnert. Ein eigenes Zimmer, kein Drankdenken, meine Mutter war mit der Arbeit auf dem Hof und 4 Kindern über die Haarspitzen überlastet, Mithilfe war so selbstverständlich, da gab es gar kein darüber nachdenken. Während meine Schulfreundinnen nachmittags im Schwimmbad oder bei sonstige Aktiväten beisammen waren, war bei uns in der Regel Mithilfe angesagt.
Geld war ein knapper Faktor, es war selbstverständlich, dass wir die Kleider von den Verwandten aufgetragen haben.
Aber es gibt die andere Seite, unsere Eltern waren irgendwie immer greifbar, wenn wir sie gebraucht haben, es hatten bei uns die Kinder des Dorfes Platz, einem Schutzengel sei Dank ist bei unseren Aktivitäten nie was passiert. Am grossen Tisch hatten immer noch ein paar mehr Platz, meine Mutter hatte den Spruch, ein wenig Wasser in die Suppe, dann reichts auch für mehr.
Schweine, Hühner, Garten, ich denke heute gerne an dieses Aufwachsen zurück. Es ist eine vergangene Zeit.
Ob wir die Welt retten können, ich bin schon froh, wenn ich die Welt um mich eingermaßen auf die Reihe bekomme.
Eine Erinnerung an meine Kindheit prägt auch mein jetziges Leben, obwohl meine Eltern sehr viel gearbeitet haben, sparen mussten, Gastfreundschaft war bei uns zu Hause hochgeachtet und etwas gutes zum Essen hatte auch trotz Sparens immer Vorrang.
Meine Mutter hatte noch einen Spruch: das Sparen kann man von den Reichen lernen, das Kochen muss man von den Armen lernen.
Diese Lebensweisheit passt heute nicht mehr. Aber eines hab ich immer gesehen, trotz einem rappelvollen Tag, das was auf den Tisch kommt, macht nicht nur satt, es wirkt sich auch auf einen selbst aus.
Es ist nicht vollkommen egal, was wir uns zwischen die Zähne schieben.
Ich weiß auch keine Lösung für die Verelednung des Essens, statt Fertiggericht gibts bei uns dann eben Spiegeleier oder Kartoffeln.
Wenn ich total hungrig und müde ins Haus komme, dann wäre eine Fertigpizza eine schnelle Lösung, aber sie ist nicht vorhanden. Damit mir der Magen nicht raushängt oder dermaßen brummt, trinke ich dann zuerst eine Tasse Suppe. Das scheint dem Hunger, dem Blutzucker und anderen körperlichen Aktivitäten gut zu tun..
Ich maße mir nicht an, anderen Ratschläge zu erteilen, Garten, Kochen gehört für mich als Ausgleich zu meiner anderen Arbeit.
Es ist schlimm, was mit unserem Essen passiert, aber ich stelle eine Frage:
Was ist uns das Essen wert?
Ein Liter Benzin oder Diesel, ein Handy, ........................... das kostet x Euro, Klamotten sind auch immer billger geworden, dass diese Kleidung anderen Menschen, die sie herstellen, nicht gut tut, blenden wir aus.
Beim Essen sind wir jetzt auf ähnlichem Niveau.

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Re: Eierskandal

#59

Beitrag von kleinesLicht » Do 28. Feb 2013, 10:03

Ja, ahora, jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt! ...man muss ihn aber auch tun.

:) Da ihr euch nun auf mein Wachtelbeispiel eingeschossen habt: Ina Maka, ich hab' doch gar nicht behauptet, dass man in zwei, drei taeglichen Wachteleiern baden kann. Aber: lese ich mir die Legeleistung so durch, klappt es auch bei einer fuenfkoepfigen Familie mit dem sonntaeglichen Wachtelei (oder auch zwei). ...ein winziger Schritt, aber ein Schritt... ;)
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: Eierskandal

#60

Beitrag von Reisende » Do 28. Feb 2013, 17:46

das ist die erste diskussion zu einem aktuellen und emotional besetzten thema, die ich lese, welche von höflichkeit, guter argumentation und gegenseitiger wertschätzung geprägt ist. ich bin sowas von begeistert!!!danke euch!
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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